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Der Gemeinderat. Bockau, 26. August 1931. Berlin, 26. Aug. Reichskanzler Brüning traf heute vormittag, aus Stuttgart kommend, in Berlin ein. In seiner Begleitung befanden sich Reichsminister Stegerwald und der Vorsitzende der Zentrumspartei, Prälat Dr. Kaas. Darmstadt, 28. Aug. Direktor W «tl« r von d«r Dolks - bank, di«, wie der L. V. gestern meldete, ihre Schalter schlitzen mußte, Hat einen Selbstmordversuch unternommen. Erhöhte Golddeckung. Nach dem Reichsbankausweis fiir die dritte August wache beträgt die Notendeckung jetzt 41Z Prozent. Vorläufig keine Reichsreform. Sie ist nur in einer ruhigen Atmosphäre möglich. Der Reichsinnenminlster über die Schwierigkeiten -es kommenden Winters. Tokio, 26. Aug. Der frühere Ministerpräsident Hama, gucht ist gestern an den Folgeü der Verletzungen, die er am 14. November o. I. bei dem.Attentat durch ein Mitglied der reaktionären „Patriotischen Bereinigung" erlitten hatte, g«. Korben. findet am 16. September 1981, vor«. 81V Uhr vor dem unterzeichneten Amtsgerichte statt. Die zu erstattenden baren Auslagen des Konkursverwal- ters werden auf 33.71 RM und die Vergütung für seine Ge< schäftsführung auf 180 RM festgesetzt. K 29/30. , Amtsgericht Schwarzenberg, den 22. August 1931. Die Länder und Gemeinden können also fast unbeschränkte Gehaltsabbau-Maßnahmen und Lohnkürzungen durchführen, was bisher nur vereinzelt der Fall war. Auch Privatdienst- verträge (z. B. von Oberbürgermeistern, Direktoren kommunaler Betriebe usw.) werden erfaßt. Wiedereröffnung -erBörse am S. September Berlin, 25. Aug. Die Wertpapierbörse wird am 8. September 1931 für den Berkehr in Wertpapieren, in- und ausländischen Wechseln und ausländischen Zahlungsmittel« wieder eröffnet. Ein Terminhandel und ein Handel mit fort laufenden Notierungen finden nicht statt. Der Handel zu andere» als den festgestellte« Kursen und das Ausrufen ab weichender Kurse in den Börsenräumen sind bis auf weiteres verboten. A« den Sonnabenden des Monats September bleibt die Börse geschloffen. In Fällen, in denen der festzustellende Kurs von dem letztnotierten Kurs derart abweicht, daß der Kursunterschied in der allgemeinen Marktlage keine Begründung findet, soll die Notiz gestrichen werden. Wenn sich Angebot und Nachfrage nicht decke«, und ein Ausgleich durch Heranziehung weiterer Interessenten nicht erreichbar ist, soll repartiert werden. Ist die Repartierungsquote zu klein, so wird auch hier die Notiz gestrichen werden. Diesem Beschlusse des Berliner Börsenvorstandes werden sich voraussichtlich auch die anderen deutschen Effek tenbörsen anschließen. , Neue Bestimmung über die Devisenbeschaffung. Berlin, 25. Aug. Der Reichswirtschaftsminister hat neue Richtlinien für die Devisenbewirtschaftung erlassen, die am 26. August in Kraft treten. Sie stellen eine Zusammenfassung der vorläufigen Richtlinien und ihrer Ergänzungen dar, die durch die neuen Bestimmungen ersetzt werden. Donnerstaa, den 27. August 1931, nachm. 3 Uhr, sollen in Bockau 1 Schreibtisch «ud 1 Stubenbüfett (Nußbaum) 1 Geld- schrank «. 1 Brockhaus-Lexikon (17 Bände) mit Aufbewahrungs kosten (Nußbaum) öffentlich meistbietend gegen sofortige Bar zahlung versteigert werden. Sammelort der Dieter: Gasthof zur Sonne. Die Berwertung der Kartoffelernte. Berlin, 25. Aug. Das Rcichsministerium fiir Ernährung und Landwirtschaft beschäftigte sich mit der Frage der Ver wertung dergünsrigen Kartoffelernte. Es soll eine weitgehende VerMndung von Spiritus zu Treibstoff, zwecken, evt. durch höheren Dezugszwang fiir Spiritus, ange- regt werden. Auch das Kartoffelstärkegewerbe soll stärker her- angezogen werden. — .. Die Notverordnung zur Sicherung der Länder- und GemeindehaushaUe. Berlin, 25. Aug. Die Verordnung des Reichspräsidenten zur Sicherung der Haushalte von Ländern und Gemeinden (über di« im E. V. bereits ausführlich be richtet wurde) ist heute bekanntgegeben worden. Auf Grund des Artikels 48 Absatz 2 der Reichsverfassung wird verordnet: 1. Die Landesregierungen sind ermächtigt, alle Maßnahmen, die zum Ausgleich der Haushalte von Ländern und Gemeinden (Gemeindeverbänden) erforderlich sind, im Ver- ordnnngswege vorzuschreiben. Sie können dabei von dem be stehenden Landesrecht abweichen. 2. Die Landesregierungen können insbesondere bestimmen, baß und in welcher Weise die Personalausgaben und andere Ausgaben der Länder und Gemeinden (Gemeindeverbände) herabgesetzt werden. Verpflichtungen aus Verträgen bleiben unberührt, soweit es sich nicht um Personalausgaben handelt. Der „Völkische Beobachter" verboten. München, 25. Aug. Der „Völkische Beobachter" wurde bis 1. September verboten. München, 25. Aug. Die in Traunstein erscheinende nationalsozialistische Tageszeitung „Thiemgaubote" wurde bis zum 31. August verboten. Bei einem parlamentarischen Abend Ler Zentrumspartei in Stuttgart aus Anlaß der Tagung der Reichstagsfraktion des Zentrums sprachen Dr. Brüning und Reichsminister Wirth über die politische Lage. Der Reichskanzler behandelte dabei insbesondere Las Arbeitslosen-Problem, Las «r als Weltkrise charakterisierte, deren Lösung nicht von Deutschland allein durchgeführt werden könne, sondern nur unter Zu sammenwirkung aller von der Krise betroffenen Länder und Staaten. Den Mittelpunkt seiner Ausführungen bildeten all- gemeine wirtschafts. und finanzpolitische sowie soziale Fragen. Jur Reichsreform bemerkte der Reichskanzler u. a., daß dieses Problem unter den heutigen Verhältnissen gegenüber den Fragen wirtschaftlicher und finanzieller Natur zurück treten müsse. Weiter führt« d«r Reichskanzler aus: Es war dergrößte Erfolg im Ausland«, daß «s an dem Tage, wo die Banken und Sparkassen geschlossen werden mußten, in Deutsch- land zu keinen größeren Ausschreitungen und Tumulten ge kommen ist. Die Ausländer mußten feststellen, daß das deutsche Volk noch nie so ruhia gewesen ist, wie in dem Augenblick seiner höchsten Not. Wenn di« Botschaft des Präsidenten Hoover sich noch nicht voll auswirken konnte, so hat sie Loch Lie Grundlage gelegt für ein« dauernd« Besserung. Viele inter- national« Besprechungen müssen-noch folgen, wenn di« Völker Ler Welt die Weltwirtschaftskrise überwinden wollen. Wir kennen die Grenzen unserer Möglichkeiten, und wir sind uns klar, daß wir aus eigener Kraft nicht in der Lage sind, uns zu helfen. Trotzdem müssen wir aber ver- suchen, dos deutsche Volk durch di« nächst«« Monate und ihre Not aus eigener Kraft hindurchzubringen. Wir sind Ler festen Ueberzeugung, daß, wenn das deutsch« Volk diese Prob« durch- hält, wie es auch die letzten schweren Monate überstanden hat, es gelingen wird, die deutsche Wirtschaft und das deutsche Sozialleben wieder gesunden zu lassen. Reichsinnenminister Dr. Wirth erklärte, «s sei politisch« Verhetzung, zu sagen, daß er mit dem Artikel 48 den Ländern den Garaus machen wolle. Die Reichsreform sei nur in einerruhigen Atmos phäre möglich. Das katho. lische Volk im Zentrum wünsch« eine Zusammenarbeit mit den konservativen Kreisen des evangelischen Deutschlands. Der Redner wies dann auf die großen Schwierigkeiten des kommenden Winters hin und sagte, daß die Regierung alles tue, um moralisch und materiell zu helfen. Neben den Staat müsse di« charitativ« Hilfe treten. Die charitativen Ver eine würden mit einem Aufruf an die Oeffentlichkeit treten, Naturalien zu sammeln. Cs sei alles vorbereitet, daß Deutsch, land den schweren Winter überstehen könne. Lin gewaltsamer Umsturz sei nicht zu befürchten, denn die Regierung sei stark genug, eine Revolution niederzuschlagen. Nicht eine Stunde dürfe gezögert werden, der Gewalt mit schärfster Gewalt zu be gegnen. Wer die Hand erhebe, dem werde sie abgeschlagen werden. Di« Regierung werd« sich nicht überraschen lassen. l Die Arbeiten fiir Herstellung neuer Brückenauflager, von Gefällsstufen und Uferbefestigungen in Wlttigsthal bei km 18,7 Straße Schwarzenberg—Johanngeorgenstadt sollen als Not standsbau vergeben werden. Rd. 1100 obm Massen, je 300 obm Gründungs- und aufgehendes Mauerwerk. , Verdingungsunterlagen gegen postgeldfreie Einsendung von 1 RM beim Staatl. Straßen- und Wasser-Bauamt Schwar zenberg, Schloßstr. 17. Zeichnungen und Ausführungsunter lagen sind daselbst und in Wittigsthal bei der Streckenleitung H «inzusehen. Angebote mit Aufschrift „Hochwasserplanung 4»" sind ver siegelt und postgeldfrei bis zur Angebotseröffnung am 29. Au gust 1931, vorm. 11 Uhr, an das Bauamt einzureichen. Zu- schlagsfrtst 8 Tage. Arbeitsbeginn 2 Tage, Arbeitsbeendigung 20 Tage nach Fuschlagserteilung. Ms 10. September 1931 nicht beantwortete Angebote gelten als abgelehnt. . Staatl. Straße«. u«d Wafler-Bauamt Schwarzenberg. ! — -e. Di« amtlichen Bekanntmachungen sämtlicher Behörden i können ln..d«». LtkE»VüleL dt» ^«tebt«tilben Valkskreunds" in Aue. Schneeberg, Lößnitz und Schwarzenberg «inaeleben werden« Das im Grundbuche für Lauter Blatt 803 auf den Namen der Firma Gebr. Wagner in Lauter eingetragen« Grundstück soll am Freitag, dem 28. Oktober 1981, vormittag» 9 Uhr an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung ver steigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuch« 13,4 Ar groß und nach dem Derkehrswert auf 10 000 RM geschätzt. Die Brand- Versicherungssumme beträgt 8400 RM; si« entspricht dem Frie densbaupreis vom Jahre 1914 (8 1 des Ges. v. 18. 3. 1921, GVDl. S. 72). Das Grundstück liegt in Lauter an der Antons- thaler Straße, besteht aus Niederlagsgebäude nebst Grundstücks areal und trägt die Ortslisten-Nr. 172 S Abt. ä. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts und der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, ins besondere der Schätzungen, ist jedem gestattet (Zimmer 2). Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, so- weit sie zur Zeit der Eintragung des am 22. Juni 1931 verlautbarten Versteigerungsvermerks aus dem Grundbuch« nicht ersichtlich waren, spätestens im Dersteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen. Die Rechte sind sonst bei der Feststellung des geringsten Ge- wts nicht zu berücksichtigen und bei der Verteilung des Der- teigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den ibrigen Rechten nachzusetzen. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, Muß vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder di« einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeiführen, widri genfalls für das Recht der Dersteigerungserlös an die Stells des versteigerten Gegenstandes tritt. Za 19/31. Schwarzenberg, den 20. August 1931. Das Amtsgericht. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Inhabers eines Malergeschäfts Ernst Paul Engelmeier in Rittersgrün, Ober 25 o, wird wegen Unzulänglichkeit der Konkursmasse ge mäß 8 204.KO. eingestellt^-. Termin zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters Amtliche Anzeigen. Ueber das Vermögen des Friseuvmeisters Wilhelm Müllner, Inhabers der handelsgerichtlich nicht eingetragenen Firma „Salon Müllner" in Aue, Schneeberger Straße, wird heute am 28. August 1931, nachmittags 84 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Lokalrichter Paul Georgi in Au« wird zum Konkurs verwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 24. September 1931 bei dem Gericht anzumelden. Ls wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintreten denfalls über die im 8 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände auf Sonnabend, den 19. September 1931, vormittags 811 Uhr und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf Sonnabend, den 8. Oktober 1931, vormittags 811 Uhr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Wer eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz hat ober zur Konkursmasse etwas schuldig ist, darf nichts an den Gemeinschuldner verabfolgen oder leisten, muß auch den Besitz der Sache und die Forderungen, für die er aus der Sache ab gesonderte Befriedigung beansprucht, dem Konkursverwalter bis zum 15. September 1931 anzeigen. K 15/31. Amtsgericht Aue, den 25. August 1931. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Händ lers Max Pretzsch in Schneeberg, Pestalozzistraße 1 wird 1. Termin zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters auf den 11. September 1931, vorm. 10 Uhr bestimmt, 2. die Vergütung des Konkursverwalters auf 150 RM, der Betrag der ihm zu erstattenden Derläge auf 20 RM fest gesetzt. K 13/31. Schneeberg, den 24. August 1931. Das Amtsgericht. Die -euffchnattonale Reichslagsfraklion tagt Berlin, 25. Aug. Di« Reichstagsfraktion der Deutschnatio nalen Volkspartei trat zu einer Sitzung zusammen. Der Frak- tionsvorsißende Dr. Oberfohren erstattet« einen Bericht über die politische Lage, wobei er sich besonders gegen di« lügen haft«» Gerüchte wandte, die im Anschluß an den Besuch Hugen bergs beim Reichspräsidenten verbreitet wurden. Abg. Hergt sprach Uber steuerliche irnd finanzielle Notverorb- nungsfragen. Statt der versprochenen Steuersenkungen einen Steuererhöhungen gekommen. Durch das Hoover- ahr spare das Reich 909 Millionen. Diese Summe sei ver- schwindend gering bei dem drohenden Fehlbetrag, den der Haushaltfonds auf der ganzen Linie aufweise. Am Mittwoch berichtet Abg. Stubbendorff über aktuelle Agrarfragen, Abg. Dr. Agena über die sozialpolitischen Bestimmungen der letzten Notverordnungen, Abg. Dr. Quaatz über die Betriebe der öffentlichen Hand, namentlich der Gemeinden und Abg. Wider über die Pläne um die Hauszinssteuer. Nr. 1SS. Donnerstag, den 27. August tS3l. 84. Jahrg. „ .Sr»»»»'»«««« «»M sm,»- «w» a«M «U vr La» «4 S«» «S v« PrU» «r — «4 mm »E I« w so «» «.»VMM I«), ««»n,»« Mr »I. oo WM VUK PU». MMMmmSI. m ««»LN, «o«. Mr »u »o mm ML« IS e»»w,«s > VUttM vr. >«4 «r. W. «rpm «t N«t>r» ,M« Mch« «rUibart. s«. orzm». Schm«»«», »» Schwärze drrg. -Mm..»«« fv U, « «ach»«« «IchU»«». v»m«r »M I U»r tn v» S«q>i«lchLN«- S«U«r Mr »I, »rr «KM,«, r-,« I-al, «n b^NWvrr Süh »Kd „chl ftr »M MchN-v« d« d«ch « enthaltend dl« amlttchm »«»««»«ach»«,«« derAmkshaupImannschaN Md dl, . Bezirk,verband, Schwarzenberg, der Amtsgericht, in Aue, Lößnitz, Schneeberg md Schwarzenberg, d« Stadlrät« tn vrvnhain, Lößnitz, Neustädtel and Schneeberg, der Finanzämter tu Au« und Schwarzenberg. E» werdm außerdem vrröstintlichlr Bekanntmachungen d«r Stadträk« zu Am md Schwarzenberg und d«, Amtsgericht» zu Johanngeorgenstadt. Verlag L. M. Sarlner, Aue, Sachfe«. »ml»r.ch«i «« »1 r»»-m «MU „0 444 V4»«e«s 14 »14 vr.»Ia«s4Ut>! »Machst»