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Nummer 25S — 37. Iahrg LachMe Uolfszeilung I»1chel>«t I mal wSch«nINch. M«naMch«i v«zug,pl<!i durch lrüger «Inschl. « P,g d,o. « vt» IlSgtlkhn l70: durch »I« VdK l.70 «Inlchllebllch P-Kilderwrkungsg'bllhr, pijllgnq « Pok-B«stellg«ld. «lUj«l.Nr, 10 «iz„ SE-Knd. und S-tU-gE. » «sz. «bbiftrllimgen mllli«a InLIrft«,, ,1«, Njoch, ««, ««laus d«r v,»»g^«!t Ichrlsillch ix!« Verlag «lagrgang«» I«!«. Udler, kri-tt öllstti UI», Stbestellungei «nlg-genrre-m«^ v«Uag„N Die««». «nj-lgenprel!,: dl, 1sl»lU„ « «» breit« g«U, I Mi sk, gamllleridiri«!!«» b Vl» H gl, Pldtzwldlch« an«, »Ir «k,»!»' i»V«- Schrt>U,Ilmig: Dr,«,rr.«., PdUerftrotz, 17. g-rrrruf U71l ». 71017 SelchLItistell,. Druck und «„lag: German!« Buchdruck,»«! und Verla, lh. un» «. Winkel, PaNeistratz, 17, gernruj «017, Poftlch«»! Nr. 107S, Bank: Stadldanl Dresden Nr. «7S7 ' ! I« Freitag, 4. November 1938 Zm gall, oon höherer Gewalt, Verbot, «tnlretender Vekted,- ftörungen hat d«, Bezieher oder werbunglretlxnd, tetim «nlpröche, !°ll, d!e geltun, tu belchrönltem Umgang«, »«» lpätel oder nicht «rlcheint. Griallun,,,»« tß Dr,,»«». Englands Lnstverleidignng rüstet ans 4S000 Mann für Luftabwehr eingesetzt Sore Velisha vor dem Unterhaus London, 4. November. Das Unterhaus befähle sich gestern in ausgedehnter Debatte mit der englischen Heimatsverteidigung, besonders mit dem Luftschutz. Ein Oppositionsantrag wurde da. bei noch einer ausführlichen Erklärung des Kriegsministcrs mit 365 gegen 130 Stimmen abgelchnt. Kriegsministcr Höre Belisha erklärte, dah man der Verteidigung gegen Luftangriffe dieselbe Aufmerk samkeit schenken müsse, wie mau sie immer der Erhaltung der Flotte zugewnndt habe. Die Negierung sei entschlossen, die Erfordernisse der Lustverteidigung in grösstmöglichem Umsange zu erfüllen. 1936 habe man die erste Luftabwehrdivision in Stärke von 2500 Mann geschaffen. Ihre gegenwärtige Stärke belaufe sich aus 45 000 Manu. Die Regierung sei zu dein Schlich gekommen, 10 L u f t a b w c h r d i v i s i a n e n der Territori alarmee in Stärke non 100000 Mann zu scl-assen, die auf das ganze Land verteilt seien. Höre Belisha machte dann nähere Ausführungen über ver schiedene Flugabwehrgeschütze, die in der englischen Armee eingcsührt werden sollen und fuhr dann fort: Der Zustand der Rückständigkeit werde nicht andauern. Jeden Monat werde die Nation stärker werden. Der Gndkampf um den Ebrobogen PInell von den Roten vollständig ausgeplündert. Burgos. 4. November. Der nationale Heeresbericht bestä tigt das Iortschreiien des siegreichen Vormarsches der Truppen, die den heftigen Widerstand des Feindes iiberwan- den. Die Linien der Noten wurden an verschiedenen Stellen durchbrochen, wobei die Ortschaft Ptnell erobert wurde. Der Feind lieh zahlreiche Tote zurück. Das Pandolsgebirge und das Cavnllosgebirge befinden sich völlig in nationalspani schem Besitz, ebenso wie die zwiscl)en beiden Höheuzügcn führende Pahsirahe. Die Zahl der Gefangenen betrug 518. An der Madridfront wurde im Abschnitt von Billa Verde ein feindlicher Angriff abgewiesen. Im Guadaramagebirge mach- Wcimar, 4. November. Die NSK teilt mit: Der Gau Thüringen der NSDAP feiert in Weimar seinen Gau tag 1938 in Anwesenheit des Führers. Als Auftakt findet am Freitag, 4. November, abends 20 Uhr. in der Wci- marhalle eine Tagung des thüringischen Führerkorps statt, aus der nach dem stellvertretenden Gauleiter Siekmcier, Gauleiter und Reichsstatthalter Sauckel und Reichsleiter Alfred Rosen berg sprechen. Am Sonnabend, dem 5. November, wird Verfüh rer nach Weimar kommen. Nach der Einweihung des neu erbauten „Hauses Elephant" durch den Führer, der als erster Gast mit feinen alten Mitarbeitern und Mitkämpfern aus Partei, Staat und Wehrmacht zum Gautag hier wohnen wird, findet ein Staatsempfang im Schloh statt. Hier wird der Gauleiter den Führer namens der thüringischen Regierung und des Gaues begrühen. Am Abend ist ein« Festausführung von „Aida" im Deutschen Nationaltheater, an der der Führer eben falls teilnimmt. Am Sonntag,- dem 8. November, nimmt der Führer den Vorbeimarsch der Partei am Karlsplatz ab und spricht am Nach- mittag auf der G r o h k u n d g e b u n g in der thüringischen Landeskampfbahn. Tellnahmepfllcht der SA-Sportadzeichenträger an den örtlichen Feiern zum 9. November. Die Ober st eSA-Führung gibt, wie die NSK mel- det, bekannt, dah alle Inhaber des SA-Sportabzeichens ver pflichtet sind, am 0. November 1938 an den örtlichen Feiern der NSDAP anlählich des 15. Jahrestages des Blutopfers vom 9. November 1923 teilzunehmen. Die Einzelheiten für die Durchführung der Feiern wer den örtlich bekanntgegeben. Aund S7000 deutsche Gemeinden Durch die Heimkehr der sudetendeutschen Gebiete wird die Gesamtzahl der deutschen Gemeinden erneut um 3448 vergröbert. Altrcich und Ostmark zählen 53 900 Gemeinden, so dah sich ein- schliehlich des Sudctenlandes die Zahl der deutschen Gemeinden auf mehr als 57 000 erhöht. Von den Sudctendeutschen Ge meinden entfallen 2082 auf Böhmen und 764 auf Mähren und Schlesien. Das Charakteristikum der sudetendeutschen Gemein den ist, dah 1906 Gemeinden, also fast 80 Prozent sämtlicher Gemeinden nur eine Einwohnerzahl bis 500 haben. Sieben O:ädic habe» eine Einwohnerzahl von 30 000 bis 50 000. ten die nationalen Truppen in einem Handstreich fünf Gefan gene, die Roten verloren dabei 15 Tote. In zwei Lustkämpfcn schossen die nationalen Flieger drei Cur!ih- und fünf Boeing-Maschinen ab. In der Nacht zum 2. d. M. belegten nationale Bomber militärische Ziele im Hafen von Barcelona, sowie Batterien bei Montjuich, dem Bahnhof von Sagunt, eine Kriegsmaterialsabrik in Badalena, den Flughafen von Tarragona, eine Kriegsmatcrialfabrik in Earagcntc sowie die Flughäfen von Alcazeres in der Provinz Murcia und San Javier und Llebrcgat mit Bomben. Die Folgen waren zahlreiche Brände. Nach einem Augcnzcugenbericht von der Ebrosront bot das am Donnerstagmnrgen eroberte Dors Pincll einen für solche Fälle gewohnten Anblick. Der Ort war vollständig aus- geplündert. Kein einziger Bewohner war zurückgeblieben. Pinell, das von den Roten hartnäckig verteidigt wurde, war eine Stunde lang das Ziel eines energischen nationalen An griffes. Die Strahcn waren voll von Leichen der roten Mist zen. Die nationalen Kolonnen rückten von Pinell nach Mora del Ebro vor, wo der Feind allem Anschein nach seine Haupt kräfte zusammengezogcn Kat zum letzten Widerstand vor einem endgültigen Verlust des Ebrobogcns. Amerikanischer Flugdienst über den Atlantik? Pläne einer amerikanischen Luftverkehrsgesellschaft Newyork, 4. November. Nach einer Mitteilung ihres Prä sidenten hat die „American Export Lines Incorporated" die Absicht, im April des nächsten Jahres einen Flugverkehr über den Atlantik zu eröffnen. Dieser Flugdienst würde eingerichtet werden für Post und Fracht und würde der erste unter ame rikanischer Flagge sein. Der Flugdienst ist geplant von New- york, Baltimore und Boston über die Azoren nach Paris und Bordeaux. Anschluhverbindungen nach Berlin, Rom, Athen und Alexandrien würden eingerichtet werden. Hierzu wird berichtet, dah das erste für diesen trans atlantischen Verkehr in Frage kommende Flugboot im kom menden Frühjahr geliefert wird. Zunächst sollen Probeflüge durchgeführt werden, bevor der regelmähige Post- und Fracht dienst ausgenommen werden kann. Schweres Verkehrsunglück durch Fahrlässigkeit Zwei Tote, zwei Schwerverletzte. Brandenburg, 4. November. Am Donnerstag nach 19 Uhr fuhr auf der Reichsautobahn Berlin — Hannover unweit Leh- nin der Kraftwagen des Obcrreichsanwaltes beim Volksge richtshof Parey-Berlin aus einen parkenden Lastzug, der un beleuchtet mar, aus. Dabei wurden Parey und der Erste Staatsanwalt beim Volksgerichtshof . Geipel getötet. Der Neichsanwalt Parisius und der Fahrer Keller wurden mehr oder weniger schwer verletzt. Unmittelbar darauf fuhr in den völlig zertrümmerten Personenkraftwagen, dessen Licht durch den Unfall verlöschte, ein anderer Kraftwagen, dessen Insassin ebenfalls schwer ver letzt wurde. Der Fahrer dieses Wagens trug nur gering fügige Verletzungen davon. Staatsanwalt Parisius und die Insassin des zweiten ver unglückten Personenwagens wurden in schwerverletztem Zu stand in ein Krankenhaus bei Potsdam geschasfl. Die Ermittlungen ergaben, dah der Lastzug infolge des verheerenden Zustandes seiner Bereifung bereits über 24 Stun den auf der Autobahn sestlag. In ungemein grober Fahrlässigkeit hatten sowohl sein Fahrer wie auch sein Begleiter das Fahrzeug verlassen, ohne es in der Dunkelheit kenntlich zu machen. Beide wurden verhaftet, der Fahrer in Berlin, wohin er sich begeben hatte. Der Reichsminister der Finanzen hat durch Erlah vom 1. November 1938 in den fudctcndcutschen Gebieten insoweit von der Erhebung des Wehrbeitrages mit sofortiger Wirkung Ab- stand genommen, als cs sich um Frauen und um solche Männer handelt, die am 31. Dezember 1937 das 45. Lebensjahr vollendet haben. Am 9. November Klaggen heraus! Der Reichsminister de» Innern und der Reichsmlnister für Bolksaufkliirung und Propaganda geben folgendes bekannt: Am 9. November 1SS8 flaggen di« staatlichen und kom munalen Verwaltungen und Betrieb«, die sonstigen Körper- schäften, Anstalten und Stiftungen des össentlichen Rech«, und di« össentlichen Schulen im ganzen Reich« »ollmast. Di« Br- völkirung wird geb«««n, in gl«ich«r Weis« zu flaggen. Frankreich hat Gorgen Auf dem Parteikongreh der Nadikaljozialen fanden sowohl der Ministerpräsident Da lädier wie auch der Wirtschastsminister, schliehlich auch der Finanz minister Marchandeau Verständnis und Zustimmung für die Massnahmen, die Frankreichs Wirtschaft in Gang und seine Finanzen in Ordnung bringen sollen. Kaum nach Paris zurückgekehrt, schon im ersten Kabinettsrat gab es Schwierigkeiten, denn inzwischen halten die Leute mobil gemacht, die Uberlieferungsgemäh ein Wort mitzureden haben. Jedenfalls ist das heute noch der Fall, denn sonst liehe es sich nicht erklären, warum der Ministerpräsident den F i n a n z m i n i st e r auswechselte, warum er Marchan deau, mit dessen Vorschlägen er in Marieille noch einver standen war, auf den weniger umstrittenen Posten des Justizministers abschob, um dafür in Paul Neynaud einen Mann als Finanzminister hereinzuholen, dem nicht ohne Grund nachgesagt wird, noch immer an die stark ver blaßten Götter des Wirtschastsliberalismus zu glauben. Tatsache ist, dah das erste, was Paul Neynaud als Finanzministcr besorgte, eine Erklärung an die Presse war, er brauchte siins Tage Zeit, um einen neuen Staats haushalt auszu st eilen, aber er denke nicht daran, durch eine Franc-Abwertung den Weg aus der Krise zu finden. Zum Verständnis sei hier bemerkt, dah Nemiaud bis her wenigstens wiederholt für eine neue Franc-Abwertung eingetreten ist, mit einer Begründung, die objektiv gesehen, heute eben noch so gültig ist wie sie es gestern war. Aber Neynaud hat Zeit verlangt, die ihm die össentliche Mei nung in Frankreich gewähren muh, denn es ist nirgendwo ein Geheimnis, dah Wirtschaft und Finanzen nicht etwa einer neuen Krise zusteuern, sondern mitten darin sitzen. Auf der einen Seite sind von der Volksfront wachsende Staatsausgabcn übernommen worden, darunter die Zu schüsse für die verstaatlichten Betriebe, ferner darunter die NUstungsausgaben, schliehlich auch all das, was aus den Departements und von den Gemeinden angesordcrt wird. Auf der anderen Seite haben die Einnahmen mit den wachsenden Ausgaben nicht Schritt gehalten, so dah immer wieder zu Vorschüssen bei der Bank von Frankreich ge griffen werden muh mit dem Ergebnis, dah ein Fehlbetrag vorhanden ist, der nicht nur einem F'n instninistcr, sondern einem Parlament und einem ganzen Volk ernste Sorgen machen muh. Dieser Fehlbetrag ist bisher aus rund 5 0 Millia r« den Franc geschützt worden, während die Gesamtein nahmen des Staates sich bisher wenigstens auf knapp 5 5 Milliarden Franc beliefen. Hier verstehen wir auch sofort, weshalb in Marseille von drakonischen Maßnahmen die Rede gewesen ist, von Devisenkontrolle, von der Eoldbeschlagnahme, von neuen Steuern, sogar von einer Vermögensabgabe. Wir verstehen noch mehr, warum der Wirtschaitsminifter Gentin von einer staatlich ausge richteten Wirtschaft sprach, was Ministerpräsident Daladier ausdrücklich unterstrich in Hiustcht darauf, dah. wenn es nicht gelingt, die industrielle Produktion zu steigern, alle anderen finanziellen Maßnahmen nicht viel taugen. Unter der Herrschaft der Volksfront ist die industrielle Produk tion noch weiter aligesunkcn, wobei zum Vergleich erwähnt sei, dah, wenn für 1929 eine Kennziffer von 100 für die industrielle Produktion zugrunde gelegt wird, diese zur Zeit bei 70 liegt. Auch die Franc-Abwertung hat nicht viel genützt, hat nicht verhindert, dah der Preis spiegel sich wieder erhöht hat, aber auch die Lebenskosten, so dah Arbeiter und Angestellte sowie Bürger und Bauern über eine geringere Kaufkraft verfügen als vor der Ab wertung. Vielleicht ist das die Ursache, dah der neue Finanzminister Paul Neynaud. der gestern noch die Finanz- und Währungspolitik der Negierung Daladier scharf kriti sierte, heute von einer Franc-Abwertung nichts mehr wissen will. Der Ministerpräsident ist entschlossen, das Wort von der a u s g e r i ch t e t e n Wirtschaft wahr zu machen- Das ist in Frankreich nicht so einfach trotz der Zentralisa tion der Verwaltung, denn die Wirtschaft kann nicht ein heitlich geleitet werden, ohne die Interessen bestimmter Ge biete allzu hart treffen zu müssen. Hier sind Uebergangs- Maßnahmen notwendig wie die Schaffung von Wirtfchasts- kammern, an die Frankreich schon herangegangen ist, ohne dah es möglich sein wird, dah sich das sofort organisatorisch auswirkt. In der Wirtschaft selbst haben sich auch schon starke Widerstände gegen eine staatlich ausgerichtete Wirt schaft erhoben, weil überall noch die Furcht lebendig ist, es werde sich dabei nur um eine Fortfetzuna der marxistischen Wirtschaftspolitik der Volksfront handeln. Die 4 0 - 2 t u n d e n - W o ch e bat den Ertrag der Wirtschaft ebensowenig gestciaert wie das GUamteinkom- wen der Arbeiterschaft, was sich darin o-isdrückt, dah d'o Einkommensteuer weniger ergiebig ist. als vor zwei oder Thüringen erwartet den Führer Gautag tu Weimar — Staatsempfang im Schloß — Großkundgebung mlt Führer-Rede