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38. Jahr- Nummer KS SachMe oolksseituna «ckcheiiü « >«i «s»<nin-. UWaMchn Vepqspr«!, »in- rrlg«i «Inschl. « Psg tz». « VI, riitzttloh» 1.7V; »uich »I. Poft 1.70 «In,chü«tzsich V»KÜI>«uo«Ilu»,«g«dvhi, pizll-Uch « Ps, V»sI.H«f!«Ngtld. Vl»z«l^ki. 10 VI-, S»nm»!x»d. und Fcktags-Zir » VI,. Abd«II«llunz<n mütz<» >pSIeft«n» «>»« woch« »„ Ablaut bei v«;uz»^U 1-,Milch beim Verlag «tagegange» sei» Unk« vi,N »Srje» Ui»» »bbeprllung«, «at-c-ennchme». verlagaett vreede». »nzelgenprets«: »!, tspaltlg« mm breit« geil« t Gf»1 für Famllleaamelle» t Ps, Stk Vl-tzwllesch« » »i, t«im l»P«ch Sch'tstletiimg: Drea»»-»., V-lieckratze 17. gennul Mil ». ,1017 Leichrsteßell«, Visa »ad Verlag: Termania vacharackerei »ad Verl», lh. «a» 0. Winkel, V»l>«Itratz« 17. 8«"n«l »10», Vckscheckr »kr. US, vmrk: Stadtbanl veeede» v«. MN Dienstag, -en 21. Mürz 1SZ9 2m Fall, ooa HStzerer »emaU, verbot, «IiUreleao«, VeMeb» st-rung«» hat ber vejlrh« «dir werbungtreibeab« tat» Anlprilche, fall» dl« Zeitung tn belchriinUe» Um!»»-«, »» spLtrl »der »ich, erscheint. Srk»ll»»g««rltß v'»id»L Einkreisungshetze geht weiter London, 21. Mörz. Zu einer Meldung des „Evening Standard", wonach der sowjetrussische Botschafter deute Aussenminister Halifax einen Borschlag auf sofortige Einberufung einer Neunmächtelwnfercnz nach Paris übermittelt haben soll, wird von matzgebender eng lischer Seite festgestellt, dass diese Meldung rein spclnilaliver Natur sei. Bon einem derartigen Vorschlag sei nicht das min deste bekannt. Tatsache sei lediglich, dah gegenwärtig eine Fühlungnahme der Reaierung mit einiaen anderen Mächten über die neue Lage in Mitteleuropa im Gange sei. Reuter bestätigt dagegen, dass der s o m j e t r u s s i s ch e Botschafter den Vorschlag einer Ncnnmächtc- Konferenz zur Erörterung der Lage gemacht habe. über ein Ultimatum folgten. „Beide Regierungen zeigen in ihren Erläuterungen, das, es sich in Wirklichkeit nur um nor male Verhandlungen zur Organisierung der Handels beziehungen handelt und das; diese Verhandlungen, die seit längerer Zeit dauern, weder ihrem Inhalt »och ihrer Form nach die gewohnten Verhandlungen zwischen Staaten über schreiten. Rumänien würde unter keinen Umständen eine Beein trächtigung seiner Unabhängigkeit, sei es auf politischem, sei es aus wirtschaftlichem Gebiete dulden, um so mehr ist aber unsere Regierung entschlossen, in Ruhe ihre Verständigungs politik fortzusehen bei Beachtung der L e b e n s n o t w e n- digkeit aller Staate n." London, 21. März Die zahlreichen diplomatischen Besprechun gen, die Lord Halifax am Montag hatte, veranlassen die Londoner Dienstagmorgenpressc zu ausgiebigen Spekulationen. Die Betrachtungen der Blätter lassen den Schluss zu, dass man troh aller Lügen im Augenblick keine unmittelbaren Befürch tungen bezüglich einer weiteren „Aggression" zu hegen scheint; immerhin will man eine gemeinsame Erklärung En g- lands, Frankreichs, So wjetru Islands herbeifüh- rcn, etwa des Inhalts, das; weitere „Aggressionsakte" in Europa auf kollektiven Widerstand stossen würden. Der sowjetrussische Vorschlag, eine Auhenministerkonferenz einzuberufen, findet nach Ansicht der Blätter in englischen Regierungskreiscn wenig Bei- sall. Der diplomatische Korrespondent der „Times" stellt zunächst .fest, dass sich gegenüber dem sowjetrussisckpm Vorschlag, eine Konferenz der interessierten Mächte in Südosteuropa abzuhalten, die Frage erhebe, ob mit einer Konferenz den Interessen des Friedens besser gedient sei als durch die Fortsetzung der diplo matischen Fühlungnahme. Die unmittelbare Besorgnis in Ru mänien scheine etwas nachgelassen zu haben. Die Ereignisse der vergangenen Woche hätten lediglich dazu gedient, die Bedeutung des Lebrun-Besuches in London als einen klaren und erneuten Beweis für die Interessengemeinschaft zwischen England und Frankreich zu erhöhen. Chamberlain und seine Landsleute hät- Ion gehasst, datz Hitler bereit gewesen wäre, sich an den Verhand lungstisch zu setzen, um in vernünftiger Weise die Schwierigkei ten zu besprechen, die einer „Einigung und gleick-en Zusammen- Staatspräsident Lebrun nach London abgereist Paris, 21. März. Der französische Staatspräsident Lebrun und seine Gattin haben am Dienstag früh kurz nach 8 Uhr in Begleitung des Autzenministers Bonnet Paris verlassen, um sich nach London zu begeben. Am Bahnhof hatten sich zur Verabschiedung u. a. der Ministerpräsident Daladier und die Mitglieder der englischen Botschaft in Paris eingesunden. Schweden demenllert ebenfalls London und parls! Stockholm, 21. März. Der schwedische Auhen Minister stellte heute die in engliscl)en und französischen Blättern aufgetauchten Gerüchte über angebliche mit der Lage zusammenhängende englische und deutsche Schritte tn Stockholm (!) kategorisch in Abrede. Dieses Dementi veröffentlicht das Abendblatt „Nya Dagligt Alle- hauda", das gleichzeitig auch den erwähnten Gerüchten auf der ersten Sette Raum gibt. Rumänien beachtet dte Lebensnotwendlgkeiten aller Staaten Bukarest, 21. März. Das Blatt des Autzenministers Gasencu „Timpul" befatzt sich heute in seinem Leitaufsatz mit den bekannten von Eng land aus verbreiteten Gerüchten über ein angebliches deutsches Ultimatum an Rumänien. Die Zeitung schreibt ». a.: „Wir müssen mit striktester Entschlossenheit die sorlwährend in Umlauf gesetzten Gerüchte zurllckweisen, die kei nerlei Grundlage haben und die ein alarmierendes Element darstellen". Die Lage rechtfertige solche Alarmnachrichtcn kei- ncsw.gs. Das Blatt erinnert dann an die offiziellen Dementis, die von deutscher und rumänischer Seite sofort den Gerüchten Lügen-Offensive gegen Oeuischlanö Der deutsche Botschafter in London ist zur Bericht« erstaltung in Berlin eingetroffen, und umgekehrt ist Sir Neville Henderson vom englischen Aussenminister Halifax empfangen worden. Diese Situation hat eine unverkenn bare Aehnlichkeit mit derjenigen, die Ende des vergangenen Jahres zwischen den Vereinigten Staaten und Deutschland entstanden ist. als das Weihe Haus die neue Judengesetz- gebung zum Anlast nahm, um den amerikanischen Botschaf ter in Berlin demonstrativ zur Berichterstattung heimzu beordern. Chamberlain hatte in seinen Erklärungen in den bei den Häusern des Parlaments noch durchblicken lassen, dast er ernste Besorgnisse gegenüber einer Kursänderung hat, die eine deutsch-englische Zusammenarbeit für lange Zeit un möglich machen könnte. Aber er hat sich, wie die Rede in Birmingham erkennen liest, von anderen Kräften in eine Richtung drängen lassen, die nicht seinen eigenen Auffassun gen entspricht. Bei diesen Kräften handelt es sich nicht in erster Linie um britische Nationalisten, sondern um inter national eingestellte jüdisch-freimanrerischc-marxistische ..Antifaschisten". Auf einmal sind cs — und das müstte Chamberlain doch sehr zu denken geben — die Blätter der Sozialisten und Liberalen, die seine neuesten Pläne loben, nachdem sie die Politik des Ministerpräsidenten bisher tn der schärfsten Weise angcgrissen haben. Welches sind die neuen Zielsetzungen der englischen Re gierung? Wenn man den übereinstimmenden Andeutungen der Londoner Presse zu Beginn der neuen Woche folgen will, so würde D o w n i n g st r e e t sich entschlossen haben, noch einmal auf einen Weg zurückzukehren, aus dem die schlimmsten politischen Niederlagen zu verzeichnen sind, auf den Weg nämlich der „kollektiven Sicherheits politik". Wenn man von einem „Völkerbund im Klei nen" spricht, so lassen die übereinstimmenden Mitteilungen über die Einzelheiten des Planes erkennen, dast man sich jetzt um die Schaffung einer neuen Liga gegen Deutschland bemühen will Als Mitglieder sind nicht nur England, Frankreich, die Vereinigten Staaten und — Sowjetrustland ins Auge geiastt. sondern darüber hinaus auch mit Ausnahme Ungarns alle anderen Staaten des europäischen Ostens und Südoitens, Polen Rumänien. Jugoslawien, Bulgarien. Griechenland und die Türkei. Ma» weich dah die englische Negierung seit längerer Zeit eine wirtichastspolitijche Offensive in Osteuropa gegen Deutsch land einzuleiten versucht hat. In einer fast allzu naive» Offenheit plaudert ein Londoner Berich« des Pariser „Figaro" aus, um was es sich dabei für England handeln sollte. Die wirtschaftliche Offensive muh darnach mit dem A u f r U st u n g s t a u m e l in Verbindung gebracht wer den. Das Ziel war. Deutschland nach München machtpoli tisch erneut zu distanzieren Was die Rüstung betrifft, so hat vor kurzem der Generalleldmarickasl Göring die Ant wort gegeben, dast wir den erlangten Vorsprung nicht wie der aufgcben, sondern im Gegenteil weiter ausbauen wer den. Durch die Schaffung des Protektorats Böhmen und Mähren ist auch die wirtschaftliche Offensive mehr als aus geglichen worden. Wenn man in Paris und in London ge dacht hat, man könne nach den Ereignissen des Jahres 1938 die „Rache auf Eis legen" und sich inzwischen militärisch und wirtschaftlich rüsten, so muh natürlich die Enttäuschung heute groh sein. Aber was man jetzt unternehmen will, stammt aus der Wut der Ohnmacht und kann deshalb be stimmt nicht richtig sein. Zunächst wird sich überhaupt ein mal zeigen müssen, ob einer der europäischen Staaten mit machen will, wenn Sowjetruhland mit im Spiele ist und wenn alle Fehler der Versailler und Genfer Politik noch einmal gemacht werden sollen. Wenn man den wirklichen Gründen der geplanten eng lischen Kursänderung nachgeht, so erscheint einem die „moralische" Empörung geradezu widerlich. Ist das britische Empire so ohne einen Gewehrschuh und ohne das geringste Blutoergiehen geschaffen worden wie das neue Grohdeutsche Reich? Chamberlains Vater Joe wies eine wirk lich berechtigte menschliche Empörung Über die Grausamkei ten gegen die Buren mit der Begründung zurück, die Buren gingen Deutschland nichts an. Ein Gebiet, das über «in Jahrtausend zum Deutschen Reich gehörte, geht England noch viel weniger an, zumal auf dem Wege zum neuen m-nch von solchen Unmenschlichkeiten nicht die Rede sein kann wie sie Chamberlain selbst in seinen Mannesjahren auf dem Wege vom Burenkrieg bis zu den Mahnahmen gegen die Araber in Palästina erlebt hat. Der unbeschreib liche Jubel, mit dem das deutsche Volk den Führer bei seiner Heimkehr nach seiner letzten geschichtlichen Grohtat begrüßt 1>at, sollte den Leuten in London und Paris beweisen, dah ihr Geschrei überhaupt nicht mehr gehört wird, wenn ein Volk von 80 Millionen jubelt. Wir möchten die Hoffnung noch nicht aufgcben, dah die Einsicht in letzter Stunde doch wieder in die Köpfe der Ver antwortlichen zurückkehrt. Vielleicht könnte schon die Reaktion in den kleinen und mittleren Ländern, die man Parls, 21. März Wenn auch das äuhere Bild der Frühpresse am Dienstag von dem ersten Schub der von der Regierung auf Grund der Ermächtigungsvorlage erlassenen Notverordnungen so wie von schwungvollen Artikeln der am heutigen Dienstag er folgenden Abreise des französischen Staatsprä sidenten nach London beherrscht wird, steht nach wie vor die diplomatische Offensive gegen Berlin im Mittelpunkt der auhcnpolitischen Kommentare. Blätter wie „Journal", „Matin", „Petit Journal" und „Jour" zeigen übrigens durchaus keine grohe Begeisterung für die von Litwinow-Finkelstein bei England und Frankreich ange regte „Grohe Konferenz". Die Sowjets möchten nun gerade bei dieser Gelegenheit versuchen, so schreibt „Journal", wieder in die europäische Politik zurückzukehren. Dieser Fall sei jedoch äuherst heikel; Russland stelle zwar auf dein Papier eine grohe Macht dar, aber keine Macht, die vor allem Rumänien und mehr noch Ungarn und Polen beunruhige. Auch die Stellung der USA. bezeichnet das Blatt als einen sehr heiklen Faktor. Wenn auch die ösfentlickic Meinung in Amerika gegen Deutsch land ausgebracht sei, so hängen etwaige Entscheidungen nicht nur von Roosevelt und der ösfentlichen Meinung ab, sondern auch von den Politikern und vor allem vom amerikanischen Senat Dies müsse man berücksichtigen. Das „Petit Journal" betont, dah Polen auf keinen Fall sowjetrussische Soldaten auf seinem Gebiet haben wolle. Man dürfe jedoch nicht vergessen, dah die erste Bedingung für eine Soover: Siiwpa« Probleme versieht der SmchschnWainerilaner nicht Newyork, 21. März. Der frühere Präsident der Vereinigten Staaten, Hoover, brachte am Montag in einer Unterredung mit Presseverlret rn erneut zum Ausdruck, datz die Politik Roosevelts und seiner Mitarbeiter durchaus nicht die Zustimmung des amerikan.sch » Volkes findet. Er erklärte, datz sich Amerika bei der B.hauü- lung autzcnpolitischer Probleme friedlicher und nicht gewalt samer Methode» bedienen sollte. Europas politische Krisen mn- fatzten schwierige Probleme, die der Durchschnitisamcrikaner doch nicht verstehe. London weiter in Kühlung mit Moskau! Zahlreiche Besprechungen mit Lord Halifax - Gowjetrufsischer Vorschlag einer Aeunmächte-Konferenz arbeit" zwisck-en dem Reich und seinen europäischen Nachbarn im Wege ständen. Der „Nazistthrer" habe aber sich selbst nutzer halb des Kreises der das Gesetz achtenden Nationen gestellt und so weiter und so weiter. Der Schreiber begeht dann die einzig artige Dummheit folgendes „fest"zustellen: England und die Entente behaupteten keineswegs, dah sie nicht fehlerfrei seien, aber sie nähmen es für sich in Anspruch, datz sie den Versuch machten, ein besseres internationales System zu errichten als dasjenige, unter dem der Stärkste nehme, was er wünsche, und der Schwache überhaupt keine Rechte habe. „Daily Expretz" verrät, das; die Einkreisungspolitik jetzt in England volkstümlich sei. Die britische Auhenpolitik würde sich mehr auf den militärischen Angriff als auf die Verteidigung ein stellen! Daladier und Bonnet fahren nach London Parts faselt von ungarisch-polnlsch-rumänlschem Block Rückkehr Sowjetruhlands in den europäisckren Kreislauf in der Zustimmung der am meisten und unmittelbarsten interessierten Mächte, d. h also Polens und Rumäniens, liege. Das Blatt glaubt zu wissen, dah die Warschauer Regierung der französischen Re gierung mitteilen lieh, das; auf keinen Fall Polen die Anwesen heit auch nur eines einzigen sowjetrussischen Soldaten auf sei nem Gebiet dulden würde. Aus diesem Grunde scheine man in Paris als erste Mah- nahme die Schaffung eines ungarisch-polnisch rumänischen Blocks ins Auge zu fassen. Diese Frage werde auf der Tagesordnung der diplomatischen Besprechungen stehen, die der französische Ministerpräsident Daladier und sein Auhcnminister Bonnet am kommenden Wochenende in London mit den englischen Ministern haben würden.