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Ausaabtz Q un-8 Für christliche Politik und Kultur Nummer SV — 32. Jahrgang SrlLelnI «mm mit Musi,.ör<m»etlag«n.Helmai un» Seit» und der 1U,idribe«age ,Mr untt» kleinen Lent«'. lowle d«n Lertdeilagen »Unlerhallimg und »tzlen'. ,DIevrak«l»eHau»- Irau^. »Das «ul« Buch'. Monatlicher Bezugspreis SluSgad« N »II St.-Benno.BIa» X S,7O NuSgabe » ohne St.-Benno-Blatt 2.2o »ntzslnmnmer 1» 4 Sonnabend- u. Sonntagnummer st» 4 Donnerstag, -en 27. April >233 >U«rtag»-r>, Dresden «Inzetgenpreit«! D>» Igetvattene petttzette »" 4. ZannUeu an,eigen u.Stetlengeluche4> Die peiitredamezeiie. 8« mm. breii. » Mr «n,eigen aukerhaib de» «erbreitunaSgeb eie» 4« 4. die peiitrekiame,eile 1.st»>k. Brie«a»b.»«»4. ImAaiie hSherer «ewaii iSlreik, verbot uitv.t eriiichi i«de «er- pfltchlung a>n vieiernng mnne ikrtüllung von An,, igen > «ul' ttügen und Letslung vsn Schadenersatz. SachsWe volkssertung Siedaktton »er Sächsischen BolkSzeituna 0re»den.Altstadt l Potterllratz, >7. Mrnrn' Mil und 21012. Geschäftsstelle, Druck und Berlag, Germania Buchdruckerei und Verlag 0re»den-A. I, Polierstr. 17. Fernrnt 21012. poslscheckkoulo Ore»den l02i>. Bank konto Stadtbank Dresden Vr.»17S7. Wellwirlfchaftskonferenz 12. Juni Aussprache Roosevelt—Mac-onal- über -ie Kriegsschulden — Bor einer Regierungserklärung Görings im Preutzischen Landlag — Ein Gesetzenlwurs Uber eugenische Unsruchlbarmachung Beschlug in Washington Die Zukunft -er Arbeitslvsenfürsorge Washington, 26. April. (Reuter.) Roosevelt und Macdonald sind liberelngekommen, den l2. Juni zum Eröffnungstag der Welt wirt sch aftskonferenz zu bestimmen. Roosevelt und Macdonald erörterten Dienstag nacl>- mittag die K r i e g s s ch u l d f rag e. In einer gemein samen Erklärung heisst es u. a.: Beide Staatsmänner glauben, das; die Grundlage eines klaren Verständnisses siir die Situation gelegt morden ist, die die beiden Natio nen berührt. Es würde völlig irreführend sein, anzu nehmen, das; irgend ein Plan oder irgend eine Regelung unterwegs wäre. Die einfache Wahrheit ist, daß bisher nur vorläufige Erkundungen begonnen haben und dass in freundschaftlichstem Geist Fortschritte gemacht worden sind. Nach der Abreise des Premierministers Bollmachlen für 0. Kapler Berlin, 26. April. Der Deutsche evangelische Kirchcnaus- schuß trat am Dienstag nachmittag in Berlin zusammen. Ueber das Ergebnis wird u. a. mitgcteilt: Der Deutsche evangelische Kirchenausschuh bekannte sich zur Notwendigkeit einer neuen Verfassung des deutschen Protestan tismus mit dem Ziel der Schaffung einer deutschen evangelischen Kirche auf der Grundlage des vorhandenen Bckenntnisstandes. Er stellte sich hinter die von seinem Präsidenten getroffenen Maßnahmen und billigte insbesondere die Berufung des lutheri schen Landcsbischoss D. Mahrarens-Hannover und des resormier- Un Studiendirektors Pastor D. Hesse-Elberfeld zu entscheiden der Mitarbeit sowie die Heranziehung anderer in der kirchlichen Bewegung führender Persönlichkeiten. Der Ktrchenausschuß erteilt« seinem Präsidenten weitest gehende Bollmacht, siir die Gesamtheit des deutschen Protestantismus zu sprechen und zu handeln. Mit diesem Beschluß ist die in den letzten Tagen vielfach erörterte verfassungsmäßige Neuordnung der evangelischen Kir che nun auch von den leitenden Instanzen der Kirche selbst eingelettet morden. Der Deutsch-Evangelische Kirchenausfchuß ist das geschästssiihrende und vollziehende Organ des Evangeli schen Kirchenbundes. Der Evangelische Kirchenbund ist im Jahre E2 als die föderative Zusammenfassung der 28 deutschen evan gelischen Landeskirchen gebildet worden, nachdem am 28. Mai des gleichen Jahres die neue evangelische Kirchenverfassung in feierlicher Sitzung in der Schlotzkirche in Wittenberg verabschie det worden mar. Mit dieser Kirchenverfassung war anstelle des Landesherrlichen Kirchenregimentes eine synodale Kirche ge treten. In wetten Kreisen bestand schon lange der Wunsch, an die Stelle der Synodalverfassung die Eptskopalverfas- sung zu setzen. Das Bekenntnis zur Autorität des geistlichen Führers, das der Beschluß des Deutsch-evangellschen Kirchenaugschusses enthält, ist außerordentlich interessant. Die Entwickelung von der Synodal- zur Episkopalkirche nähert d«n deutschen Protestantismus in der organisatori schen Form dem Katholizismus an, der bekanntlich das Autoritätsprinzip im Ausbau seiner kirch lichen Gliederung seit Jahrhunderten festgehalten hat. können diese Besprechungen sehr wohl in London und Washington fortgesetzt werden. Oie Grörterunq der Sicherheltsfrage Washington, 26. April. (Reuter.) Die englischen und fran zösischen Sachverständigen hatten gestern abend eine zmcistün dige Konferenzen, auf Grund deren sie Roosevelt und Herriot Bericht erstatteten. Nach dem Abendessen hatten Herriot, Mac donald und Roosevelt eine mehrstündige vertrauliche Aussprache. Herriot gewann in dieser Aussprache den Eindruck, daß Roose velt im allgemeinen dem Plan Macdonalds zustimme und dem Kelloggpakt im Sinne einer ausdrücklichen Garantie gegen Angriffe, die zum Kriege führen können, ergänzen wolle. Von sehr maßgebender Seite verlautet, daß Roosevelt aufrichtig nach Mitteln sucke, um die Bereinigten Staaten in die internationalen Bestrebungen zur Verhinderung aggressiver Handlungen einzuschalten. Roosevelt soll auch den Wunsch haben, eine dauernde internationale Rüstungskontrolle zu schaffen, die einen Bestandtteil des vorgeschlagenen Ab rüstungsvertrages bilden würde. Oer Kanzler und die evangelische Kirche Berlin, 26. April. (E. M.) Mit Rücksicht auf die Vor gänge in Mecklenburg und die bekannten Vestrebungen zur Schaffung einer allgemeinen Evangelischen deutschen Kirche hat der Reichskanzler den Wehrkreispfarrer Müller als seinen Ver trauensmann bevollmächtigt. Wehrkreispsarrer Müller erläßt einen Ausruf, in dem cs heißt: Die deutschen Christen wollen eine evangelische deutsche Reichskirche. Die Kirchenregicrungen wollen ebenfalls eine große „Evangelische Kirche deutscher Nation". Diese Kirche muß jetzt gebaut werden. Es ist der Wunsch und der Wille des Reichs kanzlers. daß die evangelische Christenheit das große Werk mit vollem Gottvertrauen beginne und in vertrauensvoller Zusam menarbeit mit dem Reich vollendet. Im Namen des Reichskanz lers fordere ich alle Beteiligten zu ehrlicher Mitarbeit auf. Eugenische Sterilisierung? Ein preußischer Gesetzentwurf. Berlin, 20. April. Der preußische Innenminister hat in Beantwortung einer Staatsratsanfrage initgeteilt, daß der Gesundheitsrat als erste praktische Massnahme den Entwurf eines Gesetzes über eugenische Steri lisierung ausgearbeitet l)abe. Dieser Entwurf liege zur Zeit den übrigen preußifcl>en Ministern zur Einvcr- ständniserklärung vor. Sobald alle Zustimmungen ein gegangen seien, würde der Entwurf dem Reiclzsinncn- ministerium als Grundlage für lveitere Beratungen im Reich übermittelt werden. Gegen die eugenische Sterilisierung, die Unfrucht barmachung von Menschen aus biologischen Gründen, hat bekanntlich die katholische Kirä>e aus grundsätzlichen weltanschaulichen Erörterungen Stellung genommen. ^9 Tote auf Kos Kos (Dodekanes), 26. April. Di« furchtbar« Erdbebenkatastrophe auf Kos hat noch mehr Opfer gekostet als bisher gemeldet worden sind. Nach den letzten Berlchten konnten bisher US Tot« aus den Trümmern ge- borgen werden. Die Zahl der Verletzten ha« inzwischen 666 über schritten. Für die künftige Gestaltung der Arbeits los e n f ü r s o rg e sind die am Dienstag begonnenen Chefliesprechungen innerhalb des Reichskabinetts von höchster Bedeutung. Bereits unter frülMen Regierungen ist eine Vereinheitlichung der Arbeitslosenhilfe angestrebt worden, und es ist hier darauf zu verweisen, datz vor allem unter der Kanzlerschaft Brüning dafür ein einheitliclzer Plan ausgearbeitet worden ist, der aber nicht mehr zur Durchführung gebracht werden konnte. Nach früheren einigermaßen sicheren Mitteilungen kann angenommen werden, daß eine Zusammenfas sung der gesamten Arbeitslosenfürsorge bei den Ar beitsämtern stattfinden wird. Selbstverständlich wird auch jetzt wieder die Frage der Finanzie rung besonders pfleglich zu behandeln sein. Es muß vor allem festgestellt iverden, welchen Ertrag die Arbeits losenhilfe selbst hat. wie hoch sich der Beitrag des Reiches zur Arbeitslosenfürsorge stellt und welche Etatspositionen die Kommunen für die Wohlfahrtserwerbslosenfürsorge haben. Wenn diese Frage geklärt ist, dann erst ist an die organisatorische Reform zu denken. Noch immer steht ein Entwurf des Präsidenten der Neichsanstalt für Arbeitslosenversicherung und Ar beitsvermittlung. Dr. Syrup, zur Debatte, der für die angekündigte Zusammenfassung der Arbeitslosenfürsorge eine doppelte Form vorsieht, nämlich einmal als Ver sicherung, welche gegenüber dem gegenwärtigen Zu stand eine Erweiterung erfahren dürfte, ferner als an- schließende F ii r sorg e. Die Gemeinden batten dann in Zukunft nur noch die Betreuung der Unterstützungs bedürftigen, welche sie auch vor dem Kriege zu versorgen hatten, und das wären hauptsächlich Rentner. Nicht-Er werbsfähige und dergleichen. Nach einer gewisse» Ueber- gangs'eit würden also Krisenfürsorge und die gemeind liche Wohlfahrtsfürsorge fortsallen, und die Arbeitsämter hätten alle aus der Arbeitslosenversicherung ausscheiden den Unterstützungsbedürftigen zur Betreuung zu über nehmen. Diese wenigen kurzen Angaben über mögliche Pläne zeigen bereits, daß dieses Problem nicht in einer ein zigen Sitzung zur Entscheidung kommen kann, so daß auch die Cbesbcsprechung am Dienstag nur einen vorbe reitenden Charakter haben konnte. Nationale Konzentration in Bayern Einbeziehung der Bayrischen Volkspartei in das Kabinett. In Bayern hat sich jetzt der für die letzte erfolgreiche Gestaltung des neuen Reiches von der neuen Führung wiederholt betonte Wille, alle auf nationalem Boden stehenden Kräfte zur Mitarbeit heranzuziehen, durch gesetzt. Es ist ein neues bayerisches Wirtschaftsministe rium, das aus drei Abteilungen besteht, gebildet worden, und dieses Wirtschaftsministerium wurde dem Reichstags abgeordneten der Bayerischen Volkspartei, dem Grafen von Ouadt zu Wykradt und Isny übertra gen. Es bedarf keiner Frage, daß dieses nationale Vor- gehen Bayerns überall ein lebhaftes und zustimmendes Echo im deutsclM Volk finden wird, weil dadurch sichtbar wird, daß die neue Führung bereit ist, nationale Männer von echter Vaterlandsliebe, von bestem Clstirakter und fester Ueberzeugung zur nationalen Sammlung und Wie derausbauarbeit l;eranzuziehen, auch wenn sie nicht Mit glieder der nationalsozialistischen oder Deutschnationalen Oie Neuordnung der evangelischen Kirche Von der Synodal- zur Episkopal-Kirche — Stärkere Betonung -es Anjorltätsgedankens