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«rschckü ILgl ich srH Uh r. »lsarNoo ml» S» rsitt«, JohaimiStzasse LS. Verantw. Ncdactenr kr. Höttmr. Sprechstunde V. Rndactioa Dormma^l N >-17 Uhr SiachiLUl»,« «u 4--L Uhr. «nnahme der für 'die nächst- lolaende Nwn»ier Lejtimmkea An,ernte an »ochnttage« dt« 3Nhr «achmlttags. an Sonn- und Tofttagar^üh bis '/,9 Uhr. Fttiate fir Issrratr van«a>Mc: Otto Klemm, Rnivc «rsitätsstr. 22. LolÜS Lösche. T>awlstr. 21, pan. und Anzeiger. vrM str P Mk, Localzeschichtc, Handels - und Geschäftsverkehr. Auflage 11,85» Ad»n>cmknl»prrt» vierteljährlich 1 Thlr. 15 Ngr^ iml. Bnugerlvhn I Thlr. 2vRgr. Jede einzelne »lummer 2'/, Ngr. Belegexemplar 1 Ngr. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbefvrdrrung 11 Thlr. mit Poslbejürbrrung 14 Thlr. Inserate 4gefpalteneBou rgoiSzeilr 1 / gr« Größere E christen laut unserem PreiSverzeichniß. Lerlamru »uter d. Lcdactl«n»Pric!i dir Spaltzeile 3 Ngr. Inserate sind stets an d. -epedttian zu senden. V 217. Mittwoch den 5. August. 1874. Bekanntmachuna. Das 10. St'Ick des Liesjätzrigen Gesetz, und Verordnungsblattes für das Königreich Sachsen ist de, uns eingeg, mc jen und wird bis zu« tlü. dieses MouatS aw, dem Ualhhauosuale zur Ein- sicktnabwe :ssse> rtl»ch auskängcr. Dasselbe er.thälk: N r. 79. Verordnung, den Gewerbebetrieb im Umherziehe» betreffend; vom 19. Juni 1874. 80. Bekanntmachmig, die ^Bewilligung der in dev Statuten der Sparkasse zu Schmiedeberg enlball««:n Ausnahmen von bestehende» Gesetzen betreffend; vcm 30. Juni 1874. - - 8l. Verordmmg, die Expvcpriatio» »on Grnndeigenthum ^ur Vermehrung der Schienengeleise auf dem Bahnhose Hei Rrrdickerg betreffend; vom 9. Juli 1874. - 82. Berordmuig, die Prüpngen der Aerzte und Zahnärzte betretend; vom 1t. Juli 1874. - 83. Bekanntmachung den Wc.blcommiffar für den .43 Wahlkreis des platten Law des betreffend; 4om 16. Juli 1874 84. Bekenntmechung, die sRechtungslirue der Muldembalbahn Glaucha« Wurzen betreffend; vom 16. Juli.1874. 85. Verordnung, die Richtung Slinie der von Zwönitz nach Stollberg und Luga» führenden Zweigbahn der Chemnitz-Aue-Tdorfer Eisenbahn betreffend; vom 16. Juli b«74. - 86. Bekanntmachung, die Exprchwiation vra Gr»ndeigenthum zu Errichtung eines Kohle« und Rangirbahnhoss in der Nicolaivorstadt bei Chemnitz an der Chemnitz Zwickauer Staalseiscnbahn babceffend; vom 20. Juli 1874. - -,87. Gesetz, Nachträge zu dem Gesetze über tie Ausübung der Fischerei in fließen den Gewässern vom .45. Octa'aer 1868 chrtrefsoud; vom 16. Juli 1874. Leipzig, 3- August 1874. Der 9ta1H der <Etadt Leipzig. vr. Koch. Cerutti. Da die BauarbeUen in der L. Wiirgerschule siir K«Mbe» erst am 12. dieses Monats beendet werden Minen und das Reinigen der «einzelne» Räume eöuge Dage in Anspruch niunnt, so ist der Wiederbeginn b«8 Unterrichtes »» der gedachten Schule von uns Pis auf dt«» 17. sklugust ». e. verschrben worden. Leipzig, den 1. August 1874. v>oe Schutinfteltion. Der Nnth der Stadt Leipzig. vr. Koch. Wilisch. Res. Der Gs»P«M«tende»t. N. Lechier. Bekamtmachuvg. Der Inhaber des von unser» 3. Filmt ausgestellten JiOte'rimkscheins über das Sparcassim.- Ouitlm^chbuch Mr. kt48k>7 wird hierdurch cnrsgesorkert, suh damit binnen 3 Monaten und läng-« str ns am 4. Novombcr d. I. bei Unterzeichneter Anstalt zu »,oldem, um sein Recht daran zu beweisen, »brr den Schein gegen Belohnung zurü-ckzugeberq, widrigenfalls der Sparcaffenordnung geuiöst da» Q^nNung^buch dem Anzeiger ausgelwsert werbe» wird. Ktr das am 4. Juni ds. Js. aufiperuscne Quittungsbuck, Nr. 88748 läuft diese Frist am 7. September d. I. ab. LeLpziL. den 3. August 1874. - LeichhanS und Sparkasse zu Leipzig. Bekanntmachung. Die Inhaber der als verloren, vernichtet aber sonst als abbculdcn gekommen hier angezeigtcn Pfach^cheine va. L. 2 r. 36762-62498. 71658. 71659. 95533. imd 96008. Vs. ks Nr. 1745. 2044. 3865. 6875. ^7209. 9902. 10029. 43282. 1402». 16829. 18401. 24873. 25948. 26675. 26676. 29088. 29978- 30058. 30190. :ö0191. 301L2. .36193. 30207. 31406. 35456. 38011. 42734. 42747. 4576t. 50807. 52108 53684. L3730. 5528S. 55357. 55752. 56149. 56207. 60156. «0426. 63560. 63561. 64828- 64905' 64849. V6450. 66461 68666. 68741. 68742. 68883. «8985. 70136. 72093. 77248. 79687. L1630. 82256 unS 82468. wurden hierdurch aufgefordert sich temit unverzüglich bei unter zeichnet« Anstalt zu melden, um ihr Recht' daran zu beweisen oder dieselben gegen Belohnung zu- rüchzugcdk'n, Ntckrigenfalls der Leih1>an«orlHsui,g gemäß die Pfänder de» Anzeigern werden ausge liefert werden. Leipzig, 3. August 1874- Leihhaus »«d Sparcafse zu Leipzig. Bekanntmachung. Im Hofe der k. Bürgerschule sollen Sop'uabeud den 8. d. MtS. von früh ^ Uhr an nachbenannte gebrauci,te Gegenstände, als: eine Anzahl thüuerne Prtvetröh»ren nebst Trichter und Schüsseln, - - kleine Lhüren, - - thönerne Wölbsteine (Hohlsteine), sowie Guß» und Schmiedeeisen, altes Holz:c. n Baarzcchlung und unter den an Ort und Stelle bekannt zu machenden Bedingung« gn die schielenden verkauft »erden. ' ' Leipzig, den 4. August 1874. DeSNaths Baudeputatto«. Die Llmdlagswatil i« 43. ländlichen * Lripftg, 3. August. Mittan im Hochsommer war dem 46. ländlichen Landtags-Wahlkreis, aus den Dorfgemeinden der Gerichlsömter Auerbach, Falkenstein ,»nd Klingeuthal bestehend, ein heftiger und erbitterter Wahlkampf bcschieden. Kür die natioyrlliberale Partei g»U es, sich den durch den leider viel zu früh erfolgten Tob deö wackeren, für die Einheit und Freiheit des deut schen Vaterlandes unermüdlich wirkend« Abgeord netcn vr. Leistuer erledigten Sitz in der Zweiten sächsischen Kam mar zu erhalten. Trotz allen Kämmens und aller Agitationen ist der national liberalen Partei dies nicht gelungen, sondern die particukaristisch-conseLvative Partei hat de» Sieg davon getragen. Zwei hauptsächliche Anstände haben diese Nie Verlage, welche nach deu *ns zugehenden Mitthei lungen die Parteigenossen um Voigtland durchaus nicht entmuchigt hat, hcrvossgerusen. Einmal hat der Regierungs-Wahlapparat mit dem stärksten Hochdrück gearbeitet und es liegt klar auf der Hand, was damit bei Landbewohnern, die mehr »der minder an Eisenbahn-, Straßenbau- und dergleichen Schmerzen leiden, erreicht werden kann. Zum Zweiten ab« trat die liberale Partei ge- fpalten in den Wahlkampf ein, da der große Ort Klingenthal, welcher noch bei der Reichstaaswahl den nationalliberalcn Abgeordneten Krause mit überwiegender Stimmenmehrheit gewählt hatte, unter gänzlicher Derläugnung der gerade in diesem Falle so überaus nvthiaen Parteidisciplin darauf bestehen zu müssen glaubte, daß ein Candidet aus seiner eigenen Mitte ausgestellt werde, und hierin von der Fortschrittspartei recht geflissentlich unter stützt wurde. Ein interessantes Bild Uber die Art und Weise, wie von den verschiedenen Parteien gekämpft wurde, giebt der nachstehende vollständig wahr heitsgetreue Bericht über die am 29. Juki iu Rodewisch bei Auerbach abgehaltene stark be suchte Wählerversammlung, welche unter Vorsitz der Herren Schilbach in Falkenstein, Schu bert in Rothenkirchen und Bretschneiber in Werda abgehalten wurde. ES ergriff in derselben zunächst der von der nationalliberalen Partei als Candidat ausgestellte Fabrikant Kramer zuo. in Kirchberg zu folgender Ansprache daS Wort: Meine Herren! Nachdem vor Kurzem der ehren volle Auftrag an mich erging, die Candidatur als Abgeordneter im 43- Wahlkreise zu übernehmen, hatte ich nach manchen Erwägungen und Beach tungen gewisser Umstände abgelehnt; erst auf Bitten und Drängen meiner politischen Freunde, namentlich unter Berücksichtigung des Umstandes, daß der bisher in liberaler Weise vertretene Wahl kreis an andere Parteien verloren gehen könne, erklärte ich mich bereit. Meine Herren! Als libe- ''raler Mann stehe ich auf dem Boden der deut schen Reichsdersaffung und bin entschiedener An hänger der constitutionellen Monarchie, ein Feind ter rothen Internationale, die unter dem Deck mantel einer trügerischen Humanität die gegen wärtigen Zustände niederzureißen sucht und nur de» rohen LommuniSmus will; ich bin ein Feind der Anarchie, ich bin ein Feind der Feudal-Arißo- kratie, die kein Mittel scheut, ihre reactionaiven Institutionen zurückrucrobern, des Ultraconserva- tismus, die von unserer Partei die Phrase m die Welt versandt, wir strebten nach Annexion, welche Beschuldigung ich für eine infame Luge erkläre. Ick bin in erster Linie Deutscher und dann Sachse. Im bin ein Feind der uttraconservativen particula- ristischen Partei, weil sie die Zerrissenheit des Va terlandes erhalten will, weil sie jedes Mittel an wendet, um DaS zu erreiche«, zu zerstören, was wir mit theurem Blute errungen. (Bravo!) Ich bin ein Feind der schwarzen Reaction, die in katho lischen und anderen Ländern Staat uod Regierung zu unterjochen sucht, um das Volk in Dummheit zu erkalten; ich bin ein Feind der Bureaukratie, die sich berufen glaubt, allein zu regieren, da- Volk hat ein Recht mit zu reden und seine Angelegen heiten selbst zu ordnen. Ich bin ein Freund vor Allem der Industrie, des Gewerbes, der Land- wirthschaft, in welcher ich seit Jahren gearbeitet, iu welcher ich geboren und erzogen, für welche ich noch heute wirke, ich erkenne in dem Bürger- und Bauernstände den Kern des Staates, des Volkes, ich bin ein Freund der Volksschule, da nur eine tüchtige Volksschule frei mocht von den Einflüssen gegnerischer, nicht fortschrittlicher Parteien. Wenn ich nun weiter von den Pflichten eines Abge ordneten spreche, so betone ich zuerst, daß der Landt«a nicht große Politik zu treiben hat. Ich werde, falls auf mich die Wahl fällt, rücksichtslos die Interessen deS Landes, deS Wahlkreise- ver treten, nicht eitler Ehre frtzhnen, nicht OrdeuS- volitik treiben, meinen Wählern genügend Rechen schaft geben und mich in stetem Connex mit ihnen erhalten, ihre Beschwerden, Wünsche entgegen nehmen, mich warm für sie verwenden. Seien Sic der felsenfesten Ueberzeugung. mein Bestreben würde cs sein, ehrlich mein Amt auszufüllen. Roch spreche ich die Litte aus: Wählen Sie frei nach Ihrer lleberzeugmlg! (Lavganhaltender Hall!) Vorsitzender Gchilbach-Falkenstein. Wünscht Jemand Herrn Kramer zu interpelliren ? Herrv.Trützschler-Dorfstadt. DasProß»»«« des Herrn Kramer unterschreibe ich jcherß«t, d« dies allen Parteien paßt (Oho!) und die Zwecke seiner Partei geflissentlich verschweigt, indem man wohl weiß, daß dieses ein Dnrchkommen nicht möglich macht. Wo sind die Ultraconservativen im hiesigen Bezirke, denn nur diese kann Herr Kramer meinen, wo sind die Schwarzen, die Reactionaire? Mein Geschlecht, bereit- seit 400 Jahren im Wahl kreise thätig, ist ebenso aus dem Volke hervorac- aanqen wie Herr Kramer, wir haben ebenso Ge schähe getrieben, wie andere, lieber die Social demokratie zu reden, bedarf eS keines Wortes, in Bezug auf die Volksschule haben wir erst ein neues Schulgesetz erhalten, die Bureaukratie, wo regiert sie? Sind nicht unsere Gemeindegesctze freisinniger, als in irgend einem anderen Lande? Man nennt es Verleumdung, die nationalliberale Partei wolle annectiren, sie erstrebe nicht den Einheitsstaat; nun so lese man ihre Partei organe, warum scheidet sich die Fortschrittspartei von ihr ab? Die Partei in ihren »sihreru mit annectiren, dies ist allgemeine Ueberzeugung (Oho!) Wer mit Aufmerksamkeit die Nationalze! tung gelesen, und nicht aufgeklärt wird, der ist nicht aufzukläreo. (Unruhe!) Es ist dies eine Car dinalfrage für unser engeres Vaterland; wir wollen nicht Verrath (Unruhe, stürmische Unterbrechung), wir wollen bleiben, was wir sind, wir wollen suchen, die Verträge zu halten. M. H. Ich warne Sie vor diesen unitarischen Bestrebungen, haben Sie Vertrauen zu uns, halten Sie die be schworenen Verträge heilig, vergessen Sie nicht das vergossene Blut. Bedenken Sie Loch des Scandals, der erst jüngst wieder in nationallibe ralen Blättern sich zeigte, gerade als unsere Ma jestät in Bremen von höchster Seite gefeiert wurde. (Beifall im äußersten Winkel! Zischen!) Herr Kramer-Ki rchberg. Mit Vergnügen hörte ich, daß selbst v. Trützschler bereit ist, mein Programm zu unterschreiben und constatirt, daß er mit dem Gehörten einverstanden. Nun ja, Herr v. Tr. und seine Partei nennt sich reichs treu-gemäßigt. Wir haben die Erfahrung ge macht, daß diese Art „Reichstreue" nicht weit der ist, darum betont sie ja auch ihr Gehen mit der Fortschrittspartei, die leider auch kein Mitte scheuet, um uns anzuschwär»n, dem Volke immer und immer den famosen Ködev hinwirft, wir wollten annectiren. Ich haben oft Gelegenheit gehabt, mit maßgebenden hervorragenden Per sönlichkeiten unserer Partei zu verkehren, wo hätte ich einmal eine solche Behauptung gehört. Nein, m. H., die Annexion der Particularstaaten würde einen großen Riß in unsere gegcnwär tigen Zustände bringen; wir streben allerdings nach einem Einheitsstaat, wir verlangen ihn m geistiger Beziehung, in Bezug auf die Gesetzgebung, wir sind es satt, daß das, was hier als Recht, dort als Unrecht erkannt wird (langanhaltcnder Beifall!); wir wünschen größere Selbstständigkeit de- Deutschen Reiches und seiner Organe, An schluß, engen Anschluß an das liebe Deutsche Vaterland. — Wenn nun ferner Herr v. Trützschler auf seinen 404jährigen Stammbaum hinweist, so glaube cmch ich, obgleich nicht adelig, vor Hahren einen Vater gehavt zu haben, terkeit,Zustimmung!) Warum verhalten sich mmtliche Parteien gegen uns ablehnend, warum ist eine sich liberal nennende Partei, die Fort schrittspartei, den Conservativen in d«e Arme ge fallen? Glück hierzu! Verträge sind uns vor allen Dingen heilig, meine Partei steht nur auf dem Boden der Verträge. (Zustimmung!) Deutsch land ist groß geworden durch sich selbst^ wie soll das aber werden, wenn immer und immer wieder Un friede gesäet wird? Wenn die Nationalzeitung nickt in der Weise geschrieben, wie eS Herrn v. Trützschler convenirt, oder wie sich nach seiner Ansicht nicht gebührt, so nehme er nur die liebe Muhme zur Hand! ,^amps bis aufs Messer!" war darin zu lesen, ist die- nicht auch stark! Zeitungsmittheilungen können nicht maßgebend sein, diese sind nicht geeianet auf eine ehremoerthe Partei verdächtigend zu schließen. (Langanhalten der Beifall!) v. Trützschler. Man insinuirt mir. was ich gar mcht gesagt. Was Hab,»*»» «e Mtk-a? zeitung und andere nrtwnalliberale Leitungen während der Kronprinz des Deutschen Reiche« unfern König als Zierde deutscher Fürsten feierte, was hat man gelegentlich der Debatten über die Lerptiger Zeitung gesagt? Es hieß damal«: Der Einheitsstaat möge sich vollziehen, wie sich 1866 die Annexion vollzogen! Dies ist ein lebendiges Zeichen ihrer Bestrebungen, und dies wollen die Führer der nationalliberalen Partei. Eine allgemeine Gesetzgebung für Alle, wie weit soll diese gehen. DaS einzelne Land hätte dann keine wirtliche Thätigkeit mehr, diese soll möglichst beschränkt sein, und da» Alles aus „Gründen der Nothwendigkeit". Meine Herren! Wenn wir unsere Einzelgcsetzgebung nicht mehr haben, dann fällt unser Land im Allgemeinen dem Einheitsstaat anheim. Die Erklärungen mancher national liberalen Blätter sind so stark gewesen, daß selbst die „Nordd. Allg. Z." vermittelnd und dämpfend auslrcten mußte. Wenn die Nationalliberalcn unseres Landes dies nicht zu wollen vorgeben, Wke Verhalten sich dann hierzu ihre Werke, ihre Führer und ihre Leitung! Herr SparigauöNeudnitz-Leipzig. Meine geehrten Herren! Zunächst ersuche ich Sie, da ich als Fremder in Ihrer Mitte erscheine, um Erlaubniß sprechen zu dürfen. (Wird nichts eiu- gcwendet!) Meine Freunde im ReichSvereinc für Sachsen im hiesigen Bezirke haben mich ersucht, da ich in diesem Wahlkreise gerade zufällig an wesend bin, ein Wort der Entgegnung dem Herrn v. Trützschler zu brinoen. Derselbe citirt die Nationalzeitung, erwähnt aber gar nicht- von der Art und Weise der Agitation seiner Partei, sucht nur die unsrige möglichst zu verdächtigen, erwähnt nicht, daß auf Placate für Kramer dessen Namen mit „Adler, Friedensrichter in Treuen," verklebt worden, erwähnt gar nichts, daß die große Menge der Wähler den Pressionen Folge leisten muß, gleichsam zur Wahlurne com- manvirt werke, erwähnt nicht, wie faul eS mit ihren Unterschriften steht, da Namen darunter, denen cs nie und nimmer eingefaHeilst, dieser Sorte „reich-treu" sich zuzugesetlen, zlM. in einem Dorfe die Unterschriften von Frauen geschrieben sind, erwähnt nicht, daß der Gerichtsamtmann Keller längere Zeit im Wahlkreise täglich mit Geschirr um her gefahren ist, die Leute durch Gc- meindevorstände zusammengctrommelt und ihnen deutlich gemacht hat, daß sie nur Adler wählcn sollen. Welche Bewandtniß hat es denn mit dieser Reick-treue, die im gemäßigten Fortschritt einher marschirt, hat sie Grund und Boden im Volke? »«rum muß man zu solchen Mitteln greifen, um ihren Candidaten zu empfehlen? Heraus mit der Sprache, wir kämpfen mit offenem Visir! Immer und imnicr wieder verdächtigt man »ri nnt Hinweis ans ZeitungScorrespondenzen und gebraucht die alte Leimrutbe der „Aiinexion", um die Wähler zu saiigen. Wärmen Sic doch nur diesen alten Kalauer nicht immer wieder auf! (Großer Bcisall!) W>r greifen nicht zu Weiber- nnterschriftcn, wir glauben, daß, wenn die Meinung z I