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sächsische Elbzenung Tageblatt für das Elbgebirge Zum Wochenende, Illustrierte Sonntagsbeilage Vas Leben im Sil- Wochenbeilagen: Unterhaltung und wissen, Vas Unterhaltungsblatt Ole sächsische Glb-eU„ng enthält -le amtlichen vekanntmachungen -eo vürgermelstero ,u Ba- Schandau und des Zlaani- amto Sebnisi. Heimat-eltung für Vad Schandau mit seinen Srtoteilen Ssirau und Postelwit; und die Landgemeinden Altendorf, Gobdors mit Nohlnnihle. Meingiesilnibel, lirippen, Lichtenhain, Mittelndorf, Porschdorf, Prossen, Rathmannsdorf, Reinliardtodorf, Schmilka, Schöna. Oruch und Verlag: Sächsische Elb.rcitung, Alma Hirse, Inh. Malter Hieke, Pad Schandau, ^aukensirassel34, ZernrufSS. Postscheckkonto.- Oreoden 33327. Girokonto: BadSchandau 3412. volkobank Ba- Schandau 626. Geschästo^elt: wochentags S—12 und 14—18 Ubr. Annahme^luh sür Anzeigen 10 Uhr, Zamillenanzeigen 11 Uhr norm. Oie Sächsische Elbzeltung er^elnt an jedem Wochentag nachmittags 4 Uhr. Perugoi'reio: monatlich frei Hauo 1.85 RN. 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Ans taktisch strategischem Gebiete hätten die eng lischcn Anstrciistnngcn Iroh der Tcilerfalstc nicht die stcstecktcn Ziele erreicht. Ans politischem Gebiet sei die stanze Offensive stesten Italien vollkommen stescheitcrt. Die italienische Gcstcnwchr habe zu einer Erschöpfunst zahlreicher britischer Kräfte stcführt, die nach zwei Monaten scharfer Anstrengungen ans einen immer starker werdenden Widerstand sws;cn. „Der Einsatz starker deut ¬ scher Luftstrcitkräftc übt seine Wirkuiist ans de» Ganst der Opera tionen ans. Tie Anwesenheit dcntschcr Panzerstreitkräfte an der libhschen Front ist eine glatte Widcrlestuiist der enstlischcn Prah lerei von der BchcrrschttNst des Mittelmeers." An der albanischen Front seien die cnstlisch-stricchischcn An- striffe in den letzte» I l Taste» a»f stä»dist zunchmcttdc italienische Kräfte gestoßen. Auf der atlantischen — wie auf der Nordsec- front liestc der Alpdruck des hcrannahenden Frühlings. Englands Schiffsraumnot wird täglich größer Stockholm, 1. März. Aus hier eingegangenen Londoner Berichten ist es um den englischen SchisfSncubau sehr ernst be stellt. Die Ausführung des Programms der Massenproduktion an Schiffen stockt, da die Wersten zum Teil zerstört und die ständigen Lustalarme umfangreichen ArbeitsauSsall mit sich gebracht haben. Arbcitsminister Bevins heuchlerischer Appell an seine „lieben Freunde", die englischen Dockarbcitcr, in ihrem Arbeitswillen nicht zu erlahmen, gibt der Tatsache Ausdruck, daß die englischen Werften auch nicht annähernd in der Lage sind, die durch die emp findlichen täglichen Verluste geschaffene Schiffsraum»»» Eng lands zu beheben. Da aus den Bereinigten Staaten ins Gewicht fallender Schiffs raum nicht abgegeben werden kann, spitzt sich der Mangel an Schiffsraum derart zu, daß er sich bei Anhalten der starken Aus fälle an Geleitzugschiffen von Tag zu Tag mehr zu einer lebensgefährlichen Krise für England zu entwickeln droht. Die schweren Anklagen gegen den Schifsahrtsminister Croß und die Schweigctaktik EhurchillS über die tatsächlichen Verluste der britischen Handelsschiffahrt zeigen deutlich genug, dah die ver wundbarste Stelle Englands in seinem Schiffsraum liegt. Englallükahrt - lodeskahrt verstärkter britischer Terror gegen neutrale Seeleute Grones Aussehen hat in Lissabon der Bericht der Londoner „Daily Mail" erregt, das; immer weniger englische Seeleute bereit sind, sich aus hohe See zu begeben Diese Tatsache wird m neutralen Seemannskreisen um so lebhafter erörtert, als die Eewaltmaßnahmen, mit denen England neutrale See leute zu den gefährlichen Fahrten nach Großbritannien zwingen will, unerträgliche Formen angenommen haben. Schwere Verluste jetzt zugegebe« Wie in Ncivvork bekannt wird, teilte di« britische Admi ralität mit, daß mit dem Hilfskreuzer Servis Bay" am K. No- vcmcbr nach dem Gefecht mit einem deutschen Kriegsschiff 110 Offiziere und Mannschaften unlcrgegangen sind. Außerdem wurden 50 Offiziere und Mannsckwften während des Gefechts gelötet oder schwer verwundet, acht weitere leicht verletzt. Furchtlos, einsatzfreudig, kämpferisch Traucrfeier fiir Vizeadmiral von Arnauld de la Perrierc in Paris Paris, l. März. (P. K.) Ani Frcitagvormittag fand in Paris unter starker Anteilnahme des Offizierskorps, des Diplomatischen Korps und der deutsche» Behörde» in Frankreich die Trauerfcier sür den tödlich verunglückten Vizeadmiral Lothar v. Arnanld de la Pericrc statt. Vor der Kirche Madeleine, in der die sterbliche Hülle des hohen Offiziers anfgebahrt war, hat ein Ehrenbataillvn mit Musik und «Linelmannszust Aufstellung genommen. Von beiden Leiten wurde die Kirche von Abordnungen des Heeres, der Kriegs- marine und der Luftwaffe flankiert. Ein breiter, roter Läufer führte über die große Freitreppe in das Kircheninnere. Malrchen bildeten vom Beginn der Treppe bis znm Eingang Spalier. Das große Rund des Platzes war von einer riesigen Mei> ichenmenge umstellt. Das Kirchenschiff selbst war in schwarz ge hüllt, nur gedämpftes Licht durchdrang den riesenhaften Raum. In der Mitte der Kirche war der von der RcichskriegSflagge nnd einer Unmenge von Kränzen bedeckte Sarg anfgestcllt, der von zahlreichen lichtspendcndcn Kandelabern umgeben war. Auf dem Flaggentnch sah man den Dolch und die Mütze des toten Admi rals. In beiden Seiten hatten Offiziere als Ehrenposten Auf stellung genommen. Am Kopfende wurde ein Kissen getragen, das mit den Orden und Auszeichnungen, darunter dem Pour le Märitc, des Toten bedeckt war. Das gewaltige Rechteck der Kirche hat sich gefüllt. Unter den Anwesenden sieht man neben hohen Offizieren Vertreter des Diplomatischen Korps und der Behörde». Während leise Orgelmusik erklang, legt der Kommandierende Admiral in Frankreich, Admiral Schuster, einen Kranz nie der; weitere Kranzspende» folge». Leise erklingt Orchestermnsik, der Tranermarsch ans der „Eroica". Sodann ergreift der Kommandierende Admiral in Frankreich, Admiral Schuster, daü Wort. Er sagt u. a.: „Lothar von Ar uauld de la Periere, abschiednehmcnd stehen wir vor Dir. Wir gedenken hier im besetzten Lande an Deiner Bahre mit aufrich tiger Teilnahme der Gattin und der Eltern, die in der Heimat der Schicksalsschlag wohl am schwersten traf. Dein Leben vollendete sich so, wie Du es führtest: fu'rchtlos, einsatzfrcndig, kämpfcris ch." — Admiral Schuster gedachte daun der Erfolge des Tote», die er als U-Boot-Kommcmdant während des Welt krieges errungen hat. Für diese Erfolge sei er mit den höchsten Auszeichnungen steehrt worden. Er fuhr dann fort: Nach dem Kriege entsprach es seiner Treue zur Marine nnd zum Volk, wenn er Offizier blieb und den Kampf gegen die Mächte der Auflösung im Innern der Nation nufnahm. Das Lturmbataillon Arnauld kämpfte gegen die aufständischen Polen in Oberschlesicn und setzte sich im Ruhrkampf ein. Später habe er den neuen Kreuzer „Emden" zwei Jahre lang als Komman dant auf Weltreisen geführt. Sieben Jahre hat er dann in ernster, militärischer, politisch wissenschaftlicher Arbeit im Nahen Oste» im Dienste einer deut sche» Marmcmissiou verbracht. Nach Aasbruch dieses Krieges wirkte er in Danzig zunächst als Bevollmächtigter des Oberbe fehlshabers der Kriegsmarine, um dann später als MarniebefehlS- haber in West-Frankreich eingesetzt zu werde». Dan» rief ih» ei» Befehl des Oberkommandos der Kriegsmarine aus dieser wichti gen Stellung ab.' Ans dem Fluge in die Heimat, wo er ncne wichtige Ausgaben übernehmen tollte, unterbrach das Schicksal diese Lcbensllnie. Admiral Schnster schloß mit den Worten: Wir scheiden von dem Vizeadmiral Lothar von Arnauld de la Periere im Gedenken an das Worte der Edda: ..Besitz stirbt, Sippen sterben, du selbst stirbst wie sie. Eines weiß ich, daß ewig lebt: des Toten Tatcn- rnhm." Nun wird der Sarg emporgchoben nnd aus der Kirche heraus auf die große Freitreppe getragen. Das Ehreilbataillon präsen tiert und dreimal schallt der Ehrensalnt. Dann wird der Sarg einer Lafette übergeben, nnd unter den Klängen des Präscnticr- marsches fährt die Lafette die Front des Ehrcnbataillons entlang und entschwindet den Blicken in Richtung des Concordicn-Platzcs. Von Kriegsberichter Walter K öhle r. OieOebatte um dasEnglandhilssgeseh Heftige Zusammenstöße im Senat Newyork, 1. März. Die Debatte des Senats nm das England- Hilfsgesetz bestätigte, daß sich die Rcgiernicgsmehrbcit stärker an der Aussprache zu beteiligen beginnt. Während einer Rede Wheelers kam es mehrfach zu lebhaften Ausemandcrsctznngcn mit den Anhängern der Vorlage. Besonders heftige Zusammen stöße hatte Wheeler mit dem Vorsitzenden des Scnatsauhenaus- schusses George, als Wheeler betonte, daß-das Englandhilfspro- gramm zugunsten anderer Nationen Amerika seiner eigenen Ver teidigung beranbcn werde. „Dieses Gesetz", sagte Wheeler, „wurde nicht von jemand entworfen, der in der nächsten Zeit einen An griff befürchtet, sondern von Personen, die ohne Rücksicht ans Men schenleben, Freiheit oder Geld verzweifelt bemüht sind, England und einer Reihe anderer nichtgenaniitcr Nationen zu helfen." Lebhaften Widerspruch löste bei der Regierungsmehrheit ferner die Feststellung Wheelers aus, daß Roosevelt, nachdem ihn, eine Rci- nigungsaklion im Inneren mißglückt sei, er eine solche auf inter nationalem Gebiet versuche, um die Well von Persönlichkeiten zu ; „befreien", mit denen Roosevelt nicht übercmstimme. Einen weiteren Höhepunkt bildete ei» Angriff Wheelers auf den Umfang der Vollmacht für Roosevelt. Das Gesetz sei so vage, daß Roosevelt alles liefern könne. Der Präsident sei zweifellos auch ermächtigt, Krücke», künstliche Glieder, Bücher in Blinden schrift, Särge und Krcnze für die zahllose» späteren Opfer seiner Torheit Herstellen zu lasten. Das Gesetz berücksichtige jedes Land, nur ein einziges nicht, nämlich die Vereinigten Staaten von Ame rika selbst. Der demokratische Senator M alonez, der für Annahme des Gesetzes eintrat, legte einen Zusatzantrag vor, der den Einsatz der USA.-Flotte für Gcleitzngszwecke ausdrücklich verbietet. In den Mc. Cormick-Wcrkcn der International Harvester , Company in Chicago wurde von dcr Cio-Gcwcrkschast am Freitag ein Streik anSgerufen. Das Werk, das ursprünglich Landmaschi nen crzcngtc, hat jetzt große Rüstungsaufträge nnd beschäftigt - 6000 Mann. 'M MIM Ml.' vcryohollmiWl MutMmÄ bestehen Oer Führer in Wien Auch Graf Ciano in Wien eingetroffen Wien, 1. März. Dcr Führer ist heute mittag in Wien eingetrossen. Die Wiener Bevölkerung, bei der sich die Kunde von dcr An kunft des Führers mit Windeseile herumgcsprochcn hatte, berei tete dem Führer auf seiner Fahrt durch die Straßen der Stadt einen begeisterten Empfang. Bei seiner Ankunft wurde der Führer, in dessen Begleitung sich der Chef des Oberkommandos dcr Wchrmacht, Gcneralfcldmar- schall Keitel, sowie die Reichsleiter Dr. Dietrich und Bor mann befanden, vom Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop und dem Gauleiter nnd Rcichsstatthaltcr von Wien, Rcichslcitcr Baldur v. Schirach, begrüßt. * Heute vormittag traf der Kgl. italienische Außenminister Gras Ciano im Sondcrzug in Wien ein. Zur Begrüßung hatte sich der Reichsminister deö Auswärtigen von Ribbentrop auf dem Bahnhof eingcsunden und hieß Graf Ciano herzlich willkommen. Mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet Erfolgreiche Kommanvantcn dcr Kriegsmarine Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht verlieh aus Borschlag deö Oberbefehlshabers der Kriegsmarine, Grosiadmiral Raeder, daö Ritterkreuz deö Eisernen KrcuzcS an Kapitän zur See, Meisel. Kapitänleutnant Möhle, KapitänlcntnmU Lchmann-Willenbrock und Ober leutnant zur See Tönigeö. Kapitän zur See Meisel hat als Kommandant eines in überseeischen Gewässern operierenden deutschen Kreuzers 86 000 BNT. feindlichen bzw dem Feind nutzbaren Handels- schifssraumcs versenkt. Dem Schneid und dcr Tatkraft des Kom mandanten sowie seiner vorbildlichen Besatzung ist dieser ans- gezeichnete Erfolg zu verdanken. Kapitänleumam Möhle ha» als Kommandant eines Un terseebootes insgesamt IS bewaffnete feindliche .Handelsschiffe mi» 111913 BNT. versenkt. Auf mehreren Unternehmungen, die ihn teilweise bis dicht unter die englische Küste führten, ha» er durch seinen ständigen Angriffsgeist und seine kühne Tatkraft mit seiner Besatzung diesen glänzenden Erfolg erziel». KavUänleulnan» Lchmann-Willenbrock. Kommandant eines Unterseebootes, Hal bisher 11 bewaffnete feindliche Handels schiffe mit insgesamt 125 580 BNT. versenkt, darunter einen zur Sicherung eines Gelcitzugcs eingesctzicn großen seindli- chen .Hilfskreuzer. Diesen glänzenden Erfolg erzielte dcr Kom- mandanl durch sei» stürmisches Draufgängertum und sein her vorragendes Können. Mit dem Kommandanten wird zugleich die Besatzung ausgezeichnet. Mi» Kapilänlcuiuani Lchmann- Willenbrock wurde der 25. Angehörige der U-Booiwasse mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet Oberleutnant zur See TönisteS, Kommandant in einem Schncllbootflottillc, hat sein Boot schneidig und erfolgreich ge führt. Er versenkte bisher fünf Dampfer mit über 38 000 BNT. feindlichen bzw. dem Feind nutzbaren Handelsschisss- rannieö, zum Teil unter schwierigsten Wittcrungsoerhältnis- scn. Dieser hervorragende Erfolg ist allein der zähen Ent schlossenheit, Kühnheit und Einsatzsreudigkcit des Schncll- bootkommandanlen zu verdanken. Kapitän Meisel ein Zwiüauer Kapitän zur See Wilhelm Meisel, Soh» des verstor benen Oberstleulnants Waller Meisel, wurde am 1. November 1893 in Zwickau in Sachsen geboren. Am 1. April 19l3 »ral er in die Kriegsmarine ein. Während des Weltkrieges war er als Leutnant zur See Wachossizier auf Torpedobooten. Für besondere Tapferkeit wurde ihm das EK. II und EK. I verliehe». Nach dem Weltkrieg war Meisel zunächst Komman- daitt aus einem Torpedoboot. Dann wurde Kapiiänleutnant Meisel »ach zweijährigem Kommando als Torpedooffizier auf dem Kreuzer „Karlsruhe" Chef einer TorpcdobootSslotille. 1933 erfolgte die Ernennung des inzwischen zum Korvetten kapitän beförderten Offiziers zum Führer der Torpedoboote. Nach einer vierjährigen Tätigkeit als Lehrer bei dcr Marine- akadcmic wurdc Mciscl Kapitän znr Sec einer Zerstörerslot- tille. Heule ist Meisel dcr ersolgrcichc Kommandant eines deut schen Kreuzers.