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Dresdner Nachrichten : 12.12.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189612127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18961212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18961212
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-12
- Tag 1896-12-12
-
Monat
1896-12
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.12.1896
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Murhmaßlihe Wltlccaug: Unsicher, leichter Frost, Lulmabend, 12. Dezbr. PolttiickkS. Die internationale Lage, die unter dem Einflüsse der winter lichen Zeit in den letzten Wochen so angenehm ruhig geworden ist. daß man im ullgemeinen europäischen Interesse wünschen möchte, es fröre auch den Sommer über im Orient, beginnt neuer dings wieder einige Wellen zu schlagen, In der englischen Presse ist plötzlich die schon seit Monaten geschlossene Diskussion über dcn angeblichen russisch-chinesischen Gehcimvertrag neu eröffnet worden und in Lourenzo-Marguez an der Delagoa-Bay hat eine Revolte stattgefunden, die das deutsche Interesse empfindlich be rührt und die deutsche Kolonialpolittt zu verschärfter Wachsamkeit gegenüber der dortigen Machtverthcilung aussoroert. Der behauptete geheime Beitrag zwischen Rußland und China, bezüglich dessen Lord Salisburh seiner Zeit, als er zuerst am politischen Horizont austauchke, beschwichtigend abwinktc. hat nun mehr, zunächst allerdings blos in den Spalten eines englischen Plattes, das seinen „Wortlaut" in Paragraphen wiedcrgiebt, reale Existenz aiiaenvmmeu, In 12 Artikeln werden Vereinbar ungen getrosten, deren wesentlicher Inhalt darin besteht, daß 'Rußland von China die Erianbniß z» Elsenbahnhauten durch die Mandschurei erhält, außerdem aber auch Abzweigungen nach Süd- weslcn (Port Arthur) vornehmen darf. DaS heißt mit anderen Worten, daß Rußland in den Stand geietzi wäre, Westsibirien und das europäische Rußland mit Wladiwostok ans dem kürzesten Wege zu verbinden und im Kriegsfälle über ganz Nord-China (Petiiig würde von der äußersten russischen Eisenbahnstation nach dieien Abmachungen nur etwa >8 geographische Meilen enrlernt sein) wie über eigenes Gebiet zu verfügen, also anch die Benutz ung der dortigen risireicn Häsen ausschließlich für sich zu bean spruchen. Es laßt sich gar nicht leugnen, daß ein Vertrag der in Rede stehenden Art dem russischen Interesse voll und ganz ent sprechen würde. Die Möglichkeit, daß er eristiren könnte, ist daher keineswegs ausgeschlossen. Sollte cr dennoch eine Erfindung der in London bestehenden Nachrichiensabrik sein, die lediglich zu dem Zwecke gemacht wäre, um aus den Strauch zu schlagen, so würden die bctaillirtcn Festsetzungen doch jedenfalls insofern von Interesse sein, als sie zeigten, wie genau man sich in London in die russische Seele hinetnzuverietzcn weiß. Die englische Presse nimmt natür lich schon heute den angeblichen Vertrag als baare Münze hin und ist lehr auigebracht. Einige Blätter hoffen, daß der Vertrag noch mcht ralisizirt sei und verlangen von Lord Salisbury energischen diplomatischen Widerstand, andere erklären, England müsse sochrt im Süden Chinas genau dieselben umfangreichen Rechte erwerben, wie Rußland sie sich im Norden gesichert habe. Wieoer andere, zu denen in erster Linie die „Times" gehören, wollen den Wider stand Englands auf den Fall beschränkt wissen, daß die englischen Interessen „direkt" angegriffen wurden. Bis dahin aber, meinen sie. müsse England sein eigenes Geschäft besorge». Dieses „eigene Geschält" Englands ist aber gerade der Haken bei der Sache, Es ist nämlich das Geschäft des „GrapsenS", des Nehmens ohne Recht und der Vertheidigung des so Genommenen mit allen Kamen und Pfiffen einer ganz und gar gewissenlosen Politik und Dwlomatie. Wie es die Engländer machen, um ihre Herrschaft ausrecht zu erhalten, schildert ein Dr. Peez in einer längst e> chiencnen Brwchüre in folgenden, unübertrefflich bündigen und schlagenden Sätzen, die allgemein verbreitet za werden verdienen: .Sem selbst zu führenden Kriege ausweichen: das Ziel durch ra uniite Klugheit erreichen, die Livlomalic und am rechten Orte das Gold arbeiten lassen; die Verfolgung eigensüchtiger Zwecke dimer hochklingenden Grundsätzen verbergen; bei ungünstiger Weltlage Beleidigungen ruhig einstccken, dagegen kaltherzig zur Herbeiführung guter Gelegenheiten wirken und den Zeitpunkt schwarten; Verwickelungen clufädeln. dann aber die Hand heraus- zicscn; neutral bleiben, aber beiden Theilen Baffen liefern, »nd wahrend heißblütige Idealisten sich schlagen, über beide kämpfende Shelle hinweg wacker Vorlheile einheimscn; die Kräfte der Streikenden sich erschöpfen lassen, um bei dem Friedeusschluß »«geschwächt dazustehen und dessen Bedingungen zu diktiren; kurz mit srcmden Ochsen deneigenen Acker zu bestellen - das ist der Kern der Politik bei den modernen Phöniziern." Wenn die Väter dieser Politik ein mal bemerken, daß einer ihrer Gegner früher anf- gestandcn ist. als sie selbst, so khun sic, als ob sie in ihren heilig- flcn Rechten gekränkt wären. Auch letzt möchten sie am liebsten ganz Europa in Waffen ans ihrer Seite sehen, um daS.Unrecht", das ihnen Rußland in Ostaffc» zngesügt hat, zu sühnen. DaS ist aber ein eitles Bemühen. In dem vorliegenden Falle heißt es! u'sach; .Wer zuerst kommt, mahlt zuerst", und wenn die Russen Ob und wie weit die Engländer bei dem Punch in Lorrrenzv erst Margnrz die Hand im Spiele haben, wird erst noch sestzustcllei, kein. Einstweilen haben wir mit der einen unbczwcifelbareu That- j suche zu rechnen daß der Vorfall den Engländern außerordentlich > gelegen kommt, weil er ihnen eine Veranlassung bietet, sich einzu- ^ mischen wegen der Beschimpfung, die gleichzeitig einer englischen! - . Flagge zugetügi worden ist. Die Delagoa-Bay ist nach der lieber-! icden Fall eine würdige Ausgabe für das Reich. Anch in Bczu ; zeugung uiiseier maßgebenden Koloiiialpolicikcr ein Brennpunkt > aus die übrige» Punkte bitte! cr, die Rewliilion anzunekmen. ui cr fordert deshalb das Haus dringend aus. vor Allem Nr. 1 der Resolution anzunehmen. — Abg. v. Cuny znat.-lib.) kvnstaisii. daß Nr. I und 2 der Resolution vom Hause schon in der Sitzung vom l. Juli angenommen worden leien. Tie dinff, Nr. 3 der Resolution emvwhlene Regelung der Haftung des Reiches für den durch Reichsbeamie verursachken Schaden sei am von politische» und Hnrideislitteressen. an dem in bedenklicher Weite Zniidstvss ausgehäitti liegt, dessen Explosion England zugut kommen würde, wen» Teukichland und Frankreich in der wachuimcn Ver folgung ihrer eigenen Interessen lässig werden sollten. Auch an diesem Punkte der Welt ire>bc England nicht etwa eine vereinzelte Beutc- poiitik.wndern es handelt iiinerhalb des großen Rahmens 'einer Weli- vvlitik, die sich in einem dreifachen Siufenautbau vollzieht: Süd- »nv Ost-Afrika; Sudan. Milielmecr-Egyptcn: Vorderasicn. Indien. Hat Encfland erst einmal die Delagoa-Bay in Besitz genommen, so hat es den Standpunkt gewonnen, von dem es ganz Südafrika aus den 'Angeln heben kann. Tic Delagoa-Bay ist daher fortgesetzt ein viel- uiiiworbeiicr Gegenstand der britische» Begehrlichkeit, dem man zunächst mittels der von TiSraeli erfiindenen „cu»c>w)b; bvpatbäeuüra", der Eroberung ans hypothekarischem Wege zu Lewe geht. Es werden in London die größte» Anstrerr,jungen gemach!, um die Delagoabahn-Obligaiionen zu jede,» Preise »i englische Hände zu bringen, ebenso wie man seiner Zeit Egvpte» mittels eines regel rechten Böiscngeichnsts unter englische Botmäßigkeit gestellt und jetzt dort mit Hflse eines billigen „Vorschusses" auf's Neue die englüche Herrschaft befestigt bat. Derartigen Manövern muß von Seiten der miiinleressiNea Mächte rechtzeitig durch entwrechend? Gegeiiakiiviien ein Paroli gebogen werden ES ist freilich nicht zu verkennen, daß das mangeinde Entgegenkommen Frankreichs gegenüber Deunchlnnd ei» ivesemlicheS Hinderniß für einen erfolg reichen Widerltand grxien die eiialnchen Bestrebungen in Sud-Airrla bilder. Trotzdem darf sich Leulschiand nicht davon abhaite» lassen, seine eigenen Interessen in jener Svhace anch allein mit allem Nachdruck gegen England zu wahren. Dazu bieten die jüngsten Ereignisse in Loureuzo-Maraukz eine Gelegenheit, bei der liniere Negierung ihren kolonialen Weitblick zu bekunden sicherlich nicht verfehlen wird. Allerdings kann die Regierung nicht Alles allein machen. Wesentliche Voraussetzung einer erfolgreichen Kolonialpolitit wird immer die ihätige Mitbekhciligung des heimischen Kapitals au den kolonialen ttutcrncbniunqen sein, ein Punkr, der uns leider noch viel zu schassen mach!, während uns gerade die Engländer hierin mit leuchtendem Beispiel vorangehen! Das deutsche große Kapital aber verhält sich immer noch avlehnend und spröde gegen die überieeischen Unternehmungen und hemmt dadurch eine erfolg reiche Aktion der Regierung, die an allen wichtigen Stellen mit leichem 'Nachdruck rinsetzen könnte, ganz hedemend. Wie eng- erzig znge'chniirt wir den Beute! zu halte» geneigt sind, sobald es sich in» übe sceische Aufwendungen handelt, habe» die letzten Verhandlungen über die Postvampiervorlage gezeigt. Wir stehen eben noch zu sehr unter der Hemchaft der traditionellen Gleich giltigkeit gegen koloniale Interessen, die im Lause einer langen rein kontinentale» ExiNcnz in »ns groß geworden ist und die ganz avziischütteln wohl erst der nächstea Generation gelingen dürste. Jnzwuchen wird von Seiten der Regierung »nd der Kolonial- freunde Alles zu geichehen haben, was irgend möglich ist. um den kolonialen Gedanken wahchafi volksthümlich zu machen, wie cS unser nationales Lebensintereffe erfordert. Ein gutes Mittel zu die eni Zweck wäre u. A. die allgemeine Verbreitung von guten kunstleriichei, Darstellungen aus unierm Kolonien, die nach der Absich! der Leiter der kolonialen Bewegung gefördert werden soll durch die Uebcrwellnng von StaalSnmerstützungen an solche Künstler, die koloniale Studienreisen unternehmen wollen. Ter Regtrrung soll demnächst Gelegenheit gegeben werden, sich zu der Sache zu äußern und cs darf wohl mit Rücksicht aus den äugen- scheinüche» nationalen Vorlheil. den die Verwirklichung des Plans iw Gefolge haben würde, mit Sicherheit erwartet werden, daß die Regierung sich zustimmend verhält. cstaaisiekretär Nicberding: Für einzelne VenvallungSzweige möa eine Regelung der bett. Hastpflicht deS Reiches möglich un, wünschenswert!) kein, aber eine generelle Regelung für alle V.u waltungszweige. eine einheitliche Regelung suc dieselben, sei ganz unmöglich und imdurchsührbar. Zu bedenken gebe er außerdem daß die Haftpflicht für das Pvsl- mid Eisenbahnwesen berettS regelt sei. Wunsche man an dieser Regelung Aeiidenmgen v. > zimehmcn ooer nicht? Wenn nicht, dann muffe daS doch minde sreus in einer Resolution zum Ausdruck gebracht werden. Wa dann daS Verlags- und Verffchcrnngsrechl anlange, so sei de Wunsch nach deren Regelung berechtigt, aber diese sei schon in An griff genommen, und sobald die Regierung mit allen Arbeiten im Anschluß an das Bürgerliche Gesetzbuch fertig sein würde, hoffe sie, dem Hause darüber bald Vorschläge machen zu können. Für die Regelung von Berg-, Jagd-, Fischerei- und Wasserrecht müsse m, nach denen Botschafters in Paris, Sir Edward Fernschreib- und Acrnsvrech-dertckite vom N.Dezbr. ' Wien. Abgeordnetenhaus. Bei der Budgetdebatte erklärte Gras Badent. die Regierung strebe sachliche Erfolge an, wolle nicht durch Verheiwlngen die Gefolgschaft irgend einer Partei erlangen und eFt-ebe Fühlung mit den Parteien, um den SmatSfrieden zu bewahren und eine nicht parteimäßige Behandlung der Grund fragen z» erzielen. Unsriedenwünschende und Ucbelwollende außer halb des Hauses werfen deshalb ungerertiter Weise Zweideutigkeit und Schwanken vor Die Regicrang leite die Politik, nehme parlamentarische Mithilfe, wo sie solche finde, und gebe nicht sie Interessen der Gesommlhcit Augenblickserfolgen preis. 'Auch nach den Neuwahlen werde die Regierung eine Polnik verfolgen, welcher alle gemäßigten, dem Siaatswobl voranstrhenden Parteien solocii können. In der Bewilligung von Dispositionsfonds er blicke die Regierung kein Vertrauen, sondern höchstens die Ab wesenheit der Mißtrauens, Berlin. Reichstag. Entsprechend den: Antrag der Ge- schästsordnllngskomniiision wird die von einem Pfarrer Cekw nach- aeiuchle Genehmigung zur Erhebung einer Pcivatklagc wegen Be leidigung gegen den Abg. Blieb (Soz.) versagt, währenv die Ge nehmigung zur Einleitung eines ehrengerichtlichen Verfahrens gegen de» Abg Radwansky rCentr) aus dessen ausdrücklichen Wunsch ertheilt wird. — Zur Berathung stehen wdann noch einige des Bürgerlichen Gesetzbuchs unerledigt gc- chstag . oald- tkiinlichst einlxitlich geregelt werden möchten: l. dir RechkSverhält- „ nisse der BerusSvereme, 2. die ÄrbestSverträge. g. Haiiuna des i Empfange des neuen englischen Reichs für Schäden, welche durch Reichsbeamte in Ausübung ndMonson durch denPtäiwentenj ihrer Amtsbesuanisfe verursacht worden sind. --.Bergrecht, 5. Jagd- z wenn an «lelle des englischen s und Fischrreircmt, <>. Versichemngsrecht. 7. Verlagsrecht und 8. " "" Moizson floß; Wasserrecht. — Abg. v. Karvorff Melchsp.) erklärt sich zugleich im k- Namen deü nbwrscndcn Frakiionsgenoffen v. Smmm gegen d Resolution, die ganz überflüssig sei. Es habe gar keinenI die Regierung zur baldlbunlichsten Regelung einer so großen a dazu vielleicht S>) bis 70 bicies Mal schlauer geweren sind als die Engländer, so mögen > pei der Berathung de-S Bürgerlichen Gesetzbuchs unerledig k iest gefälligst fclbst sehen, wo sie bleiben. Geradezu komisch l bliebe,,e Resolutionen. Die Kommission beantragt, der Reu wiitt cs. wenn man beobachtet, wie die Engländer, nachdem sic möge die Erwartung auSsprechen, daß nachstehende Materien kaum in Petersburg abgeblltzt sind, jetzt wieder den Franzosen - - ... ... — »m den Bart gehen, als sollte die Freundschaft mit Frankreich sie vor Rußland schützen. Bei dem Empfange " ' ' P — " Sir Edward englischen Liede z» Frank Iaure ging eS genau so zu. als der russische Gclandle gestanden hätte. förmlich über von Versicherungen der „ reich und von Brlheueriingen, daß zwilchen beiden Ländern eine vollständige entavtk, bestehen, und Herr Fauce konnte natürlich nicht gut anders, als die von dem Botschafter gebrauchten Aus drücke ausznnehmeu. Bcdenki inan den scharf zageipitzten Gegen satz, der inst in diesem Augenblick zwischen England und Frank ' " , ------ reich wegen der egyvlffche» Angelegenheit besteht, Frage berechtigt: „Lknn ' mne (Ätrntr r" . . . , so erscheint die dos noch eine Entente ist. was ist dann wichtiger Materien nufziiforder», da dazu vielleicht SO Tele Zweck. Reihe 70 Jahre u Herrn v. Stumm, nur - ^ " rufsvereine könne Streit und Hader ermteden werde», und erforderlich sein würden. — Abg. Hüpede» (irakionsl.): v. Stumm betrachte alle Mrussvereine nur als Kampfvereine und überlebe nung palte, daß im Kecrerl-^Utzow-Pwzeß der Vorsitzende des Ge anz deren sozialpolitische Bedeutung, (fff selbst glaube, im Gegen- richtSboieS dem Staats'elwräc des Auswärtigen nachgelassen Iza' durch eme gesetzliche Organisation gewisse " " "" ' ' das Haus doch wenigstens die Grundsätze kundgcben cs eine einheillirvc Regelung wünsche. Die Resolution in ihrer Gesamutthei! stelle der Regierung Ausgabe», von denen er nicht glaube, daß sie ui zehn Jahren gelost werden könnten. Wolle mau also nii! der Resolution sagen, daß die Regierungen schon jetzt Vorarbeiten zu alledem machen sollten, dann verlange das Haus, abgesehen von dem Verlags- und Versichemngsrecht, Un mögliches, — Abg. Svahn jCcnrr ) drückt seine größte bleberrasch- ung aus über dieses Verhalten deS Staatssekretärs. In der Kom- uiiijwn sei inan seinerzeit dahin übereingekommen, alle diese Materien nicht in dem Bürgerlichen Geietzbuch zu regeln, um dessen Zustandekommen nicht zu sehr zu verzögern, aber man habe gleichzeitig auf dem Wege der Resolution die valdmöglichstc Regel ung aller dieser Materien für nolhwendig erklären wollen. Daß die Regelung sofort innerhalb zweier Jahre erfolgen solle, habe ia Niemand verlangt oder erwartet — Abg. Fcobme tSoz.): Wie nothweadig eine geietzliche Organisation der Bcrmsvereine sei, habe erst letzt wieder der Hamburger Streik gezeigt. Wir Sozial demokraten slekcn durchaus nicht aus dem Boden des Sttcüweieiis, aber solange Sic den Arveiiern ein geordnetes Koalitionsrecht ver weigern, solange können sich^ dieselben nicht anders a!s durch Streike helfen. — Abg. v. Saltsch lkoiis.) befürwortet den die Haftung des Reiches beir, Punkt der Rewlntion. will dagegen, daß bezüglich des WafferrechtS Preußen voca-igehe. — Staats sekretär Nieberding wiederholt, daß sür Verschulden von Reichs- eiselibahabeamle!! bereits Snbsidia des Reiches bestehen. — Aba. Fischbeck Irrst. VolkSp.) empfiehlt die einzelne,, Theile der Resolution, widerspricht aber einer ichabloncnhasten Regelung des WafferrechtS. — 'Abg. Lerno sCcnlr.j: Mit der Materie Berg-. Jagd-, Fischerei- und Wasser-Recht vressire cs nicht, diese Punkte konnten einstweilen aus der Resolution fortbleiben. -- Abg, v. Bennigsen c»at,-l!b,) plaidirt für Annahme der ganzen Resolu tion. — Aog. Schneider (sresi. VolkSp.) macht besonders gellend, daß an der Regelung der Rechtsvcrhallnissc Sec Verufsvereinc nicht nur Arbeiter interessirt wären, sondern vornehmlich auch die Handwerker. — 'Abg. Hupedcn jsractronSloS) legt lebhafte Ver Wahrung gegen die Auffassung ein. welche namentlich in den Stumm schm Zkresten herrsche, was nicht konservativ sei und der Sozialdeinok atie Vorschub leiste, werde für die Organisation der Arbeiter estttceten. Man solle sich darüber klar sein, daß die Sv zialdemokralie nich! vom Himmel hcruntergcschneit sei. — Abg Spahn iCenlr.s stellt ans Grund der stenographischen Protokolle aus der Kvmuiissiou des Bürgerlichen Gesetzbuchs fest, daß sich damals der Staatssekretär Nicberdiiig ganz anders über die Forderung der Resolutton ausgesprochen habe. — Abg. v. Kardorff (ReichSp.s begründet dem Abg. Hüpedcn gegenüber seinen Wider stano gegen die Regelung der RechrSverhälmissc der Berussvercine damit, daß Letztere zweifellos sofort in die Hände der Soziotdemo kratic fallen Warden. — Abg- Schall jkonsI verwahrt die Köuser vakivcn gegen die Vorwürfe des Abg. Hüpeden. indem er aus die Naumann'schen Vereinsbildungen hinwent. Ec wolle nur wünschen, daß Letztere sich von den sozialdemokrarstchen Umschlingungen frei machen möchten. (Lachen links.) Die konservative Parte! sei durchaus arbciterfreunolich (Lachen bei den Sozialdemokraten). — Abg. Frohme(Sdz): Die konservative Arbcikerireundlichleit erweist den Albeilern nur als artigen Kindern ihre Wohithaten, während sie ihnen das- KoalttionSrecht verweigern will- Die konservative Arbeitcrsreundlichkeit sei auf den vernünftigen Sinn dieses Be ariffes ein wahrer Hohn. — Abg. Hüpeden (sractionsloS) erwideri dem Abg. S>uall, gerade bei den nnorganisirten Mafien habe die Sozialdemokratie leichteres Spiel als bei den organstirten Gewerk schäften. Nicht ec sei von den Konservativen abgegangen, fonbern dieie Partei habe sich von ihm entfernt. -- Abg, Förster (Rfpt. tritt Namens der Rcfvrmpa>tci ebenfalls für die Organisation der BerufSvcreine ein. — Die Resolution der Koiiimstsion wird in allen ihren Punkten angenommen. — Eine Resolution 'Auer, detr. bald lhunlichstcn Erlaß einer GewerbegeftchtSnovelle behufs Ausdehnung der Zuständigkeit der Gewcnbcgerichre aus die Streitigkeiten aller Arbeitnehmer, wird nach kurzer Debatte abgelehitt. — Endlich wird noch eine Resolution Bachem angenommcir. zu erwirken, daß an den LandeSuniversiläten das Bürgerliche Geietzbuch den Mittelpunkt der vrivattechtlichen Vorlefungen bilde, — Morgen: Forffetzunss der Berathungen über die Postoampiergcsetzvorlagc. Berlin. Tic „Bank- und HandelSztg." bestätigt, das: infolge ihres Enthüllungs-Artikels eiir ErmütclungSversahren ein geleitet worden sei. ebenso, daß sich das Verfahren gegen ein anderes Blatt richte. Das Verfahren habe die Behauptung der „Deutschen Tagcszlg," zum Gegenstand, wonach jener Artikel pnn dem Staatssekretär Frhrn, v. Marschall oder dem Auswärtigen Amt versaßt und in die „Bank- und Handclszrg." cingeschmuggesi worden sei. Der Redakteur der „Bank- und HandelSztg." hat sich fclbii als Verfasser des Artikels bekannt und unter Eid versichert, daß weder Herr v. Marichall, noch das Auswärtige Amt direkt oder indirekt mit >enem Artikel in irgend welchem Zusammenhänge flehen — Wie der „Post" geschrieben wird, wird in parlamentarischen Kreisen angenommen, dax per Berathung des Etats im Abaeord netenkaus der Justizminister die Frage zu beantworten haben werde, ob er es iür vereinbar mit dem Geiste der Strafprozeßvrd nung halte, daß im Lcckerk-LLtzow-Prozeß der Vorsitzende des Ge Z Z.»!» a> St Missermaßen als Dirigent der Verhandlung und g' taaisanwalt aufzutreten. zeitig ol-
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