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Auerchal -Leitung. Allgemeiner Anzeiger für die Stadt Aue u. Umgehung. mm».«, »ALA>. MU r AamMe»«»«ern: AroM», s»t- K-ttl-r, Z-ttspi-g-c. «vostnemeutSpret» amtliche Inserate die Carpud-Zeile, Sb Pf. inkl. berg werthvollen Beilagen vierteljährlich Verantwortlicher Redakteur: Emil Hegemeister Aue (Erzgebirge.) Reklamen pro Zeile SO Psg. mit Bringerlohn IM». Redaktion u. Expedition «U«, Marktstraße. Alle Postanstalten und Landbriefträger durch die Post 1 Mk. nehmen Bestellungen an. No. 108. Freitag, den 10. September 1897. 10. Jahrgang. Realschule zu Aue. Für Knaben, welche im laufenden Schuljahr noch in die Anstalt eintreten wollen, ist der Halbjahrswechsel zu Michaelis der geeignete Zeitpunkt. Schülerzahl in den Klassen VI bis III: 97. Schulgeld jährlich 84 Mk. Pensionen für Aus wärtige können nachgewiesen werden. Di--«,.». vr. pKU. Goldhah». ,1, FLvÜexpedirt an dem Wochentage Vor- und Nachmittags und verzinst alle Einlagen mit S»/,»/«,. g TTlGSIUPSG Dieselbe bietet somit die vortheilyafteste Verzinsung im ganzen Bezirke. Durch di« Post gesandte Einlagen werden pünktlich expedirt. Darlehne gegen hypothekarische Sicherheit werden unter günstigen Bedingungen gewährt. Aus letzter Woche. Italien, das Land der berühmten Maler, hat plötzlich auch an einem Stahlstich Gefallen gefunden und zwar an dem, den der Graf von Turin dem Prinzen Heinrich von Orleans beigebracht hat. Die Franzosen, in diesem Falle die Besiegten, haben sich über die Niederlage um so leichter trösten können, als die Rückkehr Faures ihnen Anlaß gab, sich in patriotischen Revancheschwelgereienzu berauschen. Außerdem schwingen sie sich über die natio nale Fatalität des gräflich turinischen Degenstiches mit dem Scherze hinweg, nicht die persönliche Stärke habedem Grasen den schließlichen Sieg gegeben, sondern die Kar- tcfselstärke, mit der sein Oberhemde gesteift worden war. Was nun Faures russische Ausbeute betrifft, so ist sie ein Leckerbissen, von dem die Franzosen doch unmöglich satt werden können; sie stellen sich zufrieden, da ihnen nun doch einmal die Trauben Elsaß-Lothringen trotz der Alli anz zu hoch hängen. „Wir haben in Petersburg die Sahne abgeschöpst", soll Kaiser Wilhelm in einem Pri vatgespräch in Magdeburg geäußert haben und das trifft wohl den Nagel auf den Kops. Weniger als das Wort „Allianz", das sogar nur in verschleierter Form und nur ein einziges Mal gefallen ist, dm sie Faure unmöglich nach Paris mitbringen. Der anonyme „olle Pole", der die Abfahrt Faures nach Rußland in Dünkirchen mildem Abbrennen einer anarchistischen Bombe einfachster Kon struktion feierte, hat auch die Rückkehr des Präsidenten nach Paris zu einer gleichen Demonstration benutzt Beide Male aber gingen die Bomben zu früh los; Schaden haben sie nicht angerichtet und sie waren dazu auch ivohl ebenso wenig geeignet wie bestimmt. Die deutsche Für- stenzusammenkunst in Würzburg, die Kaiserinanöver, das Eintreffen des italienischen Kvnigspaares in Homburg, die Hinzuziehung des Herrn v. Bülow und des Reichs kanzlers zu diesen Zusammenkünften geben den Konjek- turalpolitikern der Zeitungen in diesen Tagen einen reich lichen Stoff, wie denn auch die Betonung des Gottes- gnadentums in der Koblenzer Kaiserrede schon die Un terlage zu vielen spaltenlangen Artickeln der Tagespresse gegeben hat. -- Die Maschinerie der Friedensverhand lungen erweist sich immer noch nicht als genügend ge schmiert. Durch den all,u langen Gebrauch werden auch die Räder abgenutzt und die englische Welle knarrt ganz besonders. „Gut schmieren!" aber ist ein Rezept, dessen Vorzüglichkeit man weder in Rußland noch in England verkennt und dessen Anwendung im indischen Aufstande erst wieder von der .Times' ernstlich empfohlen worden ist. Griechenland gestaltet sich immer mehr zu einer Pumpstation ersten Ranges aus und die Mächte wollen sogar eigene Kontrolle in Athen einsetzen, um darüber zu wachen, daß die Generalpumpe tadellos funktioniert. Nach einer Bekanntmachung des preußischen Finanzmi nisters ist infolge eines Beschlusses des Bundesrats „die Verwendung von Huflattichblättern bei der Herstellung von Tabakfabrtkaten von den Zolldirektivbehörden wider ruflich gestattet worden." Der Bundesrat scheint wegen -der infolge der Aufstände aus Cuba und Manila einge tretenen Knappheit in „Havanas" und „Manilas" so nachsichtig und weichherzig geworden zu sein. Hoffent ltch erweisen sich die Herren „Huslattich-Zigarrensabri- kanten" auch dankbar und senden den Herren Bundes- ratsmitgliedern je ein Kistchen von dieser edlen Sorte; ihre Dankbarkeit mag aber von der Vorsicht überboten werden; sie n/vgen beachten, daß die Erlaubnis des hoch feinen Huflattichs „widerruflich" gestattet ist! Es braucht also nicht erst die Beendigung der Aufstände auf Cuba und den Philippinen abgewartet zuwerden,ehe die Erlaub nis widerrufen und der Huflattich mit seinem an sich geruchlosen Blättern in die bescheidene Rolle zurückfällt, die ihm die Arzneiwissenschaft angewiesen hat. ;0rvr. Aus Sachsen und Umgebung. — (Sächsisch-Thüringische Industrie- und Gewerbe- Ausstellung.) Die verflossene Woche stand im Zeichen des Meßjubiläums und bildet ein herrliches Ruhmesblatt in der Geschichte der Sächsisch-Thüringischen Industrie- und Gewerbeausstellung zu Leipzig 1897. In glanzvollen Aufzügen und Festspielen rauschte die alte Zeit in ihrer Farbenpracht an den Augen von Hunderttausenden vorüber Glänzende Illuminationen, historische Aufzüge, Jnnungs- und Sängerfeste wechselten in bunter Reihe; dazu kam die Eröffnung der Herbst-Gartenbau-Ausstellung mit einem großartigen Festzuge der Göttin Flora. Und über allem lachte die milde Spätsommersonne, die uns leider auch daran mahnt, daß bald die Scheidestunde der schö nen Leipziger Ausstellung schlagen wird. Wohlgelungene Photographien und zahlreiche Ansichtspostkarten, unter letzteren insbesondere eine nur in beschränkter Anzahl hergestellte Meßjubiläumskarte, auf welche wir an einer anderen Stelle unseres Blattes noch zurückkommen wer den, sorgen zwar dafür, demjenigen, welcher die Leipziger Ausstellung besucht hat, die Erinnerung an all das Schö ne, was auf ihr geboten wurde, wach zu halten; aber wie viele mag es noch geben, denen ein Besuch der Leip ziger Ausstellung bisher noch nicht vergönnt war. Alle Diese haben sie noch nicht gesehen, die herrlichen Garten anlagen, welche in vollsommerlicher Pracht und Fülledem Auge sich darbreten, die stolzen Hallen für Industrie und Gewerbe, die entzückenden Bauten des Thüringer Dörf chens und Alt-Leipzig's, alle diese Stätten, welchen Milli onen Belehrung und Unterhaltung in so reicher Fülle boten und nun so bald fallen sollen. Denn Mitte, spä testens Ende Oktober muß auch die schöne Ausstellung geschlossen werden, die nichr nur in allen Kreisen des Publikums, sondern auch in höchsten und allerhöchsten Kreisen eine derartige Anerkennung fand, daß sogar Se. Majestät der König Albert von Sachsen, ebenso wie Ihre Majestät die Königin Carola sie bereits zum zweiten Male mit ihrem Besuche beehrten. Darum eile Jeder, die Leipziger Ausstellung nochmals zu besuchen, ehe es zu spät wird. Eine große Anziehungskraft wird der kommende Freitag ausüben, an welchem Louis Godard zum ersten Male Freifahrt mit seinem eigens von ihm construirten Ballon ausführen wird. Sein Fesselballon ist nach wie vor ein „Star" der Ausstellung. Johanngeorgenstadt. Unter regster Anteilnahme feierte dieser Tage unsere Gemeinde das 25 jährige Jubelfest der Einweihung ihres Gotteshauses. Nachdem mit Einläu ten und Abblasen des gewaltigen Lutherchorals: „Eine feste Burg ist unser Gott" der Festtag vorbereitet war, zeigte die Stadt am Sonntag trotz des ungünstigen Wetters reichen Flaggenschmuck und der Festzug zahlrei che Beteiligung, sodaß zum Festgottesdienst unser schön geschmücktes Gotteshaus bis auf den letzten Platz gefüllt war. In der Festpredigt des Ortspfarrers wurde die Gemeinde ermahnt, ihr Jubelkirchweihfest recht zu begehen als einen Jubeltag voll fröhlichen Dankes, als einen Feiertag voll heiliger Gelübde und als einen Bettag gläu biger Hoffnung Den Gottesdienst verschönte auch ein vom Bürgergesangverein meisterhaft vorgetragener Hym nus „Jauchzend erhebt sich die Schöpfung" von Mohr. Konnten auch von den Geistlichen, die früher hier ge wirkt, viele, durch Krankheit oder durch ihr Amt behin dert, nicht zugegen sein, so gereichte es doch nur zur größten Freude, gerade Herrn Mak. Richter in unserer Mitte zu sehen, welcher die schwere Zeit des Brandes dieser Stadt und die Jahre des Wiederaufbaues und der Einweihung unseres Gotteshauses mit durchlebt hatte und nun tief ergriffen in der Schlußliturgie zum Worte kam. Nach Schluß desGotteSdienstes überreichte ein treuer Glaubensgenosse aus dem benachbarten Böhmen im Na men seines im Herrn entschlafenen Vaters dem Vorsitzen den des Kirchenvorstandes ein namhaftes Geldgeschenk für unsere Kirche. Zugleich wurde zur öffentlichen Kennt nis gebracht, daß die Sammlungen für Ktrchenheizung die beträchtliche Summe von 1100 Mark 25 Ps. ergeben haben, wählend das LandeSconsistorium eine erhebliche Beihilfe dazu in Aussicht gestellt hat. — Der „Pirn. A.»z. schreibt: .Durch eine Reihe von Pr^vinzialblättern geht folgende Notiz: „Die Bleistift fabrik Hardtmuth" befindet sich in Budweis im südlichen Böhmen und beschäftigt fast nur tschechische Arbeiter, darum kaust keine Tschechenbletstifte, sondern Faber'sche, von welchen der „verthelstift" am beliebtesten ist". Glücklicherweise sind diese Anschuldigungen gegen ge nannte Bleistift sabrik vollständig unwahr. Gerade Hardt» muth, der Besitzer jener mächtigen Bleisttftfabrik im süh. lichen Böhmen, ist eine Hauptstütze des Deutschtum» da selbst und beschäftigt nur Deutsche. Ohne Hardtmuth wäre das ganze südliche Böhmerland, vornehmlich Bud weis, längst im Besitz der Zschechen. Die Leipziger Industrie- und Gewerbeausstellung, die in allen Teilen so wunderbar beschickt worden ist, und deren Besuch nicht nug anenljchollen werden kann, sührt unter den zahllosen Firmen, die alle dort in friedlichen Wettstreit getreten sind, auch die allen wohlbe kannte Kronenparfümeriesabrik von Franz Kuhn, Nürnberg, die neben einigen sächsischen Firmen gleicher Branche, als die größte Finna Bay erns diesen Industriezweig glänzend rcprejcntiert. Mit Freude muß man es heute begrüßen, daß eine Industrie, di« noch vor nicht allzulanger Zeit in den Kinderschuhen stak — all« seinen Parfümerien mußten wenn sie Anklang und Absatz finden sollten aus Frankreich oder England jein — jetzt in Deutschland so mächtige Fortschritte macht, und auch glänzende Erfolge aufzuweiscn hat, wie die Kronenparfümeriesabrik Franz Kuhn Nürnberg, deren Fabrikate sich im Inland wie im Aus land des größten Anklanges erfreuen. Auch die Leipziger Ausstellungs zeitung, die bereits in einigen Anickcln dieses leistungsfähigen Hause gedacht hat, hebt in einem derselben speziell hervor, wie wundcrbyr hübsch die Ausstellung genannter Firma ausgefallen ist. In einen, prächtig dekericrtc» Schranke, sehen mir ein im seinen Ton gehaltenes Arangement der Frühjahrsncuheiten dieses Hauses. Da bewundert man vor allein die herrlichen mit kostbarer echter Seidenmalerei aus- gestatteten Plüschcartonnagcn, diesen reichhaltige Inhalt all die Ge heimnisse des modernen Toilette,ijches in sich bürgt, nicht minder an ziehend ist das geschmackvolle Vcilchenarrangement in den reichhaltigsten Formen wie Eclraito sf. Toilmeseise, Pu, er, Haarwasser und Poma den in San Remo Veilchen, einer Spezialität dieses Hause». Aeußerst nett sind auch die wunderbaren Llumcnzerstäudcr zum Anstelle», die speziell bei Damen das weitgehendste Interesse beanspruchten, «berauch alle anderen Parsümcrien für den seinen Toilcttentiisch finden wir hier in der neuesten und elegantesten Ausmachung, und daß die Qualität nur die allerbeste ist, dafür bürgen die in der Fabrik angestellten wissenjchastlich gebitdctc» Leiter und Chemiker. Sticht vergessen wollen wir die reizenden GlaSflacon n. wunderschönen Ausstattung, ja wo man nur hinblickt, übersieht das Auge Neuheiten. Unser Namen ist allerdings viel zu sehr beschränkt als daß wir all der zahllosen Ar tikel gedenken könnten, aber die Firma Frz. Kuhn hat auch hier wie der auss neue gezeigt aus welch hohem Grad der Leitungssähigkeit sie angelangt ist, und daß deren Fabrikate allseits Anklang finden, beweist am besten der riesige Expert, den dieselbe nach allen Ländern unter hält. Es ist ein Bedürfnis geworden, neben der Zeitung seine» Orte oder seines Landes eine große weltstädtische Tageszeitung zu lesen. Der nunmehr im 9. Jahrgang stehenden „Deutschen Warte" ist eS in- jolge der Eigenartigkeit, Reichhaltigkeit und Gediegenheit ihres Inhalte» getungen, in kurzer Zeit über 60 000 Abonnenten zu erringen. Der ungemein billige Abonnemcntspreis von vierteljährlich 1,75 Ml. (Kleine Ausgabe 1 Mk.) ladet von selbst zu einem Probeabonnement ein. Be sonders machen wir ans die Unterhaltungsbeilage aufmerksam, welche Erzählungen und Romane aus der Feder erster Schriftsteller enthält. Jährlich über 1000 Abildungcn. DM- Der Gesammt-Auflage unserer heutigen Nummer liegt ein Prospekt der „Deutsche Warte", Tageblatt für Politik und Gesellschaft, geistiges und wixth- schastlicheS Leben, bei, welchem wir der Beachtung aller Leser empfehlen. —„ örrmt-Lviäe v. 95 ktzv. bi« 18.65 p. Met. -- sowie .schwarze, weiß« und farbige He»>e»»»O- Eieid« von 60 Psg. bi« Mk. 85 per Mi. — glatt gestreift, karriert, aemustert, Damaste «lc. (20418 versch. Qual, »nd 2000 »ersch. Fqrben- Dessin« etc.) park»- u. Ltsusrkesi In» stau». Muster umgehend. Lager ca. 2 Millionen Meter. ? 8»>lt«n-f»di'ttlvn 8 stsnllvdsi'g (y. u. k. st»«.,) Arlod. 8vklu»» 601° 8ommsi-»ai»on, sisgisustvorksuf. —— 8nmmsr»tvkl, »»»«ISlobt, UI». Hu»I. es kk. 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Ebenso wichtig wie rin« vernünftige Ernährung ist dir tägliche geregelte Leibesdsfnnng, welch«, wenn nöthig, durch den Gebrauch der beliebten und empfohlenen Apotheker Richard Brändt'» Schwcizerpillen (erhältlich nur in Schach teln zu Mk. 1.— in den Apotheken in bester Weis e ertirlt wird.) 10