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MsdmfferTaMatt 7». Jahrg Nr. 182 Sonnabend Sen 12. Juni 1820 Znlerftonsyr-«« pfg. für «e S-gespaNen« K»rvu«ze«Ie »der deren Naum. Lokalprei« pfg., Reklamen Pf»., aNe« mli Teucnmgszufchlag. Z. »rau» und «obeNarlfcher Satz mU Ausschlag. Bei Wiederholung und Zahreenn. rhen entsprechender Nachlaß. Belanntmachungen >m amtlichen Teil snur von BehSr. nl die Spaltzelle 60 Pfg. bez. pfg. / Nachweisung», und Off-rtengedühr ro be». pfg. / Telephonische Inseratcn-Aufgabe schließ« jede« ReNamationorecht aus. / «nzetgenannadmc bi« 11 tthr vormittag«. / Betlagengebühr da« Tausend. Pik., ü die Postauflage Zuschlag. / Für da« Erscheinen der Anzeigen an bestimmten Tagen und Plätzen wird leine Gewähr geleistet. / Strikte plahvorschrift Ausschlag ohne Rabatt. / Oie Rabattsähe und Nettopreise haben nur bei Bar. Zahlung binnen ZV Tagen Gültigkeit; längere« Ziel, gerichlliche Einziehung, gr. meinsame Anzeigen versch. Znserenien bedingen die Berechnung de« Brutto-Zeilen- preise«. / Sofern nicht schon früher au«drückllch oder stillschweigend al« ErfüNung«ort Wilsdruff vereinbart ist, gilt e« al« vereinbart durch Annahme der Rechnung, fall« sicht der Empfänger tnnerh. 8 Tagen, vom Rechnung«taae an, Widerspruch erhebt. Amtsgericht und den StadLrat zu WiMmK re^tÄMt zu Postscheck-Konto: Leipzig Nr. 28614 für die AMtshKuptMMUschaft MmßM, für das Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. 6. sgMe fÜT Dtts AmsL- ' und Ltmgegend. Aestrllunaen entaeaen. / 2m Falle höherer Gewalt Krieg oder sonstiger . VN i'Zerwwelcher Gärungen der Betriebe der Zeitungen, der Lieferanten oder der »> ÜspfchtiNf L LM . D-f-rderung«einr>ch«ung-n - hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung ' uV » » L. »der Nachttsfei^ng der Z-ttung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreise«. 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Westarp gewählt worden. * Die Neuwahlen in Preußen werden voraussichtlich erst lm Winter erfolgen. * Die italienischen Truppen in Albanien sind von den Albaniern auf Valona zurückgeworfen worden. * Die englischen Truppen haben sich aus Nordpersien nach Bagdad zurückziehen müssen. Sahl und Wirtschaftsleben. Die Wahlen, die jetzt hinter uns liegen, waren ja eigent lich eine .hochpolitische' Angelegenheit. Schon in früheren Zeiten aber liefen so viele Fäden von der Politik zum Wirt schaftsleben und umgekehrt, daß politische Veränderungen sich auch wirtschaftlich auSwirkten, schwerer wiegende wirtschaft liche nie ohne Einfluß auf die Politik blieben. Nach der einen Richtung braucht man ja nur an die Tatsache zu er innern, daß bei den Prästdentschaftswahlen in Amerika stets die Partei geschlagen wird, unter deren Regierung ein wirtschaftlicher Niedergang sich bemerkbar machte: nach der anderen Seite seien die wirtschaftlichen Folgerungen erwähnt, -je Bismarck in den 80er Jahren aus der Zuspitzung der Beziehungen zu Rußland zog. Nun ist aber die Politik, wenigstens die deutsche, zurzeit fast ausschließlich Wirtschaft- lich ausgerichtet. Man darf sich also mit Fug die Frage oorlegen, ob die letzten Wahlen wirtschaftliche Folgen haben werden und welche dies sein könnten. Zuerst wird man dabei seststellen müssen, daß die Wahlen selbst eine wirtschaftliche Folge darstellen: denn ihr Ergebnis ist zum großen Teil nur aus der Enttäuschung zu ertlären, daß es der regierenden Koalition nicht möglich gewesen ist, in einem knappen Jahre aus dem Zusammenbruch durch den verlorenen Krieg die sieben fetten Jahre von einst wieder hervorzuzaubcrn. Schon die Feststellung dieser Tatsache zeigt ja, wie eng gerade hier und heute die berührten Zu sammenhänge sind; es ist also zweifellos, daß das Wahl ergebnis selbst nicht ohne wirtschaftliche Wirkungen bleiben kann. Will man diese feststellen, so wird man sich natur gemäß zunächst nach dem derzeitigen wirtschaftlichen Erd- pedenmesser umsehen müssen, nach den Devisenkursen, nach der Bewertung unserer Forderungen an das Ausland und umgekehrt. Die Devisenkurse waren bereits kurz vor der Wahl in eine eigentümliche Unrast verfallen, die wirtschaftlich und marktmäßig nicht restlos zu erklären war, sondern großenteils eben auf Bedenken wegen politischer Schwer punktverlagerungen zurückführte. Am Montag, als das Aus land nur die Tatsache des putschlosen Verlaufes der Wahlen kannte, zeigte der Markkurs große Stetigkeit und eine kleine Erholung. Seitdem sich aber die Wahlergebnisse übersehen lassen, neigt er deutlich abwärts, vor allem aber hat die Unsicherheit an den Märkten wesentlich zugenommen. Nun ist aber der Devisenkurs keineswegs ein bloßer Zeiger, sondern feine Veränderungen führen unmittelbar zu wirtschaftlichen Wirkungen, die Art, wie er sich jetzt bewegt, zu einer Vergrößerung des an sich nicht gerade kleinen wirtschaftlichen Unbehagens. Denn es ist ja oft darauf hin- gewiesen worden, daß Stetigkeit des Devisenkurses eine un bedingte Voraussetzung für die Gesundung unseres Wtrl- schaftslebens ist und daß auf der andern Seite zujammen- hangs- und richtungslose Zuckungen wirtschaftlich beinahe noch verderblicher stnd als langanhaltende Veränderungen des Markwertes nach einer Richtung. Beeinflußt so die zunächst kaum überwindbare politische Unsicherheit mittelbar — über die Schwankungen des Mark wertes — das Wirtschaftsleben ungünstig, so sind die un mittelbaren Wirkungen auch nicht zu unterschätzen. Unter der Herrschaft der Koalition hatten immer weitere Kreise von Arbeitgebern auf der einen, Arbeitnehmern auf der andern Seite versucht, und erfreulicherweise mit wachsendem Erfolg versucht, schiedlich-friedlich miteinander auszukommen. Nach dem die Wahlen gezeigt haben, daß auf beiden Flügeln die schärfere Tonart an Anhängern stark zugenommen hat, ist zu befürchten, daß Arbeitgeber wie Arbeitnehmer auch im Wirtschaftsleben größere Neigung zur Widerborstigkeit zeigen: das ist um so bedenklicher, als die an sich ziemlich kräftigen Ansätze zu einer Verschlechterung der Wirtschaftslage aus sich heraus schon S» einer Verschärfung etwaiger Lohnkämpfe führen müssen. Und schließlich wird man auch die Er- schwerung nicht gering einschätzen dürfen, die die Gestaltung der politischen Lage durch die Wahlen für unsere Wirtschaft- Uchen Beziehungen rum Ausland bedeutet. Gewiß, die übrige Welt kann rum Wiederaufbau die deutsche Arbeits kraft und Tüchtigkeit nicht entbehren: jte fühlt sich aber — ob mit Recht oder Unrecht, ist in diesem Zusammenhang gleichgültig — als der in erster Reihe Gebende und gerade die wirtschaftlich führenden Kreise des Auslandes stehen den Verhältnissen, wie sie die Wahlen geschaffen haben, mit merkbarem Unbehagen gegenüber. Endlich müssen auch die Möglichkeiten wenigstens erwähnt werden, die der seltsame Ausfall der Wahlen für den Wirtschaftskörper des deutschen Reiches als solchen unter Umständen haben könnte. Denn sie zeigen eine Stärkung auflösender Neigungen und be sonders eine nahezu bedenkliche Steigerung der Sonder bündelei. Wenn man auch vielleicht hoffen darf, daß aus diesen Möglichkeiten niemals Wirklichkeiten werden, so wird man ihren Einfluß auf die Köpfe (und diese bestimmen ja schließlich durch die Handlungen ihrer Träger die Wirtschafts, läge) nicht völlig vernachlässigen dürfen. Daß die Wahlen durch die unklare Lage, die sie ge schaffen, politisch eine Erschütterung des Reiches bedeuten, ist unbestreitbar. Sie bedeuten aus dem gleichen Grunde auch wirtschaftlich eine solche; sie liegt allerdings hier verhältnis mäßig mehr im Möglichen als in bereits greifbaren Tal sachen. Wahrscheinlich werden Wochen, vielleicht Lionale vergehen, ehe sich entscheiden läßt, ob der Gejundungsprozetz Ler deutschen Wirtschaft, den Lie letzten Monate einletteten, sich unter der Oberfläche auch nach den Wahlen fortgesetzt hat, oder ob die offensichtliche Unterbrechung, die die letzten Wochen brachten, eine vorläufige Beendigung des Heilungs oorganges vorstellre. Leon/ra/rZ ÄMiMM ' Berlin, 11. Juni (tu). Gestern trat der Vorstand der Demokratischen Partei zusammen. In dieser Sitzung wurden keine bindenden Beschlüsse gefaßt. In diesen Tage» werde» die nicht in Berlin wohnenden Mitglieder der Demokratischen Reichstagsfrakkion in Berlin erwartet. Wie die übrigen Parteien verfolgt auch die Demokratische die Taktik des Abwarten«. Bei den süddeutschen Vers tretern macht sich die Richtung stark bemerkbar, die auf ein Zusammengehen mit den bürgerlichen Parteien abzielt. Auch das Zentrum hat zur Lage noch nicht osfiziell Stellung genommen. Die Entscheidung darüber wird jedoch in den nächsten Tagen erfolgen. Die Deutschnationale Reicha- tagsfraktion wird Montag nachmittag 8 Uhr z« einer offiziellen Sitzung zufammentreten, um sich über die Lage zu besprechen. Nach einer parteiosfiziöse» Mitteilung wird die Deutfchnationale Bolkspartei bereit fein, unter Zurück stellung ihrer verfafsungspolitischen Wünsche mit jeder Partei zusammenzugehen, mit der sich «in gemeinsamer Boden zu praktischer Wiederaufbauardeit finden läßt. MMSWtWn M MMer MM Berlin, 11. Juni (tu). Wie der Lokalanzeiger von unterrichteter Seite erfährt, beabsichtigt der Reichspräfident Ebert, nicht von neuem sür die Präsidentschaft zu kandi dieren. Präsident Ebert soll besonders deshalb zu seinem Entschluß gekommen sein, weil er in seiner Partei gewisse Widerstände gegen seine Person findet, die daraus beruhe«, baß seine Kritiker anscheinend übersehen, daß er als Reichspräsident keinen Parteiinterrssen, sondern den Interessen der Gesamtheit des deutschen Volke» zu dienen hätte. «GürWge Emtemrssichien. Der Saatenstand in Preußen. Nach den amtlichen Ermittlungen war bereits Anfang Mai die Entwicklung der Saaten. Futterpflanzen und Wiesen so über dte Jahreszeit hinaus vorgeichritten, daß sich bei weiterer Wettergunst die besten Aussichten auf ein fruchtbares Erntejahr boten. Diese Erwartungen stnd durch den Verlauf des Maimonats nicht enttäuscht worden, da der jetzige Stand fast sämtlicher Feldfrüchte, mit Ausnahme von Winterroggen und Raps, als recht erfreulich und befriedigend zu bezeichnen ist. Gegen das Vorjahr sind fast sämtliche Winter- und Sommerfrüchte im Vorteil, teilweise sogar erheblich besser. Nur bei Winterrogen ist der Stand geringer ausgefallen und bei Kartoffeln gleich geblieben. Dieses im allgemeinen günstige Ergebnis muß hauptsächlich dem ungewöhnlich stuchtbarenFrüh- jahrswetter gutgeschrieben werden. DieEntwicklung desWinter- getreides ist bereits so weit fortgeschritten, daß von vielen Seiten schon jetzt Schlüffe auf den wahrscheinlichen Ausfall der Ernte gezogen werden. Anfang Dezember war im Staatsdurchschnitt Weizen mit 3,2, Gerste mit 2,9 bewertet worden, jetzt lauten die Noten auf 2,6 und 2,7, so daß eine Besserung von 0,8 bei Weizen und 0,2 bei Gerste einge treten ist. Bei diesen beiden Getreidearten werden deshalb dte Aussichten sür die Ernte als befriedigend bezeichnet. Parteien. Uber den Roggen, der bereits überall in Blüte steht, lauten die Nachrichten nicht so günstig. Auch der Stand unserer wichtigsten Ölfrüchte. Raps und Rübsen, wird nicht sonderlich gut beurteilt. Von den Sommerhalm- und Hülsensrüchten. deren Entwicklung jetzt erst be ginnt, wird aus allen Gegenden nur Günstiges berichtet. Die Frühkartoffeln sind überall gut aufgegangen und zeigen kräftiges Wachstum. Auch die späten Sorten, von denen Ende des Monats noch Neste gelegt wurden, sind in den meisten Gegenden schon teilweise oder sämtlich heraus gekommen. Die Rüdensaaten haben sich gut eingegrünt und kräftig entwickelt: bei den Zuckerrüben ist das Verziehen im Gange. Recht günstig werden Futterpflanzen und Wiesen beurteilt, soweit sie im Vorjahre nicht zu sehr durch Mäuse- fraß und Trockenheit gelitten haben. Vom ersten Schnitt, der bereits begonnen hat, werden zumeist recht reichliche Heuerträge erhofft. Grüniutter ist schon seit April reichlich vorhanden gewesen. Neben diesen erfreulichen Angaben finden sich aber auch viele Klagen über allerlei Unkräuter. An tierischen Schädlingen werden Feldmäuse nur vereinzelt angeführt. In Brandenburg und Sachsen ist mehrfach das Auftreten von Hamstern festgestellt worden. politische Rundschau. Deutsches Reich. Spaa — «ochmals verschöbe«! Aus Brüssel lasse« sich die Pariser Blätter melden, es sei nicht ausgeschlossen, daß die Konferenz von Spaa zum dritten Male vertagt werden würde. weÜ die Verbündeten sich noch lange nicht einig seien. Es wird sogar in der französischen Presse der Zweifel laut, ob die Konferenz überhaupt zustande kommen werde. * Die Grenze gegen Dänemark. Wie verlautet, hat sich die Reichsregierung bei der Kürze der gegebenen Frist außerstande gesehen, zu dem Vertragsentwurf über Nord- schleswig bis zum 10. d. MtS. endgültig Stellung zu nehmen, und bat deshalb beim Großen Rat in Paris um Fristverlängerung bis zum 20. Juni gebeten. Zu Erzbergers Wiederwahl. Der Streit um Er,- berger war Gegenstand einer Besprechung in der Stuttgarter Zentrumspartei. Dabei führte Ministerialrat Bucher u. a. aus: .Es ist bedauerlich, wie in der Zentrumspartei der persönliche Gegensatz gegen Erzberger eine so große Be deutung hat annehmen können. Nachdem die Wähler sich für Erzberger entschieden haben, darf nicht mehr gegen ihn Stellung genommen werden, und die anderen haben zu schweigen und sich zu fügen. Wir haben doch auch den Bayern oder Rheinländern nicht oorgeschrieben, wen sie wählen dürfen. Wer will uns Schwaben vorschreiben, wem wir unser Vertrauen schenken! Wenn wir Erzberger wählen, dann ist der Fall erledigt, dann muß die Fraktion ihn auf nehmen.- Das SOO OOO-Mann-Heer. Die Durchführung derl Verminderung des deutschen Heeres auf den Stand von 200 000 Mann ist beendet. Von jetzt ab liegen in der rechtsrheinischen 50 - Kilometer - Zone entsprechend den Be dingungen des Versailler Friedensvertrages nur noch zehn' Bataillone, fünf Schwadronen und eine Batterie in Garnison. » Nenwahlen in Preußen erst im Winter. In politischen und parlamentarischen Kreisen Preußens war bis vor kurzem vielfach die Ansicht vertreten worden, bald nach den Reichstagswahlen müsse auch die verfassunggebende preußische Landesversammlung sich selbst auflösen, um einem neugewählten Landtage Platz zu machen, auch wenn das Verfassungswerk bis dahin noch nicht abgeschlossen sein sollte. Wie verlautet, ist man neuerdings von diesem Gedanken wieder adgekommen, vertritt vielmehr den Standrmnkt, daß die verfassunggebende Landesversammlung die Verfassung unter allen Umständen, freilich auch mit möglichster Be- schleunigung, verabschieden müsse. Die Neuwahlen in Preußen stnd also keinesfalls vor dem Winter zu erwarten. » Zu dem Raub der Monschauer Eisenbahn zugunsten Belgiens schreibt Havas amtlich: Zu dem Beschluß der BotsLafterkonferenz, betreffend die Eisenbahnen von Monschau, ist zu bemerken, daß nach dieser Entscheidung des Rates die Bewohner von Monschau bei Deutschland verbleiben und daß die Kritik der Deutschen hinsichtlich der Volksabstimmung in Eupen und Malmedy abgelehnt wird. rr Rußlands abschrcrkcndrs Beispiel. Die Delegation der englischen Arbeiterpartei, die Rußland besucht hat, ist zurückgekehrt. Der Vorsitzende der Abordnung, Ben Turner, sagte in einem Interview, ,n Rußland herrsche viel Uneinigkeit zwischen dem flachen Lande und den Städten, weil letztere Len Bauern für die Lebensmittel keine Tauschmittel bieten könnten. Turner gab zu, daß in Rußland ein roter Terror geherrscht habe, aber lediglich als Vergeltung und als Folge des weißen Terrors. Der allgemeine Eindruck der Delegaiion sei, daß der Grundsatz einer Räteregierung für ein demo kratisches Land wie England nichts tauge. Es liege sicher viel Gutes in dem Streben der Bolschewisten, aber sie be-