Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 09.06.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-06-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189806096
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18980609
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18980609
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-06
- Tag 1898-06-09
-
Monat
1898-06
-
Jahr
1898
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.06.1898
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
.'oft-Wt.-A ^ ^ »„ >„»«„>»'»,» >»nr»»i«>u>ie» iir die «SM« Numnwr eftotat tn der denvtarlMfiSstelle. MonrnNv». u. n d«n NeienaniMmKellen v Ton». Pbc»sINwNackim. Eonmaar nur «kanenllr. UV. »-'/>» UtrMitta,». 4l«,et-e«tart». Dierlvalttac Grund,eile >ca skUdenr »Ps,,«m!Iiidt,un»enattlberTrtda«- tziNHelle-oPs, :D°»vel»tc -unterm ktnS, «Cmaelandb «Pt. Srund- ,«>!, kir Montoa, oderna» yelUoaen «Psi, Gr SomiliknimSmihtkn,c >. ki so P>- — «urwirüac «uI«rS«e nur ,«o«n voranSde,abl»no. »ireobläNer werd m >0P«. derMne«. Di« Dresdner Nachrichten erlchetnen tSolim Moraen». 43. Jahrgang. «e«vn j fsüsplsiellts Ssevor. knrügs ' für llorren, cktlnszliuxo, Lnabon. 8vI»I»1'r«»vIi-FUv^vr, nun ssnsusnsln. 7. Telegr.» Adresse: Nachrichten, Dresden. kkotozriMssks kppsi'sle ia rsi^uitTr ^urvakl bar Lnnl ^VNnsekv Hlo, 2« fLklcs liovanäftau»-, Läni8-.!<rd«uvn!,trL^o). ^'adrilc: Its bei l)ro-.äsn. l^oipris;. kvriin t'ranftfurta.U^ Vrvst!au. N<x1yni,»vk 1. 8. Mttstkan. kior «uuivvrin« »rs»rvn '«» ek». in Lriofwarkoo. Z. »I. li«mli»tr M 8 Mmikt 6 IloLNvkersat l-ssnünelvt »842 81r»I»- unä bietst ktsts nur ckas Ilviiosts imck Loste nu dillissston Lreisov. !«e>nial ItnvtsU tür Xntkarlunx vj^ssn- ^PÜI»IitNn>IalaIi sclattlied rlvlitt««r a. Noasustovll, üBkt LkMült M. XL. Itiiter^aokaiitr »l«r 4u^«d» rvoeks Lostimmuiia cker Oliisorsekkrsen koslvnla». Lrulen u. Klemmer von I Ä. an. ?/*. /Ä/VS/'F s§M7/7/s/V/«V bei Vresäev Ooiurnnlaklen LI« Irti lbiol»«», I.Ieli«. V«i8eillmu88ti'»88« 34! ktsukvllvn elegant gsi'nit'tvi' vsmenftUte . < i «I i Stz. Uni8C»l>iui88ti'r»88C 3 tu jeäor kroisIsKö. RvtzklinnWiAö, pvi^öniloftg Nnkimko unä Noclöstutiinl) in Lvrim unä Miäucl'sche Steuerpolitik. Hvfnnchrichtcir, Wahlversammlung Weidenbach, Tcutschc Jn- V» » » LV » » gcmeure, Wahlversammlung Hönerbach, Hauptbahnhvf, Landw. Gesellschaft, Gcrichtsverhandl Mnilimaßl. Witterung: Ruhig, heiter, schwül. Donnerstag, y. Jnni 1898. Politisches. Der Jmmediatbcricht des preußischen Finanzrninistcrs Dr. v. Miauel an den Kaiser und König über die Finanzvcrwaltung des führenden Bundesstaats vom 1. Juli ISA» — dem Zeitpunkte, wo Herr v. Miguel das Finaiizportcfcnillc übernahm — bis zum 1. April 1897 ist ein Dokument, das auch außerhalb Preußens hohes Interesse bietet, sowohl nach der finanziellen wie nach der sozialpolitischen und persönlichen Seite. Der umfangreiche Bericht, der selbst in dein vom „Neichsanzciger" veröffentlichten Auszüge 10 Foliosciten umfaßt, zerfällt in drei Abschnitte; im ersten wird entwickelt, wie Herr v. Miguel in seiner Amtsführung bemüht gewesen ist, dem gesunden finanzpolitischen Grundsätze Anerkenn ung zu verschaffen, daß dauernde Ausgaben nur ans zuverlässige Einnahmen zu gründe» sind; der zweite Theil ist der Darstellung der Schulden- und Vermögenslage des preußischen Staates gewidmet und der dritte Abschnitt behandelt die Migucl'sche Steuerreform und ihre wirthschasts- und sozialpolitischen Wirkungen. Der Gesammteindruck des Berichts bildet eine vollkommene Widerlegung der tendenziösen Behauptungen, mit deren Hilfe der bürgerliche Radikalismus und die Sozialdemokratie die Migucl'sche Steuerpolitik zu diskreditiren suchen. Auch in der jetzigen Wahl bewegung spielen die Angriffe gegen das herrschende stenerpolitische System und die Klagen über den angeblich unerträglichen Steuer druck eine hervorragende Rolle. Um so wcrthvoller ist es, daß der Bericht des Preußischen Jinanzministcrs ein Material an die Hand giebt, aus dem in unanfechtbarer Form der Nachweis geführt werden kann, daß alle jene Unterstellungen jedes thatsäch- lichen Rückhalts entbehren. Nach dem Bericht wurde nämlich bei Zugrundelegung des Etats für 1897/98 in Preußen an direkten Steuern der wohl nur in wenigen Staaten der Welt wicderkchrcude geringe Betrag von rund 5 Mark, an indirekten nur 1 Mark -12 Pfg. Pro Kopf der Bevölkerung erhoben. Gegenüber dem steigenden Wohlstände kan» hiernach von einem übermäßigen Drucke der Staatssteucm in Preußen nicht wohl die Rede sein. Für die Gesanimtbelastung des preußischen Steuerzahlers kommen allerdings auch noch die vom Reiche erhobenen indirekten Stenern, sowie die kommunalen Abgaben in Betracht. Indessen auch bei Hinzurechnung dieser Betrüge stellt sich die steuerliche Belastung im preußische» Staate noch wesentlich günstiger als in anderen europäischen Großstaaten. Rach den von wissenschaftlicher Seite ausgestellten Berechnungen wurden in der Zeit 1892/99 an jähr lichen Gesammtabgaben für Staat Weich) und Lokalverwaltung aus den Kops der Bevölkerung etwa 76 bis 77 Mark in Frankreich, 60, bis 61 Mark in England, 49 bis 44 Mark in Italien, 37 bis 38 Mark in Oesterreich und nur 34 bis 35 Mark in Preußen erhoben. In Bezug aus die allgemeine Wohlhabenheit, die bei der Beurtheilung des mehr oder minder drückenden Charakters der steuerlichen Kopfbcträge ebenfalls mitspricht, steht Preußen in der Mitte zwischen den bczcichneten Ländern, so zwar daß es, von England und Frankreich an durchschnittlichem Wohlstände etwas überragt wird, während in Oesterreich und Italien die Bevölkerung im Durchschnitt weit weniger wohlhabend ist als in Deutschland und daher auch von der steuerlichen Belastung weit schärfer ge troffen wird, Ucberdics kommt hinzu, daß der Vcrtheiluugsmodus der Steuern in England und Frankreich ein sozial ungerechter ist, indem er die minder leistungsfähigen Schultern ungebührlich belastet, während in Preußen die wohlhabende Minderheit den Haupttheil der Steuer» zu tragen hat- Demnach ist nicht an der Thatsache zu rütteln, daß in Preußen die steuerliche Gcsammt- bclostung nicht blos absolut niedriger ist als in allen europäischen Kulturstaaten, sondern daß auch die breiteren Schichten der Be völkerung in keinem anderen Staate verhältnißmäßig so gut gestellt sind in Bezug aus eine der Leistungsfähigkeit angepaßte Verthcil- ung der Steuerlast. Der hervorragend soziale Charakter der Miqncl'schen Steuer politik zeigt sich auch auf Schritt und Tritt in der von ihm durch- acführten organischen Reform des Preußischen Steucrwcscns, das sich vor deni Amtsantritt Herrn v. Mianel's in einem chaotischen Urzustände befand. Eine Einkommensteuer bestand zwar schon dem Namen »ach, wurde aber in Bezug auf Veranlagung und Durchführung so mangelhaft gehandhabt. daß namentlich nach oben hin der Entziehung alle Thüren offen standen. In diesen Wirrwarr griff Herr v. Miqncl unerbittlich ein und schuf nach sächsischem Vorbilde eine einheitliche, auf der Deklarationspflicht beruhende Einkommensteuer, deren Sätze progressiv mit dem Ein kommen von V, Prozent aus 4 Prozent steigen. Daneben wurde eine Ergänzungs-lVcrmöaens-lStcuer eingesührt, die von den Vermögen von über 6000 mit >/» aus das Tausend erhoben wird. Die Bedürfnisse der Landwirthschast wurden bei der Mauel'schen Steuerreform im weitesten Maße berücksichtigt. Gleichzeitig haben die Ausgaben für die landwirthschastliche Ver waltung in den 7 Jahren der Miguel'schcn Amtssnhrung eine Steigerung von über 35 Prozent erfahren. Der Beginn der Stciicrvflicht tritt erst mit der Erreichung eines EinkommenbetragS von 900 Mark ein. Hiernach sind im Vorjahre 8'/, Millionen Einwohner in Preußen von der Entrichtung der Einkommensteuer befreit geblieben. Zu bemerken ist dabei, daß die Einschätzung auf Gwnd einer ausdrücklichen Anweisung des Finanzministers tn wohlwollendem Sinne voräenomme» wurde, so daß bei einem großen Theil der unter WO Mark Elnaeschäbten zuverlässig das Vorhandensein eine- den Betrag von 90v Mark übersteigenden Einkommens angenommen werden darf. Herr v. Miguel begnügte sich aber nicht mit der Regelung der staatlichen Besteuerung, sondern legte die bessernde Hand auch an die nicht minder reform bedürftige kommunale Steuerpolitik, die bei uns in Sachsen noch immer der endgiltigeu Regelung harrt. Auch hier war der Grund gedanke der Reform daraus acnchtct, eine Milderung des Steuer drucks durch eine gerechtere Bertheilnng der Steuer zu erzielen und namentlich die Doppelbesteuerung zu beseitige», die bisher von Staat und Gemeinde durch beiderseitige Belastung der gleichen Steuernrteu, vor Allem der Einkommensteuer, ausgeübt wird und die Einkommensteuer für viele Steuerpflichtige unerträglich macht. Zu diesem Zweck wurden bestimmte Stcüeraebietc dem Staate und ebenfalls bestimmte Steuergebiete de» Gemeinden vorzugs weise überwiesen. Die erst seit dem 1. April 1895 in Kraft getretene Kvmiuunalstcuerrcfvrm läßt schon setzt einen bemerleus- werthen Erfolg in der von ihr beabsichtigten Richtung erkennen, insofern 1895/96 i» 1169 Städten von dem gesamnite» Gemeindc- bedarf rund 25 Prozent weniger als im Vorjahre durch Zuschläge zur Staatscinlvmmcnsteuer aufgebracht wurden. Je mehr sich die Gemeinden im Laufe der Zeit an die ihnen zur Verfügung ge stellten indirekten und realen SteneraueUcn gewöhnen werden, desto mehr ist auch die völlige Beseitigung der Zuschläge zur staat lichen Einkommensteuer zwecks Befriedigung des kommunalen Stenerbedarfs zu erhoffe». Nach alledem kann nicht wohl etwas ungerechtfertigter sein als der von den Radikalen und Sozial demokraten erhobene Vorwurf. Herr v. Miauel habe mit seiner Steuerpolitik einen unsozialen Weg cingeschlngcn Die Erörterung des finanziellen Verhältnisses Preußens znm Reiche, das im Einzelnen ans den dem Berichte beigegebenen statistischen Tabellen erhellt, erinnert daran, daß cS Herrn v. Miauel trotz aller sonstigen Erfolge bis jetzt nicht veschieden gewesen ist, das große Ziel der RcichSfinanzreform zu erreichen. Die zu Gunsten einer solchen Reform sprechenden bekannten Gründe, die sich in der Zwischenzeit auch nicht uni ein Iota ab geschwächt haben, brauchen in diesem Zusammenhänge nicht noch mals ausführlich dargelegt zu werden Es genügt die Feststellung, daß der preußische Finanzminister nach wie vor den Gedanken einer reinlichen Scheidung zwischen Reichs- und Einzclstaatsfinanzen sorgfältig hegt und pflegt und, so lange seine Kräfte reichen, nicht ermüden wird in dein Bestreben, die ReickSsinnnzresvrm in Wirk lichkeit uinzusctzeii. Möge eS dem prcnßischcn Finanzuiinister ver gönnt sein, auch noch diesen letzten Triumph seiner genialen -zinanzkiinst im Reichs und StaatSinlercsse zu erleben! In jedem Falle öleibt Herrn Tr. v. Miauel der nngeschmälcite Ruhm, daß er nicht mir die preußischen Finanzen, nach mühevoller lleberwindiing der von seinen Vorgänger» übernommenen Defizits, geradezu glänzend verwaltet und einen weiten und icharseii Blick für die Ivirthschastlichcn Bedürfnisse seines engerenHciiiiaihüslaateS- aezeigt, solidem auch der Finanz- und Wirlhichastspvlitil des Reichs zahl reiche fruchtbare und belebende Impulse zugesühtt hat Kenlschrcib- und Kernsvrkch-Bcrichlc vom 8. Juni. Berlin. Ei» Berline» Blatt hatte die Anwesenheit des Staatssekretärs des Reichsninrineamts im Gefolge des Kaisers bei der Stettiner Reise in Verbindung gebracht mit der „Entwickelung, des Reichsniarincamts i» der Richtung eines Reichsniarine- und Schissfahrtsamtcs." Wie der „Nordd. Allgcm. Ztg." von maß gebender Stelle »litgethciit wird, beruht die Miltheilung aus Irr- ihllin Es besteht keineswegs die Absicht, die Geschäfte in das ReichSmanncamt zu übernehmen, welche in das Ressort anderer Reichs ämter fallen und bisher dort bearbeitet worden lind Der Einstnß der Kriegsmarine und ihrer Organe ans die Wcitercntwickelnng und Vertretung der allgemeinen Sceinteressen ist durch die Stelle des Staatssekretärs im Reichsmarinenmt innerhalb der Reichsrcgierung sowie durch seine Theilnahmc an den Beralhnngen des preiigischen Staatsministcriums hinlänglich gewahrt- — Das vrciißffchc Staats- niinisterium, welches heute unter Vorsitz des Staaisininisters Dr. von Miguel eine Sitzung abhielt, hat beschlösse», an sämmtliche Ressortminister das Ersuche» zn richten, durch geeignete Anord nungen dafür Sorge zu trage», daß den Beamten ihrer Ressorts die Ausübung des Wahlrechts am Tage der Reichstagswahlcn möglichst erleichtert wird. Leipzig. Rcichsgerichisrath Dr. Rassow tritt am 1. Juli nach 19jähriger Thätigkelt im Reichsgerichte in den Ruhestand. Osnabrück. Der Betrieb im Picsberg ist »ach emcni fast einstimmig gefaßten Beschluß in der Generalversammlung des Georg Marien Bergwerks- und Hüttenvercins sofort in vollem Um fange eingestellt worden. Köln. Gestern gingen über dem Mittelrhcin schwere Gewitter nieder, die namentlich in der Sicagcgcnd und im Vorgebirge großen Schaden anrichtctcn. Der Blitz schlug vielfach ein und verursachte große Fenersbrünstc. Streckenweise ist durch das Un wetter die gesammie Körnerfrucht vernichtet. Greiz. Die Erklärung des bisherigen Abgeordneten Müller ulda, daß ein ehemaliger Wcimarischer Geheimer Rath, jetziger Bankdircltor, einen Gesetzentwurf zur Abschaffung beziehungsweise zur Beschränkung des allgemeinen geheimen und direkten Reichstags wahlrechts ausgcarbcitct habe, konnte nur auf Geheimrath Stier, den Vorstand der mitteldeutschen Bodenkreditaustalt zu Greiz, zielen. Derselbe ermächtigte jedoch die „Greizer Zeitung ' zu der Erklärung, daß die Verdächtigung weiter nichts als eine dreiste Unwahrheit sei. Diese Erklärung wird durch ein Dementi der Weimarischen Regierung ergänzt, welche versichert, daß in den Akten keine Spur eines derartigen Entwurfes zu finden sei. Hirschbcrg. Der Direktor und der Kassirer des Warm- brunner Bvrschußvcreins stellten sich gestern deni Untersuchungs richter wegen der von ihucn verschuldeten Unregelmäßigkeiten in der Kassensühruug. Die Dcfizithöhc ist zur Zeit noch uubckaimt. Beide wurden verhaftet. München. Der bayerische Landtag, dessen Session am 28. September begann, ist heute Nachmittag bis auf Weiteres ver tagt worden. Pest. Im GerichtSsaale des Köntal. Gerichtshofes feuerte Sorvath auf den gegnerischen Advo- und verwundete einen wegen einer Mann schwer. Der Thätcr wurde verhaftet. * Parts. Der Regierung nahestehende Blätter bestätigen, der Ministerpräsident Moilne werde gelegentlich der Interpellation über die allgemeine Politik der Regierung erklären, er wolle, den Wahlergebnissen Rechnung tragend, das Kaoinct auf breiterer Basis neu bilde». Alle Minister hätten dazu Möllne bereits ihre Porte feuilles zur Verfügung gestellt. ^ "" "Bei dem-deutschcn Botschafter fand heute A Zrinzessin Heinrich VU. Neuß, der Reichstauzler Fürst Hohenlohe und der Minister Hanvtaux theilnahmeu. Paris. Der frühere Gouverneur des französischen Congo- gebieteS Brazza wurde zum Geiaudtcn in Marokko cruauut. Paris. Nach einer Meldung aus Manila gab der Gouver neur Augusli bereits das ganze Stadtgebiet preis, ausgeiwmine» einen Theil der alte» Stadt, wo die ipnuische Bevöftcruug unter den bedenklichsten sanitären Verhältnissen zusamnienacdrnngt ist Selbst wenn ein spanisches Ersatzgeichwader nach Manila unter wegs wäre, könnte die Begegnung mit dem erwarteten amerika- irischen Reservcgeschwader die Kapitulation Angnsti'S nicht verhindern. Madrid. Der Kriegsininistcr empfing ein Telegramm des Gvnvcnieurs der Philippinen, welcher erklärt, daß die Z/age un haltbar sei und unverzüglich die Abscndnng von Hilfskräften fordert. Madrid Der Kriegsmiuister theilte deni Minister Präsidenten Sagasta eine Depesche von den Philippinen mit. wonach der General Gouverneur vollkommen freie Hand verlangt, um allen Enentnalitäten die Spitze bieten zn können. Ter Insnrgenleusührer Agninaldo fahre fort, den allaemeincn Anfftanv ans den Philippinen zu betreiben, Ter Wortlaut der Depesche wird nicht veröffentlicht. Eine hochgestellte Persönlichkeit erklärte, die Abscndnng einer Trnvvcnvcrstärkung nach den Philippinen würde die Situation nicht ändern. Haag. Die Erste Kammer nahm eine» Geiei>'»twnrs be treffend die Aufnahme einer Anleihe für Indien im Betrage von 55 Millionen an. London. Der „Standard" meldet aus Washington: Nachdem Präsident Mae Killte» von dem Gcneralbericht des Generals Miles über den wenig befriedigenden Stand der mili tärischen Vorbereitungen Kenntniß genommen hatte, verlangte er vom Kriegssetretär Algcr Aufklärung, Ebenso hat er im Kabinct die Veranstaltung einer Untersuchung angeregt, welche zur Fest stellung der Verantwortlichkeiten führen soll Petersburg. Rach einem Telegramm ans Batrrm ver- , wundetc während eines i» einem dortigen Hotel veranstalteten BanketS vornehmer Eingeborener Fürst Johann Mclikow durch einen Revolverschnß den Fürsten Vardene Gonricl. Hierauf wurde Fürst Mclikow selbst durch einen Revolvcrschriß gelobtet, wie inan glaubt von Ghighine Schvlli. K i e w. Girrf Wladimir BobrinSki, der bedeutendste Groß industrielle Rußlands, ist gestern plötzlich gestorben. Havana. Hier eingelaufenc Telegramme ans Santiagv de Cuba besagen, daß bei der» letzten Bombardement die Angriffe der Amerikaner wiederum znrückgewiesen wurde» Die in den Batte rien angerichtete» Beschädigungen sind unerheblich und bereits wieder ausgebessert. die Batterien stellten das Jener nicht ein und sind auch jetzt in der Lage, das feindliche Feuer kräftig zn erwidern. Nach eurem amtlichen Telegramm hatte» die jpaniichen Land- trnvvcn eine» Tobten: 5 Offiziere, unter ihnen Oberst Orgonez. wurden verwundet. Bei de» «rseeftreitlräftcir vclrugen die Verluste 27 Tobte, darnntcr der zweite Kommandant der^Reinn Mercedes" und 12 Verwundete, darunter ein Leutnant zur See. Der Zustand der meisten Verwundeten ist nicht bedenklich. Der Damvser ,,Menhenito" durchbrach die Blockade und kam ohne Zwischenfall in Jamaica an. Tie heutige Berliner Börse erösfnete reservat im An schlriß an die wenig günstigen Nvtirnngen der ausländischen Plätze. Die Nachricht, daß die Rvthschildgruppe, zu welcher die öslerrci chische Kreditanstalt und die Diskontogcscllschaft gehören, lukrative Finanzgeschäfte zu rcalisiren beschlossen habe, übte in der zweite» Börsenftunde einen befestigenden Etnsluß aus: namentlich waren Banken unter Führung von Diskvntogciellschnft und Krcditaktien beträchtlich gesteigert. Eisenbahnen ruhig, heimische wenig ver ändert, Ostpreußen etwas besser, von fremde» Amerikaner lebhaft und höher. Bergwerke folgten der allgemeinen Strömung, nament lich waren Hüttenwerthe hoher, während Kohlcnakticn zurückbliche». Frcnrdc Renten und heimische Fonds wenig verändert. Jndiistric- papicre theilwcise avgeschwächi. Privatdiskont Prozent. — Ein offizieller Verkehr in Getreide und Mühleiifabrikntc» fand nicht statt. Loco-S piriIns hatte infolge geringer Znsnhren sehr stilles Geschäft; 70c> zog 20 Psg. an, 50er fehlte. Termine unverändert. Der Getreide- Verkehr siel nach anfänglicher druck Deckruigskäufc hervorgerufeiier Befestigung wieder in eine aus gesprochen matte Haltrnrg zurück; das Angebot trat stark hervor. Am Jrühmarkt büßte Weizen 2. Roggen 1,5«) Mt. ein. Der Mittagsverkehr brachte keine wesentliche Aenderrrng der Tendenz. Hafer schwach. Nach Ermittelrurg der Centralnotlrungsslelle der preußische» Landwirthschastskammcr» wurden bezahlt in Berlin: Weizen 212, Roggen 146,50, Hafer 171 Mt: Stettin Stadt: Weizen 210, Roggen 145, Hafer 152 Mart. — Wetter: Schön, Oslwind. grants»«! a. M. cSchlub!. Credit sas.oo DILccmte M.ro. Dresdner Bant-.—. StaaWalin —.Lmnbardcn m'/«. Lanralnitte sos.sir. Ungar. Gold . Ponuatcten rs.so, Key. Paris. <3 Nl,r NaidmIUaa«.) Rente lvs.22. Italiener sr,S7. isvanier W'/», Porlnaietcn ra.sa. Tucken W.ra. Liirlenlooie rrr.so. Otlonian- bank sss.oo. Sraaidbal», Lombarde»—.-. Bctiaiwtet. »arrs. S rodaNeumartt. Wricc» ver Juni s»,2s, ver Scvtbr.-Derbr. M.ss. sleiarnd. Rubol per Inni ««.so, »er Seritt» Dezember -I3.7S. matt. Sviruus vcr Snni S4.M. vcr Sevlor.-Tubr. S5.2S, ruliia. «nilirrda»,. PrrdnUcn-Bcricbi. Wc»eu ver Juni —. ver November —. aciaitutSIos. Roaacn ver Juni —. vcr Otiodcr rrs.oo. Lonbon. Produkten - Verübt. Getreidemartt schwach. Schwimmende Gcrsie S». niedriger, — Wetter: Trübe. Ocrtliches imd Sächsisches. Paris, ein Diner statt. , rem deutschen l woran Prinz und Abend von — In Sibh 1 lenvrt fand Dienstag Nachmittag 2 Uhr bei den Majestäte n ei» größeres Diner statt, zn welchem u. A. Einladungen erhalten hatten: Oberst Kuhn, beauftragt mit der Führung des Jeldartillcric-Regrinents von Pcuckcr, Ober- vostdrrektor Hubert und OberregicrungSratl, von Dewitz, sämmtlich in Breslau, Landrath von Scheliha i» Trebnitz, Major von Kalckreuth, Kommandeur des Jäger-Bataillons Nr. 6 in Octs. nebst Gemahlin und Tochter. Rittergutsbesitzer von Scheliha auf Zessel nebst Gemahlin, sowie der herzoglich braunschweigische avmerpräsidcnt a. D. und Kammerherr von Hcmtelinann arri KrciS Sanfter. e. König!. Hoheit Prinz^riedrich August ist mmerpräsi rvoro^ko, gestern früh 3 Uhr 39' gmo Anrften Von Swhllcnort hier cin- — Herr Oberhofmcistcr Generalmajor hat sich gestern nach Sibyllcnort begeben, der Königin den Dienst ans die "" Sibyllcnort zu übernehme». z. D. v. Ma um bei Ihrer' Dauer des Aufrnt ÄL usrnthalt» in «
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite