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Verantwortlich für Redaktion: Heinrich llhlemann, Riesa: für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Ri«s«. Franz Seldte zur NESAP. übergetreien Ter Stahlhelm Adolf Hitler unterstellt. Der vuabeoführer der Stahlhelm, Bund der Fronksol- daleu, ReichsarbeUsministex Franz Seldte erklärte in einer Rundfunkansprache am Donnerstagabend feines Uebertritt in die NSDAP. Lr fügte hinzu, daß er sich und damit den Stahlhelm dem Führer Adolf Hitler nnlerstelle. Vie Kame raden, die ihm nicht folgen könnten, entbinde er von ihrem Fahneneid. Inniger FremlMastrbSodnir Der Reichsarbeitsminister und Dundesführer des Stahl» Helm, Franz Seldte, hielt am Donnerstagabend folgende Rundfunkansprache: »Deutsche Hörer und Hörerinnen am Rundfunk! Liebe Kameraden! Meine Absicht, wie alljährlich in Dresden in einer großen Versammlung der Stahlhelmbewegung am 27. April, wie es seit Jahren schon der Fall ist, zu sprechen, mußte ich leider im letzten Augenblick aufgeben. Wichtige, für die Zukunft des Bunde, des Stahlhelm entschezkende Be sprechungen, deren Bedeutung für den geschlossenen Ein satz der nationalen Bewegungen im Rahmen der nationalen Revolution wegweisend sein wird, halten mich in Berlin fest. wenn diese Besprechungen heule auch uoch nicht beendet werde» konnten, weil die Formgebung diese, innigen Freundschaftsbündnisses, wie « in der heutigen vespre. chung des Kanzlers Adolf Hitler mit wir, dem Führer des Stahlhelm, verliest und besiegelt wurde, weil diese Form gebung Zeit beansprucht — denn e, soll ja für alle Zelten gellen — so stehl doch da, eine feit: Der Seist, auf den e, ankommt, der Sina ist unabänderlich. So wie ich nun zum einheitlichen Einsatz des Stahlhelm. Baud der Frontsoldat«», al« Gründer diese« Stahlhelm, die Führung des Bunde« wie der allein Übernominen habe, so sehe ich la der Zukunft n i chl mehrParteiea, sondern nur noch eiaegrotzeEiu- h ei t. Gegenwärtig ist eine Opposition ebensowenig möglich, wie ein Nebenherlaufen. Denn darin sehe ich den großen Sinn der deutschen Revolution von 1933, daß die Zeiten in Deutschland vorbei sind, in denen das staatliche politische Leben sich entwickelte unter Wechselwirkung nur zwischen Regierungsparteien und Oppositionsparteien. Soldatenart ist es, aus Erkenntnissen die Folgerungen zu ziehen. Diese Folgerung wird für mich umso leichter und ist dabei andererseits ein tiefinneres Wissen geworden, weil ich in den Wochen vor den Besprechungen in Zusammenar beit mit dem Führer Adolf Hitler erlebt, daß Vieser Mann nicht nur Führer der deutschen Revolution, sondern Führer der deutschen Zukunft ist. Ich, der ich frei bin von Parteizugehörigkeit, ich erkläre hiermit meinen Eintritt in die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei, weil fle die Bewegung ist, die al« Einheit da« ganze deutsche Volk umfassen soll. Somit unterstelle ich mich und damit den von mir gegründeten Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten, heute al« geschloffene soldatisch« Einheit dem Führer Adolf Hiller, wer von weinen allen Kameraden auf diesem weg mir nicht zu folgen vermag, den entbinde ich hiermit von seinem Fahneneid. Ich ab« will den weg der Freiheit mikbereitea helfen. Für »»eine SahlhelmkamenSen oerlef« ich wmmehr solgevde» Atilrar Kameraden de, Stahlhelm! Ueber vierzehn Jahr, habt Ihr als Kampftrupp« t» der großen Front der nationalen Gelamtbewegung gegen da« Novembersystem Eure solda tische Pflicht erfüllt und Opfer an Gut und Blut in diesem Kampf für Deutschlands Freiheit dargebracht, wo immer ich sie von Euch gefordert hab«. Ihr habt i» dies«», dem Stahl» Helm, Bund der Frontsoldaten, geschichtlich zugewiesenen Frontabschnitt die Straße freiaemacht für den>olitischen Um» schwung des 30. Januar, mit dem an Eurer Seite die Kame raden der nationalsozialistischen Bewegung sich die Macht m Staat erstürmten. Au, der Tiefe der gewaltigen nativnal- sozialistischen Volksbewegung brach nach dem SO. Januar die nationalsozialistische Revolution sich »ahn, die der Ent- Wicklung des neutn Deutschland zur inneren und äußeren Freiheit von Staat «nd Ration ihren Stempel aufdrückte. Kameraden vo« Stahlhelm! wir bekennen u« M der deutschen Revolution, der unser Herz, unser Wille und unsere Gefolgschaft gehört, wir bekennen «a, zu dem Führer der deutschen Revolution, «doll Hiller, dessen Regierung auch Euer vundesführer al« Minister angehört. Die von mir besiegelte Freundschaft ist die Erfüllung Eure« allen Herzens wunsch«. LttLde SoLRos llMv» 1»«« vlimnmM K» geht um Deutschland, Freiheit, um Deutschland« Ehre. E, geht um da« Reichl Aronlhell Stahlhelm, AroatheU Hiller! Froutheil Deutschland! * !!!«!>!! llkUMtzkltrimWkk Md ömdeMm KM zm AMeidm m SderMüMt». v. m ÄMsierderi. )l Berlin. Der ReichSarbeitSminister und Bundes führer des Stahlhelms, Franz Seldte, gibt folgende Mit teilung bekannt: Der zweite Buudesführer b«S Stahlhelm, Kamerad Oberstleutnant a. D. Duesterberg, hat seine sämtliche« Aemter im Stahlhelm niedergelegt, nachdem ich ihn vorher durch dieustliche Mitteilung von seinen Amtspflichten ent« buudeu hatte. Der Grund für meine Maßnahme war darin gegeben, daß in der Auffassung über die Stellung des Stahlhelm innerhalb der nationalsozialistischen Revolution und über seine künftige Organisation eine grundsätzliche Meinungs verschiedenheit zwischen dem »weiten Bundesführer und wir bestand. Ich achte die soldatische Haltung des Kameraden Dnesterberg, der, von der Ueberzeugung durchdrungen, daß seine Auffassung für der: Stahlhelm existenzbebeuten- sei, auf seinem Posten glaubte bis zum Letzten ausharren zu müssen. Aber diese Achtung konnte nicht von der Pflicht entbinden, zu tun, was ich getan habe. Jeder, der weiß, was der Stahlhelm für mich, seinem Gründer, bedeutet, wirb es verstehen, wenn ich sage, daß in allen Jahren seit -er Gründung des Stahlhelm reine Ent scheidung, die ich al- Bundesführer treffen mußte, mir so schwer gewesen ist, als die durch das Schicksal mir aufge zwungene, für die einheitliche Führung mrd Len Kampf einsatz der Stahlhelmbewegung notwendige Lösung des Verhältnisses zu dem Kameraden Duesterberg. ES ist alten Soldaten nicht angemessen- ernste und bit tere Lagen durch schöne Worte zu verscbleiern. Ich habe deshalb offen gesagt, was geschehen ist. Und deshalb darf ich jetzt auch sagen, daß ich nur durch politische Meinungs verschiedenheiten von dem Kameraden Duesterberg ge trennt bin. Unverändert bleiben mein Gefühl der soldatischen Kameradschaft «nd des Dankes, bas ich in dieser Stunde ihm für die große Leistung, die er in 1« Jahre« für de« Stahlhelm «nd darüber hinaus sür den vorbereitende« Kamps der nationale« Bewegung vollbracht hat, zum Aus druck bringe. Der Stahlhclmkamerad «nd nationale Kämpfer Dnesterberg hat seinen Platz in der Geschichte des Bundes. * Ae vedmlmg Ser KMMM Frmz «les. X Berlin. Die Erklärung, die Reichsminister Seldte als Bundesführer des Stahlhelm gestern abend im Rund funk abgegeben hat, hat natürlich in der Reichshauptstadt — und wahrscheinlich auch im ganzen Reich — außerordent liches Aufsehen erregt. Unterrichteten Kreisen war sie allerdings keine absolute Ueberraschung. Man wußte seit einigen Wochen von den starken Bestrebungen, die baS Ziel hatten, im Interesse einer noch strafferen Einheit der Füh rung unter Mols Hitler zu einer engeren Verbundenheit der Heersäulen der nationalen Bewegung zu gelangen. In der Erkenntnis dieser Notwendigkeit hat der Bundesführer de» Stahlhelm seinen Entschluß gefaßt. In ihm nahe- stehenden Kreisen wird unterstrichen, daß er seinen Eintritt in di« NSDAP, natürlich al- EinzelversSnlichkeit «nä Privatmann vollzogen hat. Als Bundesführer de» Stahl helm hat er dem Führer Adolf Hitler den „Bund der Front soldaten" geschlossen unterstellt. Das bedeutet von selbst baß keineswegs jedes Stahlhelmmitglied von seinem Eit entbunden ist. da- nicht in die NSDAP, eintritt. Da- ist eine persönliche Entscheidung, die der Bundesführer jedem Einzelnen überläßt. Vom Eid entbunden ist, wer die Füh rung Adolf Hitlers nicht anerkennt. In Stahlhelmkreisen wird daran erinnert, daß Franz Seldte immer ruhig und unbeirrt seinen Weg gegangen ist. Um so bedeutsamer ist es, baß er jetzt mit kurzem Führer- entschluß die Konsequenz aus der Erkenntnis gezogen hüt', daß die großen innen- und außenpolitischen Aufgaben, vor denen baS deutsche Volk steht, keine Zersplitterung ober ein „Nebenherlaufen" erlauben. Der Entschluß des Bunde-, führerS wird in Stahlhelmkreiseu als wirklich soldatisch be zeichnet, weil der Soldat weiß, daß in einem so heroische« Kampf nur von einem Führer geführt werben kann. In diesem Ginne wird die Kundgebung Franz Seldte» al» einer der wichtigsten und bedeutsamsten Markstein« auf dem Wege zur vollkommenen Einheit der nationalen Führung und Gefolgschaft gewertet. * her „VMWe öeoMMr" zm WW M eiMewMmr SM ü «e AKW. " Berlin. Der „Bölkilche Beobachter" schreibt zum Eintritt oeS StahlhelmführerS Seldte in die NSDAP, u. a.: Da- Wort „Deutsche Soldaten gehören zusammen", mit dem der Bundesführer feinen Uebertritt zur NSDAP, vollzogen hat, kennzeichnet einen Vorgang von geschichtlicher Bedeutung. Der Entschluß Seldte- steht am Ende eines historischen Kampfabschnittes, der in dem gemeinsamen Kriegserlebnis de» deutschen FrvntgeschlechteS seinen eigentlichen Ur sprung hat. Der Stahlhelm stellte im Rahmen der deut schen Erneuerungsbewegung jene Organisation dar, die zeitweise Gefahr lief, in der Selbstbeschvänkung auf die Erhaltung der Fvonttradition das politische Gegenwarts ziel au- dem Auge zu verlieren. Man mußte jedenfalls in der Führung des Stahlhelm- und in der Art, wie sie die politischen Aufgaben der Zeit zu lösen versuchte, die Geradlinigkeit des politischen Kurses und die Sicherheit des politischen Urteils gelegentlich vermissen. Das ändert nichts an der Feststellung, daß in dem von Franz Seldte gesührten Bund der Frontsoldaten sich bestes deutsches Frontkämpferblut und ein deutscher Freiheitswille sam melte, die der Gesamtbewegung der deutschen Wieder- gclundung wertvollste Impulse gegeben hat. Man darf daher den Entschluß d«S Stahlhelmführer aufrichtig begrüßen und darf Seldte und seinen Stahlhelm dazu beglückwünschen. Wir sehen darin die öffentliche Anerkennung der Tatsache durch den Stahlhelm, daß der von der nationalsozialisti schen Bewegung eingeschlagene Weg zur Wiedergewinnung der deutschen Freiheit als der richtige und als der er- folgverbürgendc sich erwiesen hat. Die deutsche Einheits front ist durch die nationalwz. Tat politische Wirklichkeit geworden. Wenn die Stahlhelmsiihrung dieser Tatsache durch ihren Entschluß, in die NsDAP. einzutreten, aus drücklich Rechnung trägt, so Kat sie sich damit ein große- politisches Verdienst erworben. Aus dem Froutlämvscr von 1914 ist der politische Soldat Adolf -Hitlers geworden, und diese politische Armee des Führer- wird der Garant der deutschen Zukunft sein. We MSNW du MiIMM z« de« Umbenennungen do« Etrasie« «nd Plätze«. gibt und )l Berlin. Die Reichsprefseftelle der NSDAP, folgende Erklärung -es Führers bekannt: „In letzter Zeit «»erb«« i« zahlreiche« Orte« Städte« Straße« ««d Plätze ««getauft. So lehr ich mich über di« Ehr««» freue, die um« mir durch die verbind««» solcher Plätze ««b Straße« mit meine« Name« erweist, so sehr bitte ich aber doch, da»»« absehe« z« wolle«, historische Bezeichn«»»«» z» verändern. Wir dürse» «icht i« de» Feh ler der Putschist«, des JahreS 1-18 verfalle«. Jede Genera tion soll nur das a«s sich beziehe», «aS sie selbst geschaffen hat. Es ist unsere Ehrenpflicht, di« Raum» der November verbrecher von unsere« öffentlichen Straßen u»L Plätze« z« eutferne«. Sie solle« da«« aber wieder ihre alten Bezeich- nnaae« erhalten. Rur das, was die nationale Revolution sür die Zukunft selbst ansbant, dars sie mit ihrem «nd dem Namen ihrer führende« Männer verbinden. Adolf Hitler." MM AM ltüWMtkM Mtt IN UKW. * München. Der „Völkische Beobachter" (süddeutsche Ausgabe! enthält folgende Verfügung Adolf HitlerS: „Den Leiter der politisch«« Zentralkommiffio«, Partei genosse« Rudolf Hetz ernenne ich zu meinem Stell vertreter und erteile ibm Vollmacht, in allen Fragen der Parteileitung in meinem Namen z« entscheiden." Deutschnationales Telegramm an de« Reichspräsidenten. X Berlin. Die deutschnationale ReichStaa-sraktion hat, wie da« Vdz.-Büro melvet. an den Reichspräftdenten ». Hindenburg f»la»nd»- Telegramm gesandt: „In Irene und Verebrnnq «»denkt die drntschnational» Reich-taa-lraktion des Taues, an dem Ei». Herr Feldmar- schall, durch das Vertrauen Deutschlands in Ihr hoher Lmt d«»sru »urds». Schmidt-Hannover?