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Zrankenberger Tageblatt 7«. Jahrgang Donnerstag, »en SV. Angnst 1917 Berichtigung ist, in der Hier, Bergstraße, Stadtrat Frankenberg, am 29. August 1917. 9—12 Uhr an die Bewohner des 1. Brottartenbezirks k3 9 ,, ,, ,, „ ,, 2. Schulze, Pfarrer. rückter Fanatiker, Vas klinische Heer „Dank der Reichsduma kam die Revolution tatsächlich zustande, Jedoch in diesem erhabenen tragischen Augenblick der Geschichte hat — - -- - -- - Arbeiter, und Soldatenrat? Die Duma, fast in ihrer Gesamt heit bürgerlich-imperialistisch, machte Revolution, um den „frie Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg sen. in Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag von C. A. Roßberg in Frankenberg i. Sa. llnstalt von erthold lu km hsellei» verriicitter ssustlüer, Schieber «»«k vertSter räter genannt; und unzweideutig bekennt sich die Reichsduma zum „abgetanen kriegerischen Imperialismus". Aber nicht die Reichsduma allein. Die von Kerenski emberufene National versammlung in Moskau zeigt dasselbe Bild. Ihre Vertreter gehören (von Kerenski in weiser Voraussicht gewählt) in ihrer absoluten Majorität den bürgerlichen kapitalistisch-imperia listischen Kreisel, an; in den Reden der Regierungsoertreter aus der Nationalversammlung werden ausschließlich kriegerische Töne nach innen und außen angeschlagen: Krieg den separa tistischen Bestrebungen der Fremdvölker; Krieg den fricdens- freundlichen und sozialdemokratischen Maximalisten; Krieg den, Reichsfemde — den Mittelmächten. Die ganze Mett hallt heute vom Friedensgcrede wider. Keine Parlamentstagung,, keine Aussprache in bürgerlichen, in sozialdemokratischen und Regierungskreisen, ohne daß das Wort „Frieden" fällt. Die Moskauer Nationalversammlung hat er fertig gebracht, eine von 2000 Volks- und Regiernngs- vertretern besuchte Tagung zu veranstalten, in deren Reden bisher des Friedens mich nicht mit einer Silbe Erwähnung geschehen ist. Mit „Eisen und Blut" — diese einleitenden Worte Kerenskis dürfen als Motto an den Kopf der Ver handlungen gesetzt werden«. Eisen und Blut sollen sprechen beim Verkehr mit den Mittelmächten, ungeachtet, daß diese durch den Mund ihrer Regierungen und ihrer Volksvertretung immer aufs neue der Entente den Frieden angeboten haben. Aus dem Friedensfreund Kerenski ist ein überzeugter Impe rialist geworden, ein Vasall Englands und der russischen Ka detten. Gin schlagender Beweis fürwahr, daß sich eroberungs süchtiger Imperialismus nicht nur mit demokratischen Regie rungsformeln (siehe England, Amerika und Frankreich), «in selbst mit revolutionären Regierungen vertragen kann. Ein Mene tekel allen denen, die auch bei uns glauben, daß radikal« demokratische Regirrungsfvrmen unweigerlich ein friedvolles : daß der Zustand unserer Eisenbahnen derartig ist, daß unsere « Armee im November keine Lebensmittel mehr erhalten wird. Kornilow verlas zum Beweise ein Telegramm des Ober befehlshabers der Südwestfront, welches von Mangel an Brot und Zwieback spricht und erklärt, es herrsche Hungers not an der Front. Kornilow erwähnte auch einige Ziffern « über die Produktion der Betriebe, welche für die Landesver- > tokdigung arbeiten. Diese habe sich in der Zeit von Oktober ! .1916 bis zum Januar 1917 bei her Herstellung von G«f I schützen und Munition um 60 Prozent und um 80 Prozent bei ich in die Revolution ein Häuflein vev- chiehLr und Verräter «ingsschlichen, das sich Vollziehungsausschub des Arbeiter- und Soldatenrates nennt." So sprach am 31. Juli 1917 Maslenikoff, ein Ver treter der bürgerlichen Linken, auf einer Versammlung der Dumamitglieder in Petersburg. Was wollte und ivill die Duma, was wollte und will der bei Fiedlers Schilde, Leiteritz, Schaarschmidt, Jahn, Kerber und Herold entfällt h« Pfund Onar! zum Preise von 69 Pfg. für das Pfund. Bestan-Serhebung und Be-arfsermittelung von Brennstoffen. Auf Anordnung des Reichskommissars für die Kochlenverteilung findet am 1. September d. I. eine Erheoung der Bestände an Brennstoffen und eine Ermittelung des Bedarfs an solchen für die Zeit vom 1. September 1917 bis 31. März 1918 statt. Die Geflügelcholera ist nicht, wie in Nr. 197 angegeben ist, in der GL Otto Betthold in Niederlichtenau, sondern in der Gänsemastanstalt von Vu Niederlichtenat» Rr, 98 ausgebrochen. Flöha, am 27, August 1917. Die Königliche Amtshauptmannschaft. Anstalten u. dergl. Die Zustellung erfolgt in Frankenberg durch die Schubmannschaft an die Grundstücksbesitzer, welch letztere ersucht werden, dix Aushändigung an die einzelnen Anzeigepflichtigen sowohl als auch die Einsammlung der Vordrucke zu übernehmen und sie am 2. September d. I. zur Abholung bereit zu halten. In den an die hiesige Ortskohlenstelle angeschlossenen Landgemeinden erfolgt die Zustellung und Abholung der Vordrucke durch Vermittelung der Herren Gemeindevorstände. Es wird besonders darauf hingeweisen, daß auch diejenigen, welche eine Bedarfsanmeldung gemäß der Bekanntmachung des Kohlenamtes Flöha vom 27. Juli 1917 bewirk haben, zur Aus füllung eines Vordruckes für die Bestandserhebung am 1. September d. I. verpflichtet find. Wer die Ausfüllung und Rückgabe der Vordrucke unterläßt oder unrichtige Angaben macht, hat eine Strafe bi» zu 1 2ahr Gefängnis oder Geldstrafe bis zu 10000 Mk. zu gewärtigen. in der städt. Niederlage, Baderberg 6, Freitag, den S1. d, M., Borm, l Sonnabend, den l" ÄeptLr.»bBorm.^-^2 " Auswelskatten'sinh'vorzulegen^ Stadtrat Frankenberg, am 29. August 1917. und zu Opfern bereit war. Eine ganze Reihe von Maß regeln, die von Leuten ergriffen wurden, denen der Geist der Armee und ihre Angelegenheiten vollkommen fremd waren, haben sie in eine Truppe von Menschen verwandelt, die gänz lich den Verstand verloren hatten und nur für ihr persönliches Wohl zitterten. Wenn Rußland gerettet werden will, muß die Armee nm jeden Preis regeneriert werden. Man muß sofort die von mir ausgearbeiteten Ataßregeln, welche der Leiter des Kriegsministeriums durchaus gebilligt hat, ergrei fen. Zu diesen Maßregeln gehören n. a.: 1. Verstärkung der inneren Manneszucht der Armee durch Wiederherstellung der Autorität der Offiziere und Unteroffiziere. 2. die Verbesserung der wirtschaftlichen Lage der Offiziere, die sich bei» den jüng sten militärischen Unternehmungen so sehr bewährt Haven. 3. Beschränkung der Tätigkeit der Regimentsausschüsse, die zwar das innere Wirtschaftsleben der Regimenter verwalten, sich aber nicht in die kriegerischen Unternehmungen und in die Ernennung der Führer einmischen sollen. Die Macht der gan zen Armee, fuhr Kornilow fort, hängt von dem Zustand des Hinterlandes ab. Es besteht die Gefahr, daß das Blut, wel ches notwendigerweise während der Wiederherstellung der Ordnung an der Front fließen wird, unfruchtbar bleibt, wenn die organisierte und zum Kampf bereite Armee ohne Ver stärkungen, Verpflegung, Munition und Ausrüstung gelassen wird. Auch halt« ich es für unerläßlich, daß die an der Front ergriffenen Maßnahmen auch im Hinterlande angewendet wer den. Kornilow fuhr fort: In der Tat habe ich Nachricht, diesem Zwecke Vordrucke zur Ausgabe und zwar je 1 Stück für jeden gewerblichen Betrieb (mit Ausnahme industrieller Betriebe, welche monat- offe verbrauchen) für jeden landwirtschaftlichen Betrieb und für Behörden, Oeffentlieher Dank. Herr Seidenfärbereibesitzer in Nlekerlichtenan hat dem Unterzeichneten wiederum zur Unterstützung und Förderung der hiesigen Kriegsrüche einen größeren Betrag in die Hände gelegt. Für diesen emeuten Beweis Hochherziger Gesinnung sei demselben auch an dieser Stelle innig st er Dank ausgesprochen Niederlichtenau, den 28. August 1917. heut» Mittwoch, den 29. d. M., an die Bewohner des * d-r--nd-^ M, MM Verkauf von Kürbisse« ««d Rhabarber von heute Mittwoch, den 29. d. M., ab in den einschlägigen Geschäften. Preis. Kürbisse 29 Pfg. W das Pfund, Rhabarber 25 „ „ „ „ Auf die Bereitung von Marmelade wird auch hierdurch noch besonders hingewtrsen. Stadttat Kankenberg, am 29. August 1917. In seiner Rede auf der' Moskauer Konferenz sagte der Oberbefehlshaber Kornilow n. a.: Das alt« Regime hat dem freien Rußland eine Armee hinterlassen, die trotz aller Män- des Krieges zu sichern. Der Arbeiter- und Soldatenrat jedoch, > gel ihrer Organisation wenigstens so von Kampflust beseelt der bald die Vorherrschaft an sich riß, machte Revolution, um ' dem Volke Brot und Frieden zu bringen. Und heute werden die Vertreter des bis vor kurzem allmächtigen Arbeiter- und Oeffentttche Gemewderatsfitzuug. Donnerstag, den 39. August 1917, abend» 8 Ahr im Sitzungssaal» de» Nathause» Tagesordnung hängt am Anschlagsorett im Ratyause aus. Ebersdorf b. Ehtz., den 28. August 1917. Der Gemeindevorstand. Berkaus von Roßfle» heute Mittwoch, den 29. d. M., Nachmittag von 5—8 Uhr bei A an die Bewohner des . 3. Brottartenbezirks von Nr. 991 bis Schluß 4. „ „ 429-589. Es erhält ein Haushalt bis zu 3 Personen 1 Pfo. und ein solcher von über 3 Personen 2 Pfd. Fleisch. — Ausweiskarten sind vorzuleaen. Stadttat Frankenberg, am 29. August 1917. — > goldenes Zeitalter dem Reiche bescheren müssen. Ein Mene tekel zugleich den unverbesserlichen Optimisten bei uns, die ! auch heute noch wähnen, das Heil Deutschlands in einem engen ! Bündnis mit dem „demokratischen Rußland der Zukunft" erblicken zu müssen. Auch ein demokratisches Rußland wird und mutz imperialistisch sein. Dafür bürgt uns der Charakter des russischen Volkes und seiner Machthaber. Und wir sollten bedacht sein, rechtzeitig aus dieser Tatsache die unausbleiblichen , CKonsequenzen für unsere auswärtige Politik zu ziehen. der Herstellung von Flugzeugen verringert. Wenn also, fuhr Kornilow fort, dieser Zustand anhält, werden sich unsere Armeen in dem gleichen Zustand befinden wie im Frühjahr 1916 beim Rückzug in Polen; Galizien und in den Karpathen. Der Oberbefehlshaber schloß seine Rede mit der festen Ver sicherung, datz die von ihm vorgeschlagenen Mahnahmen so fort zur Ausführung gebracht werden würden. Er glaub«, der Genius und der Verstand des russischen Volkes würden Ruß land retten. Er glaube an die glänzende Zukunft der russischen Arme« und hege das Vertrauen, daß ihr alter Geist wieder hergestellt werde. Kornilows Rede wurde allseitig mit lang andauerndem Beifall ausgenommen, nur auf der äußersten Linken bewahrten mehrere Mitglieder de» Arbeiter und Sol datenrates Schweigen. Der Oberbefehlshaber verließ sofort die Versammlung und begab sich in Begleitung seines Adju tanten ins Hauptquartier. mk Moskau, 27. August. Einige Abgesandte vermie dener religiöser Organisationen sprachen nach Korniloff. Hier- auf verlas der Hetman der Donkosken ein« Entschließung der Kosakentruppen, dir vor allem zum Wohle des Vaterlandes die Fortsetzung des Krieges bis zum vollständigen Siege im engen Verein mit drn Verbündeten verlangt und zu diesem Zweck folgende Maßnahme» vorschlägt: Fernhaltung der Arme« von der Politik, Unterdrückung aller Ausschüsse und Räte der Regimenter, Revision der Erklärung der Rechte de» Soldaten. Die Vorlesung dieser Entschließ»» wurde von der Rechten mit Bravorufen, von der Linken min Widerspruch und Pfeifen begleitet. mk Petersburg, 28. August. In der Äbendsitzung der Moskauer Konferenz wies der frühere Kriegsminister Gutsch kow auf die drohende Niederlage des russischen Heeres und auf die Krisis im nationalen Wirtschaftsleben hin, welche die Versorgung des Heeres mit Munition und Verpflegungsmit- teln'täglich schwieriger mache. Gutschkow, der bei seinen Dar legungen die für jeden Redner festgesetzte Zeit überschritt, mußte schließlich die Rednertribüne verlassen, wogegen die der Rechten angehürenden Teilnehmer der Konferenz prote stierten. Stach Gutschkow sprach Schulgin, der sich gegen die Loslösungsbcstrebungen gewisser Teile der ukranischen Be völkerung wandte. Sodann verlas Kerenski ein Begrützungs- telegramm Wilsons, welches der amerikanische Botschafter übermittelt hatte. Der Abgeordnete der vierten Duma Ma klakow gab seinem Zweifel darüber Ausdruck, datz es der Re gierung gelingen werde, ihr Programm durchzuführen. Im Namen der Arbeiter- und Soldatenräte sprach Tscherstelli über die während der Revolution hervorgetretene Bedeutung de»' demokratischen Organisationen. fiettnM cke» Mlcber Line Richtigstellung seiner Moskauer Darlegungen Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt über die Rede Kerenskis u. a.: Berkaus von Birnen und Aepsel von heute, Mittwoch, den 29 d. Mt»., ab an die Bewohner des 4. Brottarten-Girk« bei Gläser, Bauer, Deichmann und Kerber. Preise: Birnen 1. Sorte 60 Pfg. für das Pfund, Aepsel 2. ,, 40 „ ,, ,, „ 3. ,, 17 „ ,, ,, ,, Ausweiskarten sind vorznlegen. Stadttat Frankenberg, am 29. August 1917. Stadtrat Frankenberg» am 29. August 1917. Nichtbankwürdiges Schweinefleisch in gekochtem Zustande gelangt heute Mittwoch, den 29. -. M., Nachmittag von '/,7 Ahr ab an Minderbemittelte des „ 1. Brottartenbezirks von Rr. 251 bis 359 IN der hiesigen Freibank zum Verkauf. — Es erhält ein Haushalt V» Pfund Fleisch. — Ausweis- karten sind vorznlegen. — m» nw«» ««»> «wn Stadttal Frankenberg, am 29. August 1917.