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Veranlnwrllicher Aedakteur: Paul Jehne. - Druck und Verlag von Carl Jehns in Dippoldiswalde. mtt » Pfg., solch« au» unsere» Ämtshauptmannschast mit 12 Pfg. di« Spaltzeile oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen aus der ersten Seite (nur von Behörden) die zwet- gespaltene Zeile 35 bez. 30 Pfg. - Tabellarische undkomplizierteJnserate mit entsprechendem Auf schlag. - Eingesandt, im . redaktionellen Teile, dl« Spaltenzeile 30 Pfg. mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend und wird anden vorhergehen- henMendenausgegeben. Preis vierteljährlich 1M. WMe Sitzung i>er FlMvtmiineien zu ADulMMe k^nviRsig, ckou 24. 8optomdor 1808, abends 8 Uhr, im Sitzungszimmer des Rathauses. Die Tagesordnung hängt im Rathause aus. Oeffentliche Zustellung. Die Firma E. F. Thiele in Dresden, — Prozeßbevollmächtigte: Rechtsanwälte Nathansohn und vr. Fritz Kaiser in Dresden — klagt gegen den Händler H. Finken, früher in Schlottwitz, Bezirk Dresden, jetzt unbekannten Aufenthalts, auf Grund der Be- hauptung, daß der Beklagte am 20. Februar 1909 von der Klägerin auf seine Beste!- lung 2000 KL Roheisen zum vereinbarten Preise von 140 M. käuflich geliefert erhalten habe, mit dem Anträge, den Beklagten vorläufig vollstreckbar zu verurteilen, an die Klägerin 140 M. nebst 5»/o Zinsen seit dem 20. Februar 1909 zu zahlen. Die Klägerin ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht zu Dippoldiswalde auf den lS. Mvvmdsr 1808, vormtttgßS 8 Mr. Der Gerichlsschreiber Les Königlichen Amtsgerichts Dippoldiswalde, S x. 341 /09 am 20. September 1909. Auf Antrag der Weißeritztalsperren-Genossenschaft wird hiermit das Enteignungs verfahren für die zunächst zum Bau der Malterer Talsperrenanlage nebst Zub'Hörungen benötigten Grundstücke Nr. 671, 734 und 735 des Flurbuchs für Seifersdorf eingeleitet. Die Enteignung wird auf Anordnung des Königlichen Ministeriums des Innern im abgekürzten Verfahren nach 8 67 flg. des Enteignungsgesetzes vom 24. Juni 1902 durchgesührt werden. Die vom Königlichen Ministerium des Innern geprüften und mit Genehmigungs vermerk versehenen Enteignungsunterlagen liegen vom 23. September bis 14. Oktober 1909 in der Zeit von vormittags 8 bis nachmittags 3 Uhr bei dem Königlichen Kommissar für die Talsperren in den Weiheritzgebieten (an Kanzleistelle der Königlichen Amtshaupt mannschaft Dresden-Altstadt, Kanzleigähchen I, II) zugleich für die Weißeritztaljperren- Genossenschast zu jedermanns Einsicht aus. Die zu enteignenden Flächen sind bereits in der Natur abgesteckt worden. Widersprüche gegen die bevorstehende Enteignung oder gegen die ausliegenden Unterlagen sind bei sonst eintretendem Verluste entweder vor oder spätestens in dem Ent- eignungstermine bei dem unterzeichneten Königlichen Kommissar als Enteignungsbehörde anzubringen. An die Nebenberechtigten, denen ein dingliches Recht am Gegenstände der Enteignung oder ein darauf bezügliches persönliches Gebrauchs- oder Nutzungsrecht zusteht, ergeht die Aufforderung, solche Rechte und die hieraus abzuleitenden Entschädigungsforderungen spätestens im Enteignungstermine anzumelden, widrigenfalls sie d'e in diesem Termine getroffenen Festsetzungen gegen sich gelten zu lassen haben und bezüglich des Rechts auf besondere Entschädigung im Enteignungsverfahren der Gefahr des Verlustes ausgesetzt sein würden. Werden von heute ab auf den von der bevorstehenden Enteignung betroffenen Grundstücken Neubauten, neue Anpflanzungen oder sonstige neue Anlagen geschaffen oder bereits begonnene Anlagen weitergeführt, ohne durch die Notwendigkeit oder durch ord- nungsmäßige Bewirtschaftung geboten zu sein, so können die Entschädigungsberechtigten hierfür und für die hierdurch herbeigeführten Wertserhöhungen Entschädigung nur for dern, wenn die Anlagen mit Zustimmung der Weiheritztalsperren > Genossenschaft ausge führt worden sind oder soweit dadurch der Wert des Grundstücks für das Unternehmen selbst erhöht worden ist. Die Enlschädigungsberechtigten dürfen aber die Anlagen, für die ihnen hiernach kein Entschädigungsanspruch zusteht, bis zur Ueberweisung des Grund stücks wegnehmen. Diese Vorschriften gelten und zwar auch gegen Dritte, wenn die Enlschädigungs berechtigten von heute ab dritten Personen Rechte am^Grundstücke oder persönliche Nutzungs- oder Gebrauchsrechte einräumen, durch deren Berücksichigung sich der Betrag der von der Weißeritztalsperren-Genossenschast zu leistenden Gesamtentschädigung erhöhen würde. Die Beteiligten haben solche nur ihnen bekannte Umstände, aus denen Ansprüche auf außergewöhnlich hohe Entschädigungen hergeleitet werden könnten, spätestens im Enteignungstermine anzuzeigen, widrigenfalls diese Umstände bei der Entschädigungsfest stellung im Enteignungsoerfahren nicht berücksichtigt werden würden. Vrollckvkl, am 23. September 1909. 18Z W. vor LöllleUvdo Lowmillssr kär älo IMpsrrvv io VolüorttrLodtotoa. Sonnabend, den 25. September 1909, nachmittags 4 Uhr, werden auf Bahnhof Dippoldiswalde 88 Sksmmv SksniinkolL gegen Barzahlung öffentlich ver steigert. Königliche Güterverwaltung. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Das kommende Jahr 1910 wirft schon jetzt mit den auf dem Plan erscheinenden neuen Kalendern seine Schatten voraus. Dauert es auch noch geraume Zeit, ehe das Jahr 1909 in die Vergangenheit sinkt, so ist doch für mancherlei Festsetzungen (Winler- programme der Vereine usw.) die Kenntnis des Kalen dariums des Jahres 1910 bereits erwünscht. Auf den ersten Blick wird im neuem Kalender jedem auffallen, daß das Osterfest auf einen sehr zeitigen Termin, nämlich schon auf den 27. März fällt. Das hat natürlich im Gefolge, daß auch die anderen vom Ostertermin abhängigen be weglichen Feste, wie Himmelfahrt, Pfingsten usw., an sehr frühen Daten gefeiert werden müssen, z V. Pfingsten schon am 15. Mai, also in einer Zeit, in der es bei uns zu weilen noch recht unangenehm kühl ist. Mit dem zeitigen Osterdatum ist die für die tanzfreudige Jugend und für die Saalwirte jedenfalls nicht sehr erfreuliche Erscheinung verbunden, daß die Zeit für Karnevalslusibarleiten nur wenig mehr als vier Wochen umfaßt. Fastnächten ist bereits am 8. Februar. Sonnen- und Mondfinsternisse finden im Jahre 1910 je zwei statt, von denen aber nur in unseren Gegenden die zweite Mondfinsternis in der Nacht vom 16. zum 17. November sichtbar sein wird. Dippoldiswalde. Am vorigen Sonntage hielt der hiesige Turnverein bei schönem Wetter sein Abturnen ab. Schon früh l/28 Uhr begann man mit dem Wett turnen (Sechskampf für Mitglieder). Am Auszuge nach mittags nahmen 80 Mitglieder und Zöglinge teil. Hier auf folgten Langstabübungen und gemeinsames Riegen- turnen, auch die Männerriege turnte wacker mit. Alsdann setzte man mit dem Wetturnen für Mitglieder, sowie für Zöglinge fort. Gelegemlich des Balles in der „Reichs krone" wurde die Siegerverkündigung vorgenommen. Preise erhielten Lösfler (115 P), Pietzsch (113 P ), Langer (112 P), während die Vorturner Zimmermann und Donath ohne Wettbewerb mit 116 bezw 115 P. ab schnitten. Lobend erwähnt wurde Lohse (98 P ). Aus der Zöglingsabteilung gingen Heinrich, Kaulfuß und Faust als Sieger, Friedrich als Belobigter hervor. Vorführungen verschiedener Art während des Balles vom Mund- harmonikaklub unterhielten alle Teilnehmer aufs beste und trennte man sich infolgedessen erst am frühen Morgen. — Den Bericht über die Hauptkonferenz der Lehrer schaft des hiesigen Bezirks bringen wir in unserer nächsten Nummer. — Edle, musikalische Genüsse stehen in nächster Woche unserer Stadt gelegentlich des Kantorentags bevor. Sowohl am Dienstag, den 28. d. M., abends 6 Uhr, als auch am Mittwoch, den 29. d. M., vorm. 9 Uhr, werden in der hiesigen Stadtkirche geistliche Musikaufführungen veranstaltet, wozu bedeutende Solokräfte, u. a. ein Solist der Königl. musikalischen Kapelle in Dresden untüchtige Organisten aus der Dresdner und Vautzner Kreishaupt mannschaft ihre Mitwirkung zugesagt haben, und am Dienstag Werke von Händel und Haydn aufführen werden. Selbstverständlich rüsten sich auch Kirchenchor und Stadt kapelle, um ihr ganzes Können zur Ausfüllung der Konzerte einzusetzen. So werden sich also Chor- und Sologesänge, Orgeloorträge und Instrumentalmusik, vor getragen von gediegenen, geschulten Kräften, in schöner Abwechslung aneinander reihen und erbauliche Stunden schassen. Während zu dem Dienstag-Konzert Eintritts preise verlangt werden, deren Ueberschuß dem Stamm kapital zur Beschaffung einer elektrischen Beleuchtungs anlage in der Stadtkirche, wie sie schon manche Dorfkirche aufzuweisen hat, überwiesen werden soll, ist zu der Auf führung am Mittwoch der Eintritt frei. Am Dienstag abend werden sich die Kantoren und Organisten mit hie sigen Familien auf besondere Einladung im Schützenhaus zu einem geselligen Zusammensein vereinigen, wozu eben falls für Unterhaltung gesorgt ist. Siehe Anzeige im Inseratenteil. — Unter großer Teilnahme der Gemeinden Zinn- wald, Georgenfeld, Geising wurde am 20. Sep teniber, nachmittags 2 Uhr, die von Baumeister Reppchen erbaute neue Kirche von Zinnwald, entworfen von Lossow L Kühne, eingeweiht. Mittags 12 Uhr erscholl schon zum ersten Male das neue Geläute vom Turme und erweckte eine Feststimmung, wie sie wohl hier oben auf dem einsamen Gebirgsplateau selten zu finden war. Jedes Haus war geschmückt mit Tannenreis und Eibischbeeren oder roten Schleifen; denn Blumen gibt es in der jetzigen Jahreszeit fast kaum mehr hier oben im Gebirge. Je näher die Zeit der Weihe rückte, desto mehr belebten sich die Straßen. Von Altenberg und Geising her sah man im Wagen und Auto und zu Fuß Gäste ankommen. Es waren erschienen die Herren Amtshauptmann vr. Mehnert, Superintendent Hempel, Schulrat Bang von Dippoldis walde, die Kirchenpatronin Frau v. Hohenthal-Püchau, Herr Oberforstmeister v. Lindenau, Herr Konsistorialrat Jlberg aus Dresden, Zoll-, Forst-, Berg- und Steuerbeamte, die Herren Geistlichen der Umgebung und viele Gäste und t Gemeindeglieder von Zinnwald und Georgenfeld. Um 2 Uhr bewegte sich der Kirchenzug: Lehrer, Schulkinder, Festjungfrauen in weißen Gewändern, die Herren Geist lichen mit den kirchlichen Geräten, die teils gestiftet sind, die Bergleute von Zinnwald in ihrer Bergparadetracht mit Musikchor, die Gäste und Gemeindeglieder, unter dem Geläute der Glocken nach Georgenfeld und in die neue Kirche. Der Baumeister überreichte die Kirchenschlüssel dem Lphorus und dieser unter entsprechender Ansprache dem amtierenden Geistlichen von Geising, der die neue Kirche zu verwalten hat. Der Himmel drohte mit Regen, aber nur einige Tropfen fielen, als das neue Gotteshaus ge öffnet wurde, welches den Kirchenzug und die sonstigen Gäste kaum zu fassen vermochte. Die Emporen, ja selbst die Taufhalle füllten sich schnell, jeder Platz wurde besetzt. Die Bergleute mit zwei Fahnen konnten nur mit Mühe im Hauptgang der Kirche noch stehend Platz finden. Mit markigen Worten schilderte Herr Superintendent Hempel in seiner Weiherede den Hergang und das Bedürfnis des Baues einer Kirche in diesem entlegenen Gebirgsteile, der früher ein Zufluchtsort für aus Böhmen ausgetriebene Exulanten unseres protestantischen Glaubens gewesen ist, wie beschwerlich es war, in der Nähe der Landesgrenze und des Katholizismus die kleine gläubige Gemeinde zu erhalten, welchen weiten Kirchweg bei Begräbnissen und Konfirmation die Gemeindeglieder hatten, die bei Winter- stürmen kaum zur Kirche nach Geising gelangen konnten. Er segnete Altar, Kanzel, Taufstein und Orgel und forderte die Gemeinde zu regem Besuche des Gottesdienstes in der Kirche auf, in welcher auf ewige Zeiten das Wort Gottes in reiner Lehre gepredigt und verbreitet werden solle. Nach dem Gesänge der Lieder: „Lob, Ehr' und Preis sei Gott" , und „Nun danket alle Gott" bestieg der Festredner Herrn l). l). Dibelius aus Dresden die Kanzel, der inter essante geschichtliche Bilder entrollte aus jener Zeit, wo vertriebene und abgesetzte evangelische Geistliche der dortigen Umgegend, in Grubenkittel verkleidet, das Wort Gottes in tiefem Schachte gepredigt und dort unten eine gläubige Zuhörermenge unter den Bergleuten versammelt hätten, die trotz aller Drangsale treu zu unserem protestantischen Bekenntnis gehalten haben; und so solle es bleiben; das Wort Gottes würde trotz aller Gegenbestrebungen immer wieder zum Durchbruch als Lichtblick gelangen. Das Glaubenslied: „Ein' feste Burg ist unser Gott", eine Motette und der Segen für die Gemeinde bildeten den Schluß der Weihe. Am Ausgange der Kirche waren Opferbüchsen aufgestellt, welche die Spenden der zahlreichen Kirchen-