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Wochenblatt für '' Fernsprecher: Nmt Siegmar Nr. 244. Reichenbrand, Siegmar, Nenstadt und Ravenstein. 23. Sonnabend, den 6. Juni 1908. . . , Erscheint jeden Sonnabend nachmittags. Anzeigen werden in der Expedition (Reichenbrand, Nevoigtstraße 11), sowie von den Herren Friseur Weber in Reichenbrand und Kaufmann Emil Winter in Rabenstein entgcgengenommen und pro Ispaltige Petitzeile mit 10 Psg. berechnet. Für Inserate größeren Umfangs und bei öfteren Wiederholungen wird entsprechender Rabatt, jedoch nur nach vorheriger Vereinbarung, bewilligt. Avzeigeu-Annahme in der Expeditton bis spätestens Freitags nachmittags 8 Uhr, bei de» Annahmestellen bis nachmittags 2 Uhr. Bekanntmachung, öffentliche Jmpsungen betr. Der Unterzeichnete Gemeindevorstand macht hierdurch auf Grund von § 11 Absatz 4 der zum Rcichs-Impfgesetze vom 8. April 1874 erlassenen Ausführungsverordnung vom 14. Dezember 1899 be kannt. daß die hiesigen öffentlichen Impfungen im Wendler'schen Gafthofe hier (Saalstube rechts) wie folgt stattfinden: 16. Juni vorm. 10 Uhr Nachschau: 24. Juni vorm. '/»II Uhr 17. Juni vorm. 10 Uhr für Knaben; Nachschau: 24. Iuni vorm. 10 Uhr 17. Iuni vorm. '/sll Uhr für Mädchen; Nachschau: 24. Iuni vorm. ','<11 Uhr. 2mpfpflichtig sind im laufenden Jahre: I. diejenigen Kinder, a) welche im Jahre 1907 geboren sind und nicht bereits nach ärztlichem Zeugnisse die natürlichen Blattern überstanden haben, d) welche in früheren Jahren geboren sind und nach dem Impfgesetze schon vor dem laufenden Jahre impfpflichtig waren, jedoch bis zum Jahre 1907 der Impfpflicht noch nicht vollständig genügt hatten, erfolglos geimpft worden waren oder wegen Krankheit nicht geimpft werden konnten. N. diejenigen Schulkinder, s) welche im Jahre 1896 geboren sind und nicht bereits nach ärztlichem Zeugnisse in den letzten 5 Jahren die natürlichen Blattern überstanden haben oder mit Erfolg geimpft worden sind. b) welche in früheren Jahren geboren sind und nach dem Impfgesctze schon vor dem laufenden Jahre wiederimpfpflichtig waren, jedoch bis zum Jahre 1907 der Wiederimpfpslicht noch nicht vollständig genügt hatten, erfolglos wiedergeimpft worden waren, oder wegen Krankheit nicht wiedergeimpft werden konnten. * anbcraumten Impfterminen ihre Kinder oder Pflegebefohlenen zur Impfung und die geimpften Kinder in demselben Impfzimmer zur Nachschau zu bringen oder die Befreiung von der Impfung durch ärztliche Zeugnisse nachzuweisen. Die Kinder müssen zu den Impfterminen mit reingewaschenem Körper und mit reinen Kleidern gebracht werden und wird hierbei noch besonders auf die zur Verteilung gelangenden Impfvorschriften hingewiescn. Aus einem Hause» in welchem nach ärztlichem Zeugnisse ansteckende Krankheiten, wie Scharlach, Masern, Diphtherie, Krupp, Keuchhusten, Flecktyphus, rosen^r.ige Entzündungen Vorkommen oder die natürlichen Pocken herrschen, dürfen Kinder zum öffentlichen Jinvf- termirre nicht gebracht werden. —— - Diejenigen, welche trotz erfolgter amtlicher Aufforderung ihre Kinder oder Pflegebefohlenen ohne gesetzlichen Grund der Impfung und Nachschau entziehen oder die behauptete Befreiung von der Impfung durch ärztliche Zeugnisse nicht Nachweisen, werden mit Geldstrafe bis zu 30 Mark oder mit Haft bis zu drei Tagen bestraft. Reichenbrand, am 4. Iuni 1908. Der Gcmeindcvorstand. I. V.: Enge, Gcm.-Ältester. Bekanntmachung. Es ist wahrzunchmen gewesen, daß die Senk- und Schlammgruben der hiesigen Hausgrundstücke vielfach nicht regelrecht und ordnungsmäßig geräumt werden. Da hierdurch der Zweck dieser Gruben nicht erfüllt wird, indem der Ausfluß der Abwässer einer Klärung nicht unterliegen kann, so werden die hiesigen Hausbesitzer zur Vermeidung von Strafen aufgefordert, ihre Senk- und Schlammgruben regelmäßig einer Räumung zu unterziehen. Eine Revision dieser Senk- und Schlammgruben wird im Iuli d. I. vorgenommen und die Säumigen zur Bestrafung gezogen werden. Ravenstein, am 6. Juni 1908. Der Gcmeindcvorstand. Wilsdorf. Bekanntmachung. Rabenstein, am 5. Juni 1908. ^ Der Gcmeindcvorstand. WilSdorf. Bekanntmachung. Am 1. Juni cr. war der zweite Termin Gemeindeanlagen und Schulgeld auf das 1. Halb- jahr 1908 fällig. Es wird dies mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß dieselben zur Vermeidung des Zwangsvollstreckungsoerfahrens bis zum 15. 2uni a. c. an die hiesige Gemeindekasse abzuführen sind. Ravenstein, am 5. Juni 1908. Der Gcmeindcvorstand. Wilsdorf. Volksbibliothek Rabenftein. Am 7. und 14. Iuni a. c. bleibt die Bibliothek geschlossen. Rabenstern, am 4. Juni 1908. Die Bibliotheksverwaltung. Neustadt, am 4. Juni 1908^ Der Gemeindevorstand. Geißler. Pferdevormusterung. Die diesjährige Pferdevormusterung findet Sonnabend, den 13. Juni d. I., vormittags '/»10 Uhr SM, ll.n^ kriegsunbrauchbar bezeichnet worden sind, ^ i) der Pferde unter 1.50 m Bandmaß. In dem unter c aufgeführten Falle ist der Deckschein vor der Musterung bei der Gemeindebehörde einzureichen. Die Hufe der ohne Decke und ohne Geschirr auf Trense mit zwei Zügeln vorzuführenden Pferde ^nd zu reinigen, aber^nicht^ zu schmieren. ^ Die Sparkasse zu Neustadt T.lepbon Nr. SS, Am« Siegmar. unter Garantie der Gemeinde verzinst Einlagen mit 3'/» o/o. Für Einlagen, welche bis zum 3. eines Monats bewirkt werden,^ erfolgt Verzinsung für den vollen Monat. pkingltsn. o kerrllcker, goldener Sonnenlckeln, «Sie lackit du ko wonnig ins ksrr uns kiinein, Verlckeuckelt dis Sckatten der Sorgen. Das stuge lick weidet am kaktigen Srün, «Senn durck dis klaren und ttuen wir Äelin kim kieiiigen pkingltenmorgen. Za, keiere pkinglten, o Skrlltenkeit, Dock nickt nur im weltlicksn keierkleid. Nickt lege allein nur dein »aus, Damit rum Cmpkange beim Maienkelte Co iauder linden dis lieben Sülte, Lsgrdht mit dem duktenden Maienitrauh. kalt du auck bei all dem Säubern und kegen, Lei all dem ileitzigen künderegen Ssdackt wokil an jenen koken Salt, Der da kommt Kock von Zekovas vkronen Und in uns lürderkin will woknen, 0b alles rum Cmplang du gericktet kalt. kalt du es vergsllen, o lcknell dann eile, vielleickt verriekt er nock eine «Seile, KIs laubsr geworden dein ttsrrenslckrein. Dann bitte: „liomm ru mir, o keiiiger Seilt, Der du aller Sündigen Drölter uokl keiht. Mein kerr iah die «Soknung dir lein." Elise Dietrich-Schmidt. Bericht übcr die Sitzung des Gemcindcrates zu Neustadt vom 2. Juni 1908. ^Vorsitzender: Herr Gemeindevorstand^Geißler. eines Gemeindeanlagen-Rckurses. 2. Der aufgestellte 1. Nachttag zum Regulativ über die Er hebung einer Wcrtzuwachssteuer bei der Veräußerung unbebauter 3. Zu dem erfolgten Ankäufe von Wertpapieren für die Spar kasse wird nachträglich Zustimmung erteilt. 4. Der Vorschlag des Sparkassenausschusses, die Beleihung eines Grundstückes betreffend, wird zum Beschluß erhoben. 5. erfolgt Einschätzung zweier Grundstücke zu den Besitzver änderungsabgaben. 6. beschließt man die Anschaffung verschiedener Feuerlöschgerätc. 7. Die Gemeindekassenrechnungen auf das Iahr 1907 werden nach erfolgter Prüfung richtig gesprochen. 8. Ein Gesuch um Übernahme der Derpflegsbeittäge auf die Armenkasse für eine in der Landesanstalt Zschadraß untecgebrachtc 1S0S SILL. 2m Mai wurden^ SS Zllzi^c mit e?ncr Personen,ahl von 92 und 70 Fortzüge mit einer Personenzahl von 88 gemeldet, sodaß die derzeitige Einwohnerzahl unter Zurechnung von 10 Geburis und Abrechnung von 4 Sterbefällen 5132 beträgt. Umzüge wurden 10 gemeldet. Eine festliche Veranstaltung größerer Art führt die Vereine für Gesundheits-Pflege und Naturheilkunde, soweit sie der Erzgebirgischen Bundesgruppe angehören, am 14. Juni nach dem freundlichen Zschopaustädtchen Mittweida, woselbst das dies jährige Gruppenfest veranstaltet wird. Der genannten Gruppe ge hören 65 Vereine mit ca. 9000 Mitgliedern an. Der gastgebende Programm ausgestellt? unter anderem wirken zwei Musikclubs der Mittweidaer Tcchnikerschaft, Balalaika- und Tambourizza-Club, mit Die Freundinnen. Original-Roman van Irene o. Hellmuth. (Fortsetzung) lNachdrack o.rbotni.1 lieber das Gesicht des Angeredcteii flog ein finsterer Schatten und in seine Stirn grub sich eine tiefe Falte. Während cr bitter auflachend das Kind ziemlich unsanft hin und her schüttelte, kam es wie zwischen zusammengebisscnen Zähnen hervor: „Das ist nichts für uns, — das gehört für die Reichen! Dein Vater aber ist ein armer Teufel! Das begreifst du nicht, nun — ich denke, du wirst es bald genug verstehen lernen!" Lilly schaute erschrocken und scheu zu dem Erzürnten auf, dessen Augen so sinstcr dreinsahen, daß das Kind die Lippe» verzog und in bitterliches Weinen ausbrach. Maja legte liebkosend ihre Hand auf das Köpfchen der Kleinen und sagte begütigend: