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Dresdner Journal. Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann. 18S7 Preis für da» «irrleljahr IH Lhaler. Insertion«. Gebühren für den Rau« einer gespaltenen Zeile I Reugrosche«. Erscheint mit «»»nahm» der Sonn. »«»»m..d.,« Donnerstaa, den LS. Januar. durch alle Postanstalten zu beziehen. ** Amtlicher Lheil. Dre-tz«, 12. Januar. S, Majestät der König haben zu genehmigen geruhet, daß der Kammerherr v. Brochowski dat von Ihrer Majestät der Königin von Spanien ihm ver- tiehene Ritterkrenz de« Orden- Karl« IN. annehme und ttage. RtchtamMcher Thetl. Nrbersicht. Tagesgeschtchte. Leipzig: Meßbettcht. — Lien: Jur Reise der Majestäten. Herr v. Lenzont adgeretst. Ber- nichtnng von Banknoten. Sisenbahneoncessionen. — Verona: Begnadiznng politisch«: Flüchtlinge. — Berlin: Großfürst Konstantin. Di« Con»missionsbera- rhungen über da- Ehescheidungsgefttz begonnm. — Mün chen: Weitere Gehalt-nerbesserungen für Subalternbeamte. Veränderung in der Organisation de« Krieg-Ministeriums. — Darmstadt: Anträge wegen der beiden Banken. — Altenburg: Vertheilung von Dienstboteyprämien. Wissen schaftliche Vorlesungen. — Pari-: Vorstellungen bei Hofe. Feruk-Khan in Marseille. Kirchenetnweihung. Die Hetrach de« Grafen Morop bekannt gemacht. Neue Ge- metndeeintheilung in Algerien. — AusderSchweiz. Nähere- über die Anleihe. — Turin u. Neapel: Ver mischte-. — London: Die Verheerungen der jüngsten Stürme. Friedliche Nachrichten vom Cap. — St. Pe ter-bürg: Scharmützel mit kaukasischen Bergvölkern. Die Besatzung der Schlangeninsel abberufen. L»«U- »md Prnvftrztalattgelegeuheitrv. Dre-denr Populäre Vorlesungen. Ein Slephant ausgestellt — Leipzig: Jur Feier de- Geburtstags Pestalozzi'». — Chemnitz: Christbesch,nung für arme Kinder. — Pirna: Vertheilung einer dem Kaufmann Hänsel gewordenen Be lohnung. — Taucha: Der Leichnam eines Kinde- auf gefunden. — Marbach. Brandstiftung. Oeffentliche Gericht-Verhandlungs». (Dresden. Rochlitz. Bautzen.) Die Bewegung des Personalstandes in den Lan- desstraf- und Correetionsanstalte» im Monat November 1856. z» Leipzig, 13. Januar. Der allgemeine Verkehr in unsrer diesmaligen, sich ihrem End« nahenden Neujahr-messe hat sich in den letzten zehn Tagen nicht gebessert, obgleich die Haupteinkäufer noch mehrere starke Posten Tuche au« dem Markte genommen haben und die nachttäglich aus der Moldau und aus Polen eingetroffenen Einkäufer nicht un- thätig geblieben sind. Indessen ist di, Ursache der beschränk ten Einkäufe nicht in dem Mangel an Bedars, als vielmehr in der Geldkrise zu suchen, die um so drückende für die Einzelnen ist, als mehrere Wechselhäuser ihre Credite nicht unbedeutend beschränkt haben. Die Einfuhr an Luchen, Buckskins und Winttrstoffen wird auf 80,000 Stück an gegeben und dürften davon 40,000 bis 45,000 Stück ver kauft worden sein. Trotzdem die Wollen theurer sind, hat man durchschnittlich doch nur die Preise der Michaeltsmesse erlangt. In feinen wollenen Maaren, wie Thibets aus Tera rc. und halbwollenen aus Glauchau und Meerane war der Absatz bei festen Preisen beschränkt, und auch in sächsi schen und Berliner Druckwaaren sind keine brillanten Ge schäfte gemacht worden. Bon seidenen und halbseidenen Maaren wurde, der hohen Preise wegen, auch nur das NS- thigste gekauft. Dagegen gingen weiße und bunt, Flanelle recht lttdlich und erhielten auch etwas bessere Preise, als an der vorigen Messe. Die Inhaber von Strumpfwaaren sind meist mit der Messe zufrieden, vorzüglich die Großhändler, welche sich mit den Exportgeschäften befassen. Da die In haber von Schafwollen auf hohe Preise halten und die Spin ner für ihre Garne einen höhern Werth nicht erzielen kön- nn», so geht der Verkauf sehr flau, und es dürften von den aus circa 5000 Ctt. bestehenden Vorrath (meist ungarische Kammwollen), einschließlich der Stücken, Locken und Gerber wollen im Ganzen nicht über 1000 bi- 1200 Ctr. verkauft worden sein. Das Kürschnergeschäft «var bis mit Eintritt der Kälte im Novnnber recht gut, änderte sich aber mit dem Witterungswechsel und ist seitdem auch ziemlich flau gewesen. Am beliebtesten waren in den feinen Sachen Nerze, Bisam katzen, geringe Sorten Feh und schwarze Katzen, wovon zur Jeit viel abgrsetzt wurde. Aus allem Diesen geht hervor, daß die Messe nur eine sehr mittelmäßige, wo nicht geringe gewesen ist. AÜten, 12. Januar. Nach telegraphischer Meldung d,S Statthalters der Lombardei sind Ihr, k. k. Majestäten gestern Mittag in dem besten Wohlsein unter dem lautesten Jubel der Bevölkerung in Brescia eingetroffen. — Feldzeugmeister Freiherr v. Heß wird die kaiserlichen Majestäten nach Mailand begleiten und während der Anwe senheit derselben in Mailand daselbst verweilen. — Die Mi nister Graf Buol, Baron Bruck und Baron Bach werden nach den bisherigen Bestimmungen am 28. d. M. von Mai land wieder in Wien erwartet. — Der toscanische Minister Chevalier Lenzoni ist vorgestern auf ftinrn Posten nach Flo renz abgereist. — Im Berbrennhauft am Glacis wurden heute mehrere Millionen Gulden von aus dem Verkehr ge zogenen Banknoten öffentlich verbrannt. — Die „Wien. Itg." zeigt amtlich an, daß Se. k. k. apostol. Majestät einem Vereine von galizischen Gutsbesitzern und Capitalisten die definitive Concession zum Baue und Betriebe folgender Eisenbahnstrecken ertheilt hat: 1) von Lem berg nach Przempsl zum Anschlüsse an di« galizische Strecke der Kaiser-Ferdinands-Nordbahn ; 2) von Lemberg über Brody an die russische Grenze; 3) von Lemberg in direct südlicher Richtung auf das rechte Dniesterufer und sodann auf eben diesem Ufer über Czernowitz an die Grenze der Moldau; 4) von Przemysl auf das rechte Dntesieruftr in Verbindung mit der »ä 3 erwähnten Linie. 12. Jannm. S«^ L «postalische Ma jestät haben an 32 Flüchtlinge, weiche wegen Hochverraths in den Proceß von Mantua verwickelt waren, vollkommene Amnestie zu ertheilen geruht. Berit«, 13. Januar. (St.-A.) Ihre königl. Majestäten empfingen gestern Mittag in Charlotteuburg de« Besuch des, Morgens von St. Petersburg in Bettln eingetroffenen Groß fürsten Konstantin kaiserliche Hoheit und fand demnächst bei Allerhöchstdenselben ein vcheuner en Ouniiie statt. Se. kais. Hoheit setzte bereits Nachmittags per Eisenbahnextrazug die Reise nach Hannover fort. — (A-) 3« der gestrigen Sitzung der Commission für das Ehescheidungsgesetz, welche von 11 Uhr Vormittags bi« halb 3 Uhr Mittags dauerte, wurde die Berathung über §. 1 des Gesetzes beendet. Dem Vernehm«» nach hat sich die Commission mit der von der Regierung vorgeschlagenen Auf hebung verschiedener, bisher bestandener Ehescheidungsgründe im Ganzen einverstanden erklärt. Nur in Betreff einiger hat die Commission nicht zugeftimmt; und zwar beantragt dieselbe, daß auch ferner als Ehescheiduogsgründe noch auf recht erhalten bleiben sollen: „mangelnder Nachweis des un bescholtenen Wandels einer Frau, die sich von ihrem Manne entfernt hatte — Raserei und Wahnsinn — Unverträglichkeit und Zanksucht — wissentlich falsche Anschuldigung." München, 12. Januar. Die „N. M. I." schreibt: Wieder sind wir in der erfreulichen Lage, von einem neuen Acte allerhöchst landesväterlicher Huld und Fürsorge zu be richten. Se. Maj. der König haben nämlich nunmehr auch den gering besoldeten Suballernbramten des Justizdienste« Gehalterhöhungen zu bewilligen geruht. Außer den Kanzlei- secretären des Staatsministeriums der Justiz, deren Gehalt in ähnlicher Weise wie der ihnen gleichstrhrnden Beamten der königl. Staatsministrrien des Innern und der Finanzen auf gebessert wurde, sind namentlich die königl. Kreis- u. Stadt- gerichtsschrriber in großmüthiger Weise bedacht worden. Es wurden für dieselben drei Grhaltsklassen von 500 Fl., 450 Fl. und 400 Fl. errichtet und 24 Schreibern die Vorrückung in die erste, 26 Schreibern die Vorrückung in die zweite Ge- haltSklasse bewilligt, so daß zur Zeit nur noch 15 in dem ur sprünglichen Gehaltsverhältnisse stehen. UebrrdieS haben die älter» Appellationsgerichtskanzlistrn, dann die Kanzlisten d,S OberappellationSgerichtS eine Gehaltzulage von je 50 Fl. erhalten. — (A. I.) Durch eine allerhöchste Verordnung vom 10. Januar haben in der Formation des königl. KriegSministe- riums mehrere Veränderungen einzutreten. Die Einteilung des KriegsministeriumS in sechs Sektionen wird aufgehoben. Dem Krieg-Minister sind nunmehr nebst dem Generalverwal- tungSdirector und dem Generalsecretär auch die für die ver schiedenen Dienstzweigt bestimmten Referenten, mit Aus- nahme jener für die Administration, unmittelbar unterstellt. Darmstadt, 11. Januar. (Fr. Pz.) Die Erst« Kammer wird erst dann wieder zusammentreten, wenn ihr die Arbei ten der Zweiten Kammer Stoff zugeführt haben. Der An trag d,S Abg. Wernher wegen der beiden Banken lautet wörtlich: Die Kammer wolle an einen Ausschuß die eingehende Unter suchung folgender Fragen verweisen: 1) Ob durch dir Ertheilung einer voncession zur Errichtung der sich so nennenden .Bank für Handel und Industrie" durch Verordnung vom 2. April 18LS ohne vorher vernommenen Beirath der Stände, sowie durch die Son- cessionirung einer damit verbundenen Zetteldank durch Verordnung vom 5. November 1855, ebenfalls ohne vorher vernommenen Bei rath der Stände, nicht das verfassungsmäßige Recht der Stände ge kränkt worden sei? 2) Ob, abgesehen von dem Rechte der Stände, durch diese Eoneessionen, wie solche ertheilt find, nicht wichtige In teressen der Ehre und de« Vermögen« für Staat und Staatsange hörige gefährdet find? L) Der Ausschuß wäre insbesondere anzu weisen, durch bestimmte Anfragen bei großherzoglichrr Regierung die btt der Untersuchung der ihm aufgeaebenen Fragen wichtigen Punkte auftnhttten, worüver vtt bttbe» Vett^vnuug«» «ich» vollständig Noe find. 4) Rach dem Ergebnisse seiner ttatrrsnchmig erwarte die Kam mer von dem Ausschüsse Vorschläge zur Nahrung der Rechte der Stände für dir Gegenwart wie für die Zukunft und zur weitern Sicherung der Interessen de« Staates und der Staatsangehörigen. Der am 6. d. M. von demselben Abgeordneten gestellte „Supplementarantrag" ist wörtlich des Inhalts: Die Kammer möge erklären, daß durch Emission von Papier gelb unter dem Titel: „Noten der Bank für Süddeutschrand", ohne vorher erlangte Einwilligung der Stände deren verfassungsmäßige Rechte gekränkt seien, dir rmittirtrn und zu emittirendra Banknoten daher so lange und insoweit einer rechtlichen Existenz im Broßher- zogthum entbehren, al« eine nachttägliche Einwilligung nicht er langt wird. Z Nltenburg, 13. Januar. Ein, Bekanntmachung der herzoglichen Landesregierung bringt die Vertheilung der von dem verewigten Staatsminister v. Lindenau gestifteten Dienstboten-Prämien (zur Belohnung für langjährige, treu geleistete Dienste) auf das Jahr 1856 zur öffentlichen Kennt- niß. Auch in diesem Jahre find die Bewerbungen um diese Prämien — jährlich 13 im Gesammtbetrag von 300 Thlr. — sehr zahlreich gewesen, indem sich im Ganzen 115 Be werber angemeldet hatten, von denen 92 für zulässig befun den wurden. Die erste Prämie erhielt eine Magd, die dreißig Jahre in demselben Hause gedient hatte; ihr zunächst stehen zwei Knechte, welche 28 Dienstjahre bei derselben Herrschaft aufzuweisen hatten und deshalb ebenfalls prämiirt wurden. Feullletou. Lrä«-e au- de« böhmischeu Dichtergarte« von Zoseph Senzig. Verlag von Wiedemann in Leipzig. 1857. Blicke über da- döhmische Volk, seine Geschichte und Literatur, mit einer reichen «uswahl von Litrraturprobrn, von Joseph Wenztg. Leipzig, Friedrich Brandstetter. Bride Serke von demselben Verfasser find zur Aufklärung über die böhmische Geisteseultur und zur Verherrlichung der- selben geschrieben, ohne daß doch der Autor einen beschränkten Ratioaalftandpunkt einnähme. Wenzig hat sich in dieser Sphäre brrttts Verdienste erworben, wovon viele seiner Werke Zeugniß oblegen. Wir erwähnen darunter nur „Slavische Volkslieder", „Worte über da« Treiben der böhmischen Schriftsteller", „Die Dichtungen von Smil von Pattubic", „Studien über Ritter von Stitnü", „Märchen, Sagen und Geschichten der Böhmen und Slowaken" »c. E« giebt fast keine nur irgend begabte Ration der Welt, welche nicht wenigstens in der Lyrik des Volkslieds sich durch Innigkeit und Naivetät oder durch sonstige charakteristische Eigen schaften aus zeichnete. Das Volkslied ist eben nichts wttter, als der natürlich«, zu« Gesang gewordene Ausdruck der bewegtesten Empfindungen, der allgemeinsten menschlichen Ideen und Be trachtungen, wie sie das alltägliche Leben, in» Wechsel von Freud' «ad Leid, in der noch nicht -u sehr verfttnerttn und überbildetrn Seel« hervoruft. Die in solcher Weise unbefangen erstandenen Erzeugnisse »aüffrn daher immer wahr und natürlich und also poetisch sein, da sie ursprünglich im Drange des Augenblicks, d. h. im frischen Vegttsternn-s-esühle de« dichtenden Indi viduums geschaffen und so mit dem Reiz« der Gesundheit, der Unbefangenheit ausgeftattet find. Da» ist denn auch in der Lhat bet den Volksliedern aller Rationen der Fall, denn nur diejenigen find schwach oder schlecht, welche als gleich von vorn herein durch Bänkelsänger und Reimschmiede oder mittelmäßige spätere Dichter nachgemachte Dichtung«» zu betracht«» find, oder diejenigen, welche im Laufe der Zeit durch willkürliche Ver änderungen, Weglassungen und Zusätze verdorben wurden. Alle übrigen, di« in der erstbezttchnete« Weis» unmittelbar aus dem empfindenden Herzen hervorquollea, find gut, d. h. fie drücken Das in ihrer Weift vollendet aus, was st» geben wollen. Dies kann auch psychologisch gar nicht anders sein, denn ein einfacher Mensch, der vermöge seiner überschwekftndrn Stimmung ei» Lied dichtet, fast ohne es selbst zu wissen und zu wollen, wird dies in seiner Art befriedigend thun, denn er giebt uns die un« geschminkte Abspiegelung seiner freudigen oder traurigen Erleb- niffe und seiner innern, daraus hervorgeheuden Seelenzuftände, die fich an die Facta oder Gefühl« knüpfen. Und dieses Ge mälde in seiner ganzen Originalität zu erhalten, mit seinen ganzen sprachlichen Eigenthümlichkriten und mit seinem geistigen Provinzialcostuu», macht eben den genrebildlichen Zauber des Volksliedes aus. Solche namenlose Bolkslftderdichter irrten und irren sich nie, verfehlen niemals ihre Aufgabe, denn es dichten für sie allein die rein menschlichen Zustände, Gefühle und Affekte, die durch ihren Mund selbstredend uud persönlich wurde». Das Volkslied ist ttn naturwüchsiges Product uud annäherungsweise eben so wie ttn Stück Ratur, wie ein» Landschaft, glttchviel ob flach oder bergig, ob fruchtbar oder wüst, in seiner charakteristi schen Wesenheit complet und tadellos. Das mögliche verfehlen einer Aufgabe tritt erst ttn, wenn fich der Dichtende überhaupt eine Aufgabe stellt und mit der Abficht umgeht, diesen oder jenen Stoff in einem regelrechten Liede zu besingen. Hier hört der einfache, harmlose Raturalis- mus auf und es beginnt, im Gegensätze zur Volkspoefie, die Kunstpoefie mit all' ihren schwierigen, complicirten Bedingungen, an denen der producirend« Geist so leicht zu scheitern pflegt. Das deutsche Volkslied zur Zeit des Meistergesanges und später gehört dieser Phase wesentlich an und bietet schwache Imitationen in Menge. Es ist hier nicht der Ott, eine Charakteristik von den Volks liedern der verschiedenen Rationen zu geben. Der Laie würde sonst mit Bewunderung sehen, wie weit und wie reich die poetisch« Kraft in der Lyrik über dir ganze Erd« verbreitet ist und wie selbst das roh« und ungebildete Volk auf der Insel Madagaskar Gesänge aufzuwrisen hat, die eine nicht geringere Reinheit und Zartheit al» Inbrunst des Gefühls ausströmen und deren dich terisch« Schönheit wahrhaft ergreifend ist. Das Volkslied der slavischen Dölkerstämme ist arm an plastischer Gestaltung, an leidenschaftlicher Gluth, an frischer Farbenpracht uud an fröhlich heiterer, muthwilliger Sinnlich- kett, und ohne die Hrldenthat, den Kampf und den Streit, die starke männliche Empfindung auszuschlirßen, neigt es fich dem ernsten, schwrrmüthigrn Charakter zu. Es wird durchklungen von de» Tönen wrhmüthiger Melancholie, als wenn der Wanderer im alten Eichwalde bei der Abenddämmerung zwischen dem Rauschen des Baches und dem Geschrei der Krähen und Raben hindurch das Lied der Drossel und des Hänfling« mit seinen halb fröhlichen, halb schmerzlichen Mollaccorden erklingen hört. Das an und für fich weiche, empfindungsvolle Grmüth der slavischen Stämme sprach so den erlittenen Herrendruck und