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A-orker Wochenblatt. Mittheilungen über örtliche und vaterländische Angelegenheiten. Fünfter Jahrgang. Pert« für den Jahrgang dei Bestellung »an der Post ik gr. Sächs., -ei Beziehung det Blatte« durch Botengelegenhett 12 Gr. Sächs. n. Erscheint jeden Donnerstag. 14. März 1839. Die Gewerbschule in Plauen beginnt, wie aus der Bekanntmachung der betreffen den Schul-Kommission und Direkzion in No. 8 des Doigtl. Anzeigers und in No. 10 dieser Blätter zu ersehen gewesen ist, Im nächsten Monate einen neuen Lehrkursus. Es sind Eltern und Vormünder aufgc- fordert, diejenigen ihrer Söhne und Pflegbefohlnen, für welche die Aufnahme In diese Bikvungsanstakr gr- wünscht wird, bis zum 16. März vorläufig anzumel- den. Die Aufnahme selbst soll dann am 6. April Statt finden. Möge der Ruf recht viele Zöglinge herbklzlehen! Möge er namentlich auch durch unser Obervoigtland, von wo aus die Gewerbschule bis jetzt nur erst so geringen Zuwachs erlangt hat, laut und vernehmbar ertönen, damit er aufrüttlc die Träumen den und geneigt mache die Gleichgültigen! Die Rcdakzion erachtet es keineswegs für über- flüssig, der obigen Aufforderung zur Anmeldung ei nige begleitende Worte beizufügen. Sie gelten dem Interesse der Gewerbschule selbst, die bereits so segens reich zu wirken beginnt; sie gelten dem Interesse der Provinz, die ohne rege Theilnahmc für die Anstalt mit dem Verluste derselben bedroht sein würde; fic gelten dem Wohlstände unserer sächsischen Hcimath, der nur dauernd gesichert werden kann, wenn neben dem darin thätigen Gcwcrbfleiße auch immer mehr gewerbliche Bildung sich verbreitet. Zunächst verdient es die Gewerbschule In Plaue« selbst, daß alle Väter, die ihre Söhne für die werbe zu erziehen gedenken, nähere Bekanntschaft mit ihr schließen. Sie ist mit tüchtigen, rüstigen, für gewerbliche und allgemeine Bildung überhaupt sich intereffirenden Lehrern besetzt, denen es eine Freude gewährt, die Anstalt emporblühen zu sehen. Sie hat bereits an Zöglingen, die Ihrer Leitung auvertraut sind, «HaesLehUch kowähre, daß sie keiner ihrer Schwe stern in den übrigen LandestheUen nachstehen will, ja sich vor ihnen Hervorzuthun bemüht Ist. Wenig stens ist,es kein Geheimniß, daß die Arbeiten der Zöglinge bei der Hohen StaatSregierung ganz beson deren Beifall gefunden haben. Schon beginnt also das Institut sich Ruf zu verschaffen, was nach einer so kurzen Zeit ihres Bestehens gewiß nicht ohne Be deutung ist. Wer daran zweifeln will, der erkundige sich näher; er wird hören, daß selbst noch Meister und Gesellen mehre Stunden weit nach Plauen kom men, um wenigstens in einigen Lehrfächern sich auS- zubilden und die Summe ihrer gewerblichen Kennt nisse, wozu es Ihnen früher an Gelegenheit fehlte, zu vermehren; er wird hören, wie sogar Ausländer, die in ^er Heimath kein Institut dieser Art besitzen, ihre Söhne, so bald sie konfirmirt sind, der Gewerb schule in Plauen übergeben. Warum wollen wir, die wir der Anstalt nahe wohnen, die wir sie die Unserige nennen dürfen, sie ungenützt lassen? Lhäten wir dies, wir würden eS bald bereuen,