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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Die .Ottens a^er Zeittmtz" erscheia« Diens tag, Danaerstag und Sannavend. Bezugs-Preis: Monatlich 2,25 Mark, Kei Anstellung durch die Boten 2,öv Mark. Im Falle höherer Gemalt (Krieg od. sonst, irgend»elcher Storungen des Betriebes der Festung, der Lieferanten od. d. Beförderuugs- Eiurichtungen) hat der Bezieher keinen An- K»mh auf Lieferung »der Nachlieferung der AM», G. auf NstchW lchtng d. B ez»gs»r eifes. üüIerhöltWS- M AizeigeblaN Femfprech-Anschluß Amt Hermsdorf b. Dr. Nr. 31. Postscheck-Konto Leipzig Nr. 28148. ScheMeitung, Druck m Becksg Her«»»» Nckchi», .. " . ' . . » n. — «SS-U»-USl— Kummer ^3 Ulittwoch, den 28 September 49^ 20. Oayrgang Alrntlir^sr Tsil ein, auch zwei Züge, die sü Leipzig, Dresden, Berlin und ' ' Schl sten bestimmt sind. Du Schweine kommen aus Jugo- Ttoffe für Krieasbeschädiate UN- Hinter- slawien, dem Land der Schweinezucht. Jeder Zug befördert 800 bis 1000 dieser Borstentiere. Wie groß die Einfuhr nach Deutschland ist, erhellt daraus, daß in Passau noch etwa eine Million zum Transport angemeldet sind. -liebene. Dar Bezirksamt für Kriegersürsorge ist bereit einen Posten Stoffe für Bett- und Leibwäsche zur Abaabe zim Einkaufspreis an Knegsbeschädigle und Kriegshinterbliebene zu beschaffen. Preise können nicht angegeben werden Um einen Überblick über den etwaigen B darf zu er halten werden Bestellungen — die zur Abnahme ver pflichten — bis zum 8. HLtoöer b. Is. im Rathaus — Meldeamt — entgegengenommen. Httend-rf-HkriTL, am 26. September 1921. Der Gemein-evorftand. — Tarifeinigung im Buchdruckgewerbe. Die unter Vorsitz des Regierungsrats Dr. Brahn vom Rerchsarbeits- ministerium geführten Etnigungsverhandlungen haben vor gestern einen Abschluß gefunden. Die Prinzipaltiät machte schließlich das Angebot, sür die höchste Klasse der Gehillen ab 1. Oktober 355 Mark, ab 15. November 380 Mark mit entsprechenden Abstufungen sür die Ledigen und sür die Orte mit niedrigeren Lokalzuschlägen zu zahlen. Dieser Vorschlag wurde von der Gehilfenschaft angenommen. Ueber die Einzelheiten der neuen Teuerungszulagen wird noch weiter beraten werden. tertttches rmv Sächsischem Gürndori-Vkriva, den 27. September <92 . — Bei der am 3. bis 11. September auf der Leuchten burg bei Kahla S.-A. stattgefundenen Deutschen Notflld Ausstellung — Gruppe O — errang Fräulein Helene Ein:-! den 1. Preis. — Aus der 18. Hauptversammlung des Sächsischen Lehrervercins steht eine der brennendsten Zeitsragen zur Aus sprache. Bezirkschulrat Schneider in Kamenz, dessen Berufung vom Dorfschullehrer zum Schulinspeltor seiner Zeit großes Aussehen erregte, spricht über die Kulturaufgabe des Volks- staates und der Landschule. Die Ausführungen dikfes ÄanneS, der wegen feiner gründlichen Kenntnis des Land- schulwesenS bei den sächsischen Lehrern in hohem Ansehen steht, dürften nicht bloß beim Lehrerstand, sondern vor allem bet der Landbevölkerung und bei den Behörden größtes In teresse erwecken. Im Volksstatte, in dem alle Glieder gleiche Rechte beanspruchen, muß die Landschule, die bisher am stiefmütterlichsten bedacht wurde, große Beach ung du'ch den Staat erfahren. E Höhung der Stundenzahl, Herabsetzung der Klaffenstärke, stä kere Gliederung nach Altersstufen, die Ran durch Zusammenlegung von Schulbezirken und Meh - anstellung von Lehrkräften erreichen kann, find einige der Fwdemngen, die für de» Ausbau der Landschule unbedingt gestellt werden muffen. — Hei bst? Der Herbst als Jahreszeit ist eine neuere Nnsührung. Uaj re Befahren haben ihn erst als voll^ülti^ «neikannt, als sie den Oostbau und den Weinbau aufnahmen In den u>ältesten Zeiten Hal man das Jahr nur in zwei Teile geschieden, eine kältere und eine wärmere Jahreszeit, Tommcr und Winter. Und eigen l ch, wenn wir es genou betrachten tut das Volk es noch heute genau so. Dre da zwischen geschobenen Jahreszeiten, Frühling und Herbst, sind nur Uebergänge, die nicht voll zählen Man fi.ht es schon an den Wörtern. Winter uno Sommer find alle echle Slammworte, die nicht andere» besagen und bedeuten als eben Winter und Sommer. Frühling dagegen ist ein kirrst siches Wort, und „Herbst" bedeutet' gerade soviel Emle. Herbst — bei den Engländern heißt da» Wort „horo.t", im Niederländischen „hersst", nordisch „haust", schweb sch »Höst", und alle diese Wrte einschließlich des plattdeutschen „Aust", bedeuten Ernte. Das Wort „Herbsten" wtro ge> legentlich sür Ernten gebraucht. Vor sechs- und sieben hundert Iihren wurde bei uns der S plember gelegen'Ui al« elfter Herbstmonat genannt, der Oktober al- der He bgmonal und der November als dritter H.rbgMo.mi de rechnet. DoS alles deutet auf eine junge Einführung. Mit einem nassen und heiteren Auge begrüßen wir diese Jahies- jeit, die eigentlich nur die Brücke zwischen Sommer l nd Winter darstellt. Sie bringt uns ein ruhiges heiteres Weiter und dazu die Obsternte, sie ist aber auch der Vorbote des Wmters, der uns in jetziger Zeil doppelte So:zen »acht. Das Holz ist teuer, die Kohlen find knapp. Daß Ranche Erscheinungen des Herbstes, de« so schönen Werlers diesmal früher kommen als sonst, lag natürlich an dem. ab- Norm heißen und trockenen Sommer. W r hatten ja wes- Rul ein wahres Wüflenklima. Drei große Trockenperio ren erstreckten sich über ganz Europa: dre erste vom 8. Mar d>« S. Juni, die zweite vom 24. Juni bis 4. August, und die drill» seit Mitte August ist noch nicht zu Ende. — Viehtransporte durch S chsen. Auffallend viel V'eh- iransporle berühren zur Zeit Sachten. Außer Giotz euch treffen vor allem zahlreiche SondertranSporte mit Schweureu — Die sächsische Industrie gegen Maßnahmen des Atbeitsmimster Jäckel. Der sächsische Arbettsminifter Herr Juckel, hat vor einigen Tagen rn einseitiger Berücksichtigung von Anträgen der Gewerkschaften eine über den gesetzlichen Zwang hinausgehende Regelung des Ueberftundenwesens vor genommen, ohne daß er hierbei überhaupt für nötig besunden hätte, die Industrie, dre über die hierbei maßgebend mit in Betracht zu ziehende Frage der Pflege unserer Außenhandels beziehungen und der hieraus sich ergebenden Notwendigkeiten fachgemäß sich zu äußern ve-mag, Überhaupt zu hören. Es ist dies nicht der erste Fall, daß der ArdertSminister Jäckel in dieser, jede Objektivität vermissender Weise vorgegangen ist. Der Verband Sächsischer Industrieller hat deshalb er neut gegen dieses Vorgehen durch oiceckte Vorstellungen beim Arbetlsminister protestiert und daraus yingewiesen, baß der artige für die Wirlschastsentwicklung Sachsen und damit auch für die Industrie und Arbeiterschaft Sachsen« äußerst wichiige Frage nur geklärt und geregelt werden könne, wenn man allen an diesen Fragen interessierten Kreisen Gelegenheit gibt, ihr sachverständiges Urteil abzugeben. — Kein Hartgeld zurückhallen! An Stelle des bis herigen, nunmehr zur Einziehung bestimmten, papiernen Klemnotgeloes ist in der letzten Zeil eine große Menge neues Hartgeld in Verkehr gesetzt worden. Trotzdem ist der Um tauf dieses Hartklemgeloes noch verhältnismäßig gering, so daß nur das Zurückyalten und das Aasammeln dieser Klein- munzen die Ursache jein kann. Das Anhäufen von Münzen >st sinnlos und gefährdet den GelooerKhr. Darum heraus mit dem Hartgeld l Dresden. Der Autodroschkenraub bei Edle Krone, der vor einiger Zeit berechtigtes Aufsehen erregte, gehl seiner Ausklärung entgegen. Es konnten berett« zwei V rhaftungen vorgenommen werden. Der Freiberger Untersuchungsrichter werkte am Sonnabend hier, um rm Landgericht am Münchner Pl tz verschiedene Zeugen zu vernehmen und den festge- nommenen Räubern gegenüderzustellen. Dre geraubte Auto- oroschke konnte bisher noch nicht zurückerlangt werden. Der Urberfall auf den Kraflwagenfüyrer bei Frauenstein kann mtt dieser Angelegenheit nicht in Verbindung gebracht werden. — Die Erregung oer durch den Konzernk^ach Ge schädigten steigt immer mehr, namentlich dann, wenn sie erkennen, in welch unverantwortlicher Werse die Konzern- »nycker mit ihren Gelde gewüstet habe,:. Dieser Tage kam orr Ehefrau de« Mitinhaber« de« „Neick-Konzerns" mit ihren e ii ns > em B oc zuruck Von ihrer Rückkehr hatten 0 ,chuo<nr G^aor^. KelMUli- erhulttn. Man vermutete «ao o»e Frvu tm Begtz. Mertrwll.l Schmucksachen sein wurde und halte die Absicht, diese mittels Seldflyirfe der Masse zuzuführen. Am Bahnhof bestieg die Frau eine Droschke und wollte Mil ihren Koffern nach ihrer Wohnung aus der Wintergarlenstraße fahren. Das erregte Publikum, das die Droschke verfolgte hinderte sie daran, sodaß schließlich die Frau aus einer Polizeiwache Zuflucht suchen mußte. Hier wurde sie von den Polizetveamlen auf ihre luxuriöse Be treibung und die kvl.baren Schmucksacherl, die sie trug, auf merksam gemacht und darauf hingewiejen, daß das betrogene Publikum vermure, daß diese Suchen von dem Gelde der Hintergangenen Einzahler beschafft worden seien. Erft nach stundenlangen Warten konnte die Frau Vie Polizeiwache wieder verlassen, nachdem sich die Menge wieder verlausen Halle. Potschappel. Am Freitag wurde hier auf der Gitterseer Straße der Wajchfi.ru Günther vou zwei unbe kannten Männern aufgelauert, sie mtt -einen stumpfen und auch schweren Gegenstand niedergeschlagen und erheblich ver letzt. Infolge der Hilferufe mußten die Täter alsbald die Flucht ergreifen. Wie die Ermittlungen ergaben, wollten dre Männer ohne Zweifel die im gleichen Hause wohnhafte Prtvata Schurz berauben, hatten sich aber in der Person geirrt. Neukirchen b. Wilsdruff. In der Nacht zum Sonntag wurde bei dem Gutsbesitzer Ludwig ein Einbruch durch Bewaffnete verübt. Mehrere der Einbrecher hielten die im Bett liegenden Hausbewohner mit dem Revolver in Schach, während die anderen auf die Geldsuche im Hause gingen, und 120000 Mk. teils in Gold, teils in Papier entwendet haben sollen. Die Bande ist unerkannt ent kommen. Ortrand. Am vergangenen Donnerstag ereigneten sich in hiesigen Betrieben zwei recht bedauerliche Unglücksfälle bei denen leider ein Menfchenleben zu beklagen ist. Der 17 jährige Arbeiter Max Petzold aus der benachbarten Ort schaft Burkersdorf, wollie im Schrödterschen Sägewerk einen Treibriemen auflegen. Hierbei wurde er von^der Verbindung«- welle erfaßt und zu Tode geschleudert. Nur der gräßlich zugerichtete Leichnam konnte unter der Welle hervorgezogen und geborgen werden. — In der Watlefabrik kam der Arbeiter Eduard Eksleben aus Großkmehlen dem Zerreißer so nahe, daß sein rechter Arm von den Zähnen erfaßt und zermalmt wurde. Im Krankenhaus zu Großenhain mußte dem Bedauernswerten der Arm abgenommen werden. Der Verunglückte ist Vater von vier Kinvern. Löbau. Einen gefährlichen Kampf mit einem Feld dieb hatte oer Inspektor des Rittergutes Nieder-Kotlmar»- dorf auf den dortigen Rittergutsfluren zu bestehen. Er hatte den Dieb beim Karloffelstehlen gefaßt und führte ihn ab. Plötzlich entriß ihm dieser das Gewehr, das sich beim Handgemenge entlud, ohne daß die Schüsse jedoch jemanden trafen. Der Dieb versetzte dem Inspektor, der gefährliche Schnittwunden auch an den Händen davontrug, einen Stich mit dem Messer in die Schläfe und ergriff die Flucht. — Eine gewaltige Fleischpreis-Demonstration veran staltete die Arbeiterschaft Löbaus. Nach Fabrikschluß zog sie vor die Läoen der Fleischer, die die von der Amlshaupt- mannschast vorgeschlagenen Preise nicht einhielten Rindfleisch 10 Mk. Gehacktes 13 Mk. Knoblauchwurst 13 Mk. Ab ordnungen gingen in die Läoen und forderten die Fleischer auf, sich an die vereinbarten Preise zu halten. Die Flerjcher erklärten, daß die Ueberschrettung der Preise, die übrigen« nicht bei allen Fleischern stattgesunden hatte, im teuren Ein kauf de« Viehes begründet sei. Trotzdem haben sich die Fleischer bereit erklärt, gute« Rindfleisch für 10 Mk. da» Pfund abzugeben Leipzig. Wenn Dummheit weh täte... Im hiesigen Zoologischen Garten hat ein ganz Schlauer, der e» sicher noch sehr weit bringen dürfte, am Käsig der großen Raubvögel das Wort „Kaiseradler" (aquilla imperialt«) sein säuberlich durchgestrichen und darüber geschrieben- „Volks- Adler" Schwarzenberg. Eine Liste der Wahlsäumigen wird zurzeit hier ausgestellt. Der Stadtrat hat beschlossen, öffentlich auszulegen, m denen die wahlberechtigten Einwohner eingetragen werden, die ihrer Wahlpflicht nicht entsprochen haben. Auerbach. In einer Kurzwarenhandlung explodierten beim Sortieren Knallkörper, die als Spielzeug verkauft werden. Zwei Verkäuferinnen wurden dabei verletzt. Eme von ihnen mußte nach Zwickau in eme Augenklinik gebracht werden weil bei ihr das Sehvermögen gesährdet erscheint. Plauen i. V. Zu 201900 Mark Geldstrafe und einem Monat Gefängnis hatte das Schöffengericht zu Reichen bach einen dortigen Pianosorte.Großhändler wegen Vergehen» gegen die Außenhandelskontrolle verurteilt. Jym war zur Last gelegt worden, daß er verschiedene wertvolle Musik mstrumente ohne Ausfuhrbewilligung an das Ausland ver kauft habe. D:e von ihm eingelegte Beruiung war erfolg reich. Von der hiesigen 3. Ferienftrafkammer ergab sich, daß der Beschwerdeführer sich die AuSsuhrbescheinigungen verschafft hatte; demgemäß ersolgre seine Freisprechung. v8»ckt rick nur mit äer allein eckten Dam«, velcke eine rsrte, veisse »aut u. dlenck. »ckönenerlangen u. erkalten »Ul, Ut« I»ii«nmilctt»»t»» von berxmsnn » Lo., kaöedei» .