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Dresdner Nachrichten : 01.04.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-04-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188704016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-04
- Tag 1887-04-01
-
Monat
1887-04
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.04.1887
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««ch V>knß De, ^ «t»>Dm, «et« »or,eft«n/ — Et»>»» ttrker «de^oips -W».«trr Wafter an» «e»rn» «-» «—eleetn,. >1- 5>s »er 4ft»«it»« ft«» »»«tntftnttt»« ^ v,rft«t»^tzre»ln »etrpttn, »orten. l keMvKbilkdvr vft<! kUnMZnliiiV-iHmIitzllli« «mpüodlt 1» UrS«tor ^uavadl «suLlu« NLIiIor, 26 ^Hs^rulkor Ktrassv 26. Nacht-Lele-ramme. Vukareß, »>. «De». I» e»«»ai«>r, >ft kt« «ulst,,,» «,«v »rochen. puu»»N e-ldalei, find da- »tn ,d,e,angen. In Wlddin Erricht «orte »s«„mg. doch ft,,» tzt«»er kein» Lrdim»r«ft«nm»en »or,e. M>». «och» tcheiretdrmorkt.» «ptrttn» »r. 1««e. t«> »/„Mörz 86.80, «pril-DIot :17.« Juli-«»-. Ä.NV I>I«a,r» Nprtl-Mot NS.60. M-t-Innt 188.00. InutInli 180.00. vudol loco Mar» 11,b». »pril-Mot 4»,oo. giuk umtaplo». Wrltee: lyrrönörrltch. I^tz<!tzi'v»il«'tzil-8pekisIlM! Orvkstss 8ortimont in »klon kpoislaxen. Ll«»«I>n,avItv»II« SUnIivtt«!»« LsrolurL Mäissr. — ) UlSM8^SÄWWSE«^M»ZiS8i«M8»SSr^'i xerlenöesate. xelrenHrllamente.Me»4ätter. z xerlen-Kpihtll fklr Mt« ullä Dviäor, «orris all« Losamsnbon «mpkedlt in xrvk8vr ^.usvadl ^s^oeceiwo ^ vo vo 88 «seliezllke-I^-I'chGvch 28, M, chl2ü8m3<mi, b'jlinlo: »«»»»,« 8. VitlMtiU« Iltz-lt.liiietz, emyrilraniselwr I'IsiselxÄst, lür llranlcs kvedst vortlivoll. Lxl. Ilokaiiotltvliv »n» L>««rkei,tl,n,. 4 SI. SV I»f. vro8i!vn-üiou8tM, kri86rnon8tM6 üir. 13 Lkampagnsi' fabnilc, W. f. Leegvn, vrv8il6li-k«tM, Hittol^traM kir. 14 owpksfilt ssillv visävrliost s»rün»ttntvi» SI»i»lNl»«jxi»vr, in tziiulitLt gnkan flrrn/.S8i36lion Llnilcan z-Iaieff, 7.11 2—4 Illlc. äig klusolio. viosolkan I'iaiso in äsn Kikckorlngen. RrlSI. «-Ä» «, De-«»-«. issr. Freitag, 1. GM A,4«0 lverantwortlltbir AedaNeur kftr Politisches vr. Smtl viere» In Drerdcn. LllS Wir nnilich mich einer Erklärung für die auffällige Erschei nung suchten, daß die Neichsrcgicrung gegen die handwerkersreund- lichen Anträge, gegen den Arbeiterschutz und gegen die Vermehrung der Fabrikinspcktorrn sich so kühl, ablehnend, ja sogar feindselig ver halte. äußerten wir die Vcrmuthung: Bismarck sei einer Vcrmeb- rnng des parlainentarischen Einflusses durchaus abgeneigt. Ec wolle die Initiative zu allen großen Ausgaben der Gesetzgebung allein in der Hand behalte». Rascher als zu erwarten bestätigt daS Kanzlerblatt diese unsere Vermuthung. Tie Norddeutsche Allgemeine führt in längerer Darlegung auS, daß die Dcntschkonservativen und die Ncichspartei mit ihren Anträgen in der Handwcrkersrage durchaus kein Glück haben würden. Ihre Ungeduld nach Fortschritten aus dem Gebiete dcS JnnnngSwcsenS sei unbegreiflich, nachdem die Thronrede versichert, eine daraus gerichtete Vorlage sei in der Aus arbeitung begriffen. Ferner sei eine Untersuchung im Gange, ob der VcstthignngSnachweiS für Baumeister nützlich sei und bereits jetzt lasse sich erkennen, daß man sich von einer Meisterprüfung ii» Baugewerbe viel Gutes verspreche, doch solle diese Prüiung nicht vor der Innung, sondern vor staatlichen Behörden staltfinden. DaS Kanzlerblatt schließt: Der NrichSlagsausschuß, an welchen diese sämmtlichen Anträge gegangen seien, würde durch seine Arbeit von Neuem belegen, .wie enge Grenzen der parlamentarischen Initiative auf derartigen, i» daS Praktische Leben so lies einschneidenden Ge bieten gezogen sind oder richtiger: gezogen sein sollten." Das heißt also: der Reichstag soll hübsch seine Hand von der Butte lassen; mögen die drei Millionen deutscher Handwerker noch so lebhaft gar nicht entbrechen können, im Sinne eine- erheblichen Bruch- theileS ihrer Wähl cschast mit den handiverkenreui'dlichen Anträgen herauszurücken - über das Kanzlerblatt belehrt sie, daß sie damit nur einen Schlag in'S Wasser thatcn, ja, daß sie der Sache, der sie nützen wollten, nur schadeten. Denn alles Gute im Reiche soll von oben kommen. Eine Mitbewerberschaft seitens der Volksvertretung ist unerwünscht. Das ist denn der richtige Stantpunkt nun wohl nicht. Er nispricht weder der Würde deS Parlaments, »och den Interessen des Reichs, noch dem Dortheile seiner Bevölkerung. Soll Reich und Volk auf Fortschritte in Gesetzgebung und Einrichtungen so lange warten, bis man endlich hohen OrtS die Unausschieblichkeit derselben eingesehen — wie viel Gute- bliebe un-> gethan oder käme viel zu spät! Dem Reichstag« kommt die trei bende Kraft zn. die nnunterbrochene Anregung; dem BundeSrathe reip. Reichskanzler, soweit er nicht selbst eine Sache in die Hand nimmt, gebührt die Prüfung der Neichstagsvorschläge von einem unbefangenen, parteisrcien Standpunkte ans, und, wenn sonst keine Bedenken obwalten, dann die Berücksichtigung. AllcS allein kann doch selbst rin Genie wie das Bismarcks nicht leisten I Die Herabdrückung der Volksvertretung auf die Stellung eines Re gistrators der Regtcmngsvorichlttge beraubt den Kanzler schließlich eines werthvollcn moralischen Faktors, besten er zur Unterstützung seiner nationalen Politik gar nicht entbehren sann. Nur rin freies, m,t natürlichen Rechten anSgcstattcteS Parlament imponirt dein Auslande, wenn es freudig dem Kanzler folgt. Siehe Militär« Septemia'! Wir hoffen, der Reichstag wird sich anch in der Folge zeit nicht abhallcn lassen, an,uregcn und Vorschläge cinzubringerr, ivbald er sich von deren Nothwcndigkeit imReichsintcrcsse oderzum Nutzen des Volkes überzeugt hält. Obwohl nur Andeutungen über daS neue Vranntweinsteuer- gesetz des Herrn v. Scholz bekannt find, fährt doch die dentschsreisiunige Presse bereits ihr gröbstes Geschütz dagegen auf. Im Reichstage war kurz vor dessen Vertagung von kingeweibter Seite verbereltet worden, das Gesetz beruhe auf nachstehenden Grundlagen: Zunächst soll die SpirilnSbrennerei .contingentirt", d. h. die Anlage neuer Brennereien nicht oder nur ausnahmsweise gestattet werden. So dann toll die jetzige Maiichraumstcuer bribchalten und daneben noch eine Verbrauchssteuer eingekührt werden und zwar in Höhe von 65 Mk. sür den Hektoliter RohspirituS. Das würde einen Ertrag von 110 Mill. Mk. liefern, wovon aber 86 Mill. abgingen, die den Brennern als „Entschädignrg" znstießcn sollen. Sind diese Andeu tungen richtig, so ist eS begreiflich, daß gegen jeden dieser Punkte sofort Bedenken aufh.uchcit. Schon die Beschränkung der Brenne reien aus die jetzt bestehenden, daS Verbot der Errichtung neuer ist eine Benachtheiligunst deS freien Mitbewerbs solcher Landwirthe, die sich künftig eine Brennerei anschasfen wollen. Doch wäre darüber wohl am ehesten hiiiwegzukommen. ES giebt 4221 Brennereien in Deutsch land, darunter 108l kleinere, sogen, landwirlhschastliche Brennereien DaS genügt auf lange Zeit, um dm gesammten SpirtuSbedarf DcuüchlandS zu befriedigen. Im Gegontheil wird jetzt schon zuviel Spiritus erzeugt; Misere Brenner wissen nicht wohl» damit. Eine Betchränkung der Znvirlerzrngung wird dem weiteren Fallen der SpiritnSpreise Vorbeugen. Auch die Beibehaltung dcrMailchraum- struer liegt «m sich keineswegs nn Interesse aller Brenner. Die kleineren landwirthschastlichen Brennereim fühlen sich durch sie gedrückt; sie verleiht den großen Brrnnereim. die rein fabrikmäßig und unabhängig von der Landwirthschast die SpirituSerzeugung be treiben, ein z» großes Uebergrwicht. Außerdem sind die Ritterguts besitzer in dm preußischen Ostprovinzm, die auf ihrem sandigm Boden eine für dm Spiritu» weit ergiebigere Kartoffel erbauen, dadurch im Bortheil gegen Mittel», West- und Eübdeutichland. Da» Richtigste wäre gewiß, man gäbe die Meischraumstruer auf und führte im ganzen Reiche, wie dies in Bayern bereits der Fall ist, eine Fabrikatsteuer ein. Aber man muß mit den bestehenden Ver hältnissen rechnen. Die Fabrikatsteuer wäre für die deutschen Ost provinzen der alsbaldige Ruin ihrer Landwirthschast. Weite Flächen, die jetzt eine Vvdenfrucht liefern, aul deren Verwerthung der be scheidene Wohlstand ihrer Bevölkerung beruht, würden in der Kul tur znrückgehen: damit verarmte der ohnehin ungünstig gestellte Osten Deutschlands — er ginge in seiner militärische» Leistungs fähigkeit zurück — die dortigen Großgrundbesitzer wären künftig außer Stande, sür die Wehrkraft des Reichs das entsprechende Otfi- zimnaterial zu stellen. Niemals kann Preußen diese Verarmung seiner Ostprovinze» zugcbe». Man wird also die den Osten begün stigende Maischraumslener beibchalten. Nu» aber soll sie durch eine VerbranchSabgabe ergänzt werden. Das wird den Preis des SviritnS. soweit er m Deutschland ver braucht wird, erhöhen. Ter Schnaps wird also theurer werden. Vor aussichtlich trinkt künftig das Volk etwas weniger. Man wird daher auch weniger Spiritus brennen. Man veranschlagt den Rückgang des iiilaiidischenlSchnapSverbranchs ans >'» Prvz.. wenn der Hektoliter Spiritus, der jetzt nach Abzug der Maischraumslener 22 M. kostet, künf tig mit Zuschlag der Vcrbrauchsabgabe 65 Mk. kosten würde. Diese Abnahme der SviniuSerzeugiing um etwa 375,600 Hektoliter schädigt also die Brenner »nd dafür sollen sic entschädigt werden; sie sollen von dem Ertrag der VerbranchSabgabe 36 Mill. als Enlichädigung erhallen. Eugen Richter ist sofort bei der Hand und nennt d>es eine .Reichsdotatio» sür die Kartofselbreiiner", gegen die er Gilt und Galle speit. Sind die oben angegebenen Ziffern richtig, so erscheint allerdings die Entschädigung ais unvrr- bästnißinäßig hoch. Doch wird man sein Urtheil anizusvaren haben, vis genaue Ziffern vorliege». Gegen den Gmndiatz einer Schad- ivshaltiiiig der Landwirlbichnst nn sich vermögen wir uns aber nicht zu erklären. Tic Landwirthschast leidet, sie ist gedrückt. Niemand bestreitet dies mehr: mau ist nur uneinig darüber, ob sie dies nicht uw! Dbeil sesks! verschuldet hat, was allerdings mich taffere Mei nung ist. Aber da d/t> Gc>nZ- -ffa oberitbS Ink: «essr A einer tüch tigen. lristungssähigen Landwcrthsckast hat. so muß das Reich auch, wenn rS durch neuere Gesetze die Landwirlhictzatt in einem ihrer werthvollstm Erzeugnisse emofindlicd trifft, das Leine thnn, um die Nothlagc der Lnndw'rthschast nicht zu vergrößern. Unberechtigt Wäre eS. wenn die Brenner für de» ans dem Wellmarlte einaetre- tcnen allgemeinen Rückgang der Spirituspreise Schadloshnltiing seitens des Reichs begehrten. Mit demselben Rechte könnte jede andere Industrie, die für die Ausfuhr aibeiiet. Enffchädignng ans Neichskostcn beaiffprnchen. Wenn aber daS Reich die Brenner da durch beuachtheiligt. daß es ihr Erzeuapiß so hoch besteuert, daß dieses küifftia voraussichtlich weniger verzehrt wird, so ist es eine Schad- losbaliung dafür schnldig. Der Spiritus ober ist, nächst dem Zucker, derjenige Verbrauchsgegenstand, der sich zur Heranziehung zur Deckung dcS Defizits und zur Bestreitung der Heeresvemäckuugs- kosteu am meisten eignet — die Börsenstcner natürlich ailsgenvm- men. In de» nächsten Wochen werden die Zeitungen von Artikeln über diese SpirituSstcuer strotze». Reuesterelesr««»» der..Dre-v«erNaidr." vom 31. März Berlin. Angesichts der Meldung, daß die Nruternachricht von einem abermaligen ersolgloic» AltentatSvcrsuch auf den Zaren durch keinerlei Mittheilung der hiesigen russischen Botschaft bestätigt wird, wird daran erinnert, daß das Gleiche anch bei dem ersten Attentate der Fall war. — Der .Post" zmolge rnlbebrt die von der .Straßburger Post" gebrachte Nachricht von der Auslösung der elsaß-lothringischen Statthalterschaft jeden Grunde?. Endgültige Be schlüsse in dieser Sache könnten nur mit Zustimmung des Kaisers gefaßt werden und bis jetzt habe sich die früher ktindgcgebeue der Lvhnvkrhästiiis?« re. derA'bcttelinnen bei der Wascheiabrikaiivii. Ferner der Entwurf einer Anweisung zur Gewinnung von Thier- tymvhe und die technische Vorbildung der Aerzte sür bas Jmpsge- schäst. — Die deutsche Kreuzerkorveltc „Prinz Adalbert" kollidirte aus der Höhe von Dover mit dem .Hamburger Segelschiff „Ellen- bolt". Letzreics wurde beschädigt in Tvver riiwcschlevpt. „Priuz Adalbert" ist wohlbehalten ank der Rhede von WilhelmShave» einae- trofson. — Dem „Perl. Tgbl." wird aus Petersburg gemeldet: Infolge der Beschwerde seitens veS Berliner Auswärtigen Amtes über die bekannten Katkow schen Artikel gegen das deulschsreundliche Com- mlniiguc der rulsiichen Regierung wandt« sich der deutsche Bot schafter in Petersburg, Herr v. Schweinitz, an Gicrs. Infolge dessen beschloß d:e Oberprcßverwaltung, Katkow eine Verwarnung zu crtheilen. Dieser Beschluß wurde sofort durch Giers Herrn v. Schweinitz bekannt gegeben, welcher ibn nach Berlin übermittelte. Vor Ausführung dcS Beschlusses hatte Grheimrath Plchwe Vor trag bei dem Zaren >n Gatickina gehalten. Der Zar erklärte sich mit der Entscheidung der Oberpretzvcrwallunq nicht einverstanden und sagte vielmehr» er wolle erst die Aeußcmngen der öffentlichen Meinung abwarten, dann werde er sein Wvrt sprechen. Dirses Wort soll nun in einem allerhöchsten Verweise an Katkow bestanden haben, der jedoch nicht pnbttzirt wird und welchen der Che» der Obervreßve,waliung persönlich in Moskau ansrichtete. — Der bul garische Justizniinitter Stvilow wurde in Wien von einem Be richterstatter des „Daily Chronicle" interviewt, dem er sagte, seine Reis« nach Wien sei nur iniorruativer Natur DaS gegenwärtige Provi sorium in Bulgarien erheische dringend eine baldige Erledigung, wenngleich die Rearntschnst stark genug sei, jede Auflehnung nieder« zuhalten, zumal die Bevölkerung selbst lokale Putsche unterdrücke Im gaiürn Lande seien einstimmige Ruse nach der Rückkehr deS Fürsten Alexander vernehmbar. Seme Wiederwahl gelte als einzige Lösung der bulgarischen KrisiS. Diese Frage werde demnächst wieder auf die Tagesordnung gelangen. Falls aber die Rückkehr deS Fürsten Alexander unmöglich werde, so wolle die Regierung der Sobranjr einen Gesetzentwurf vorle,ön>, nach welchem für die Dauer von drei Jahren eine Regeiillchaltsregiening einzutrtzen fei. Andererseits wird au» Asien berichtet, daß die Missionen StoilowS dort schwerlich den gcwünichten Eriolg haben weiden. Gra< Kal- aoky schätze die Erhaltung guter Beziehungen zu Rußland zu hoch um dieselben durch Nrbeusragen oder Angelegenheiten, welche die vitalen Interessen Oesterreichs nicht direkt berühre», zu gefährden. — Der König von Sachsen verlieb anläßlich seines hiesigen A»l- rnthalte» dem Gouverrnür von Berlin. General v. Werder, daS Grvßkcenz deS Aibrrchlorden» und dein Polizeipräsidenten v. Richt- hosen ein« andere Klasse dscleS Ordens. — Die Nachrichten über da-Befinden der Verzogt»,vo» »umderland lauten fchlim«. Die Geistesstörung hat seit drei Tagen zugenommen. Die Hoffnung auf Genesung ist gering. — In N>i,siicl.'-Poien verursachten die Wecbselüberichivemmttugen mehrere Dammbrüchc. Die Berliner Börse crössnete schwach. Das Peters- biimcr Attentat wirkte ans alle russische» Werwe verstimmend. Von spekulativen Banken war mir dentiche Bank sesi. Svütcr befestigte sich iiideß die Tendenz durchgehends. Banke», Renten »ad dentiche Bahnen stiegen bei lebhaftem Geichcfft. Anch russische Werthe er bosten sich. Bergwerke waren ichwankend. Im Kassaverkehre waren Bahnen Mid Banke» fest. Für Industrien bestand wcnig Interesse. Brauereien waren bevorzugt, Schönyerr 1 Prozent höher, öster reichische Prioritäten behauptet, sipwzenüge Lombarden angebotcn. Plivatdiskont!?« Prozent. Nachbvrse fest. Von»«». Zl. Viitrz, vorm. U Mir 10 Mi«, «ionfoir NW'/„. 187!« tilulici, 93'l». Jtoilrnrr:!!«-/,. Lombardc» 7'V«. No»». Türke» >ZV«. Iproc. fundlrte 7»urrtsa»e> INI',, wroc. u»»ar. (üoldrcnie 80',.. Lksirrr. 0>olt- rentr SO. Vre ich. kko»ioli> >i>1>,. E»»o:er 71'/». Neue S,>»n>«er !>7>/,. Garant. GaiNitrr SS» cuiomanda»» I0>/,. Knr« - vcitcn 81'/,. Svanicr — kiimmunz: Ruhla. — ilSctter: Schön. Granstvrt a. Di.. 31. Mörz. Sred» WlchO. Siaaliibatzn lSg.M. L»m- dardrn KS.SL. Galizier liii.M. Ga»»!« 71,60. «oroc. Nnaar. Boldrcute R,80. Dikcont» 103,60. 80cr Rulsc« —. Mrcki«ul>ur«er —. gclt. wie». 31. Mörz. Sre»» R7.W. Siaalödaii» RS.10. Lombarten 86,03. Siordwcftb. IK3g>0. Marknotc» 60.60. Uug. Crcsi« 087,00. Fegest. vart «. 31. Mörz. Schlich. Oicnlc 81.00. «nlrilic I0S.67. Fialteu« »8,«. SlaatObad» <77^0. Loaibarden 1S1.S0. »o. vrlarilötrn —. Süantrr SO'/», »»»»irr 381,00. Ottomanen 607,00. Nene Ilnleidc —. Türken —. Fest. » mftrr » an>, 31. Mörz. Produkten <Schlutz>. Weizen Per Mat 817. Raagrn »« Mai 116, »er Oktober 181. S?r i Zs. ^ Lokales unv TiichstscheS. ^ —Der erste Avril, den Viele nur als einen Tag des Scherzes und unschuldiger Neckereien beicachtcn, ist tür das dentiche Volk von besonderer Bedeutung: es ist der Geburlslag Sr. Durch laucht desFürsten Bismarck. Ter Reichs täiizier vollendet honte das 72. Lebensjahr, er feiert in körperlicher mid geistiger Frische seinen 73. Geburtstag. Mag er »och lange der Führer des deutschen Vo.ks auf der Bann nationaler Größe sein! r.en diesmaligen 1. A<pril wird Fürst Bismarck in besonders freudiger Stimmung begehen. Es ist ihm im letzten Jahre gelungen, dem deatschen Reiche den Frieden zu erhalten und dabei die Machtstellung Deutschlands zu erhöhm. Der Reichskanzler hat noch langer Zeit wieder die Geburtstagöfreude, mit einem natioualgesiiiiiten Reichs tag arbeiten zn können. Der heutige 1. April ist anch insofern ein wichtiger Tag, als die neue Militöroraanilallon in allen deutschen ^ Armeekorps in's Leben tritt. Deutschlands Wasfeninacht ist von Z Z-ch« heute an nm 4l,000 Mann stärker. Am 14. Januar, als der frühere Reichstag das Septennat verwarf, konnte weder Bismarck, noch daS Volk mit Bestimmtheit darauf rechnen, daß dieser wichtige Schritt so ruhig und scicdlicy, so fast unbemerkt vor sich gehe. — Ihre Majestät dieKönigin begab sich gestern Vormittag inS Bennostift auf der Lößnitzstraße, um der Verlbeilung der von Ihrer Majestät gespendete» Speise,r an Arme und Kranke bcizuwohnen. - — Se. Kgl. Hoheit Prinz Georg begab sich mit seiner gesamm- , ten Familie gestern früh halb 8 Uhr zur K o m mnnion in die Kapelle des Prnizenpalais ani Taschcnbcra. Es war dies das erste Mal. daß Prinz Albert das heilige Äbeiidmahlempfing. — Am 2. Osterfeierlag wird am Kgl. Hofe in herkömmlicher ° Weise die Abhaltung eines Hokconcertcs ffattfinden, zu welchem noch eine besondere Ansage ergehen wird, und wobei „Vorstellungen" angcmcldctcr Damen und Herren stattfindcn können. — Se. Kgl. Hoheit der Prinz Christian zn Schleswig- Holstein wurde vorgestern von Ihren Kgl. Majestäten empfangen und nahm hierauf mit Ihrer Hoheit der Fra» Erzherzogin Adelheid zu SchleSwig-Holslei» und Prinzessin Tochter Louise Sophie an der Hvftasrl Thesi. — Der Vorstand drs Ober-Kriegsgerichts, Gcneralanditcur Maximilian Bruno Grimmer, tritt mit heute in den Ruhestand. — Herrn Oberstabsarzt Dr. Ziegler wurde bei seinem Scheiden von dem Regiment vom Offiz>crkoch4 des Gnrdercitcr- Regimcnts ein kostbares Album überreicht. DaS prachtvolle, in blauem Leder und mit reichen Silberbeschlägen gearbeitete, im strengen Nococostile her-gestellte Geschenk ist aus der Ed. Pacht- mnnn'scheir Fabrik (gr. Piauenschestc.i yervorgcgangen. — Der konsewative Verein hat schon seit mehreren Jahren das GebiirtStagsfest Cr. Maj. dcS Königs durch eine solenne Feier in den Sälen deS GewerbehauscS begütigen. Der binnen Kurzem wieder bevorstehende patriotische Festtag gab dem Vereins Vorstände hochwillkommene Veranlassung, diesmal ans ein außer gewöhnliches Programm bedacht zu sein, nicht bloS, nm der Freude Ausdruck zu geben, daß in den letzten Monaten die Zahl der Mit glieder um mehrere Hundert gewachsen ist, sondern auch, »m den vielen neuen Mitgliedern ans gewerblichen Kreisen und dem Handwerkerstände eine Gelegenheit zn bieten, mit ihren Familienangehörigen das König-Z- scst in vereinter Feier zu begehen. Da dein Vereinsvvcstcinde über all liebenswürdige Bereitwilligkeit und wohlwollende Förderung begegnet ist, kann er jetzt schon folgendes Programm sür den Abend des 22. April seststellen: 1) Feslmnrsch. 2) Prolog, gedichtet und .voraetrage» von Frau Dr. Schramm-Macdonald. 3) Vokal- und Jnstnimentalconcert. 4) Fcswortrag des Herrn ObcrciPpelhationS- rath und RcichStagsabaeordnetcn Klemm- 5) Vokal- und Hnslru- nientalslücke. 6) Dramatische Vorstellung von Mitgliedern, dÄ Kgl- HosthealerS: „Die Braut auS der Residenz" (Vklfmserizr WinzeM.. ^ Amalie. Schwester des Königs Johann'. 7) IitilrikMkffka!satz. 8> Bekränzung der KönigSbuste aus der Mitte deS< Vereins S) Vokal- und Jnstrumentalcaiicert. 10) Nach!s l2 'ir'k feierliches Estiläuten; Ansprache des Herrn LandtigSabgeorducceisi Wctzlich; allgemeiner Gesang: „Nun danket Alle Gott I" I — Mit dem heutigen Tage vollzieht sich in eimom der be deutendsten Verwaltiingszweige nnsereS Landes eine b^chwichtige Äendrrinig: an die Spitze mfferks E i sc n b a h » w esfe» S tritt als Nachfolger des Herrn v. Tschirschky, Ezc., Herr Gen^ralvircktor Hosfmann, seither Geh. Fmanzralh n»d vorlraacndcrrRnth für Effenbahnsachen im Kgl. Fmanz Minislerium. Die Säinlen der Ordnmig, ans denen unser gesaminteS StaatSwcsen ruht), stützen auch das sächsische Staatseisenbahnwcsen. Teimoch ist es erklär lich, wenn nicht nur >m Kreise eines nach Tausenden zählenden BeamtrnpcrsonalS, sondern auch i» den zahlreichen Interessenten kreisen dcs PnblikinnS ein Wechsel von so hervorragender Bedencung k mit der lcbhastesien Spannung und Erwarlung begrüßt wird. Der neue Chcs unserer Staatseisenbahnverwaltiing ist kein Neuling in seinem Ressort; in allen wichtigeren Maßnahme» war er schon seither zu maßgebender Mitwirkung bernse», wie auch scrnerstchen- den Kreise» durch seine Wirksamkeit als Regierungskoiniiiissar im Landtag brlaiutt arworden ist. UeberdreS war Herr Hoffman»
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