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Rr.SL Freitag den 2. März 1917 k X mit UUiItr. BeNa« vierte ».»«»c- U,I»,Ir X mit Mulle, »etla« viert eitzthrtich !t^4U In Dresden und aanz Deu!,-t>. »eM frci Haus 8.t«8 tz, OeZlerretch S d,ertettäbrlini «.«».«. und ganz DemscblmM frei !-. tn Oesterreich 4.9« < I» HauS «tnzei.»luinmrr I« erlcheinl an «Len hmiUagS. Sächsische UMsreitlMK BelchäsissteÜe und Redaktion - Dresden »A. 16, Hotbeiustraße 46 Fernsprecher 21266 Postscheckkonto Leipzig Itr. t4 7v? Anzeige» - Annahme von VelchüftSaiizl-i,,.-» dl» I«»Nh> von JnmiNenanzelgen bis 11 Uhr Vvrm, 'Urei» fü, die Petit Stzallzvil,- 8i» ^ in, Nrlin. nieleil «« ^ Am undeutlich geschriebene, svivie durch sZeni- wrecher autgegkbene Anzeigen können nur die «elMilmonIlchteil skirdleNtchliftkeit des lejles »ich, übernehmen Lprechstundc der Redaktion: II—12 Uhr von» Einzige katholische Tageszeitung im Königreich Sachsen. Organ der Zentrumspartei. Ausgabe mit illustrierter Unterhaltungsbeilage und relig. Wochenbeilage Feierabend. Ausgabe 18 nur mit der Wochenbeilage. Der neue Vormarsch der Engländer auf Bagdad Am 2-1. Oktober d. I. ist Las am Tigris gelegene Ltädtchen Kut-el-Amara, seit der Kapitulation des englischen Expedittonskorps unter General Towenshend aller Welt be ginnt, abermals in die Hände der Engländer gefallen. Nach !»ochenlangen erbitterten Kämpfen, die mit einer heftigen Schlacht an der Fellahie-Stellung am 22. Februar ihren vorläufigen Abschluß fanden, sah sich d.ie türkische Armee leitung bemüßigt, ihre Stellungen westlich und östlich von Kut-el-Amara und dem Ort selbst planmäßig zu räumen und die daselbst stehenden Truppen unbemerkt vom Feinde auf weiter westlich zurückliegende Stellungen, also näher an Bagdad, zurückznziehen. Ter letzte türkische Kriegsbericht besagt, daß sich diese Operationen nördlich des Tigris plan- -unnütz vollziehen und sonnt die Vereinigung der zurück- mnoinmenen Truppen mit den bereitgestellten Verstär- uugcn ungestört vollzogen hat. In den neuen Stellungen ->ird cS wohl den türkischen Truppen gelingen, dem weiteren Vormarsch der Engländer aus Bagdad Halt zu gebieten und Vielleicht glückst es ihnen, auch dem zweiten Zuge der Eng länder gegen Bagdad ein ähnliches Schicksal zu bereiten, das ihrem ersten Vormarsch am 22. November 1915 in der Schlacht bei Ktesiphon ein so blutiges und schmähliches Ende setzte. Konnte daS Unternehmen des ersten Vormarsches der Engländer auf Bagdad mit der vorerwähnten Niederlage des englischen Expeditionskorps unter General Towenshend bei .>isteflphon und bei Azizie, sowie mit der am 29. April 1916 erfolgten Uebergabe von Kut-el-Ainara durch General Towenshend und der Gefangennahme dieses englischen Armceführcrs mit nahezu 1-1 000 seiner Soldaten als beendet angesehen werden, so begann der zweite Vormarsch der neu verstärkten englischen Expeditionsarmee Mitte Dezember >916. In der Zwischenzeit hatten die Engländer ans Aegypten, Indien und Großbritannien zahlreiche Ver stärkungen hcrangezogen und den Nachschubdienst durch Bair einer schmalspurigen Bahn auf eine gesicherte Grundlage ge stellt, als dies im Jahre 1916 der Fall war. Bei Beginn des neuen Vormarsches war die strategische Lage ungefähr fol gende: Die Türken hatten unterhalb von Kut-el-Ainara etwa 10 Kilometer von dieser Stadt entfernt am Tigris bei Le Sinn ihre Hauptstellnng und weiter stromablvärts etwa 20 Kilometer von Le Sinn entfernt eine Vorstellung bei Fellahie inne. Oestlich von Fellahie macht der Tigris einen Bogen nach Süden. Gegen die hier am Süduser des Tigris stehenden türkischen Truppen richtete sich zunächst der An griff der Engländer, der den offenkundigen Zweck hatte, die türkischen Truppen zu nmfassen und zu vernichten. Es sind dies die Kämpfe, die in den türkischen Heeresberichten der zweiten Dezemberhälfte Erwähnung fanden und die am 20. Dezember zum erstenmal zu einem heftigen feindlichen Angriff führten. In der ersten Hälfte des Monats Januar kommt es namentlich östlich von Kut-el-Amara zu zahlreichen deftigen Kämpfen, so am st., 9., 11., 16. und 19. Januar, welche den Engländern zwar einige örtliche Vorteile durch Besetzung einzelner türkischer Schützengräben bringen, im allgemeinen aber von den türkischen Truppen durch starke Gegenstötze erfolgreich abgewchrt werden. Ende Januar setzt der Kampf um die Fellahie-Stellung südlich des Tigris ein. Nach heftiger Artillerievorbereitung erfolgt am 26. Januar der erste starke Angriff gegen die Fellahie-Stellung, die dem Feinde nach überaus schweren Verlusten, es wurden über 2000 Leichen gezählt, den Gewinn einiger Gräben bringen. Im sofort angesetzten Gegenangriff werden von den Türken ». a. 16 Maschinengewehre erbeutet. Am 26., 29. und 20. Januar folgen neue Angriffe der Engländer mit gleich- zeitigen Uiiifassiingsversnchen. Sie bleiben aber erfolglos. Am 1. Februar gelingt es den Engländern, in die türkische Stellung bei Fellahie einzudringen. Durch Gegenangriff werden aber die beiden eingedi uiigeneu Bataillone iiu hef tigen Nahkampf vernichtet. Aehnlich ergeht es dem Feinde am 2, Februar, doch vermag er diesmal die erste Linie und Telle der zweiten Linie durch einen neuen Angriff in Besitz z» behalten. Wenige Tage später, am 9. Februar, nimmt der Kampf um die Fellahie-Stellung seine» Fortgang und es gelingt den Engländern durch, ihre lieber,»acht, sich eines großen Teiles der türkischen Stellung, vor allen, am linken Flügel, zu bemächtigen. Am 16. Februar gehen auch Teile der rechte» Flügelstelluiig verloren, doch sieht sich der durch großen Verluste geschwächte Gegner gezwungen, die an der Front stehenden Truppen am 17. Februar zurückznziehen und sie durch neue Tnippeu zu ersetzen. Ein noch am gleichen ü Das Neueste vom Tage E M Mllllhk SklltM AMM kW. T. B. Amtlich.) Großes Hauptguartier. 2. März 1917. Westlicher Kriegsschauplatz Zwischen Upern und Arras blieben mehrere Ee- kundungsvorstöße des Feindes ohne Erfolg. Gegen unsere Gräben östlich und südöstlich von Souchez drangen nach leb haftem Feuer starke englische Mteilungen vor: sie wurden abgewiose». Im Nahkainpfe blieben 20 Gefangene mit einem Maschinengewehr in unserer Hand. Im Ancre-Gebiet vielfach Zusammenstöße im Vorseide unserer Stellungen; dort und bei Säuberung der Engländer- ncstcr bei Sollst) wurden 20 Gefangene und 2 Maschinen gewehre eingebracht. An der französischen Front fanden mehrere örtliche Unternehmungen statt. Nördlich von Nouvron holten unsere Stoßtrupps einige Gefangene aus der zweiten feindlichen Grabestlinie. Oestlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe des Gencralfeldmarlcha lls Prinz Leopold von Bayern: Westlich und südlich von Niga, zwischenMiadziol- und Narocz-See, an der Sclstschara sowie zwischen dem oberen Sereth und dem Dnjestr war zeitweilig die Gefechtstätigkeit rege. Aus dem Lstuser der Narajowka brachte ein Vorstoß unserer Sturmtrupps vollen Erfolg. In der russischen Stel lung lmirden Minenstollen gesprengt, 1 Offizier, 170 Mann gefangen und je drei Maschinengewehre »nd Minenwerfcr erbeutet. Front des Generalobersten Erzherzogs Joseph: In fünfmaligem, sehr verlustreichem Ansturm ver- suchten die Nüssen, die Höhen nördlich der Valepiitna-Stratze wiederzunchmen. Die Angriffe sind sämtlich vor unseren Stellungen ziisaiumengebrochen. Bei der HecreSfront des G e n e r a l f e l d m a r s ch a 1! s v. Mackensen und a» der Mazedoni s ch e n F r o n t ist die Lage unverändert. Der Erste Generalguartiermeister: Ludendorss. lieber einen Baralongfall in Kauicrnn berichtet die „Nordd. Allgem. Ztg." auf Grund der Aussagen eines Oberleutnants zur Sec, der nach mehr als zwei jähriger Gefangenschaft in England in der Schweiz i)ite,inert wurde. Die deutsche Regierung habe den Sachverhalt den neutralen Regierungen inilgeteilt, die. wie das Blatt schreibt, nun fortlaufend über gegnerische Grausamkeiten »nterrichtet werden. Dao große Sterbe» im Burenkriege Die vom Reichskanzler v. Belhiiiann-Hollweg in ,einer letzten Rede gemachte» Mitteilungen über d a s g r o tz e Sterben in d e n a srik a n j s ch e u K o u z e n - l rations l a g e r n während des B u r e n k rieg e S stellt der „Nieuwe Rotterda Nische Eanrant" daliin richtig, das; nicht 16 16 000 Frauen und Kinder. sondern, wie ans der amt lichen Statistik Bothas hervorgeht, 2 6 I 7 0 F r a ,, e » „ » d K i n d e r. dazu noch l st 2 I alte Ri ä n »er, also über ein Viertel der Lagerbewobner n in g e k o in in e n seien. Tage eingesetzter Angriff einer englischen Brigade wird durch Gegenangriff abgeschlagen und nach Aussagen von Gefangenen die Brigade selbst nahezu vernichtet. Doch schon wenige Tage daraus, am 22. Februar, setzen die Engländer ihre Verstärkungen, ungefähr vier Brigaden, ein und vb gleich ihr Angriff infolge des hartnäckigen Widerstandes der türkischen Truppen unter unaeheiieren Verlusten zum Ziehen gebracht wird, beschließt die türkische Arineeleitung dennoch die Aufgabe der in mehrwöchigen Kämpfen tapfer gehaltenen Stellungen bei Fellahie. wodurch auch Kut-el Amara und die östlich hiervon gelegenen Stellungen geraum! werden müssen. Wir glauben nicht, daß es den Engländern gelingen wird, diesen nach überaus heftigen und lang wierigen Kämpfen mit dem Blute von mehr als 20 000 Mann erzwungenen Erfolg weiter aiiszubauen und etwa ihr langersehntes Fiel, Bagdad, zu erreichen, da die türkische Heeresleitung gewiß alle Maßnahmen getroffen haben w'rd. um dem weiteren Vormarsche der Engländer ans Bagdad zu begegne». Dazu kommt auch der Umstand, daß auch die Jahreszeit bereits derart vorgerückt ist, daß den Engländern nur mehr wenige Wochen zu etwaigen neuen Overanouen zur Verfügung stehen. Hitze und Ueberschwemnmngen wer den bald genug den türkischen Truppen in ihrem Abnuchr kämpfe als willkommene Bundesgenossen hilfreich zur Seite stehen, wenn nicht bis dahin auch das Schicksal des ziveitev englischen Vormarsches ans Bagdad militärisch entschiede,' haben sollte. X - »««»»» Der Weltkrieg Truppe» Tranopvrtdanipscr und mehrcrc anderr Fahrzeug? im Mittclmeer versenkt Berlin, 1. März. (Amtlich.) I», Sperrgebiete dro Mittclinecrs wurden vvn unseren Unterseebooten versenkt am 17. Februar südlich von Malta ein vollbcladcncr, oft wärts steuernder Tranopvrtdampscr vvn etwa 9000 Tonnen, am 22. Februar ein vvllbescNtcr, vvn Bcglcitsahr zeugen gesicherter T r n p p c n t r a » s p v r t d a m p s r c von etwa 6000 Tonnen, am gleichen Tage ein beladener, ebenfalls begleiteter T r a n o p v r t d a m p s e r vvn 6000 Tonnen, am 2st. Februar der bewaffnete Truppen t r a n o p o r t d a in p s c r „D v r o t h v" vvn stillst Tonnen mit etwa 600 Mann Kvlvnialtruppcn, Artillerie und Psrr den au Bord. Ein Teil der Truppe» ist ertrunken. Der Ehcs des Admiralstabcs der Marine Berlin, I. März. sAnitlich.) Außer den bekannt gegebenen Tranoportdampsern wurden von niistrcn Unterste booten in den letzten Tage» im Mittel,nccrc noch 12 Fahrzeuge mit insgesamt 26 1 66 Tonnen versenkt. Darunter befinden sich der italienische Tampsee „Lccanin" (1217 Tonnen), mit Weizen vvn Amerika nach Italien, der versteckt bewaffnete englische Dampfer „Eorstv l226st Tviincn), mit 600» Tonnen Mnngnn Erz, Leinsamen »nd Baumwolle von Bombay »ach Hüll, der bewaffnete italienische Dampscr „Prndcnza" (2207 Tonnen), mit Maie von Argentinien nach Ftnlicn, der schwedische Dampscr „Skvglniid" (2902 Tonnen), mit Kohlen von Norfolk nach Neapel, der griechische Dampser „Pricuiiisoo" (!)627 Ton nc»>, ans dem Wege vvn Saloniki »ach Algier. Der deutsche Abcndbrricht B erIin. l. März abends. lAinUich. W. T. B.i Oestlich von Souchez ist ein starker englischer Angr>>' gescheitert. Sonst ist von der Westfront und am- dem Osten v>ch! Wesentliches gemeldet. Berichtigung zni» deutschen .Heeresbericht. Front Erzherzog Foseph, zweiter Absatz: Am Staust- und Oslo,z-Tal wurden kleinere Borgon ans den Höhen zwischen Siisita- und Bnlna Tal Aiiarin. stärkerer Kräfte ahgewieien. lW. T. 2'., Ocstcrreichisch niigarischcr Kriegoverichi Wien. <W. 7 -)t, Amllich wird verlaniba!' I März 1917: O c st l i ch r r Kric g s s ch auvl n tz Heeresfront des G e n e r a l s e l d m a > s ch a I i v. M a ck e n s e n : Westlich der Biizaii-Miindiing »nd an der Balm mma Faurei sind feindliche Vorstöße gescheiten.