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85. Iahrg Nr. 225 Freitag, den 23. September IS32 »» »»»,1««»- «w« I»«N« «ch« Sonn- und giiNdl» v«, P«t, Nr dl» »1 mm brr«, I»I»n»I. »!,«<,»,««» I« «ml»dla«d»,lr» Ist r» lS-m!Nmm,«NM «-» «»""!>«I"»< L«dl!kftlg«r 1»), aurwlrl« LI Nr dl» «0 mm dr«ll» L»I»»I- «<dlam»,»ll< »», -urwdrl, 100, Nr dl» SO mm drill» amll. L»l»n»lr»ll« «5, aumNrl, LI MI-»v!»nnI^ v»ksch»a-s»«t» > velpzN Nr. leer«. »»m»l«d<.»lr»-il«nl»i vu», Sats«, Nr. N. Verlag L. M. Sürlner, Aue, Sachse«. NlrmNr,»«« «u» »1 «» »L c»»«l» Almi «u») 44» Sch«»»«»- 1» Schl«»»«»«», »1» Vr»dl<mschrill- »«0»st«m» ««f«chlm. „Der Punkt ist überwunden, -er über To- o-er Leben entscheidet." Aufruf des Kanzlers zur Winterhilfe. Nationale Zusammenarbeit Einigungsversuche. Amtliche Anzeigen. Auf Matt 813 des Handelsregisters ist heut« die Firma F. Winter jun., Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Lan genbach, Post Fährbrücke, sowie weiter eingetragen worden: Der Gesellschaftsvertrag ist am 10. Februar 1932 abge schloffen worden. Gegenstand des Unternehmens ist die Herstellung von chemischen Erzeugnissen. Das Stammkapital beträgt einundzwanzigtausend Reichs- mark. Zu Geschäftsführern sind bestellt worden ») der Fabrik besitzer Fritz Winter in Grünau, b) der Fabrikbesitzer Johannes Winter in Langenbach. Jeder dieser Geschäftsführer darf die Gesellschaft allein vertreten. *«»<,»» «««»«« ftr dl» «, Ilach«lllm «»lch«<m.»» »««r »t» «nMd« » Uhr d> d« -»ld«. M« S««dl >»» dl» «uU«»,, d« A>«l,« « mm»s<drl<d»»« La«» l»«I< »» d«UmmlikSl«I< «lr» -»-»»« «ch »><d> Ü» dl» «I««,»»« d«r durch g»r»lpr»ch«r «k«,»»»»« >»»»>««. — Mr «Ich,,»« «. orrlux^l ^»o^anblrr SchrWäch» ddrrulmml dl» Schrlft- kwm» d»t»» ««rmlwdrluu». — Uul»rdr,ch»»am dr» ch. Ichdfl»d«trl»d», d»zrLad« d^n.dlnhirdch«. «A gadlim,^ o»rz»g m» Iloudur, ,»>» «»da«» al» nicht »»r»t«d«rt. Ya^t^fchlstdftill«» In» Au«, LdßnlH. öchar»d«rz «d Meine lieben Landsleute! Heute wendet sich das Win terhilfswerk an Sie und das ganze deutsche Volk mit der dringlichen Bitte, es auch im kommenden Winter durch freiwillige Spenden aller Art bei der Be- treuung bedürftiger Volksgenossen zu unterstützen. Die Reichs- regierung macht sich gern durch mich zum Fürsprecher dieser Bitte, welche die iy der Deutschen Liga der freien Wohlfahrts pflege zusammengefaßten Wohlfahrtsorgamsationen an alle, die helfen können, ergehen lassen. Auf unserem deutschen Vaterlande liegen noch immer dunkle Schatten. Wohl lassen manche Anzeichen erkennen, daß sich in der Welt hier und dort gewisse Auf hellung verbreiret. Es regen sich neue Hoffnungen, daß nach der grausamen Zerstörunasflut, mit der Krieg und Nachkrieg alle Kontinente der Erde überschwemmt hat, neuer Gruno auftauchen wird, auf dem wirtschaftliches Leben gedeihen kann. Die Ueberzeugung festigt sich, oaß, wenn auch nicht das Ende aller Auswirkungen des ungeheueren Wirt- schaftsniederbruches erreicht ist, so doch der gefahrvolle Punkt überwunden ist, der über Tod oder Leben entscheidet. Die Reichsregierung hat für den Zeitpunkt, an dem sich eine neue, aufstrebende Entwickelung anbahnt, ihrerseits Maß- nahmen getroffen, um die deutschen Wirtschafts kräfte aus ihrer Erstarrung wieder zu neuer Entfaltung zu bringen. Sie hat damit den Kampf gegen die Arbeitslosigkeit als eine der offenbarsten Erschei nungen des unverschuldeten Elends von Mil- Honen darbender Volksgenossen und ihrer Familien mit Entschlossenheit ausgenommen. Sie erwartet zuversichtlich, daß sich ihre Maßnahmen schon in den nächsten Mo naten heilsam auswirken werden und daß das Gefühl der Hoffnungslosigkeit und Ratlosigkeit, von der manche Volkskreise zu Zeiten erfaßt gewesen sein mögen, bald einer zuversichtlicheren Betrachtung weichen wird. - - Ein derartiger Gesundung sprozeß er so r dert jedoch seine Zeit. Deshalb wird auch der kommende Winter dem Gemeinschaftssinn des deutschen Volkes neue große Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwertbaren Dermögensstücke Termin bestimmt auf den 21. Oktober 1932, vormittag« 19 Uhr. Die Vergütung des Verwalters wird mit Rücksicht auf den geringen Umfang der Konkursmasse auf 75 RM., der Bettag der ihm zu erstattenden Auslagen auf 16,99 RM. festgesetzt. K6/32. Schneeberg, den 22. September 1932. Da» Amtsgericht. Unter Nummer 41 des Dereinsregisters ist heute der Ver ein Pension«, und Unterstützungskasse der Firma F. Winter jun., Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Langenbach, Post Fährbrllcke, mit dem Sitze in Langenbach eingetragen worden. Amtsgericht Schneeberg, 22. September 1932. Ausgleich -er Gegensätze ««gestrebt Wie wir hören, ist von bestimmten Persönlichkeiten eine Fühlungnahme mit dem Braunen Laus in München ausgenommen worden, um eine Vermittlung zwischen der nationalsoz. Parteileitung und den anderen Gruppen der nationalen Bewegung zu versuchen. Diese Persönlichkeiten wollen als „ehrliche Makler" die scharfen Gegensätze, die innerhalb der nationalen Bewegung entstanden sind, durch eine Art Gentleman-Uebereinkommen aus der Welt schaffen, das ein Zusammengehen der Kräfte in allen natio - nalen und vor allem in allen außenpolitischen Fragen bei voller Handlungsfreiheit der einzelnen Gruppen in wirtschaftspolitischen und sozialpolitischen Angelegenheiten gewährleistet. Man darf annehmen, daß der Zweck dieser Vermittlung nicht darin liegen kann, ein „neues Harzburg" zu schaffen. Die vermittelnden Personen erkennen von vornherein den national io». Standvunkt an.dasi^(w»bura als K weckbündnis der gegen dke RegierunstBrüningm Opposition stehenden Kräfte, nicht einfach unter den veränderten Umständen er neuert werden kann. Sie glauben aber, daß die an sich vor handene nationale Mehrheit im Volke sehr wohl in der Lage ist, in einer vertrauensvollen, durch große nationale Richtlinien begrenzten Zusammenarbeit die bestehenden Gegensätzlichkeiten und die verschiedenen Interessen der ein- zelnen Volksschichten auszugleichen. Es schwebt ihnen eine Zusammenfassung aller nationalen Kräfte gegen die Mächte des Marxismus und der Internationale vor, wobei innerhalb dieser Zusammenfassung über alle wirtschafts- und sozialpolitischen Fragen mit voller Freiheit für die einzelnen Gruppen gerungen und gekämpft werden kann. flissentlich umgangen hat. Eine deutsche Arbeiter- polittk muß sich unterscheiden von einer Arbeit nehmerpolitik sowohl durch ihre Zielsetzung wie durch die Ueberlegenheit ihrer Sicht und ihrer Maßnahmen. Das auszusprechen, liegt uns am Herzen. Wir begreifen, daß die Partei uns antworten kann, wir sollten uns an jene wenden, die sich ihr entaegengestrllt hätten. Wir glauben jedoch, die Ditte gehöre dahin, wo auf lange Sichtz für das Vaterland am meisten ge wonnen und am meisten verloren werden kann. Uns ist das Wort einer deutschen Dichterin bekannt: Bismarck hat den Staat gewollt, Stein das Reich. Wsr meinen, -in unseren Zetten hab« die nationalsozialistische Bewegung das Reich am stärksten und wirklichsten gewollt, und sie habe das deutsche Volk dem einigen Reich näher gebracht, als unser Volk jemals war. Dieser Preis und diese Unwiederbringlichkeit für Deutschland steht aber bei der gegenwärtigen, von außen und innen auf- gedrängten Taktik der Partei für jeden Vaterlandsfreund auf dem Spiel. Denn mit einer klassenkämpferischen Arbeit nehmerfront hat das Reich nichts mehr zu tun und von mr aus ginge die nationalsozialistische Bewegung nicht weniger zugrunde als der nationale Staat. » «nthalkmd di« »mNich«, der «mtthauplmannfchaft und d« Bezirksverband« Schwarzenberg, der Amlsgerlchie in Aue (Lbknlh). Schneeberg, Schwarzenberg und SohanngeorgenHadt, der Stabirät« in Sriinhain, Lößnitz, Neustädttl und Schneeberg, der Finanzämter in Au« und Schwarzenberg. S« werd« außerdem verLsleniiichtr Bekannimachungea der SladlrSi» zu Au» und Schwarzenberg. „Ditte an den Nationalsozialismus". Der bekannte Schriftsteller Hans Grimm, der Verfasser des „Volk ohne Raum", und August Winnig, der ehemalige Sozialdemokrat, der sich seit der Revolution zum Nationalis mus bekennt, veröffentlichen einen Aufruf unter der lieber- schrift „Eine Bitte an den Nationalsozialismus", der sowohl der Personen der Verfasser als seinem ernsten Inhalt nach Beachtung aller vaterländisch Fühlenden verdient. Es heißt in dem Aufruf u. a.: Wir stellen unser dankbares Zeugnis vor an:, Wir sind überzeugt, daß die Eitler-Be- Hlefe'« -SOwL ?ov d«? kommunistischen Auflösung und damit vor der völligen Abtötung der besonderen deutschen Kräfte des Geistes und der Seele, ohne die irgendein Wiederaufstieg unmöglich ist, gerettet hat. Wir sehen, daß die Hitler-Bewegung vor allem deutsche Jugend gesammelt und dazu zum erstenMale innerhalb der Hitler-Bewegung derNationalis- mus sich erhoben hat über die marxistische Klassenscheidung, über die Engstirnigkeit der Kleinstaaterei und über das trübe Schicksal der Religions- und Kirchenspaltung. Versuchungen, aus der Legalität hexauszutteten, sind genug an sie heran- gettagen worden. Der Glaubensmut ihres Führers, die Diszipliniertheit ihrer Anhänger, hat sie seit 1923 davon ab gehalten, den Versuchungen zu unterliegen, so daß wohl ge sagt werden mag, die Bewegung habe mit ihrer starken deut schen Hoffnung unser längst durch feindliche Bedrückung, durch Raumenge, durch Verhemmung seiner besten Kräfte, durch Störung jeglichen Rechtsempfindens verzweifeltes Volk vor dem Bürgerkriege bewahrt. Auch das ist uns wie jedem andern offenbar, daß der Weg einer Partei, die sich aufmachte in schwerster Notzeit, die seit fünfzig Jahren und mehr entnationalisierten Massen für den nationalen Staat zu gewinnen, nicht wählerisch sein konnte. Die Bewegung hatte gegen sich die schamlos und hemmungslos gewordene Agitation und Macht der inneren und äußeren Reichsfeinde; die Bewegung hatte gegen sich das gefährliche Beispiel einer unsicheren republikanischen Staatsautorität, die von den Staatsbürgern eine moralische Haltung forderte, doch sie selbst mit Spitzfindigkeiten und mit dem von niemand geglaubten Schein besonderen Rechtes, so bei der Inflation, so bei der Abschüttelung alter Verpflichtungen, so bei der Umdeutung von Kesetzen auf dem Verordnungswege ethisch verwirrte. Die Partei selbst besaß als einzige erlaubte Waffe das Wort aus dem Glauben «hres Führers heraus, das sich im Ausdruck wohl richten mußte nach den anderen Worten einer überschrieenen Zeit, um gehört zu werden von überschrienen Ohren. Bei dieser Erkenntnis und Kenntnis der Dinge wagen wir vor der Partei, die sich unversehens in einer harten Schlacht mit einer erst durch sie mög lich gewordenen neuen nationalen Staats- autorität verwickelt sieht, eine offene Bitte auszu sprechen. DieBewegung möge sich nicht aufjene erstarrte Arbeitnehmerfront treiben lassen, von wo aus nur mehr Arbeitnehmerpolitik marxistischen Stils getrieben werden kann, und von wo aus im untrenn baren Klassenkampf, wie die Partei und ihre Führer am allerbesten wissen, weder Deutschland noch der deutsche Ar beiter gerettet werden können. Wir glauben, daß Arbeiter politik eine gute deutsche Politik sein kann, nämlich dann, wenn sn sich darauf richtet, in den zwanzig Millionen beut- scher Arbeiter den Kern unserer leiblichen Volkskraft zu be- wahren und diesen Kern zum willentlichen Mitträger der gesamtdeutschen Aufgabe zu erheben. Wir glauben weiter, daß eine solche Arbeiterpolitik heute um so mehr ge boten ist. als man Ke unter den früheren Regierungen ae- Im übrigen sind, wenn mehrer« Geschäftsführer bestellt sind, nur zwei Geschäftsführer gemeinsam oder «in Geschäfts führer in Gemeinschaft mit einem Prokuristen zur Vertretung der Gesellschaft berechtigt. Als nicht eingetragen wird bekanntgegeben, daß die Be kanntmachungen der Gesellschaft nur durch den Reichsanzeiger zu erfolgen haben. Amtsgericht Schneeberg, den 20. September 1932. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Gast wirts Bruno Möckel in Niederschlema, jetzt in Aue-Alberoda, wird zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichnis der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen, zur Prüfung der nachträglich angemeldeten Forderungen und zur Reichskanzler von Papen sprach gestern abend im, Aufgaben stellen. Bei der Massenhaftigkeit der Verarmung Rundfunk über die Winterhilfe. Er führte u. a. aus: I reichen trotz des großen Aufwandes öffentlicher Mittel die staatlichen und gemeindlichen Einrichutnqen nur eben hin, um einen äußersten Lebensbedarf sicherzustellen. Wie groß dennoch die Lebensnot von Millionen deut scher Volksgenossen ist, brauche ich Ihnen nicht zu sagen. Sie sind täglich Zeugen ihres oft verzweifelten Lebens- tampfes. Die Massen unschuldig ins Unglück Geratener haben dennoch den Glauben nicht verloren, daß sie mit ihren vermürbenden Sorgen und Entbehrungen sich wieder einmal in eine bessere Zukunft hinüberretten. Sie haben sich das Zutrauen zu sich selbst und zu ihrem Volke erhalten, aber sie werden in diesem Vertrauen neuae stärkt werden, wenn es auch in diesen Wintermonaten gelingt, ihnen einen neuen Beweis wohltätiger Nächstenliebe zu erbringen, wie es stets Christenpflicht und Ehristenbrauch gewesen ist. Gewiß ruhen aüf allen Schultern und allen Schichten und Ständen schwere Lasten und drückende Sorgen. Die Opferfähigkeit eines jeden ist bis zum äußersten in An- spruch genommen. Den meisten wird es schwer fallen, noch etwas von dem abzugeben, was sie ihr eigen nennen oder mit Sorgen und Mühen für ihre Familien erwerben. Mancher, der gern geben möchte, wird glauben, hierzu nicht in der Lage zu sein. Diele sind selbst in Not geraten, die noch vor einem Jahr anderen helfen konnten. Umso größerer Anstren- gungen wird es bedürfen, um mit den Sammlunqs- erträgniffen gegenüber dem Vorjahre nicht zurückzustehen. Aus den Grundbindungen jedes nationalen Zusammenhaltes, Fa milie, Heimat, Vaterland, ergibt sich aber die Pflicht zum persönlichen Dienst des einen am anderen. Auch das Wmterhilfswerk ist Dien st am Vaterlande, und auch ftir den Dienst an unseren deutschen Dolksgeossen sollte das Luther-Wort gelten: „Genug ist nicht genug!" Das letzte Winter Hilfswerk hat den Beweis er bracht, wie groß und stark sich deutsche Opferbereitschaft und Opfersinn trotz allem erhalten haben. Für das letzte Hilfswerk find vom deutschen Volk rund 100 Millionen in Geld- und Sachspenden aufgebracht worden. Hunberttausenden von Männern, Frauen, Dättrn, Müttern und Kindern konnte damit wenigstens ein Teil des allernotwendigsten beschafft werden, was sie sonst hätten ent-