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Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hanswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal and Umgegen». Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Dienstag vormittag >/»11 Uhr, für die Vonnabend-Nummer bi« Freitag vormittag »/,11 Uhr einzusenden. Schriftleilung, Druck «nö Verlag von N. Zchuvig, Breinig. Inserate, die 4gespaltene Korpurzeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungrboten jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wir Rabatt «ach Uebereinkunft. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis inkl. de» allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblatte»" vierteljährlich ab Schalter I Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Hau« 1 Mark 2V Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. llgemeiner AnMer Amtsblatt fiir die Ortsbehörde und den Gemeinderat zu Bretnig. 18. Jahrgang. Ar. 32. Sonnabend, den 18. April 1SV8. Schule zu ZZretnig. Die Aufnahme der schulpflichtige« Kinder erfolgt in diesem Jahre Donnerstag, den 23. April, nachmittags 1 Uhr in Lehrzimmer » der Oderschule, die Aufnahme aber der FartbildungSschMer 1. Jahrgänge-, von denen tue Wern. Der Winter wich, die Luft weht milder, Und um un« her auf Berg und Tal Seh'n wir der Auferstehung Bilder, De« Frühlings Kinder sonder Zahl. Und tausend junge Keime sprießen Der Gottheit voll, die sie erschuf, Im stillen Wald die Vöglein grüßen Den Lenz mit lautem Freudenruf. Da fühlt der Mensch ein neue« Leben, So feiertäglich schlägt sein Herz, Und ihn beseelt ein heiße« Streben, Den Blick zu richten himmelwärts. Er rüstet sich in frommem Drange Und will vergessen all' sein Leid, Er macht bereit sich zum Empfange Der wunderbaren Gnadenzeit. De« Frühling« Geist hat sich ergossen Nit Licht und Glanz auf die Natur, Bon heil'gem Frieden mild umflossen Seh'» wir entzückt die weit« Flur. Die Menschen wallen zur Kapelle, Und betend schließt sich Hand in Hand 3m Glauben an geweihter Stelle, Daß heut' der Heiland auferstand. Der Tod und Hölle überwunden, Der seine« Leben« nicht geschont, Den Weg zum Vater hat gefunden Und nun zur Rechten Gottes thront. Drum geht an jedem Ostermorgen Die frohe Botschaft durch da« Land: Beendet ist der Menschheit Sorgen, Weil sie da» ew'ge Leben fand. Oertliches und Sächsische». Bretnig. Dienstboten und Aufwartungen, welche im Laufe der Dienstzeit da« 16. Lebens jahr erfüllt haben, müssen von ihren Arbeit gebern von diesem Zeitpunkt an zur Invaliden versicherung angemelset »erden. Infolge Un terlassung der Meldung treten nicht nur für die Dienstboten und Aufwärterinnen Nachteile insofern ein, al» sie bei einer längeren Dauer der Nichtversicherung oer Beitragsmarken bezw. der aus diesen entspringenden Vorteile ver lustig gehen können, sondern e« setzen sich auch die säumigen Dienstherrschaften der Bestrafung au«. Uebrigen« werden auch bei dem Be kanntwerden der versäumten Meldung die Bei träge von der Dienstherrschaft noch auf zwei Jahre zurückgefordert. — Die auch vom Kgl. Eächs. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterricht« in Aussicht genommene Genehmigung de» neuen biblischen Lesebuchs an Stelle de« Alten Testaments beim Schulunterricht wird, wie man schreibt, vcn einer großen Anzahl Schulge meinden benutzt werden. Die allgemeine Einführung de» biblischen Lesebuches dürfte nur eine Frage der Zeit sein. Dresden. Nachdem da« hiesige Zentral- Theater unter der Leitung de« Direktor «le- kander Rotter die Varieteevorstellungen eins stellt hat und zur Operette und zum Schau spiel übergegangen ist, hat sich «n Komitee hiesiger und au»wärtiger Kapitalisten erneut mit chem Projekte eine» TheaterneudaueS in Dresden beschäftigt, und e« ist die Weiterver folgung de« Plane« im Sang«. Man will versuchen, unter der Hand da« alt» Gewand haus und die dahinter liegenden Grundstücke, darunter den „Münchener Hof", zu erwerben und einen prachtvollen modernen Theaterbau nach dem Muster de» großen Albert Schu mann-Theater» in Frankfurt a. M. auf die sem Terrain zu erbauen. Da» Theater soll ein vornehme« internationale» Varietee werden. Für da« Unternehmen stehen bereit» jetzt 8 Millionen Mark zur Verfügung. Sollte da« Projekt sich weiter realisieren lassen, so würde Dresden in einigen Jahren um eine Sehens würdigkeit reicher werden. Man wird bereit« in nächster Zeit in dieser Sache eingehendere Fühlung mit den maßgebenden Behörden und sonst bereilisten Faktoren nehmen. — Der Verein für Ra^wettfahren in Dret- oen eröffnet seine Saison am Ostersonntag, wie jede» Jahr, mit einem „Großen Oster- preis", der in zwei Läufen in 30 und äO lrm ausgefahren wird. Im Frühjahr sind die Fahrer noch nicht in so großer Form, um ein Stunden- oder gar 100 Kilometerfahren bis zum letzten Moment interessant zu gestalten. Daß die Engagement» der Dresdner Renn bahnleitung vorzügliche Tip» sind, zeigt der letzte Sonntag. Rodl zeigt eine so gute Form, daß er den Spezialisten der Treptower Bahn, Rosenlöcher, 4 Kilometer hinter sich ließ, ein Zeichen, daß er sich größte Mühe gibt, schon zeitig in Form zu kommen. In Düsseldorf siegt« Etelldring über Günther. Hierzu kommt al« Favorit Guiguard. Schipke ist vom Europa-Prei« 1907 in Dresden al« Zweiter tn guter Erinnerung. — Der Zentralausschuß für da» 14. Elb- gausängerfest in Kötzschenbroda hat in der letzten Sitzung die Erbauung einer Festhalle beschlossen. Sie soll nach den Entwürfen de» Architekten Eysold errichtet werden und wo die Ostseite de« an der Elbs gelegenen Schützen- platze» in der Breite fast ganz einnehmen. Die Halle ist 60 Meter lang uns 21,50 Meter tief, enthält in der einen Seite den Raum für 3000 Zuhörer mit an drei Seiten eingebauten Galerien und in der anderen Hälfte den Raum für 3000 Sänger. Zwei große bequeme Treppen verbinden an der Nocvseite oen Zuhörerraum mit den Galerien. Ebersbach, 14. April. Ein schreckli cher Unglücksfall ereignete sich vor wenigen Tagen beim Gutsbesitzer Alwin Israel im Ort«teil Spreedorf. Man war mit dem Ent rahmen von Mich beschäftigt und hatte zu diesem Zweck« die Zentrifuge in Gang gesetz . Da» neun Jahre alte Töchterchen war aus unerklärliche Weise dem Räderwerk der Zen trifuge zu nahe gekommen und wurde am Haarzopf von ditsem erfaßt. Infolge des schnellen Cmges der Zentrifuge war es nicht möglich, di ech'zeitig zum Stehen zu drin ¬ gen un^ dl eine au« ihrer gefährlichen Lage zu befreien; es wurde ihr der Haarzopf buch stäblich aus der Kopfhaut herauSgeriffsn. Der Zustand de» bedauernswerten Kindes ist sehr bedenklich. Volksschul-Entlassun g«z eugntsse mitzubringen sind, sowie die Ausnahme sämtlicher von au-wärt- kommende« Fortbildung»schül«r am selben Tage nachmittags 5 Uhr in Lehrzimmer « der Niederschule. Alle übrige« Fortbildung«,-chüler Haden sich wegen ihrer Einordnung m die n«uzu- bildenden « er uf«k l a s s «n »/« Stunde« später, also b/.s Uhr, in Zimmer « der Nted«rfchule einzufinden. Bretnig, den 18. April 1908. vtl VNrtchUNnrpMor. Zittau, 15. April. Hier wurden sieden Personrn von einem tollen Hunde gebissen. Der Hund gehörte einem hiesigen Goldardeiter. Unter den Gebissenen befinden sich die Frau o«s Goldarbeit«!« und drei seiner Kinder. Die Verletzten haben sich zum größten Test nach dem Pasteurschen Institut nach Berlin begeben. — Lu« Gram über den Tod seine» greisen Vater« ertränkte sich in Döbeln ein 48 Jahre alter Schuhmacher. — Zur Verhaftung des Rechtsanwalt» Sei ler au« Burgstädt. Vor seiner Verhaftung ist Sester von Wien nach Triest gefahren, um mit einem Amerikadampfer zu entfliehen, hier stieß er aber wegen mangelnder Legitimation sei der Billetllösung aus Schwierigkeiten. Ec fuhr deshalb nach Wien zurück, halte aver in Triest durch sein Benehmen Verdacht erregt, so daß die Wiener Polizei von dort aus be nachrichtigt wurde und so SUler« Festnehmung in Wien veranlaßt haben wird. Rechtsan walt Seiler befindet sich noch in Wien in Untersuchungshaft, dürfte jedoch in nächster Zeit nach Chemnitz tran»portiert werden. Seilers Verfehlungen werden nicht etwa ent schuldbarer, aber doch etwa« verständlicher, wenn man erfährt, daß er al« junger Rechts anwalt mit einer bedeutenden Schuldenlast an fing. Ec hatte einem Verwandten durch Gut- fage au« der Not zu helfen versucht, wofür er nun eintreten mußte. Auch noch andere Verpflichtungen bestanden au« der Zeit her, da er noch nicht« verdienen konnte, so oaß wohl die Einnahmen der jungen Praxi» so vielen Anforderungen gegenüber von Haus aus viel zu klein waren, und daß er der Versuchung, Deckung hierfür au» anvertrautem Gute zu nehmen, sehr bald nachgad. — Von einem Pinselverschlucker, einem 24jährigen Mann, der au» Uevermut sein Leben auf» Spiel setzte, wird au« dem Zwickauer Krankenhaus berichtet. Durch di« Untersuchung mittel» des Röntgenapparate» ergab sich, daß der Betreffende, em in» Kran kenhaus gekommener wanoernver Klempner, Holz im Magen hatte. Al» hierauf ber der gelungenen Operation der Magen geöffnet worden war, fand man in demselben einen 25 vm langen Pmsel sowie ei» edenjo langes, in seinem vorderen Teste mit Zacken verseh- ene- Stück Bandeisen. Sowohl die Äerzte wie auch die Krankenschwestern widmeten sich der Pflege des Operierten, ber dann auch al» völlig geheilt entlassen werden könnt«, Mit der aufopferndsten Hingabe, hatten dafür leider aber nur den größten Undank, da der Kranke trotz der ihm gewidmeten liebevollen Fürsorge in der frechsten Weise auflrat und Aerzl« r:. schließlich mit „Lumpen" titulierte. In die Zelle gebracht, entwich er aus derselben unter Mitnahme der Krankenhausoecken. Wie ein weiterer Brief erkennen läßt, Hal die mensch liche Gesellschaft von ber Wiederherstellung de» Pinselschluckers auch sonst nichts profiliert, da man später hörte, daß der Operierte in Werdau zwei Einbruchsoievstäyie verübte. Leipzig, 15. April. Der heimtückische Briefkasten. Eine hüosche junge Dame in Leipzig warf in der Winomühlenstcage eine Postkarte in den Postbrtejkasten. Al» sie je doch die Hand wieder au» der Oeffnung ziehen wollte, war ihr die» trotz aller Anstrengungen nicht möglich, weil sich hinter der Oeffnung de« Kasten« angebrachte Stäbchen rn einen der Fingerringe geschoben und sich so verbogen hatten, daß die Hand sestgehalten wurde. Erst einem hiurugekommenen Herrn gelang e», die Hand wieder frei zu machen. Den Dank iqnitt der junge galante Mann mst den Worten ab: „Bitte sehr, mem Fräulein, ty devaure nur, vuß ich lern Briefkasten bin, von mir wären St« nicht wieder lo»gekommen." Fichtelberg. Hier ist noch «me herr liche Winterlanoschaft. Die Schueetiefe war am Dienstag auf dem Fichtelberg« d«i —2 Grad Zelsiu» zwei Meter. Bl» Ooerwlisen- thal, Gotte»gab usw. besteht volle Schlitten bahn. Der Wald zeigt stark beschneite Fichten. Der Frühling wir» natürlich auch hier sehn süchtig erwartet. — Wie au» Eibenstock geschrieben wird, ist der Vertreter ber in Wsrnersgcün belegenen Brauerei von Maennel, em giwiffer Kurt Weißflog, seit etwa 8 Lagen verschwunden. — Em furchtbare» Geständnis aus dem Totenbette legte eine Häuslerm in WUckowltz bei Könizinhof ad. Um ihr Gewissen zu erleichtern, gestand sie vor dem Lode, oaß m ihrem Hause vor 9 Jahren «m Moro verübt wurde. Ihr Mann baute gerade eine Scheune und vermauert« die Leiche des Ermordeten in ihren Grundmauern, wo sie sich noch jetzt be findet. Die noch .lebenden Maurer ennnem sich, wie sie staunten, al» sie eine» Tages einen Teil vermauert fanden. Die gerichtlichen Er hebungen wurden eingeleitet; von oen Tätern ist keiner mehr am Leden. Kirchennachrichten von Bretnig. 1. Osterfeirrtag; ^/,S Uhr: Predigtgottes- dienst, Text: Luka» 24, 1—9. Festgesang: Osterlieoü Ihr Schläfer wacht auf l ... (Lied für gemischten Chor.) 2. Osterftlertag: Uhr: PredtglgotteS- dienst, Text: Joy. 14, 19. An beiden Feiertagen Kollekte für die Bi belgesellschaft. Ertrag oer Kollekte am Palmsonntage 14 Mk. 78 Pfg. Gtborrn: dem Färber Friedrich Emil Fichte eine Tochter; der ledigen Fabrikarbei terin Elsa Frida Heinrich ein Sohn. Gestoroen: Elsa Gertrud, T. d. Tage- arbeilers Iuliu» Alwin Oehme, 1 I. 4 M. 7 T. alt. — Martha Maria, T. d. ledigen Fabrikarbeiterin Gertrud Martha Grund mann, 9 M. 13 T. alt. Kartostein SO Kilo 50 Kilo Korn Weizen Gerste Safer ^ewekorn Hirse Marktpreise ir» Kamenz am 16. April 1908 Heu S!r»^ Butter Li?. 9 25 Ws- 8;60 7 50 1t - 14 50 2i80 2 60 13^80 2 30 k- 9 - 9 70 8 00 7M I0s50 HSch^r>nikdr,gA„> Preis. j 1200 Pfo.i l. ^h°W-rs lnieürigu Erbsen 5!) Kilo - Otters. 50 Kilos .>