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Vespen in den Kneurltineke. Dresden, Lorinsberick, cken 15. Covernder 1902, nactirn. 2 lltir. 1. Gustav Merkel: Sonate für Orgel (op. 118, 1. Satz), gespielt von Herrn Max Birn. 2. Reiuh. Tncco: Motette für achtstiminigen Chor (op. 9 Nr. 2>. Selig sind die Todten, die in dem Herrn sterben, von nnn an. Ja, der Geist spricht, daß sie rnhen von ihrer Arbeit; denn ihre Werke folgen ihnen nach. Offcnb. Joh. 14, 13. Z. Max Bruch: JJaxio für Violoncello, vorgetragen von dem Kgl. Concert- meister Herrn Georg Wille. 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 682, 1. O Ewigkeit, du Freudenwort, das mich erquicket fort und fort, o Anfang sonder Ende! O Ewigkeit, Freud ohne Leid, ich weiß vor Herzensfröhlichkeit gar nichts mehr vom Elende, weil mir versüßt die Ewigkeit, was uns betrübet in der Zeit. Vorlesung. 5. Johann Sebast. Bach: J-ir für Violoncello, vorgetragen von Herrn Georg Wille. 6. Osk. Wermann: „Dies irne. illn", sechsstimmige Motette (op. 131). Tag des Zorns, Tag der Gerichte, Der den Weltkreis macht zu Nichte, Laugst verkündigt durch Gesichte! Schrecken wird die Welt bedecken, Naht der Richter sie zu wecken, 11m das llrtheil zu Vollstrecken. Der Posaune grausig Klingen Wird durch alle Gräber dringen lind vor Gottes Thron uns zwingen. Und der Tod wird seh'n mit Beben, Wie Verstorbne sich erheben, Antwort vor Gericht zu geben! Und ein Buch wird anfgeschlagen, Alles steht dort eingetragen, Wes; die Welt ist anzuklagen. Furchtbar wird der Richter thronen, Nichts Verborg'nes wird er schonen, Zeder Unthat wird er lohnen. Was soll denn ich Armer sagen, Welchen Anwalt mir erfragen, Wenn Gerechte selbst verzagen? König, hehr und unvergleichbar, Doch dem Fleh'n um Huld erweichbar, Mach' auch mir das Heil erreichbar! Liebster Jesu, nimm's zu Herzen: Ich bin Ursach' deiner Schmerzen. Las; mich nicht mein Heil verscherzen! Hast gesucht mich unverdrossen, Hast am Kren; dein Blut vergossen, Nicht umsonst sei es geflossen! Herr und Richter, des; die Rache, Meiner Schuld mich ledig mache, Daß ich nicht zur Schmach erwache. Meine Schuld will ich dir nennen, Reuig meine Wangen brennen. Schone mich auf mein Bekennen! Weil Marien du kein Rächer, Weil erhört du hast den Schächer, Labt auch mich des Trostes Becher! Mein Gebet ist zu geringe; Dein Erbarmen, Herr, vollbringe, Daß mich nicht die Glnth verschlinge! Zähle mich zu deinen Knechten, Scheide mich von allen Schlechten, Gieb mir einen Platz zur Rechten! Muß dein Spruch mit Recht verdammen Die Verfluchten in die Flammen, Stell' mit Sel'gen mich zusammen. Sieh', wie ich die Hände falte Tiefgebeugt! O Heiland, halte Gnädig mich, wenn ich erkalte! Tag erfüllt mit Angst und Weinen, Wenn aus seiner Gruft erscheinen Muß der Mensch und Rede stehen — Gnade laß für Recht ergehen. Jesu, milder Heiland du, Gieb den Seelen ew'ge Ruh'! Amen! (Ucbcrsehnng von Rudols Kögel.;