Suche löschen...
Dresdner Journal : 06.09.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-09-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186309060
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18630906
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18630906
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-09
- Tag 1863-09-06
-
Monat
1863-09
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 06.09.1863
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
ne auch gen, die >8K B.; bardische » 1292 >. Nord- o. öster- chlcsische 96 G.; 129 G.; österr. Zproc. ttal. 51A; Ilctien bische »irre un» 1000 u. z.; do.v. v. 1847 »2, 1855 v. 1852, Act. d. . »2 di» StaalS- preutz. ilanleihc xhn-Act. 1; Leip- Crcdit- >88 G.; dergl. . Serie ivten in i p.250 c. p. Ct. d L. 8. . k. 8. >51 G.; Pari- Fl. in G. -Actien -U G.; auerei- dinger- tS-Act. >02 G.; . Stück 78 G.; en-An- Silber Con- ; Sdi» 89. I«»«n, : loco Thlr. 0 5, -45, Etr. Tblr. irbsen :ohcS, > 100 rung: We>- Thlr. -Ma, Hafer -Oct. vgel. lpril- isr.) sgr.; bafer pr. rgl. ans PH- I in er- n 18V3 .P 206 Svnntag Pc» 8. September Illi ^a»1»»4« »ritt ko»t uock 8temp«Iru- dioru. . Äb»,ue«e»t,»rrise: : 8 t'lilr. — Kxr. iu >»««»«». I t^)»drl.: 1 „ ^l>o»tlrct> iri 15 Kxr. ZliüLvIvo Xutowvrv: 1 K^r. Snsrratrnprrise: kiir deo 8uuio einer xeopaltenen /eile: 1 K^r. Unter „Lioxeiinuät" div Leite: 2 Kxr. Erscheinen: IR^Iict», mit Xu»n»t>ooe der 8onn- un<I t'eiertnx«, ^deock» tiir den kolbenden Verantwortlicher Redacte»r: I. G. Hartmann. ruleratenaunahme auswärts: l^ipii^: t'n. Itaerpivirilrra», Comwieetonär de» Orvedusr dourunt»; «b«nd»».: II. lltuakarx-LItOll»: tluxnnerui« L Veru-Ln: Nerlin: s-aoeiro eel,« 8uct» Kendl., Nrricuüviin'i, liureau; Lremvo. D. 8c»i.orri!; vrs,I»ut l.or-1» 8r^pik>rk,i krnoleturt ». H : Ouclib.; Lola: ^aor.r Iiiir>k:a»:it; kart« : v. Dücv««rrl.s <28, rn« de boas enkaas); ?r»x. 1». kn«l.rco'» üucliU.; Vioa: Lomptoir d. Ic. Wiener Leitung, 8tef»ll!»pl. 887. Herausgeber: Löni^I, Lrpeditioo des Dresdner donraata, Dresden, Llnrienstrnsse Ko, 7. Die vielfachen Beweise treuer Liebe und Ergebenheit, welche Ich bei Meiner Rückkehr von der Fürstenversammlung zu Frankfurt a.M. an vielen Orten Meines theueren Lachsenlandes erhalten habe, der freudige Empfang, den Mir insbe sondere Meine Residenzstadt Dresden «nter der Betheiligung aller Massen der Bevölkerung in erhebender Weise bereitet hat, die guten Wünsche, die auch auS andern Theilen Meines Landes Mir dargebracht worden sind, haben Mich wahrhaft erfreut nnd Meinem landesväterlichen Herzen überaus wohlgethan. Ich fühle Mich daher gedrungen, dicß öffentlich auszusprechen und Allen, welche zur Erhöhung der Feier Meiner Rückkehr mitgewirkt und beigetragen haben. Meinen aufrichtigen und wärm sten Dank zu sagen. Möge Gott den Mir dargebrachten Wünschen und den ausgesprochenen Hoffnungen Deinen Decgcn verleihe«. Pillnitz, am 4. September 1868. Hu - Johann. Amtlicher Theil. Dresden, 5. September. Allerhöchster Anordnung zu Felge wird wegen erfolgten Ablebens Seiner König lichen Hoheit des Prinzen Friedrich Wilhelm Ludwig von Preußen am Königlichen Hofe eine Trauer auf eine Woche, vom 6. bis mit 12. dieses Monats, an gelegt. Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. Telrgraphische Nachrichten. Zeitung-schau (Preußischer Slaatsanzeiger. General- correspondenz. Presse.) Tägesgeschichte. Lemberg: Feuersbrunst. — Mün chen: Bundesinspeetion. — Hannover: Correction der Weser. — Karlsruhe: Erzherzogin Sophie. — Ko bürg: Der Kaiser von Oesterreich. — Frank furt: Das neueste Schreiben der Fürsten an den König von Preußen. Zeitungsberichte über Fürstrnconferenz. — Paris: Ein conföderirter Kreuzer in Brest eingelau- fen. Arbriterpetition zu Gunsten Polens. Eine neue Broschüre. — Aurin: General Türr. — London: -Nachfs^chwwss'nas, d,e bürg: Nachrichten von der Kaiserin. Börsenbank in Riga- Ein brüetter Blondin. — Konstantinopel: Vermischtes. — Smyrna: Fanatismus. — Athen: Eine Fregatte nach Toulon. Ruhe in den Provin zen. — Alexandrien: Anamitische Gesandtschaft. Anschwellen des Nils. — Bombay: Aus der neue sten Ueberlandpost. Der polnische Aufstand. (Niederlagen der Insurgen ten. Ein neues Attentat in Warschau.) Erurnvunaev und Versetzungen. Dresduer Nachrichten. Provinzialnackrichten. (Leipzig. Ehemnih. Budissin. Riesa. Radeberg.) Ttatiftik undvolkswirthschaft. Feuilleton. Inserate. Tageskalender. Börsen Nachrichten. Ttlographische Nachrichten. Wien, Freitag, 4. September, Mittags Se. Majestät der Kaiser ist deute Bormittag 'slv Uhr auf der Weftbahn hier riugetroffen I» dem fest lich geschmückten Bahnbofe hatten sich alle Mini ster, dir Hofkauzlrr, Neichsräthe und Landtags abgeordneten, der Gemeiuderath von Wien mit dem Bürgermeister vr. Zrlinka an der Spitze, dir Gr- meinvrvorstände von Funkhaus und Rustendorf, der Herr Statthalter, der Herr Erzbischof Othmar Ritter v Rauscher und viele Civil nnd Militär autoritäten versammelt. Zahlreiche Gruppen be deckten alle Räume in und vor dem Kahnhofe und empfingen den Zug mit lautem Jubel. Im Bahn hose umarmte der Kaiser den Erzherzog Karl Ludwig und drückte den Erzherzogen Albrecht, Rainer und Sigmund die Hand. Der Kaiser eilte dann zu den Ministern, begrüßte zurrst Schmer ling aufs Herzlichste, ihm die Hand schüttelnd, dann alle Minister und Hofkanzler. In der Lor- Halle begrüßte der Bürgermeister den Kaiser. Er dankte für daS Einigungswerk, Oesterreich blicke vertrauend auf den Monarchen und ersehne die Einigung. Oesterreichs Kraft beruhe auf der Armer, vorzugsweise aber auf der Liebe der Völker; diese Kraft mache Oesterreich aller Ehren reich Der Kaiser erwiderte Folgende-: „Ich spreche Ihnen Meine Freude, Meinen Dank für den Mir bereiteten freundlichen Empfang aus. „Es war Mein Bestreben, auch die Interessen Oester reichs bei den glücklich vollendeten Bcrathungen in Frank furt auf das Wärmste zu vertreten, und es freut Mich, versichern zu können, daß Ich überall in Deutschland die wärmsten Sympathien für unser Vaterland ange- „Bei diesem Anlässe erneuere Ich Ihnen, Herr Bür germeister, mündlich Meine Anerkennung und Meinen wärmsten Dank für die gute Haltung und patriotische Gesinnung der Bevölkerung bei dem Volksfeste. Es hat Meinem Herzen wohlgethan, die lebhaften Aeußerungen dieser Gesinnung der Bewohner Meiner Reichshaupt und Residenzstadt zu vernehmen, und Ich habe bedauert, daß Ich nicht in der Lage war, persönlich daran Theil neh men zu können." Tausendfache Hochs erschallten, als der Kaiser geendet hatte. Um 11 Uhr langte der Zug, der einem Triumphzuge glich, am Burgthore an. Al der Wagen Sr. Majestät aus den Säulen des ThoreS hervorkam und die Anwesenden den gelieb ten Monarchen erblickten, in dessen Antlitz Freude und Rührung sich aussprachen, war es nur eine Stimme des Jubel-, die aus den dichtgeschaarten Massen drang, und nicht enden wollende Hochrufe begleiteten Se. Majestät über den Burgplatz und zur Bellaria, wo Ihre Maj. die Kaiserin ihren glorreich heimkehrenden Gemahl empfing. Wien, Freitag, 4. September, Abends. (Tel. d. Boh.) Die Illumination war glänzend und all gemein. Der Kaiser durchfuhr mit der Kaiserin, gefolgt von allen Erzherzoginnen, im offenen Wa gen die Stadt unter enthusiastischem Jubel. Die Erzherzoge Rainer und Sigi-mund gingen zu Kuß im dichtesten Gedränge, vom Volke mit Ju ¬ bel begrüßt. Biele Häuser waren glänzend deco- rirt, die Palais der Fürsten Batthiany u. Kinski mit schwarz-roth goldnen Fahnen geschmückt. Musik auf allen Hauptplätzen. Die Menschenmenge war ungeheuer Graf Rechberg kehrt am Mon tag nach Wien zurück. —N ew - Aork, 28. August. General Rosencranz bombardirke Chatanoga rrsultatlos. E« fand ein wilder Uebergang über den Tennrffeestuß statt. Der südstaatliche General Lee soll eine Invasion nach Maryland beabsichtigen. Fort Sumter ist zerstört und es geht das Gerücht, die Unionisten hätten dasselbe, sowie das Fort Wagner besetzt. Am 24. August begann das Bombardement von Eharleston auf- Neue. Die südlichen Journale rufen französische Hilfe an Die Deutschen in New-Aork hielten rin Meeting, in welchem Reso lutionen gegen die Gesetzlichkeit der Eonscription auqenomwen wurden. Dresden, 5. September. Der „Preußische Staats-Anzeiger" vom heutigen Tage bringt eine königliche Verordnung, durch welche die Auflösung des Hauses der Al- geordneten verfügt wird. Derselben ist folgender an Sr. Majestät gerichteter Vortrag des Staats mini- vorausgeichicktd .Nachdem Sw. Majestät die Sitzungen des Landtag« aM 27. Mai d. I. zu schließen gerubl hatten, weil die Majorität des Hauses der Abgeordneten der Regierung Sw. Majestät ihre Mit wirkung versagte, haben wir Sw. Majestät in dem Berichte vom 15. Juni d. I. unsre Ueberz-ugung dahin allerumertbänigst aus gesprochen, daß nichtsdestoweniger der Versuch, in oiesem Jahre die gesetzliche Feststellung des Staatshaushaltetals herbcizusübren, durch erneute Verhandlungen mit der Landesvertretung zu wie verholen und deshalb die Sinderufunz der letztem so zeitig zu bewirken sei, daß die Möglichkeit der Beschlußnahme vor Adlaus des Jahres gegeben wäre. „Wir konnten uns gleichzeitig nicht verhehlen, daß weitere Verhandlungen mit dem gegenwärtigen Abgeordnetenbause für die Verständigung über die ichwebenden Streitfragen kerne Aussicht boten. Die Stellung, welche die Mehrheit des Hauses zu Sw. Majestät und zu Allcrhöchstdcro Regierung eingenommen, und die Forderungen, mit welchen dieselbe in die verfassungsmäßigen Rechte der Krone cinzugreifen versucht batte, schlossen jede Hcstnung aus ferneres Zusammenwirken und aus ein befriedigendes Srgcbmß desselben aus. Wir erlaubten uns deshalb, unsre Ansicht dabin ebrsurchtsvoll darzulcgcn, daß der Wiedereröffnung des Landtags eine Auflösung des Hauses der Abgeordneten nothwendig vor hergehen müsse. , .Sw. Majestät gerubten vor Ihrer Abreise in der Sonseil- Ntzung vom 18. Juni das allerhöchste Sinvcrständniß mit dieser Auffassung auszufprechen und Sich die definitive Beschlußnahme über den Zeitpunkt der Auflösung bis nach Allcrhöchstdcro Rück kehr nach Berlin vorzubchallcu. „Tie Lage der Dinge in Sw. Majestät Staaten Hal seitdem keine Veranlassung zn einer Aendcrung unsrer damals von Sw. Majestät gutgebcißencn Anträge geboten: dagegen sind aui dem Gebiete der deutschen Bundesverfassung Bestre bungen zu Tage getreten, deren unverkennbare Ab sicht es ist, dem preußischen Staate diejenige Macht stellung in Deutschland und in Europa zu verküm mern, welche das wohlerworbene Erbtheil der ruhmvollen Ge schichte unsrer Väter bildet und welche das preußische Volk sich nrcht streitig machen zu lassen, jederzeit entschlossen gewesen ist. „Unter diesen Umständen wird es für Sw. Majestät Unter- lhanen zugleich ein Bedürsniß sein, bei den bevorstehenden Neu wahlen der Tbatsache Ausdruck zu geben, daß keine politische Mei nungsverschiedenheit in unserm Lande lies genug greift, um, ge genüber einem Versuche zur Beeinträchtigung der Un abhängigkeit und der Würde Preußens, die Einigkeit des Volkes rn sich und die unverbrüchliche Treue zu gefährden, mit welcher dasselbe seinem angestammten Herrscherhaus« aubängt. „Die Vorgänge der jüngsten Tage baden uns daher in den un Juni d. I. Sm. Majestät allerunlhänigst unterbreiteten An trägen nur bestärken können, und da die Durchführung der Neu wählen einen Zeitraum von fast 2 Monaten erfordern dürfte, so werden die von Sw. Majestät in der Conseilsitzung vom 16. Juni gebilligten Maßregeln nunmehr ungesäumt ausgeführt werden müssen, damit dem einzuberufenden Landtage die Möglichkeit bleibe, noch in diesem Jahre die Berathung des Staatsbausbaltetats zu bewirken. „Wir tragen daher allerunlerthänigst darauf an: „die im Sntwurfe ehrfurchtsvoll beigefügte Verordnung wegen Auflösung des Hauses der Abgeordneten allergnä diqst vollziehen zu wollen." Berlin, den 2. September 186!t. Das Staatsmini st criu m. v. Bismarck-Schönhausen, v. Bodclschwingh. v Roon Graf v Jhenplitz. v. Mühler. Graf zur Lippe, v Selchow. Graf zu Sulenburg." Die Verordnung, betreffend die Auflösung des Hauses der Abgeordneten, lautet: „Wrr Wilhelm, von Gottes Gnaden, König von Preußen »c., verordnen, auf Grund des Artikels 51 der Verfassungsurkunde vom -II. Januar 1850, nach dem Anträge des Ctaatsminlsteriums, was folgt: 8. 1 Dar Haus der Abgeordneten wird hierdurch aufgelöst. S- 2. Unser Slaalsministerium wird mit der Ausführung der ge genwärtigen Verordnung beauftragt. Urkundlich unter Unsrer bdchjteigcnhänbigcn Untersdirifl und deigedrucktem königlichen Jnsiegel. Gegeben Berlin, den 2. September 1863. M 8.) Wilhelm. v. Bismarck Lchönhausen v. Bodelschwingh. v. Roon. Graf v. Jtzenplitz. v. Mühler. Graf zur Lippe, v. Selchow. Graf zu Sulenburg." Da dir vorstehenden Actenstücke ihre Entstehung so wohl, als ihre Motivirung einer innern Angelegenheit verdanken, so fühlen wir um so weniger Beruf, darauf näher einzugehen, als danach zu erwarten ist, daß die darin enthaltenen Anschuldigungen die nähere Begrün düng, deren sie allerdings in hohem Grade bedürfen, in dem Antwortschreiben finden werden, welches der Kaiser von Oesterreich und die überwiegende Mehrzahl der deut schen Fürsten, sowie die Vertreter der freien Städte auf die Mitthcilung zu erwarten haben, die sie beim Schluffe des Frankfurter Fürstentages an Se. Majestät den König von Preußen richteten (vgl. unter Frankfurt) und die vor der Bekanntmachung obiger Actenstücke an ihre hohe Bestimmung gelangt sein muß. In verschiedenen, der sogenannten kleindeutschen Rich tung angchörenden Blättern, der „Nat.-Ztg." rc., wird Feuilleton. K. Hoftheater. Sonnabend, 5. September. Herr Iasfs vom herzoglichen Hoftheater zu Braunschweig, der gestern seinen Gastrollencyklus mit Franz Moor in Schiller'» Trauerspiel „Die Räuber" schloß, hat jedenfalls Ursache, sich über den ehrenvollen Erfolg zu freue«, den er in Dresden gefunden. Franz Moor hat nicht, wie dies öfters ausgesprochen wurde, gleich seinem Bruder Karl die Leidenschaft der Großmannsucht, son dern der Selbstsucht und der daraus sich erzeugenden Hab und Herrschsucht. Sein Ideal ist als natürliches Individuum er selbst. Hoffmeister, der bekannte Bio graph, hat darauf aufmerksam gemacht, daß Schiller den Charakter Franzens seiner Beschäftigung mit den Natur wissenschaften zu verdanken habe. In der Abhandlung über den Zusammenhang der thierischen Natur des Menschen mit der geistigen wären dieselben Ideen ent halten , welche die Denk- und Handlungsweise Franzens constituirten und von denen er nur einen materialisti- I schen Gebrauch machte. Seine Sophismen beruhten bei- I nah« alle auf naturhistorischen Gründen; namentlich D stimmte der Monolog deS ersten Auftritts deS zweiten Aufzugs seinem Inhalte nach und oft wörtlich mit jener W Abhandlung überein. Wir wollen hier nicht näher auf M die ziemlich bekannten Untersuchungen und Erklärungen W dieses Charakters ringrhen, sondern nur bemerken, daß > hrr Jass« im Allgemeinen den Intentionen de» Dich- U ti» mit löblichem Eifer nachzukommrn bemüht war. I Ten Franz, diesen prosaischen Richard den Dritten, wie ihn A. W. v. Schlegel genannt hat, an hiesiger Hofbühnr dmzustellen, hat üderdie« seine besonder» Schwierigkeiten, M da dir Erinnerung an Pauli'S und Dawisvn't Rrprä- l scntation frisch in Vieler Gedächtniß lebt. Wenn wir I zunächst einige Ausstellungen an der Leistung de» Gastes machen sollen, so wären es die, daß wir mit einzelnen Accentuirungen uns nicht ganz einverstanden erklären können, und sodann, daß der Ton, wie ihn die Tragödie erheischt, nicht immer festgchalten wurde. Es gilt dies namentlich von der ersten Hälfte des Stückes, wogegen die Rolle im vierten und fünften Acte zu bedeutsamer Höhe erhoben wurde und wobei die trefflichen Sprach mittel dem Darsteller wesentlich zu statten kamen. Ganz besonders ist an Herrn Jaffö zu rühmen, daß er auch bei Affectausbrüchen das künstlerische Maß nicht über schreitet und das Spiel von Ueberladung sich fern hält. Herr Jass« erntete für seine Leistung verdienten Beifall, und es wäre immerhin ein Gewinn, wenn dieser be fähigte Schauspieler künftig dem hiesigen Künstlerkreise als Mitglied angehören würde- Von den übrigen Mit wirkenden sind in erster Reihe Fräul. Ulrich (Amalie) und die Herren Winzer (Schweizer) und Porth (der alte Moor) zu nennen. Herrn Maximilian gelang eS al» Karl Moor, in einzelnen Scenen ungleich Besseres zu leisten, als früher. Herr Köderst ein sprach den KostnSki angemessen, was auch von dem Daniel deS Herrn Wilhelmi zu sagen ist. s. s Die Pariser Musern. Der im „Moniteur" kürzlich vrröfsentlickitt Bericht des GeneraldirrctorS der Museen an den Minister deS kais. Hauses girbt von der Thätigkeit der französischen Regierung zur Förderung der Künste und alle» Dessen, waS zu ihnen gehört, ein überraschende» Bild. Dir Räume, welche der Neubau deS Louvre geschaffen hat, sind zum großen Theil den Kunstsammlungen gewidmet, und diese Sammlungen sind infolge davon fast alle neu organistrt und zugleich sehr vermehrt und vervollständigt worden. Der Bericht deS Grafen Nieuwerkerke zählt die Erwerbungen seit 1850 aus. Außer der Sammlung Eampana, welche der Kaiser angerauft und als ein besonderes Museum Napoleon's III. den bisherigen Sammlungen hinzugefügt hat, erhebt sich der Zuwachs der Museen seit 1850 auf die Zahl von etwa 20,000 Gegenständen. Die Gemälde des Louvres haben sich um mehr als 80 Werke von verschiedenen Meistern aus verschiedenen Schulen vermehrt, worunter die be rühmte „Concepcion" von Murillo, eins der schönsten Gemälde von Peruginv, Arbeiten von Rubens, Hobbema, Memling, Rembrandt, Potter, Vrlasquez u. A. hervorzu heben sind. Die Sammlung von Handzeichnungen ist um 1150 Blätter vermehrt worden. — Das „Museum des Lurembourg", worin bekanntlich Werke lebender französischer Künstler ausgenommen werden, welche später nach dem Ableben ihrer Autoren entweder in die Samm lungen des Louvres oder in die Sammlungen der Pro vinzialstädte übergehen, hat ebenfalls viele neue Werke ausgenommen. In noch größerm Maße haben sich die Skulpturen vermehrt, besonders die Sammlungen antiker Bildwerke aller Art; besondere Abtheilungen enthalten Bildwerke des Mittelalters, der Renaissance und der Neuzeit, dann amerikanische Alterthümer und endlich celtische und gallo-römische Alterthümer; für die letzt genannten ist ein besonderes Museum im Schlosse von Saint Germain eingerichtet worden. Die Sammlung der Skulpturen de» AlterthumS hat die bedeutenden Products der Ausgrabungen von Khorsebad, Nemrud u. Niniveh, "die antiquarischen Ergebnisse der Erpedition nach Syrien und eine Menge von griechischen und römischen Bild werken aus verschiedenen Gegenden der alten Welt auf genommen. ES sind seit 1850 etwa 3000 Gegenstände hinzugekommen. Ebenso sind die Sammlungen von Kunstgrgenständrn aus dem Mittelalter und der Re- naiffancezrit vermehrt worden. Da« ägyptisch« Museum hat ferner über 9000 (KegenstLnde erworben, worunter die Ergebnisse der Ausgrabungen, welche unter Mariette'» Leitung im alten Memphis vorgenommen worden sind. Eine eigenthümliche Anstalt, das Museum für Chalko- graphie, ist ebenfalls nicht vergessen. Dies ist eine Sammlung von Kupferstichen, welche die Regierung auf ihre Kosten anfertigen läßt und wovon die Platten auf bewahrt und nach Bedürfniß abgedruckt werden. E» ist ein schon altes Institut, welches zur Förderung der Kupfersteckerkunst gegründet ward und aus welchem manches Gute hcrvorgegangen ist. Wie der Bericht mel det, sind gegenwärtig für 300,000 FrS. bestellte Stiche in Arbeit, und diese eingerechnet, hat die Sammlung sich seit 1850 um 700 Platten vermehrt. Eine Anstalt für den Gypsabguß von Sculpturen ist errichtet wor den, welche den Provinzial-Museen, Bibliotheken und Zeichncnschulen die Anschaffung von Abgüssen der besten Sculpturwerkc zu billigem Preise ermöglichen soll; kurz, nach allen Seiten hin zeigt sich der regste Eifer, die Kunst und das Kunsthandwerk zu fördern, Studien und Bildungsmittel zu beschaffen und sie Jedermann zugäng, lich zu machen. f Theater. Im Carltheater in Wien wird Con- radin's komische Oper „Der Ring des Gvges" und eine Operette von Brauer „Nach dem Maskenball" vorbe reitet; ebenso wird daselbst in diesen Tagen die erst« Vorstellung einer komischen Gespenster Comödie von A. Langer stattfinden. Offenbach befindet sich in Berlin, um die nöthigrn Vorbereitungen zu seinen dort demnächst in Scene gehenden neuen Operetten zu treffen; erwähnt sei bei dieser Gelegenheit» daß Ossenbach'S Operette „Dunanan" bei der vor Kurzem stattgrhadten ersten Auf führung viel Erfolg errungen und Kassenstück geworden ist. * Wie vor Jahren Ludwig Bechstrin einen drei bändigen Roman „Clarinette" schrieb, so hat jetzt August Lewald ein ähnliches W«rk unter gleichem Titel und in eben so vielen Bänden erscheinen lassen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite