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Sächsische für Schandau, Sebnitz nnd Hohnstein. LM" Dtc „Sächsische Elb-Zeitung" erscheint regelmäßig Freitags und ist durch die Expedition in Schandau, sowie durch alle Postanstaltcn für 10 Ngr. vierteljährl. zu beziehe». — Inserate nchnicn au: Hr. Buchbindcrmstr. Broscp in Sebnitz, Hr. Kämmerer Hesse in Hohnstein u. Hr. Rausin. Angermann in Königstein, welche man an erwähnten Geschäftsstellen spätestens bis Mittwoch Abend, in der Erpeditiou d. Bl. aber bis Donnerstag früh 9 Uhr abzugcbcn bittet. 36. Freitag, den 6. September 1861. Wochen schau. Sachsen. Schandau. Auö Anlaß des Dresdner Jahrmarktes läßt die Direction der Dampfschifffahrt zu Dresden nächsten Montag und Dienstag, den 9. und 10. Septbr., außer den gewöhnlichen Schiffen Nachmittags 2'/, und Abcndö 6H4 Uhr noch zwei Dampfschiffe von Dresden nach allen Stationen biö hierher abgehen, und verweisen wir noch besonders auf daS in dieser Nummer , darauf bezügliche abgedruckte Inserat. — Obschon cs selbstverständlich nicht zu den Be schäftigungen oder Aufgaben unseres Blancs gehören kann, auf die neuesten wissenschaftlichen Werke irgend einer Art aufmerksam zu machen, so werden cs unsere Leser doch gewiß gerechtfertigt finden, wönn wir einmal eine Aus nahme machen, da das Werk, welches die Aufmerksamkeit der Wissenschaft übcrbaupt auf sich zu lenken geeignet ist, ganz besonders aber dem Freunde der vaterländisch.sächsi schen Geschichte empfohlen zu werden verdient. ES führt den Titel: „Licht und Schatten." Ein Beitrag zur Culturgeschichte von Sachsen und Thüringen im XVI. Jahrhundert. Nach seltenen handschriftlichen Urkunden und anderen Quellen bearbeitet von Aug. Victor Richard, Pastor bei der evangelisch-reformirten Gemeinde in Dres- den. Leipzig (bei Teubner) 1861. S. 4328 der vor liegenden kulturgeschichtlichen Beiträge beziehen sich inSbc- sondere auf das Leben in Familie, Kirche und Staat. Außerordentlich viel Neues und zugleich Charakteristisches hat deö Verfassers unendlicher Fleiß zusammengetragrn. Wir empfehlen das Werk auch recht angelegentlich der Bibliothek deö Gewcrbcvereincö. Auf Weiteres dürfen wir unö hier nicht einlassen wollen. Dresden. Am 29. Aug. sind Ihre Majestäten der König und die Königin mit den Prinzessinnen Sidonie und Sophie von der nach der Schweiz unternommenen Reise wohlbehalten wieder in Pillnitz eingriroffcn. — Se. Majestät der König haben am 31. August Vormittag die Mitglieder des deutschen Juristentagcö zu empfangen geruht. Dieselben hatten sich zu diesem Zwecke Vormittags '^10 Uhr in den Paradesälcn des königlichen Schlosses cingcfundcn und daselbst nach Landsmannschaften geordnet ausgestellt. Sc. Majestäten ließen sich die Direk torien deö Plenums und der Abthcilunaen, und sodann verschiedene Noiabilitätcn der einzelnen Länder durch Se. Ercellcnz den Herrn Justizminister vr. v. Behr und den Herrn GeneralstaatSanwalt vr. Schwarze vorstcllen und geruhten dabei, Sich mit denselben huldvollst zu unterhalten. — Den Mitgliedern des deutschen Juristentags ist in zuvorkommender Weise Gelegenheit geboten worden, die Schönheiten der Umgegend Dresdens in drei Hauptrich- tungcn kennen zu lernen. Den Exkursionen nach Meißen und Tharaud schloß sich am vorigen Sonnabend eine weitere nach der Bastei an. Durch einen von der k. Staatörcgicrung freigebig gestellten Ertrazuamit bekränzter Lokomotive wurden Herren und Damen Nachmittags 1 Uhr nach Rathen geführt. Dort wartete ihrer ein eben falls von der k. SiaatSregierung gemieihetcö Dampfschiff, welches einen Theil der Damen vorher auf dem Strome nach dem VereinigungSpunktc geführt hatte. Nach einer gemeinschaftlichen Waffcrfahrt biö dicht unterhalb König stein, dessen Festung sich in dieser Nähe in imposanter Weise präsentirte, kehrte man nach Rathen zurück, um am jenseitigen Ufer den romantischen, durch die nahe Vereinig ung verschiedenartiger prächtiger Aussichtspunkte und Pa noramen berühmten Weg zur geschmückten Bastei hinauf zusteigen, wo für bequeme Bcwirthung so zahlreicher Gäste Sorge getragen war. Ein Tbeil der Besucher benutzte noch die Gelegenheit z» einer Wanderung durch den Utte- walder Grund, sich in Pötzscha mit der auf dem alten Wege wieder per Ertrazug zurückkchrenden Mehrzahl ver-? einigend. Zahlreiche Thcilnahme hatte die Durchfahrt in Pirna erweckt, wo auf dem Hinwege langhallenve Böller schüsse, auf dem Herwege bengalische Flammen, die unter Anderm den Sonnenstein in malerischer Beleuchtung zeig ten, auch sich noch später von einer Höhe wiederholten, die Gäste begrüßten. Die diesjährige Leipziger MichaeliSmesse beginnt den 30. September und endigt mit dem 19. Oktober. In der Nacht zum 29. Aug. gegen 2 Uhr entstand in Planen i. V. in dem beim Brande von 1859 ver schont gebliebenen östlichen Theile der Neustadt in den Hintergebäuden des Jägcr'schen oder Thiemc'schcn Hauses Feuer,' das in, den hölzernen Gebäuden mit reißender Schnelligkeit um sich griff. Nachdem es gegen 4 Uhr bewältigt schien, erhob sich nach 7 Uhr, durch den heftigen Wind angeregt, die Flamme aufS Neue, so daß bis etwa 9 Uhr des Vormittags 25 Häuser gänzlich nicdcrgebrannt, 2 stark beschädigt und 10 reich mit Getreide gefüllte Scheu nen ein Raub der Flammen geworden sind. Nachmittags um 5 Uhr stürmte es aufö Neue, doch brannte diesmal nur der Dachstuhl eines dem Feuer nahestehenden Hauses thcilweise nieder. Die ganze Reihe Häuser von Gerber Buchheims Hause an der steinernen Elbstcrbrücke an bis über daü „Hotel de Pologne" hinauf, die ganze Gerber gaffe, mit Ausnahme dreier neu gebauter Häuser, die Häuser im Winkel am Amtsberge vor dem Hammerthore,