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Dresdner Nachrichten : 07.05.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-05-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187305072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18730507
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18730507
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-05
- Tag 1873-05-07
-
Monat
1873-05
-
Jahr
1873
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.05.1873
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«7, MarteEa». IZ7' ... N«> A-p «,r.. »«L»>e »»« « «gr. ain»eli>e 4»u««»rn I K«r. Auslage »I,«» ckk-mrl. Sür di« M-chiabk «tn,k- s-ndl«c Momilcri»«» ma«s> sich die Rcdoclton nicht verdindlich. Inseraten «nnalimk »ul> wann. II»»»»o»t»I» „»<> V»»I»r in Hnmdnrg, ver> Un. wie», LetNjift. valel, Lrcllou, tzrankfuri a, lir. — Lad. tko«»« i» Berlin, l?et»zia. Wien, Hamvnr». 7,ranlsnrl a, M,, Mün chen, , v»u>>» » c». in ,>ranlsür» a, M, — kr. Ven»t in lltiemnlh,—ll»- res, li»i>tt,, vaiitar t L«. t» Paris. Tageblatt für Untrrhattung mid .Druck und Eigenthum der Herausgeber: Ltepsch ör Veichardt in Dresden. Veranttvortl. Nedatteur: Jaliv» Netchardt. Nn^er»te»erdenMi»r<e... Mite «s angenavirne. dir Ab. ü Mir, S/>nnla»r t>» Mittags >2'/«>», In «euliadl: gro'/e Äloiicr-- aailc 5 di» i/bd. L UI», Der Ranin. einer rin- idalliae i ^i>i„jc>le koüet >» Pia Mnneiandt die L«Fl- n Agr. Eine icharanlie stir das ndüdslinnigr Eriiln'- »c», der Jnicrale lene» »ich! gcgcden. Luswärligc Annoncen- Auslriigc von >iNS nndc- kannlen Mimen u, Pce- sonen lnscriren wir mir gegen Pränninerondl- .gNiluna vueii' "«rin markcn oder Poncinzal,- lung, n Älbcn solle» ««>, ?tor An»ivi,rtmc senncil die-salilüttn auch ans eine kireodner^irmL onwet'en. Tie ckxp- kl Rr. 127. -lchtzehnterJahrgang. Mttreffacteur: 05». Üivrezs. Wr das geutUrton: »<u«Ivtw Ssrtiuaiin. Lresseu, >,7. Mal 1873k Politisches. Eine pikante Notiz schlangelt sich durch die Zeitungen, Dar nach soll General von Manteuffel, der jetzige Oberfteoinmnndirende der deutschen Besatzungstruppen iir Frankreich, nach dein Aufhoren der Besatzung Gouverneur von Berlin werden; aber - ach dieser ein Nußreiche Posten sei nur die Sprosse für die Premierschaft im preu ßischen Staatsministerium, die Menteuffel nach dein noch in diesem Jahre devorstehendcn Rücktritte Roons zugedacht sei: Diese Carriöre des Generals wird als eine Niederlage Bismarcks, als ein Sieg der Slrengconservativen geschildert, Bismarck habe dem General, einem alten Gegner von sich, ursprüngtich den Gesandtschastsposten in Paris zugedacht; das habe Manteuffel dadurch vereitelt daß bei l'nem T. sie auf Thiers neulich erklärte: er spräche nicht voUkom inen französisch. Am liebsten habe BiSmarck den General über den Ocean als Botschafter geschickt; die Bismarck ungünstige Hospartei habe es jedoch durchgesetzt, daß Manteuffel, ein Liebling und Ver lrauter deü Kaisers, in dessen Nähe in Berlin als Gouverneur einen Platz gefunden. ' Wegen der Münzreform verweisen wir auf die heutige telegr. Depesche vom Reichstage. Zeit gewonnen, Alles gewonnen. Durch die Verzögerung, welche nn Bundesrathe die Tabaksteuererhöhung erfuhr, ist glücklicher weise die ganze Maßregel überhaupt in Frage gestellt. Tie heurige Tabarsernte aus den Feldern kann absolut nicht mehr anders be steuert werden, als sie jetzt ist; damit verbietet sich von selbst die alsbaldige Erhöhung des Zolls auf importirten Tabak. Will man aber eine Tabakssteuer erst vom nächsten Jahre an einführen, so würde dies nur das Signal zu einer noch großartigeren Einfuhr aus ländischen Tabaks in Deutschland geben, als bis jetzt schon staltfand. Um der gefürchteten Zollerhöhung zu entgehen, sind nämlich jetzt schon ganz außerordentliche TabakdvorrÄhe cingesührt worden. Tie Masse des vorhandenen guten Blatter-Materials veranlaßt hoffent lich ein Sinken der Cigarrenpreise, oder, was auf dasselbe hinaus- kommt, eine bessere Qualität der Cigarren bei den jetzigen Preisen. Etwas weniger Kartoffel- oder Rübenkrciuterich als Einlage, Ihr Herren, mehr Havanna als Deckblatt! Die großen Festlichkeiten in Petersburg werden bald zu Ende gehen. Besonders unangenehm ist den Polen die Reise unseres Kaisers zu tum weißen Czaren. Polnische Heilung«» suchen sie durch sie Aussprengunz zu verdächtiget«, als handle cs sich um eine mili tärische Rccognoscirung für einen künftigen Krieg zwischen Deutsch land und Rußland. Ganz extra zu militärischen Beobachtungen '.nld Studien sei der große Schweiger Moltke vom Kaiser Wilhelm nach Petersburg mitgenommen worden. In einem Briese des Fürsten Bismarck aus Petersburg, reffen Inhalt unter den bevorzugten Reichstagsabgeordneten cir- Lunrte, schildert er den glänzenden Entpfang, den der Kaiser dort gesunden, Gleichzeitig deutet der Reichskanzler darauf hin, daß er Elbst Gegenstand einer Aufmerksamkeit geworden, deren herzlicher und wohlwollender Charakter ihn in hohem Grade erfreute, Er stnde sich beinahe veranlaßt, die Ovationen zu vermeiden, welche ihm von mehr als einer Seite zugemuthet werden, weil seine Thästg teil in einer Richtung absorbirt werde, welche sich mit den Strapazen der großen Festivitäten schlecht verträgt. Hoffentlich gehört zu dieser ven Reichskanzler in Petersburg absorbirenden Thätigkeit auch die Regelung des deutsch-russischen Grenzvertehrs, sowie der Abschluß eines Handelsvertrags zwischen beiden Reichen. Thiers hatte mit dem Vorsteher der Pariser Wechsel-Agenten, Moreau, eine zweistündige Unterredung, welcher der Finanzminister Leon Say beiwohnte. Man besprach in derselben die Lage der Börse und die Maßregeln, welche zu ergreifen seien, um der Baisse entgegenzutreten, Moreau wies darauf hin, daß das Fallen der Course hauptsächlich deshalb so stark gewesen sei, ivcil die Wahl Barodcts gerade vor der Liquidation stattgefunden habe Er ver sprach Thiers Alles aufzubütm, um der weiteren Baisse entgegen- zutreten, drückte aber die Befürchtung aus, daß, falls der Communist Rane in Lyon gewählt werde, eine starke Baisse zu erwarten sei. Es wurde beschlossen, daß die Regierung dem Markte unter die Arme greifen solle. Tie Stadt New-Aork hat eine neue Verfassung erhallen, die Mar nur einen geringen Theil der bisherigen grellen Mißstände be seitigt, aber doch ein kleiner Schritt zum Besseren ist, Die bisherige Stadtverwaltung bot das Menschenmögliche aus, um das Werk zun, Scheitern zu bringen. So nur konnte sie hoffen, die Beute davon zu tragen, d, h. die Aemter in der nächsten Zeit durch ihre Leute zu besetzen. Doch vermochte sie nur das Durchgreifen der Reform zu Hintertreiben, nicht alle Fortschritte in« Einzelnen zu verhindern. So begrüßt man eS freudig, daß man sich allmälig von dem Aber glauben an die Zauber- und SegenSkraft des allgemeinen, gleichen und directen Stimmrechts losreißt. Die unteren Polizeirichter, die bisher mittelst des allgemeinen Stimmrechts, d. h. in Wirklichkeit von den Fachpolitikern und Beherrschern der Parteimaschinerie er wählt wurden, sollen in Zukunft vom Mayor ernannt werden. Das gleiche Mißtrauen gegen die unbedingt heilsamen Ergebnisse dos all gemeinen Stimmrechts macht sich auch bei der Steuergesetzgebung geltend. Nebeil den aus dem allgemeinen Stimmrecht hervorge gangenen Stadtverordneten wird in Zukunft auch eine Behörde, ge ivählt durch Höherbesteuerte, die Ausgaben und die Besteuerung regeln. Diese Behörde hat den Geldbewilligungen der Stadtver ordneten gegenüber ein unbedingtes "Veto- oder Einspruchsrecht. Umgekehrt wie in Rom sollen hier die wohlhabenden Klassen ihre Tribunen haben, welche sie gegen die Aussaugung durch die Massen, v. h. durch deren Parteiführer, schützen sollen. Das Problem der Verwaltung großer Städte kann nicht durch unbeschränkte Anwend ung des allgemeinen Stimmrechts gelöst werden, es bedarf anderer Maschinerie. Es ist für unsere Verhältnisse, bei denen das allge meine Wahlrecht nur für den Reichstag geübt wird, interessant zu bevbachtcn, wie man sich in New-Uork gegen die üblen Folgen des selben in der städtischen Verwaltung zu schlitze» sucht. Das Streben geht dort dahin, ehrliche Leute in die Aemter zu bringen und die Fachpolititrr möglichst zu beseitigen. LocaleS und Sächsisches. , — Vorgestern in dev Mittagsstunde beehrte Se. Majestät der König und die Königin die Lokalitäten der Pferdebahn in Ober- Biasewiy mit einem Besuche. Se. Majestät nahm alle Einrichtun gen mit Interesse in Augenschein und verließ das Etablissement mit ersichtlicher Befriedigung, Tie Wohlthaten dieses Bindemittels zwischen Stadt und Land werden übrigens mehr und mehr von un serer Bevölkerung erkannt. Jetzt besitzt die Bahn bereits 20 Wagen Ehe die Thiere sich lich nicht wissen, auf welche Weise derselbe dahin getan»',,en; endlich gab derselbe wenigstens zu, daß, wenn er ihn gestohlen, so müsse dies in der Trunkenheit geschehen sein. — Wie uns mehrere Arbeiter aus der Choeoü.dcn-Aabril von Jordan und Timäuü inittheilen, hat daS säinntt/rche Personal, diesem Fabrik anläßlich des von uns schon neulich erwähnte i 50-jährigen Jubiläums ihren beiden von ihnen aufrichtig v wehrten Chefs außer einer Serpentin Gedenktafel zwei in Chocstade ausgesührte leöeus- große Figuren (Statuen, darstellend die Prinzipale selbst im Gr- schäftücosrüm, zum Geschenk gemacht. Beide Slatueen sind im Cr- schäftslocal aufgestellt und werden ,Zedern gern gezeigt. — „Du sollst nicht wider den Stachel lecken" Hai jetzt wieder einer unserer Mitbürger, derBcsrtzer des Hauses Dir. 12 derSchloß- straße empfunden. Er hatte entgegen den Bestimmungen des OrtS- statuts vom 11. Sept. 1804, nach welchem in Häusern von 5 Stock- und einen Pserdebcstand von etwa 145 Stück, einrichtcn, leiden sie leicht an Lungenaffectionen durch tue Anstren gung und waren zu Zeiten fast immer BO—40 dienstuntauglich, > werken Höhe, einschließlich des Parterres, der Einbau von Dach- Tie Zahl der Pferde wird vom l5. Mai ab erhöht, — Der Bau des StaatSgymnasiumS in Neustadt soll so ge fördert werden, daß daöGymnasium selbst zu Ostern eröffnet werden kann. Die Zahl der Lehrer, die sich hierfür gemeldet haben, ist nahe an Legion. Besonders stark ist die Zahl der Bewerber aus Preußen Ein, die rasche Weiterführung des Baues hindernder Streik der Steinmetzen ist durch gegenseitige Verstand-gung rasch beigelcgt wor den. Sie haben eine Lohnerhöhung um 30 Proc. bewilligt erhal ten. Die Steinmetzen am Bau des Polytechnikums hingegen sino im Streik begriffen; sie verlangen eine Lohnerhöhung um 40 Proc, Eine Erhöhung um 30 Proc. steigert den täglichen Verdienst eines Steinmetzen auf 3 Thlr. Der Lohn der Maurer hat sich bei dem großen Angebote von Arbeitskräften von auswärts auf der Höhe von 34—35 Ps. pro Stunde erhalten, ist also nicht gestiegen. — Eine wichtige Nachricht geht uns soeben vom Col. W. F. Gray aus London zu, welcher uns als General-Agent einer großen tigen amerikanischen Reisegesellschaft re. mittheilt, daß von Ame rika gegen 10,000 Reisende unterwegs sind, die gemein sam, auf mehreren großen Dampfern fahrend, auch zugleich in Eu ropa anlangen und ihren Weg über Hamburg, Bremen, Hannover, Berlin, Dresden, Prag nach Wien nehmen werden. Nachdem BriefedeSHerrn General-Agenten Gray könnendieseAmerikanerbald durch unsere Stadt kommen und weiten sich jedenfalls hier einige Tage aufhalten, zu welchem Zwecke ihnen bereits in Amerika Circulare mit den Fahrbuleten übergeben, auf welchen hiesige Firmen notirt sind, um den Amerikanern ihre Einkäufe zu erleichtern. Diese Mit theilung, deren Richtigkeit uns völlig verbürgt ist, dürste nun aber für die hiesigen Hoteliers und Gasthäuser von größter Wichtig keit sein; es heißt für eine solche Menge Menschen Unterkommen schaffen. Daß dies nebenbei ein gutes Geschäft für sehr Viele «ver tun wird, ist bei der amerikanischen Noblesse nicht zu bezweifeln, also dürften diese überseeischen Gäste wohl unserer Stadt als recht ange nehmer Besuch gelten. — Am Montag Abend in der siebenten Stunde wurden aus de», Trinitatissriedhofe vier Männer beerdigt, die vor wenigen Ta gen durch den Treppenhauseinsturz in der Strchlencrstraße ihr gräß liches Ende fanden. Ein vierfaches Grab umschließt die Unglückli chen. Air de». Grabe und aus dein Kirchhofe hatten sich viele Hun derte von Menschen eingesundcn, namentlich aber Gewerbsgenossen, die eS gedrängt haben mochte, den todten Kameraden die letzte Ehre zu erweisen. Die Anverwanoten folgten hinter jedem Sarge; es war ein kleiner aber tief ergreifender Zug, Lautlos hörte die Menge die Worte des Herrn Diae, Neubert an und zerstreute sich dann still und ernst. Zwei andere bei ihrer Berutspflicht getödtete Opfer waren nach ihren Heimathsorten Königsbrück und Oschatz be fördert worden. — Wer de» herrlichen Rabmauer Grund durchwandert, ge wahrt mit Besorgniß, wie a» seine»! Eingänge bei Kosmannsdors das Fällen der Bäume schwunghaft betrieben wird Kernige Weiß buchen, ivie stattliche Kiefern verfallen der Art, nm >n die nahe Sägemühle zu wandcrn. Leider ist von einen« Nachpflanzen aus den ausgcroveten Hügelabhängcn wenig zu bemerken. Möchten doch die Besitzer, meistens, wie man hört, Bauern aus dem bmach barten Somsdorf, darauf bedacht sein, an Stelle der geschlagenen Baumricsen jungen Nachwuchs zu pflanzen. — Mir wohnten einem Versuch bei, de«, die Pserdcbahndircc- tion mit Räumern vor den Vorderrädern eines Bahnwagens ver anstaltet hat. Die verdienstliche Absicht blieb leider unerfüllt: die zum Zweck der Probe aus die Schiene gelegte Strohpuppe wurde von den Räumern nicht iveggcschoben, scudern gcrieth zwischen schiene und Räumer und murde von den Nädern buchstäblich zcr Wohnungen untersagt ist, gegen die behördliche Entschließung, die er zwar nachgesucht, aber nicht abgewartct hatte, außer den in seinem Hause bereits vorhandenen 6 Stockwerken noch eine Kebente Tach- etage gebaut und vermiclhet, wofür er auch in Geldstrafe verurtheil!, wurde. Sein dagegen eingcbrachter Recurs ist nun aber verivcrfen worden und cs wird ihm ausgegeben werden, die Wohnungen wie der zu räumen und als blosen Tachraum herzustcllen. — Ein hier im sogen, englischen Viertel wohnende fremde Dame verinißte an einem der jüngst vergangenen. Tage plötzlich einen Beutel mit circa 200 Thalern baaren Geldes, der, nne sie glaub'e, ihr nur gestohlen worden sein tonnte. Obgleich Alb s. selbst die Be hörde in Allarm gesetzt wurde, so fand sich doch Anfangs nicht die geringste Spur über den Verbleib des Geldes. Zur großen Beru higung der Danie klärte sich indes; bereits am Nachmittag die Sache m allgemeiner Zufriedenheit aus, da sich der Beutel saunnt dem Gelds unter der schmutzigen Wäsche vorsand, welche eine Waschfrau an, Vormittage von der Dame abgeholt hatte. Ter Beutel war jedenfalls durch ein Versehen unter die Wäschsiücken gekommen und von der LLaschfrau auch erst später bemerkt worden. — Vorgestern früh gegen 4 Uhr hat ein arger Ereeß in ei«^ Restauration der Markgrafenstraße stattgefunden. Tort erschienen zur angegebenen Zeit 4 Militärs und 4 Civilislen, verlangten Bier und Ligarren und als ihnen zwar das erstere, nicht aber die letzteren sogleich von dem Wirthe gebracht wurden, singen sie Streit mit dem selben an, prügelten ihn, verletzten ihn an« Kopie und entfernten sich dann ohne die Zeche zu bezahlen. — Wie uns mitgetheilt wird, ist cs trctz der umfassendsten Recherchen bis jetzt noch nicht gelungen, bezügl. des aus der Hofmrihl- in Plauen durchgcbranntcn CommisHennig, irgend eine Spur au: findig zu machen. — Vorgestern Nachmittag hat sich eine 78 Jahre alte Schnei- dcrswittwe von der Marienbrücke in die Elbe gestürzt, ist aber durch die Bemühungen von zwei am User befindlichen Anglern, welche Zeugen der Sache waren, lebend wieder an's Land gebrach; worden. Die alte Frau ivurdo nach d.m Stadtkranienhause gebracht. — Am 1. Mai feierte in unserer Ste.dl in aller Stille ein 74jähriger (Weis an der Seite seiner 70jährigen Gatt'» sein 50jah rigeS Dicnstjubiläum. Christian Manne war seit 35 Jahre» in den Königlichen Ställen, und ist seit 15 Jalwen Königliche« Wiesenvoigt; er hat, so viel wir Horen, ein Leben voll rüstiger Tha tigkeit hinter sich. Der greise Jubilar wird wn Lenen die ihn len nen als wackerer Man» und treuer Diener seines Amtes geschäm, — Vorgestern gegen Abend ging der gcNe Dwrstman» dir. < dieStriesenerStraße herein, als ihm ein junger anständig gekleideter Mann entgegen gerannt kommt. Nicht weit hinter dein hastig Lau senden kommen aber noch Andere mhemlos angekeucht, mit de»' Rufe: „Aufhalten! aushalten! ein Dieb!" Ter Dienstmann schließ!, sich der Jagd an, »ach kurze»« Laufe hat er das Herrchen bei do« Schultern und parirt seine Puffe so lange, bis die Athemlosen her kommen. Darunter befand sich auch der Bestohlene, ein Juwelier von der Circus straße, welchem der Eingesangene eilten Brillant'mg aus der Werkstatt gestohlen hatte. Natürlich allgemeiner Triumph und Triumphzug nach -er nächsten Poiizci-Be'.irts Wache. De« tapfere Diensimam« aber erliielt vom Juwelier 2 harte Thaler. — In einer der lchtvergangencn Nächte süid »«ehrere Diel. von der Elbsette aus in das zu eine»« Hause der großen Meisstw straße gehörige Gartengrundstück cnigesliegcn und haben daran mehrere dort auwewahrte Felle cnlwenl'ct. Am Sonntag N N mittag nur», als die Diebe in ciner hiesigen Wiilbichast dci. CA, füc die mn einen Spottpreis verlausten Olle theilcn wollt.», then sie hierbei so in Streit, daß sie durch st, der Hipe gomochc:, . malmt. Warm die Räumer nicht hoch genug oder zu senkrecht unüberlegte Werte, sich und ihr Gehrstuniß den übrigen W gen v.i stehend, genug, dieser Versuch mißlang, Mai« wird mit weiteren ^ riethen, Tie Folge davon war, daß sich d» Nolstci ttbr law ce> Versuchen unermüdlich fortführen, ; aus vier Personen bestehenden Geiellschatl »ers.cheru, — Ein Ueberbleibsel sächsischer Vorzeit, der «gelbe Postillons - — Vorgestern Nachmittag versuchte o» jung-:.' Nam« m ein: rock, der Fedcrstuvhut und die Achselquasten wird nun auch««ach und, auf der Stistsstraßc gelegenen N siauralien einen -u cer 0-,:nv nach verschwinden; die deutschen Reichspostillone erscheinen jetzt im s hängenden Ueberzst'h-r zu escamotire» und Hai» nch mit demselben blauen Rock mit zicgelrothem Kragen, Posthorn von rotheni Tuch i auch schon bereits aus dem Locale cinserut, T r Ca zenthünier d.s auf der Achsel, in grauen mit Leder besetzten Hosen und mit Glanz- Rockes hatte jedoch die Manipulationen des Diebes I «mcrtt, >.,» Hut, an welchem der vergoldete deutsche Reichsadler prangt. — Die Ermordung der Haidaer Gästwirthin bestätigt sich lei der, nur ist dieselbe nicht i», Keller, svndcrn in der an ein Verkaufs local anstoßenden Wohnstube init eingcschlagenem Schädel aufgefuu den worden. Die Leute haben neben Gastwirthschaft noch einen Victualienhandel und fehlen auch von der in dem Verkaufslocal sich befindlichen Kaffe circa 8 bis 10 Thlr,, wodurch man wohl auf Raubmord schließen kann. — In der vorvergangencn Nacht harte sich wieder einmal ein Hutdieb auf einem hiesigen Tanzsaale eingesch'.ichen. Er wurde aber diesmal noch zur gehörigen Zeit abgefaht und der Behörde über geben. Den gestohlenen Hut hatte er, als man ihn am Kragen nahm, ganz geschickt unter seinen Tisch vracticirt, und wollte schließ demselben sofort nachgccilt «n» auch w glücklich gewesen - den B: c scheu noch unweit der Restauration seßhallc» und ioe Behörde über liefern zu können, — Gestern früh ist abermals ein Geschirrfuhrer der Dünger Export-Anstalt am Ausgange der Pillnitzer Straße, welcher wie di anderen Verunglückte», ans de»« Wagen geschlafen zu haben schein!, herabgefallm und überfahren worden. Es ist die.- nun innerhalb weniger Tage bereits der dritte ganz gleiche Fall, - Vorgestern Nachmittag hat »«an in einer Hausstur d« c Mathildeustraße eine,« bewusttloscn und am Kopse verletzten Maure« aufgefundcn und »ach den, Stadtirankcnhause geschafft Wie wir hören, war derselbe ii« ei,«ein dort stattgefundenen Excesse von seinen Gegnern in der angegebenen Weise zugedeckt worden. l' W' ' c W kW ' Ml 4M' 1 T M-
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