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Weiheritz-Jeilung Tageszeitung uni Anzeiger jur DippolSiswawe, Schmiedeberg u. U. - Bezugspreis: Für einen Monat 2.—RM. i mit Zutragen; einzelne Nr. 10 Rpfg. - :: Gemelnde-Berbands-Girokonko Nr. 3 :. - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 Postscheckkonto Dresden 125 48 Netteste Zeitung des Bezirks Dieses Blakt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauplmannschaft, des Sladlrats und des Finanzamts Dippoldiswalde Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite - > Millimeterzeile 6 Rpfg.; im Tertteil die V3 - Millimeter breite Mlllimeterzeile 18 Rpfg. - Anzeigenschluß 10 Uhr vorm. Nr. 128 Dienstag, am 5. Juni 1934 100. Jahrgang Seitliches und SWWs Dippoldiswalde. Am Kirchturm der Stadlklrche sind die Er neuerungsarbeiten wieder ausgenommen worden. Gegenwärtig wird der Schiefer auf der Turmhaube unter dem Blitzableiter entfernt, der, wie wir schon berichteten, durch Kupfer ersetzt wer- Dippoldiswalde. Der Bund Deutscher Mädel, Untergau Osterzgebirge 209 hat am 9. und l O. Juni sein erstes Unter gautreffen in Dippoldiswalde. Am Sonnabend abend Höhen feuer auf dem Reichstädter Berg und am Sonntag nachmittag große Kundgebung auf dem Marktplatz. Dippoldiswalde. Aufgeboten: Der Holzhündler Hermann Fuchs aus Witten-Annen (Bezirk Bochum) mit Ida Elisabeth Richter geb. Fritzsche aus Dippoldiswalde. Der Mechaniker Erich Arthur Horn aus Providence im Staate Rhode Island (Bereinigte Staaten von Nordamerika) mit Anna Marie Schulz aus Dippoldiswalde. Der Sattler und Tapezierer Kurt Emil Eünthermann mit Helene Ella Beier, beide aus Reinholdshain. Der Seilermeister Karl Gustav Nöckel mit der Plätterin Marie Johanna Fuhrmann, beide aus Dippoldiswalde. Der Post helfer Erich Otto Straßberger aus Dippoldiswalde mit der Modistin Dora Margarete Togni aus Freiberg (Sa.) — Ehe schließungen: Der Fabrikarbeiter Christoph Krämer aus Freital mit Ida Helene Böhme aus Dippoldiswalde. Der Müllermeister Kurt Fritz Schönfeld aus Clöden (Kr. Schweinitz) mit der Schneiderin Maria Margarethe Hertel aus Dippoldis walde. Der Zimmerer Karl Kurt Walther aus Freital mit der Damenschneiderin Elisabeth Martha Börnert aus Reinholds hain. Schmiedeberg. Nachdem voriges Jahr die Ortsgruppe Schmiedeberg der NSKOV einen wohlgelungenen Autoaus flug zur Ortsgruppe Thum — Jahnsbach — Gelenau unter nommen hatte, stattete diese Ortsgruppe am Sonntag der hiesigen Ortsgruppe einen Gegenbesuch ab. Unter der Leitung ihres Führers, des bewährten und noch in guter Erinnerung stehenden ehemaligen Schmiedeberger Ortsgruppen-Obmannes, Kamerad Taffel, trafen gegen 10.30 Uhr in drei Autobussen nach einer-vorousgegangenen Besichtigung des ehemaligen Jagdschlosses Rehefeld etwa 130 Mitglieder der genannten Ortsgruppe bei Kamerad Meinig in Brauerei Oberpöbel ein. Eine Anzahl Kameraden und Kameradensrauen der Ortsgruppe Schmiedeberg unter Führung ihres Obmannes, Kamerad Müller, brachten ihnen hier den ersten Gruß entgegen. Nach einem Frühschoppen wurde die Fahrt nach Gasthof Nieder pöbel fortgesetzt. Hier waren wiederum Kameraden und Ka meradenfrauen zum Empfang erschienen, für das leibliche Wohl und für musikalische Unterhaltung war durch Obmann Müllers Umsichtigkeit gesorgt worden. Die Ansprachen der Führer bekundeten die Verbundenheit beider Ortsgruppen. Unter dem Hinweis auf die wiedererlangte Ehre der deutschen Kriegsopfer durch unseren Dolkskanzler und zur Verwirklichung des großen nationalsozialistischen Gedankens, überreichte Ob mann Müller dem Obmann Taffel eine Plakette Adolf Hitlers. Nach beendeter Tafel ging die Fahrt nach Schmiedeberg, hier wurde ein kleiner Rundgang vorgenommen und Schmiede berg von den Höhen betrachtet. Unter Beteiligung mehrerer Kameraden wurde die Fahrt fortgesetzt über Dippoldiswalde, um die Talsperre Malter nach dem Restaurant „Zum Stein bruch", wo man gegen 4 Uhr eintraf. Hier hatten sich Be- zirkrgeschäftsführer Kamerad Lange—Dresden, Kreisamtsleiter der KOB, Kamerad Gehmlich, und Ortsgruppen-Obmann Lindner der Ortsgruppe Dippoldiswalde mit Kameraden und Kameradenfrauen zur Begrüßung eingefunden. Dem wohl schmeckenden Kuchen und Kaffee wurde hier emsig zugesprochen. Die Hauskapelle der Ortsgruppe Thum sorgte für freudige Stimmung, gar bald kam es zu einem frohen Tänzchen derer, die körperlich nicht behindert waren. Echte deutsche Kamerad schaft wurde hier gepflegt, so manche Ansprache in humor voller Weise aber auch der vom obersten Führer erstrebten Volksgemeinschaft dienend, wurde hier gehalten. Unter den besten Wünschen und einem dreifachen Sieg-Heil auf unsere Führer trennte man sich 6.45 Uhr nach in treuer Kamerad schaft verbrachten Stunden. Die Kraftwagen führten die Gäste über Frauenstein, Freiberg und Chemnitz den heimatlichen Ge filden zu. Glashütte. Die Wasserknappheit hat sich besonders in den letzten Tagen ganz erheblich gesteigert, so daß die Belieferung Ler Stadt mit Trinkwasser aus der städtischen Hochdruckleitung zu größter Besorgnis Anlaß gibt. Die Stadtverwaltung ver bietet alles Gießen in den Gärten und alles Bleichen von Wäsche aus Beständen der städtischen Wasserleitung. Die Ver hältnisse sind so ernst, daß im Verbrauch von Leitungswasser Saarentschlietzung angenommen Einstimmiger Beschluß des Oölkerbundsrates Genf, 5. Jun, Der Völkerbundsral nahm die ihm vorgclegte Entschlie ßung über die Saarabstimmung ohne jede Abänderung rinsnmmig an. Vorher sprachen noch verschiedene Mitglieder des Völ- I kerbundsrakes, darunter der Vertreter Englands, Lordsie zelbewahrer Eden, der polnische Außenminister Deck und Ser tschechoslowakische Außenminister Benesch ihre Freude über die erreichte Einigung aus, in der sie ein gutes Vor zeichen sür die Zukunft sehen wollen. Nach einleitenden Worten des Präsidenten Vascon- cellos berichtete der Vorsitzende des Dreierkomitees, Aloisi, dem Rat. Bei der Abfassung des nunmehr dem Rat vorliegenden Berichts und bei den voraufgegangenen Verhandlungen habe sich das Dreierkomitee von drei haupt sächlichen Gesichtspunkten leiten lassen, erstens von den Be stimmungen und dem Sinn des Friedensvertrages, zweitens oon der Pflicht, die Geheimhaltung, die Unabhängigkeit und sie Aufrichtigkeit der Volksabstimmung zu sichern, drittens oon der Notwendigkeit, sich mit den am meisten beteiligten Mächten vorher in Verbindung zu setzen. Aloisi rühmte die Verständigungsbereitschaft Deutschlands und Frankreichs, die Liese Einigung erst ermöglicht hätte. Er dankte den übrigen Mitgliedern des Dreierkomitees und den Sachver ständigen, die ihm bei seiner Aufgabe geholfen haben und schloß, die erreichte Einigung habe nicht nur den Sinn, die Abstimmung selber zu ermöglichen, sondern sie solle auch als Grundlage für eine bessere Verständigung und Zusammen arbeit dienen. Sodann sprach Außenminister Barchou Er wies zunächst auf die Bedeutung der Festsetzung des Datums hin und unterstrich die Verständigungsbereitschaft der beiden Regierungen, die sich bei den Verhandlungen ge zeigt habe. Er erwähnte dabei, daß über die Festsetzung des Datums keinerlei Meinungsverschiedenheiten bestanden hätten. Man habe keinen Augenblick daran gedacht, das vertragliche Recht der Bevölkerung zu mindern. Tatsächlich habe nur dafür gesorgt werden müssen, daß dieses Recht in Freiheit und Würde ausgeübt werden könne. Deshalb sei es unerläßlich gewesen, für die Einwohner der Saar, und zwar für alle Einwohner, die nötigen Garantien für die Zukunft zu schaffen, was auch immer das Schicksal des Saargebiets sein werde. Barthou führte dann im einzelnen die für die Saarbevölkerung festgelegten Garantien auf. Er bezog sich dabei auf die von ihm und dem deutschen Außen minister abgegebenen Erklärungen. Hier fügte er aber hin zu, daß zu den Erklärungen noch Ausführungsgarantien hätten hinzutreten müssen. Barthou sagte dann, daß die Er klärungen sich zunächst nur auf die Abstimmungsberechtig ten bezogen. Der Rat habe aber die Möglichkeit, ihre Aus dehnung auf alle Einwohner des Saargebiets zu beschlie ßen. Ueber die Tragweite der Verpflichtungen des Rats in dieser Hinsicht könnten keine Zweifel bestehen. Der franzö- sich jeder größte Sparsamkeit auferlegen muß. Die Wasferfrage ist für die gesamte Stadt zu einer ernsten Angelegenheit ge worden. Dresden. Eauführer Hubert Renz hat sein Amt als Führer des Gaues 16 (Sachsen) des Deutschen-Automobil-Clubs nieder gelegt. Er sah sich aus Gesundheitsrücksichten zu diesem Schritt veranlaßt. Der Präsident des DDAC., Freiherr von Eglosfstein, hat als seinen Nachfolger mit der Führung des Gaues Sachsen Oberingenieur Alexander Graumüller—Dresden beanftragt. Zum stellvertretenden Gausührer wurde Karl Ertelt—Zittau, der langjährige Sportle'ter des früheren Gaues Zittau des ADAC., ernännt. Dresden. AmMonkagmorgen stießen auf der Fröbelstraße in der Nahe der Weiheritzbrücke ein Triebwagen der Linie 118 und ein Lastkraftwagen zusammen. Der Lastkraftwagen war vor dem Triebwagen in kurzer Entfernung hergefahren und hielt plötzlich an, ohne die Gleise freizugeben, um eine Person auszu- nchmcn. Der Triebwagen, der nicht mehr zum Halten gebracht werden konnte, fuhr auf den stehenden Kraftwagen so heftig auf, daß die vordere Plattform eingedrückt wurde. Zwei Fahrgäste wurden durch Glassplitler leicht verletzt. Dresden, 4. Juni. Kurz nach Mitternacht wurde in der Nie derwaldstraße ein dreister Raubüberfall auf eine Hausangestellte verübt. Das Mädchen wurde bei der Heimkehr im Borgarten ihres Wohngrundstücks von einem 30 bis 35 Jahre alten Manne zur Herausgabe ihrer Wertsachen aufgefordert. Der Räuber drohte, der Ueberfallenen die Sachen vom Leibe zu reißen. Er erbeutete das Geldtäschchen mit einem kleineren Betrage und die Armbanduhr, die er aber lm Garten verlor. Als Hausbewohner nahten, ergriff der Täter die Flucht. Pirna. In der Kurve an der Landesanstalt Sonnenstein ver paßte ein von Krietzschwitz kommender, mit drei Personen besetz- sstche Außenminister sprach dann noch von dem doppelten^ Beschwerderecht der Saarbevölkerung, die sich einerseits an die Abstimmungsgerichte während der Uebergangszeit und weiter für unbegrenzte Zeit an einen internationalen Kör per wenden könne. Die französische Regierung denke nicht daran, sich zu verteidigen, weil sie auf diesen Garantien be standen habe; denn die Saarbeoölkerung hätte nicht die Möglichkeit gehabt, selbst diese Garantien durchzusetzen. Die beiden Regierungen, so fuhr Barthou fort, haben damit zu gegeben, daß die Erfüllung dieser Pflichten eine wichtige Bedingung für die Abstimmung selbst ist. Trotz der sehr bedauerlichen Zwischenfälle, die di« Presse gemeldet habe, wünsche er der Ueberzeugung zu bleiben, daß die Verpflich tungen genau eingehalten werden, um die Abstimmung, wie vorgesehen, zu ermöglichen. Barthou betonte dann weiter, daß die Autorität der Regierungskommission des Saarge bietes unbedingt gewahrt bleiben müsse. Die Regierungs kommission müsse jederzeit auf die Unterstützung des Rates zählen können. Von jetzt an gäbe es im Saargebiet keine Entschuldigung mehr sür Gewaltakte und Bedrückungen. Drohungen, Reden und Rundfundsendungen (Straßburger, Sender!), die die Gemüter erregen und auf deren Gefahr die Regierungskommifsion hingewiesen habe, müßten in Zukunft unterbleiben. In diesem Zusammenhang wies der iranzösische Außenminister darauf hin, daß auch Frank reich, das mehrere tausend Staatsangehörige im Saargebiet lat, ein besonderes Interesse an der Aufrechterhaltung dec Kühe und Ordnung habe. Von den Abstimmunysgerichten rrwähnte er, daß sie zur Beruhigung und Klärung der Zage beitragen können. Zum Schluß dankte Barthou dem Verichterstatter Baron Aloisi in sehr freundlichen Worten ür die hervorragende Durchführung seiner Aufgabe und lehnte diesen Dank auch auf die übigen Mitglieder des Oreierkomitees aus. Der Vertreter Englands, Eden -alte den Bemerkungen Varthous nicht viel hinzuzufügen. Er wies darauf hin, daß der Rat das Recht habe, die für ne Abstimmungsberechtigten erreichten Garantien auf alle Einwohner des Saargebiets auszudehnen. Wenn, wie er )offe, das Dreierkomitee seine Funktionen weiter behalte, so -verde es zweifellos zu gegebener Zeit in der Lage sein, Vorschläge zu machen, auf Grund deren allen Einwohnern )es Saaraebietes angemessene Garantien gegeben werden könnten. Auch Eden sprach dann seine Zuversicht aus. daß. Ke Vereinbarungen in jeder Beziehung durchgeführt wei len, was eine wesentliche Bedingung für die Volksabstim mung sei. Zum Schluß lobte auch Eden den Geist der Ver- tändigungsbereitschaft, der von den beiden Regierungen lewiesen worden sei. „können wir", so fuhr er fort, „das nicht als ein gutes Vorzeichen für ähnliche Bestrebungen auf anderen Gebieten »elrachten? Sicherlich könnte nichts der Regierung Seiner ter und von einer Dame geführter Kraftwagen die Kurve und fuhr etwa 15 Meter auf dem Fußwege nach dem Schühenhaus zu. Der Magen geriet dann zwischen einen Baum und eine Mauer und wurde eingeklemmt. Sämtliche Insassen wurden ver letzt, der Führerin wurden u. a. die Zähne eingeschlagen. Ein zufällig hinzukommender Arzt leistete den Verletzten Hilfe. Mil einem Privatwagen traten sie dann die Heimfahrt an. Der be schädigte Wagen wurde abgeschleppt. Rosenthal. Am Sonntagnachmiltag brach im Skaatsforst- revier Reichstein in Abteilung 8 ein Waldbrand aus, durch den 15 jähriger Kiefernbestand vernichtet wurde. Den eifrigen Be mühungen von Waldarbeitern und einer Abteilung des Freiwil ligen Arbeitsdienstes gelang es, den Brand zu löschen. Als Brandursache dürfte leichtsinniges Wegwerfen eines Streich holzes oder eines Zigarettenrestes in Frage kommen. Schönfels. Auf einem hiesigen Felde versuchten zwei Schul knaben, einen Hamster auszugraben, und kamen dabei auf den Gedanken, sich die Arbeit des Ausgrabens dadurch zu erleich tern, daß sie Karbid in das gegrabene Loch schütteten, Walser nachgossen und ein Streichholz anzündeten. Einer der beiden konnte es nicht erwarten und ging in dem Augenblick näher heran, als eine Explosion erfolgte. Der leichtsinnige Bengel erlitt erhebliche Brandverletzungen am Kopfe. Leipzig. In der Reichsstraße rutschte eine Frau, als si die Fahrbahn überqueren wollte, in einer Oellache aus, dies von einem parkenden Kraftwagen abgetropft war. Die Frau brach dabei beide Arme. Wetter für morgen: Bei nordöstlichen Winden zunächst noch keine wesentliche Aenderung.