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,1. gab«*»». Nr.«, U-en-Aussabe «ttlwvch. >8 »Mi 1»«» »r»b««>IibrM: Uolbrllb««» »r««de» g-rnIvrechek-Lammetnuinm«: »sr«: Nur lür «»»Igrlpriche: Nr. »von Pch-IItiritung u. Haur>I„r chS'I«l>rUe: Dresden-A. I, Mortenklrabe »«/«» P«,^»S«»I>br non, 1«. dt« »». Juni 1»»« de« «L,n» ,we<m«Naer AusteNmi, sret -«» 1.7» »n. Poslbkjugsvrei« lür Won,« Jun> ».«o MI. etnschl. »« Plg. Vostsebühr lohne P°sl»uslellung»gebühri. ltln-rlnummer 10 PI,. «n,ei,enpre«Ie: Die Anzeigen werde» nach »oldmarl berechne«: die ein- ipaiiige !>0 mm breiie Zeile 5L P>,., >ür auswür«« «» PI,, ganiiitenanzeigen und Elellengeiuche ohne -iaba« 15 PI,., auüerhald 2» Ps,., die SO mm breite Reklame,eile LOti Pf,., auherhalb ibv Ps^ OIIer«en,ebühr », Ps,. «ubwlir'.lge AuftrLge gegen Lorau«be,ahl»n, Dr«k ». «erlag: Llevfch « Reichard«, Dresden. Poftlcheil-L«o. las, Dresden Nachdruck nur inj« deuN.Quellenangabe lDresdn. Nachr.i »ULIItg. Unverlan,«« Lchriltftückr »erde« nicht «ulbewahr« Der Neichsrat lehnt -ns Rvtepfer ab Sik Deckimgsvbklage unmöglich gcweröcn Mottenhauer will zurüMreten Berlin. 18. Juni. Die A u S s ch ü s s e deS NeichsratS be- schästigte« stch am Mittwoch mit de» Deckungsvorlage« der KrtchSregierung. I« der Aussprach« ergab sich, dah sowohl sßr de» Vorschlag der NcichSregierung zum Rotopfer wie «ich siir de« preuhische« AbänderungSautrag keine Mehr» heit im Reichsrat zu finden sein würde. Daher erklSrte der Reichssinanzminister Dr. Molbenhaner am Mittwoch. er stehe vor einer ««neu Situation, >» der daS Kabinett zunächst Stellung nehmen müsse. Die Ausschüsse deS Ncichsrats vertagte« daher die Behandlung ter DecknngSvorlagen aus unbestimmte Zeit. Da» NeichSkabinett beschäftigt sich am Donnerstag «it dieser Frage. Reichssinanzminister Dr. Moldenhauer Würde eS am liebsten sehen, wenn er »on seine« Amt «utbunde« würbe. Bisher besteht jedoch Reichskanzler Pr. Vrüning daraus, Dr. Moldenhauer solle weiter die Adrtage« der Gesamtregierung vertrete«. Diese vor, i«I<» find jedoch dnrch die Stellungnahme des Reichsrat» »»«mehr erledigt. Denn nach ihrer Ablehnung i« ArichSrat könnte« sie nnrdann Gesest werden, wen« der »ejchStag sie mit Zweidrittelmehrheit «urimmt. Uese «öglichkeit besteht jedoch i« Reichstag nicht, Da» AeichSkablnett wird stch hente abend darüber schlüssig werben, »t «S «lue neue Deckungsvorlage ansarveiteu oder selbst »»rückt rete« »der stch nur » «bilde« will. > >' * Berlin, 18. Juni. Maßgebliche Persönlichkeiten der Arichstagssraktion der Deutschen Bolkspartei haben im Lause de» Mittwochvormittags den Parteisührer Dr. Scholz «ns» gesucht und ihn gebeten, auf einen Rücktritt deS ReichSsinanz» «inister» Dr. Molbenhaner htnzuwirken. Dr. Scholz hat diesem Ansuchen stattgegeben und ohne selbst Stellung z« der Frage zu nehmen, die Angelegenheit an den Reichs» siuanzmiaister weitergeleitet. Wie von anderer Seit« verlautet, soll diese Forderung an Dr. Molbenhaner nahezu ultimativ« Form haben. Es wurde Dr. Molde «Hauer auch bedeutet, Laß er, salls die Konsequenz seine» Rücktritt» «icht einträte, nicht mehr daraus rechnen könne, als Vertrauensmann der Deutschen Volkspartei im Reichs» kabinett betrachtet zu werben. Ein «ochmaltgeS Znsammentreten der oolkSparteilichen ReichStagSfraktion selbst scheint «icht in Aussicht genommen »» sein. Sollte der Rücktritt znr Wirklichkeit werden, worau kau» «och zu zweiseln ist, dann würde er sretlich in direkt auch das gesamte Kabinett Nrüning be» rühren. SS verdient hervorgehobe« ,« werden, daß die Not« »»servorlage vom Kabinett gebilligt worden ist und daß deshalb daS NeichSkabinett unmöglich die Schuld an diesem verfehlt«« Gesetzentwurs allein de« Reichsfinanz» minister znschiebcn kann, obwohl dieser die Hanptverant. wortung dafür trägt. Nur ein Minister, nämlich der Reichswirtschastsminister Dietrich-Baden war dnrch Krankheit verhindert, an den entscheidenden Kabinett». beratnngen teilznnehmen, und ist insolgedcssen mit de« Not» opserentwurs «icht belastet. Dietrich-Baden wirb i« allgemeinen als der Nachsolger Dr. MoldenhauerS bezeichnet. An seine Stelle im Reichswirtschastsminifterium soll angeblich der frühere Reichswirtschastsminister von Raumer treten, der der Deutschen VolkSpartet angehört und znr Zeit mit einer dentschen Delegation in MoSkan weilt. Genaue Dispositionen find naturgemäß noch in keiner Richtung möglich. Scharst KM an dm preußischen »erschlage» Berlin, 18. Juni. Da» Eingreis«» Preuße«» mit eine« neue» Rotopservorschlag wird i» »reisen, »ie de, Negierung «aheftehen, al» ungerechtfertigter Eingriff in di« ReichSpolitik bezeichuet. Die »D S Z.* ist der Meinung, die Sozialdemokratie wittere Morgenluft und wolle stch aus dem Umweg über Preuße« in die Reich», sinauzpolitik einschalte». Außerdem betreibt biese» vlatt auch weiterhin den Rücktritt de» ReichSfinanzmiuifter» Dr. Molbenhauer. dem eS säst tagtäglich klarzumache» versucht, daß seines BlcibenS im NeichSkabinett «icht «eh« länger sein könne. Bo« anderer Seit« werden «bensallS starke Bedenken gegen die preußische« Vorschläge, di« den Charakter einer ungerechten Sonderbelastung einer bestimmte« Be, völkerungsschicht enthielten, geltend gemacht. KultmpMsche Fragt» vor »rm Reichstag vrnütmalünog uuoorar AorUoor SvdrUUaltuug Berlin, 18. Juni. In der heutigen Reichstagsberatung wurde die Besprechung des Haushalts des Retchstnuen» Ministeriums fortgesetzt. Ab». MoseS sSoz.) bespricht das Lübecker Kinder» sterben und verweist aus den Brief Prof. Tqlmette», wonach in Lübeck ein fürchterlicher Irrtum begangen worden sein muß. Da» wissenschaftliche Urteil müsse man den Sachverständigen allein überlassen. ES stehe fest, daß eine Prüfung des SchutzstosfeS vor Abgabe an die Säuglinge in Lübeck überhaupt nicht vorgenommcn wurde und baß man das Reichsgesunbheitsamt erst 18 Tage nach dem Ausbruch des Kindersterbens benachrichtigt habe. Der verantwortliche Arzt Dr. Deyke habe dann alle noch in seinem Besitz be findlichen Kulturen vernichtet. DaS sei die Vernichtung des besten Beweismittel» sofort nach der Tat. Wenn trotzdem der Oberstaatsanwalt nicht eingegrifscn habe, so werde das aus gewisse gesellschaftliche Be- Ziehungen zurückgesührt. Beschämend und empörend sei die Art. wie die ärztlichen Gtandesorganisattonen die Lübecker Katastrophe totschweigen wollen. Wer solche gefährlichen Experimente liebt, könne sie am eigenen Körper machen. Abg. Dr. Runkel (DVP.i verlangt gröberen Raum in der Verwaltung des Ministeriums für die Behandlung der Kulturfragen. Ein R e i ch s s ch u l g e s e tz sei bet der gegen wärtigen Zusammensetzung des Reichstages nicht möglich. Der jetzige Neichstnncnminister wäre allerdings für die Durchführung eines solchen Gesetzes geeignet. Zu dem Rede duell Wirth —Frtck erklärte der Redner, baß diese Art homerischen Kampfes für das Parlament un- erträglich sei. Damit würden keine Bausteine für die Reichsetnkeit geliefert. Der Redner forderte den Reichs- innenminister auf, seinen Einfluß aufzubteten, um die Büste der Nefrotete und den Welfenschatz Deutschland zu erhalten. Abg. Dr. Strathmann sD.-N.) fordert einen schärferen Schutz der ungestörten ReltgionSübung, wie er von der Verfassung gewährleistet sei. Die gegenüber den thüringischen Schulgebeten ausgesprochene religiöse Kritik sei nicht von der Hand zu weisen. Etwas anderes sei eS, ob man damit den Staatsgerichtshos beschäftigen solle. Richtiger Zur DmikMrimg vor Akbki>M»stpsl1ch> befreit werden, wenn ihre wirtschaftliche Existenz sonst ver itnt " ' Sin Gesetzentwurf -er Wirtschaftspartei Vraütmvlünug nnooror Sorllnor Svlrrlltloltnng Berlin, 18. Juni. Die ReichstagSsraktion der Wirt- lchajtspartei hat einen Gesetzentwurf zur Durch, siihrung der Arbeitsdien st pslicht und zur Be hebung der Arbeitslosigkeit eingebracht. Der Entwurf umsaßl 2t Paragraphen. Tic Arbeitodienstpslicht soll die deutsche Äugend znr freiwilligen Unterordnung gegenüber dem Wohl« der Allgemeinheit «nd zur Arbeit und Pflichterfüllung erziehen. Sie soll neue Arbeitsmöglichkeitcn erschließen, in dringenden Fällen Sie Bereitstellung freiwilliger Arbeitskräfte ermöglichen und dazu beitragen. die R e p a r a t i v n s l a st e n aufzubringen Arbeitsdienstpilichttg soll jeder Deutsche sein von der Vollendung de» 17. Lebensjahres bis Ende de» Kalender- lehre», in dem er da» 25. Lebensjahr vollendet. Der Arbeit», bienst ist, heißt es in diesem Entwurf. Ehrendienst und Dienst kür Volk und Reich, in dessen Erfüllung die Arbeitsdienst- pflichtigen ans die Dauer eines volleuJahreS. »us Antrag in zwei Abschnitten, zu se einem halben Jahre, Arbeit z» leisten haben. Befreit sein sollen Angehörige der Reichswehr, der Polizei und des ReichswasserschutzeS, ferner Personen, die wegen schwerer geistiger oder körperlicher Ge- brechen nach amtsärztlichem Zeugnis bauernd untauglich ünb, und Personen, die zu entehrenden Dtrasen verurteilt wurden. Ans Antrag können Berufstätige vorläufig nichtet oder wesentlich beeinträchtigt werden würde. Von der Einberufung zurückgestellt werden sollen Personen unter 28 Jahren, die noch in der Berufsausbildung begrtssen sind, weiter körperlich behinderte Personen und solche, die die ein- ztgcn Ernährer der Eltern oder Großeltern sind. Unter dem Namen «Direktion des deutschen Arbeitsdienstes* soll das Netchsarbeitsministerium eine oberste Ver waltungsstelle bilden. Den Direktor des Deutschen ArbettS- dtenstes im Rang eines Staatssekretärs soll der Reichspräsi dent aus Vorschlag des Kabinetts ernennen. Bewährte ent lassene Heeresangchörige sollen bevorzugt werden. WaS die Entichädigungssrage betrifft, so sollen die Arbeits- dienstpslichttgen mährend der ArbciSletstung Unterkommen, Verpflegung und Kleidung sowie Arbeitsgeräte erhalten, in Krankheitsfällen freie Heilbehandlung und eine tägliche Löh nung von 48 Pfennig. Die Arbettsdienstpflichtigen sollen ihre Arbeit nach bestem Können ausfithren. Durch die Arbeits leistung. die vorzugsweise auf land-, sorst- und wasserwirt- schädlichem Gebiet liegen, sowie Notstandsarbeiten umfassen soll, darf nach dem Entwurf der freie Arbeitsmarkt und die sreie Wirtschaft nicht beeinträchtigt werben Die Empfänger der Arbeitsdienstleistung zahlen ein vertragliches Entgelt an die »kaffe -eS Deutschen ArbeltS. biensteS. Wer sich der ArbeitSblenstpfltcht entzieht oder der Einberufung nicht Folge leistet, soll mit Gefängnis nicht unter drei Monaten und zeitlichem Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte bestraft werden. wäre der Erlaß eines freiheitlichen, den Wünschen de, christlichen Elternschaft Rechnung tragenden Schulgesetze». Der Redner beschäftigte stch der „Germania*, der die Wahrung dann noch mit dem Ausruf Vilbn«» einer christliche« Vereinigung ,«r «ah * " »er Freiheit de» religiösen Bekenntnisses betrifft: „Ich richte an das Zentrum öte Frage, warum e» nicht bisher in seiner politischen Haltung dem hier verkün» beten Ziele in stärkerem Maße Rechnung getragen hat. denn in der Tat besteht ja die dringende Notwendigkeit, gegenüber dem Ansturm des KulturbolschewtsmuS diejenigen zu ein» heitltcher Abwehrhaltung zusammenzusühren, die durch biese Bestrebungen den Bestand unseres Volkstums auss ernsteste bedroht sehen.* Abg. Dr. Sverliug sD.-N.) fordert erneut die alsbaldige Aufhebung des Stahlhelmverbots im Rheinland und in Westfalen. Er begründete alsdann die Inter pellationen wegen des Verbots des Wehrwolfs und deS Bis» marckbundcs. Wenn gleichartige Kleidung bet politischen An lässen verboten sei, so könne kein Abgeordneter stch mehr vo« feinen Freunden im feierlichen Zylinder zu Grabe trage» lassen. Abg. Frau Arendsee (Komm.) bestreitet, daß der Ge- burtenrückgang aus den sittlichen Verfall zurück- zuführen sei. Schuld seien vielmehr die wirtschaftliche« Verhältnisse des Proletariats. Abg. Sparrer <Dem.) erklärt, größere Ersparnisse seien notwendig, aber die WirtschastSpartet gehe mit ihre« .) besaßt sich mit de» hätten -as Vertraue» der Mütter schwer erschüttert. Man dürfe die Anwendung de» CalmcttemittclS nicht den Hebammen überlassen. Die Red- nerln setzt sich dann in ihren weiteren Ausführungen für ein« einheitliche Regelung der Schnlserten im gan^n Reiche ein. <T»e Verbondluna dauert bei Schluß ber Redaktion a«) Eia MMkasall aus du WütkraWasmur Vrudtmalckuug nnvvrvr KarUuar Sckrtttleitnng Berlin, 18. Juni. Im Verlauf der Weltkraftkonferen» ist es zu einem eigenartigen Zwischenfall gekommen, der unter Umständen hätte diplomatische Folgen haben können. Es handelt sich dabei um einen Streit zwischen dem Vertreter der amerikanische» Elektrvwirtschast und dem amerikanische« Bot» fchaster in Berlin. Gackelt. Der amerikanische Botschafter hatte die Absicht, heute auf der Weltkrastkonferenz eine Rede zu halten und dabet eine An spielung aus die hohen amerikanischen Strom- preisezu machen. In seinem Manuskript fanden stch darüber svlgcnde Sätze: »Ick kenne keine Industrie, bei der die Ber. kaussprcise des Produktes an die große Masse der Konsumen ten das lösachc der Produktionskosten ausmachen. Es ist meine Ausgabe, aus diese Schwäche schars hinzuweisen, die Ihre größte Ausmerksamkeit erfordert. Vi» die Krastwtrtschast in eine Linie mit anderen Industrien bezüglich des Verhältnisses der Produktionskosten zu den Verkaufspreisen gestellt ist, finde ich die These wenig richtig, daß die großen Kraftindustrien schon annähernd vollkommen arbeiten. Der Text dieser Erklärung war einigen amerikanischen Elektrointcressenten bekannt geworden, die sich an den mächtigsten Mann ber amerikanischen Kraft- Wirtschaft, den Ehikagoer Großindustriellen Samuel Insull, wandten. Jnsull kam sofort nach Berlin und suchte beim amerikanischen Botschafter die Streichung ber de- anstandeten Bemerkung durchzusctzen. Sackett blieb jedoch fest, so daß sich I n s u l l fügen mußte. Die Rede wird also heute nachmittag in der ursprünglich vorgesehenen Form gehalten werden. Verlängerung de» deutsch.polnischen Roggenabkommens? Die Verhandlungen wegen Verlängerung des automatisch am 88. Juli ablaufenben deutsch.polnischen Roggenabkommens sollen am kommenden Montag in Warschau ausgenommen werben.