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WaöenauerAnzeiger UM sörMM, SOrskrs, SO, AmMch, AM,SBW O. Amtsblatt für den Stadttat zu Rabenau. Erscheint Montag, Mittwoch und Freitag nachmittags. Abonnementspreis 1,^0 Mark vierteljährlich. — Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 15 Psg., für auswärtige Inserenten 20 Psg-, Reklamen 30 Psg., im amtlichen Teil 35 Psg., tabellarischer Satz entsprechend höher. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. — Für Fehler in telephonisch aufgegebenen Inseraten übernehmen wir keine Verantwortung. Redaktion, Druck und Verlag von Hermann Marbeck in Rabenau. 31. ZahWW Drahtanschrift: Anzeiger ÄMM 73. Fernsprecher: Amt Dcnben 2120 SMOM, 22. IM 1318 Bekanntmachung. Die noch rückständigen Abgaben für elektrischen Strom zu Licht- und KrafLzwecken sind zur Vermei dung von Weiterungen nunmehr sofort zu entrichten. Rabenau, am 21. Juni 1918. Der S adtrat. Von den Kriegsschauplätzen. (Amtlich) Großes Hauptquartier, 17. Juni 1918. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Rege Erkundungstätigkeit der Infanterie. Teilan griffe des Feindes am Nieppe-Walde und nordöstlich von Bethune wurden abgewiesen. Der Artilleriekampf lebte nur in wenigen Abschnitten auf. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz Südwestlich von Dommiers scheiterte am frühen Morgen der Angriff französischer Regimenter im Nord ostteile des Waldes von Villers-Cotterets. Am Tage mehrfach wiederholter Ansturm drückte unsere östlich von Montgobent vorspringende Linie etwas in das Innere des Waldes zurück. Im Clignon-Abschnitt nordwestlich von Chateau-Thierry stießen mehrere feindliche Kompag nien zum Angriff vor. Sie wurden von unseren Vor posten abgewiesen. Artillerie und Minenwerfer belegten init starken ^u^'überfällen die feindlichen Anlagen bei Reims. Nachstoßende Jnfanterieabteilungen brachten etwa 50 Ge fangene em. wurden 23 feindliche Flugzeuge und 3 Fesselballone abgeschossen. (Amtlich) Großes Hauptquartier, 20. Juni 1918. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Fast an der ganzen Front nahm die Tätigkeit des Feindes am Abend zu. Das Artilleriefeuer lebte auf. Starke Jnfanterieabteilungen stießen in zahlreichen Ab schnitten gegen unsere Linien vor. Sie wurden abge- wiesen. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz Erneute Versuche des Feindes, nordwestlich von Ehateau-Thierrq iiber den Clignon-Abschnitt vorzudrin- gen, scheiterten in unserem Feuer. An der übrigen Front blieb die Gefechtstätigkeit in mäßigen Grenzen. Heeresgruppe Gallwitz Südwestlich von Ornes wurden nächtliche Vorstöße des Feindes abgewiesen. Zwischen Maas und Mosel drangen eigene Sturmtruppen tief in die amerikanischen Amtlicher Teil. Kährmiüclverteikung. Z 1."Auf Abschnitt II der auf die Zeit vom 10 Juni bis 8. Juli lautenden Nährmittelkarten der König!. Amtshauptmannschaft Dresden-Altstadt werden verteilt: aus die weiße Karte 1 Pfund Haferflocken, auf die hellgraue Karte 8 Pfund Suppen oder Teig waren, auf die hellbraune Karte L »/, Pfund Suppen, auf die hellgrüne Karte 0 l Pfund Haferflocken. 3 A . Die Abschnitte li sind von den Inhabern in einem Klemhandelsgeschäft im Bezirke der Amtshaupt mannschaft Dresden-Altstadt spätestens am 21. oder 22. Juni "abzugeben und dürfen von den Geschäfts inhabern nur bei gleichzeitiger Vorlegung der Nähr- mittelkarte angenommen werden. Z 3. Die vorerwähnten Geschäftsinhaber haben die Namen der die Nährmittel abgebendeu Personen und die Anzahl der von jeder abgegebenen Abschnitte nach Farben (Buchstaben —O) getrennt in eine Kundenliste einzu tragen, die einzelnen Abschnitte nach Farben getrennt aufzurechnen, in Paketen zu 100 Stück nach Farben ge trennt zu bündeln und am 23. Juni bei der Ge meindebehörde ihres Geschäftssitzes unter Vorlegung der aufgerechneten Kundenliste abzugeben. Wer gefälschte Abschnitte oder solche mit anderer Bezeichnung einreicht oder unrichtige Angaben über die Zahl der abgegebenen, Abschnitte macht, hat strafrechtliche Verfolgung zu ge wärtigen. Nachanmeldungen sind ausgeschlossen. Dresden-Altstadt, am 12. Juni 1918. Königliche Amtshauptmannschaft. Stellungen bei Seicheprey ein und fügten dem Feinde schwere Verluste zu. Lokales und MMches. Rabenau, 21. Juni 1918. * Das Ergebnis der Sammlung für die Ludendorff- Spende betrug in Rabenau 530,61 Mark; angesichts des guten Zweckes ist diese bisher unerreichte Summe hocherfr.ulich zu nennen. Allen Beteiligten — Gebern und Sammlerinnen — sei herzlich gedankt! * Wie den Goldankaufsstellen von dem Königlichen Ministerium des Innern in Dresden mitgeteilt worden ist, hat Seine Majestät der König von Sachsen geruht, die Schirmherrschaft über die Juwelen- und Goldankaufs woche im Königreich Sachsen zu übernehmen. * Goldankaufswoche in Sachsen unter der Schutzherrschast S. M. des Königs vom 23. bis 30. Juni! Da mahnt auch die Ankaussstelle Rabenau wieder, zur Stärkung d.s Goldbestandes aus altbekannten Gründen das Letzte beizutragen, was etwa noch in der Form von Ohrringen, Ringen, Kettchen und dergleichen oder gar noch Goldstücken in unseren Händen ist. Niemand kann sich in eiserner Zeit mit Gold schmücken, will er nicht die Not der Zeit verkennen. Die örtlichen Verhältnisse gestatten diesmal nicht, eine Annahme und sofortige Um wandlung der dargebrachten Gold- und Silbersachen in bare Münze; darum wolle man diese Gegenstände gegen Empfangsbescheinigung bei den Mitgliedern des Ehren ausschusses abliefern, die den Erlös nach erfolgter Wert feststellung aushändigen werden. (Pfarr Sturm, Schul direktor Reinicke, Fabrikant Anton Hamann, Lehrer Klaus-Obernaundorf, Gemeindevorstand Mofes-Kleinölsa, Gemeinde-Ältester Ludewig-Lübau.) * Theater der Feldgrauen. Das gestern Abend vom Theater der Feldgrauen im Saale der „König Albert- Höhe" gebotene Gastspiel hatte sich eines zahlreichen Be suches zu erfreuen und war ein auserlesener Kunstgenuß, der uns da bereitet wurde. Unvorhergesehene Umstände machten eine Änderung des Spielplans nötig, sodaß an statt des angekündigten Volksstücks „Das Glücksmädel" das Volksstück „Die Herren Söhne" zur Darstellung kam. Die Besucher sind aber auch hierbei in ihren Er wartungen nicht getäuscht worden: Die Aufführung des Stückes ersolgte in so vorzüglicher Weise, wie es auf den Dresdner Bühnen auch nicht besser geschehen kann. Im Theater der Feldgrauen sind aber auch nur erst klassige Künstler und Künstlerinnen vereinigt. Eine Her vorhebung einzelner Personen ist deshalb auch nicht möglich. Wir möchten dem lebhaften Wunsche Aus druck geben, die Feldgrauen möchten uns recht bald wieder mit einem Gastspiel erfreuen. Ein volles Haus ist ihnen wieder sicher. * Die drohende Kleider-Enteignung findet in den „Leipziger Neuesten Nachr." folgende Betrachtung: Die Meisten vermögen nicht recht einzusehen, warum sie aus gerechnet für die Munitions- und Rüstungsarbeiter, die als „starke Verdiener" bekannt sind, Rock und Hose ausziehen und für ein geringes Entgelt Sachen her geben sollen, die heute von einem schier unersetzbarem Werte sind. Der Einwand, daß auch für andere Ar beiterschichten, so in der Landwirtschaft und im Bergbau durch die Kleidersammlung gesorgt werden soll, nimmt dem ersteren Grund nichts von seinem Gewicht. Ja, wenn es gelte, für heimkehrende Krieger Anzüge zu sammeln! . . Das eine ist sicher, daß mit der Kleider abgabe dem Mittelstand, der heute vielfach gar nicht in der Lage ist, sich zu Phantasiepreisen neue Anzüge zu kaufen, wieder einmal ein großes Opfer zugemutet wird, noch dazu zugunsten gutbezahlter Arbeiter und Betriebe, die millionenweise das Geld einstecken. Großölsa. Herr Gemeindevorstand Schönherr, welcher bis zu seiner Verwundung an verschiedenen Kämpfen teilnahm, wurde jetzt mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Hohenstein-Ernstthal. Vom Stadtbauamt sind Pläne ausgearbeitet worden, die den Bau von 30 Ein zel-Kleinwohnhäusern vorsehen, denen allen je ein grö ßeres Stück Land zur Verwendung als Gemüse- und Ackerland zugeteilt ist. Die Ausführung der Bauten soll durch die Stadtgemeinde mit Unterstützung des Reiches und Staates, sowie hiesiger Arbeitgeberkreise gefördert werden. SWW GOMMMche Z ; naundorf, Goldsachen entgegen. 8; vom 23. bis 30. Juni 1918. Unser 6o!ü gehört im Kriege Sem Usierisnäer von Hindenburg, Generalfeldmarschall. Die Goldankaufsstelle Rabenau nimmt täglich durch ihre Mitglieder, Herren Pfarrer Sturm, Schuldirektor Rei nicke, Fabrikant Anton Hamann und Lehrer Klaus-Ober- Bautzen. Das Schöffengericht in Bautzen verurteilte den Rittergutsbesitzer Jeremias in Rattwitz wegen Über schreitung des Höchstpreises für Milch um 2 Psg. zu 1000 Mk. Geldstrafe, das Landgericht erhöhte auf Be rufung der Staatsanwaltschaft die Strafe aus 6000 Mk. Oberhohndorf. Ein „fetter" Fund wurde hier ge macht. Die Gemeinde ließ einen Waggon markenfreie Kartoffeln ausladen. Unter den Kartoffeln wurde ein Sack mit über 50 Pfund Rauchfleisch und Speck ge funden! Da der Eigentümer des Fleisches sich nicht meldete, hat die Gemeinde die Ware an sich genommen. Leipzig. Hier bot ein Mensch telephonisch kalifor nische Pflaumen zum Kauf an. Obgleich das Pfund 4,70 Mark kosten sollte, wurde von einer Handlung eine Bestellung von 50 Pfund gemacht. Einige Stunden später brachten zwei junge Burschen einen Sack mit In halt. Die Rechnung, über 235 Mark, wurde anstands los bezahlt, und die Burschen gingen ihrer Wege. Als man sich die kalifornischen Pflaumen besah, waren es keine Pflaumen, sondern Schlacken. Leipzig. Hier kam dieser Tage ein Eisenbahn wagen mit Butter an, der eine große Überraschung bot. Infolge der weiten Reise und der Hitze waren die Fässer, in denen sich die Butter befunden hatte, undicht geworden und hatten ihren kostbaren Inhalt in den Güterwagen ergossen. Als man den Wagen öffnete, entquoll ihm ein dicker Strom Butter. Eine ziemlich hohe Schicht stand als breiige Masse noch im Wagen; die Fässer waren leer. Man traf sofort Anstalten, um von der raren Ware noch zu retten, was zu retten war. Die Leute, die später den Wagen zu reinigen hatten, führten diese Arbeit mit großer Liebe und Sorgfalt aus. Leipzig. Um einen Ziegenbock zu retten, der in die Luppe gestürzt war, sprang der zwölfjährige Sohn des im Felde stehenden Obermüllers Schoiz in Horburg bei Schkeuditz ins Wasser, versank aber darin. Die Mutter des Knaben kam bei dem Versuch, ihr Kind zu retten, gleichfalls ums Leben. Auerbach i. V. Das Ehepaar Sehm feierte den goldenen Hochzeitstag. Der Inhaber der Firma, bei der der Jubelbräutigam seit 1860 in Arbeit steht, sandte als Ehrengabe eine Ziege mit goldenem Bande. Wahrlich eine zeitgemäße Ehrengabe! Meine Nachrichten. Im Sperrgebiet versenkten unsere Unterseeboote wiederum 37 500 Tonnen. In Turin und Mailand haben große regierungs feindliche Kundgebungen stattgefunden. Die deutsch-holländischen Verhandlungen über die freie Schiffahrt von Holland nach Skandinavien sind zu einein günstigen Abschluß gebracht worden. An Stelle des Generals Guillaumat wurde General Franchet Esperey zum Oberbefehlshaber der französischen Orientarmee ernannt. Der Hauptausschuß des Reichstages beendete am Mittwoch die erste Lesung der ihm überwiesenen Steuer vorlagen. Der finnische Senat hat sich mit beträchtlicher Mehrheit für die Einführung der Monarchie in Finn land erklärt. Die Entente verlor seit 21. März im Westen 212 OVO Gefangene, 2800 Geschütze, 8000 Maschinengewehre und 6820 Quadratkilometer Raum. Der französische Generalbevollmächtigte in Amerika bezifferte die französischen Menschenverluste seit Kriegs beginn auf 2 600 000 Gefallene, Verwundete und Ge fangene,