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1 —— kUeWMMWM 77. Jahrg Nr. 1S Freitag, den 18. Januar 1924 Fichwsgreimgimg Der Rat der Stadt- Der Rat der Stadt. Schwarzenberg. 15. Januar 1S24. Der .«rte«tckrgtlche w»>»sreunt> ,r<che>n! täglich mit vurnahme der Taye »och tonn- und ^«Klagen. Der Preit lür dl« 34 mm br«Ue Tolonel --Lnz»Ig«»zeII, Im ?müblaub«zlrd Ist ro rFomIUeuonzelgen und SItllengkluche 2edürstlg«r 12), answdrls 22, sür die V9 mm brr», PeM- RikIamrzrUe »0, aurwürl» 100, für die V0 mm drei!« om». Lolonelzeile 22, auswürls »5 Koldpsenntz, Poftscheek-S»»«»> Leipzig Nr. I222S. 2>«melnbe-»iro-»onto - ?!»«, Srzged. Nr. 70. Schmalz- und Karlllssaiverkaus. Freilas. den 18. Januar 1924. von vorm 9—1 Uhr. Verkauf von Ecbweineschmalz im Stadikauss 1. Preis 80 Psg. pro Psund. Sonnabend, den 19. Januar 1924, vorm. 9 Uhr bis nardm. 4 Uhr. Verkauf von Speisekariosfeln im Malzdause, Preis 3 5V Mil. der Zentner. Die Bezahlung der Karlofseln hat vor her im Stadlhausc 1 — Hauplkanzlei — zu erfolgen. Schwarzenberg. 16. Januar 1924. Der Rat der Stadt. iungen der Zuwiderhandelnden führen. Aue, 16. Januar 1924. Nachdem stetige Witterung eingetreten ist. wird angeordnet, dah überall dort, wo VraniipiaUen'uhwege bestehen, der Schnee aus dem Bürgersteig vollkommen und durchgängig zu beseitigen ist. Nichlbesolgungen dieser Anordnungen werden betraft und Kön nen überdies bei einirelenden Uniällen zu schweren Schadensvsrpslich- Derlag L. W. Gärtner, Aue, Erzgeb. ?«rnspr«Her> 4lu« »1, es-nly (^Uni DucI 440. cchn««e<r» iS, S<r»<>rz«»d«rg Z?r. Drahlanschrifi, «slk»fr«un» aiuetrzgtdlrg«. Betanutmachung. Es wird hiermit bekannt gegeben, daß die Kosten, die durch beantragte Prüfung von Gasmessern entstanden sind, nur dann Februar 1924 bei der Polizeibehörde eiuzureichcn haben. Vordruck« lie fert die Auer Druck- und Verlagsgcseltfchast in Aue <Auer Tageblatt). Falls die beschäftigten Sauearbeitcr in verschiedenen Wohnorte» wohnen, sind nach Wohnorten getrennte Verzeichnisse einzurciche». Die Unterlas sung der Einreichung ist strafbar. Au«, den 15. Januar 1924. Der Rat der Stadt. Linielten-Anna-«« lür di« om VackmINs» «richtend« Aumm«« bi» ronnittoas ö Uhr I» b«n ÄauptgUchLst». stell«». Ein« Liwübr Ilir di« Lulnohm« d« Aoz«i»«a om oorgüchrirbann Tag« iowi« an b«stimmi«r sl«ll« wird Nickl c«°-dkn, auch »ich, lür di« Richiigb,» s«r durch Fer». IpnckrrouigegibmimAiiz«!,«». — gürVücklg. unixriaugi vngisandtir Swriftiiiich« übernimmt di« kchr>ftl«tlu»g t«u>« Veronimortung. — i!»l,rbrechu»s«n des <S«l<Ufi>- d«iri«b«s ixgründ«» »«la« Lnlprüch«. L«i 8ühlu»!>»o«rzu, und Kontur» g«U«u Naboii« »I» nicht verrtudurl. -auptgelchistdftelle« in Aue, Lddnii,. S»n«,b,rz uud kckw-nz«nb«rg. LtLmiisrsnsiä«» Solzverkaus. Donnerstag, den 17. Januar und Sonnabend, den 19. Januar 1924, findet von Vormitlags 8 bis Nachmittags 4 Uhr der Verbau! von Brennholz im Lumballengarten an der Karlsbader Straße statt. Preis 8 ko -M. lür den Raummeter. Abgegeben wird ieds gewünschte Menge. Aus Munsch erfolgt Zufuhr gegen besondere Entschädigung. gewährung «rsolgt nur aus Antrag und zwar nach dem »«welligen Monalsverbrauche. Es bleibt Vorbehalten, die RabaMahe mit em- nonatlicher Ankündigung zu widerrufen. Um die Begleichung der Gasrechnungen zu erleichtern, wird bis aus weiteres halbmonatlich ab gelesen und verrechnet werden.Es wird -'beten, im «igenenInterese aus sosortig« Begleichung der Rechnung bedacht ru sein, andernfall, Botengänge und Bankzinsen berechnet oder sogar die Gaszufuhr ge sperrt ^^^rzeuberg, am 15. Januar 1924. Der Ral der Stadt. Bezeichnung de« Wohnhäuser mit Stummerschildern «m Stadtteil Reu- weit. Um «ine einfachere Bezeichnung der Hausgrundstückc im Stadtteil Ncuwelt herbeizuführen und damit zugleich das Ausstichen derselben zu erleichtern, sollen sämtlich« bebauten Grundstücke neben der Ortsl.sBrand- latastcrf-Nr. noch eine besonder« Nummer erlmlten. Zu diesem Zweck be stimmen wir hiermit folgendes: 1. Im Ortsteil Neuweit haben, alle Wohn häuser neben der OrtslistcnlBrandkatasters-Nummcr auch ein« ihrer Lag-, an der Straße entsprechende Nummer zu erhalten. 2. Die den einzelnen Häusern zuzuwciscndcn Nummern werden durch das unterzeichnete Bau- amt im Einvernehmen mit der Verwaltungsstelle im Stadtteil Neuwelt vorgcnommen. Die Anbringung der Nummcrschilder an die Häuser be sorgt ebenfalls das Stadtbauomt. 3. Für die Anbringung eines Num- merschildcs hat jeder Hausbesitzer di« dafür entstehenden Kosten in Höh« von voraussichtlich 79 bis 89 Pfg. für jedes Nummcrschild an di« Der- wnltnngsstclle Ncuwolt zu entrichten. Um diese Kosten zu ersparen, k»n- neu Hausbesitzer ihre Nummerfchilder auch selbst anbringen. In diesem Falle wird vorher mitgcteilt, an welche Stelle des Haufes das Schild an- Zubringer: ist. In den nächsten Tagen wird ein Beauftragter der Ver waltungsstelle Ncnwclt hcrumgehen und bei jedem Hausbesitzer entspre chende Anfrage halten. Schwarzenberg, am 14. Januar 1924. Der Rat der Stadt. — Stadtbauamt. — » enihallend die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshaup Mannschaft und der * Staatsbehörden in Schwarzenberg, der Staals- u. städtischen Behörden in Schneeberg, Lößnitz, Nenstädlel, Griinhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Es werden außerdem veröffentlicht: Die Bekanntmachungen der Cladtröle zu Aue und Schwarzenberg und der Amtsgerichte zu Ane und Johanngeorgenstadt. Gasvreise. Der Gaspreis für den Januarverbrauch. der dem- i nächst abgeleien und kassiert werben wird, üt aut 26 tSsldpfennig 1.- 1.—, . - pro cbm deradgeletzt worben. Von der kommenden Ablemng ab, vom Gaswert übernommen werden, wenn sich ergeben hat, daß der Gas- tJanuarverbrauch) werden nachstehende Rabalilühe gewährt: Bei einem messer unrichtig geht, andernfalls hat der Antragsteller die Kosten zu Monatsoerbrauche von über 466 adm 2"tz. über 800 odm 4"^. über! tragen. . . .... 2500 cbm 6".», über 4000 cbm 8°/», über 8500 obm 10"/». Die Dabalt- I Schwarzenberg, am 14. Januar 1924. Der Rat der Stadt. Amtliche Anzeigen. In da« Handelsregister des unterzeichneten Amtsgerichts ist am 19. Januar 1924 aus dem Blatte SSO, die Firma Schulz u. Sackur, Eisenerz- Aktiengesellschaft in Schwarzenberg i. Sa. betr., eingetragen worden, daß durch Beschluß der ordentlichen Generalversammlung vom 22. Dezember 1923 der Scsellschaftsvertrag zu 881 und 2 abgeändert ist. Die Firma lautet künftig: Schulz u. Sackur Aktiengesellschaft. Der Sitz der Gesell- schäft ist nach Berlin verlegt worden. Gegenstand des Unternehmens ist die Herstellung und der Verkauf von Maschinen und Apparaten aller Art. Di« Gesellschaft kann sich an gleichen oder ähnlichen Unternehmungen be- teiligen oder solche erwerben. Die Errichtung von Zweigniederlassungen unter Ler gleichen oder einer besonderen Firma ist gestattet. Amtsgericht Schwarzenberg, am 14. Januar 1924. 8k«» Stadtverordnetrnwahl. Bei der am 13. Januar 1924 vor- genommenen Neuwahl des Stadtverordneten-Kollcgiums sind folgende Personen gewählt wordeo: Vom Wahlvorschlag 1 (Kommunistische Liste all«r Werktätigen in Ane): Markthelfer Ernst Dörfel, Maler Robert Günzel, Fovmer Gustav Korb, Zeichner Hans Teubner, Gewerksch.-Veamter Hermann Zettel, Arbeiter Fritz Fabia», Apvretnrarbciter Guido Lei», Me- tallschleifer Paul Rehm. Vom Wahlvorschlag 2 (Sozialdemokratische Par tei): Kontrolleur Richard Lorenz, Geschäftsführer Eugen Fren, Graveur Hermann Graf, Volksschullehrer Ernst Wolf, Ehefrau Anna Löfsler, Sekre tär Karl Preß. Vom Wahlvorschlag 3 (Lhristl. Vereinig, und Dtsch. Christl. Gewerlschaftsbund): Kaufmann Albin Roßner, Handlungsgehilfe Walter Lenk, Kochschulleit«rin Bertha Hoffmann, Oberstudiendirektor Oskar Aichiu- ger, Postinspektor Otto Martin. Vom Wahlvorschlag 4 (Hausbesitzervcrein): Lehrer Max Hentschel, Älempnermstr. Paul Schieck, Maschinenschloss. Paul Mehlhorn. Vom Wahlvorschlag 5 (Vereinigter Bürger!. Wahlausschuß): Iustizvat Richard Raabe, Schnnedemeister Albin Mehlhorn, Fabrikbesitzer Hugo Hiltmann, Kaufmann Richard Seidel, Lehrer Max Bär. Aue, den 16. Januar 1924. Der Rat der Stadt. Hausarbeit. Wir erinnern daran, daß alle Gewerbetreibenden, die außerhalb ihrer Arbeitsstätte gewerbliche Arbeiten verrichten lassen, ein Derz«ichnis aller Personen, denen sie Hausarbeit übertragen, bis 15. Zum 18. Januar. Das deutsch« Reich, wie es vor 83 Jahren im Spiegelsaaie -es Schlosses zu Versailles ruhmreich gegründet und in der Folge«, zeit von Bismarck ausgebaut wurde, ist nicht tot. Denn was am der deutschen Republik vom Jahre 1918 traurigen Angedenkens überhaupt geniessbar ist, das ist vom alten Reiche überkommen. Aeu- Herlich hat man versucht, der Erinnerung an das, was war, den Gar aus zu machen, den Geist der Blütezeit hat man nicht zu zerstören vermocht. Er lebt weiter, unbewußt in vielen, die stolz die Toga des Republikaners tragen, bewußt insbesondere in der Zukunft Deutsch lands, in der Jugend. Der Rest der Kraft, den sich das heutige Deutschland bewahrt hat, und der — welcher gute Deutsche hoffte cs nicht — einmal wieder neue Blüten treiben wird, hat seine Wurzeln in dem bismarckschcn Reiche, nicht in der Republik dos Herrn Preuß. Die Leute, die sich für die Großsicgelbewahrer des neuen Deutsch lands halten, empfinden das. Sic beschweren sich über den Mangel an entschiedenem Republikanertum, sie klagen, die Republik sei ver lassen und habe keine wirklichen Freunde. „Um die deutsche Repu blik ist es traurig, sehr traurig bestellt, ihr Leben scheint nur noch an einem dünnen Fädchen zu hängen", so schreibt ein Blatt, das der Par tei des Herrn Scheidemann dient, der den Sieg des Volkes an jenem trüben Novcmbertage des Jahres 1918 von der Reichstagstreppe aus verkündete. Die Republiktreue der bürgerlichen Parteien sei nur eine äußere, abwaschbare Angelegenheit und auch der stärkste Träger der Republik, die Arbeiterklasse, stehe nicht mehr so massig und wuchtig schützend vor ihr, so jammert der Leitartikler. Und eine demokratische Zeitung spricht von der „heiklen Republik" und beschwert sich, daß be: ihren Ncujahrsredcn weder Reichspräsident noch Kanzler für nötig befunden hätten, der Tatsache zu godcnken, daß Deutschland eine Republik sei. Aus beiden Lagern wird gefordert, die Begeisterung für die neue Staatsform durch allerlei Aeußerlich- kciten zu heben, selbst der Stiftung eines Ordens für Verdienste um dis Republik wird ernstlich das Wort geredet. Weil alles nichts Hilst, greift man zu dem Mittel der Drohung mit Lem fsinlichen Ausland. „Nur als Republik hat Deutschland vom Ausland För derung zu erhoffen", das scheut sich nicht das demokratische „Leipziger Tageblatt" wörtlich zu schreiben. .Und eine sozialistische Zeitung sagt dasselbe mit den Worten: „Nachdem die deutschen Republikaner die deutsche Republik immer mehr und mehr im Stiche lassen, steht sie zu einem großen Teil« auf den Füßen Frankreichs. Nicht schöne Worte helfen uns darüber hinweg, daß die deutsche Republik in der Stunde der Gefahr einsam, hilflos und verlassen steht, daß sie heute zu einem großen Teil nur noch von der Gnade und dem politischen Willen ihrer ärgsten innen- und außenpolitischen Gegner lobt." Die ohnmächtige Stimmung, die aus den Zitaten spricht, ist ein Armutszeugnis für die sog. republikanischen Parteien. Sie allein tragen Schuld daran, daß cs so schlecht um die Republik steht. Sie haben es nicht verstanden, daß neue Gefäß mit neuem Wein zu fül len, sie haben — und das gilt insbesondere von den sozialistischen Führern — die Zukunft Deutschlands von ihrem engherzigen Partei- standpunkt aus zurechtzimmern wollen und nicht nach großen natio nalen Gesichtspunkten. Laßt sie hingehen und jammern! Mr, die wir das Werk unse rer Väter vom 18. Januar 1871 um der Zukunft Deutschlands willen in Ehren hatten, haben bas Ziel, das nationale Fühlen unseres volles wieder zu erwecken, wo es cingeschlafcn ist, dem Lande unserer Kinder und Enkel wieder eine wahrhafte AM Wd damit iaan« Katt zu geben- Ai« zh Republik oder Monarchie, kommt dabei erst in zweiter Linie in Be tracht. Männer, nicht äußere Formen, machen letzten Endes d«n Staat! - Die bayerische Denkschrift. Der Kanzler einer Verfassungsänderung nicht abgeneigt. Berlin, 16. Januar. Dor Reichskanzler Hot an den baye- rischm Gesandten ein Schreiben gerichtet, in dem es heißt: „Die mir am 5. Januar überreichte Denkschrift der bayerischen Regierung habe ich inzwischen mit Aufmerksamkeit gelesen. Die bayerische Regierung wird es verständlich finden, daß die Rsichsrcgiernng angesichts der w e i t g r e ifenüe n Bedeutung des in der Denkschrift erör ternden Problems eine abschließende Stellung heute noch nicht ein- uehmen kann. Schon jetzt aller möchte ich der lebhaften Genugtuung darüber Ausdruck geben, daß der in sachlich gehaltener Form üargc- legte Standpunkt, den die bayerisch)« Regierung der Reichsvcr- fassung gegenüber cinnimmt, von dem Gedanken getragen ist, das Reich im ganzen wie in seinen Teilen stark und fest zusam mengefügt zu erholten. Ich verkenne nicht, daß die Denkschrift sowohl in ihren geschichtlichen Darlegungen, wie in den Vorschlägen für die Zukunft der Gegenstand lebhafter, vielleicht heftiger Mei nungskämpfe sein wird, die jedoch, wie ich bestimmt hoffe, sich in den Grenzen halten werden, die ihnen die Tatsache zeigt, daß deutsche Gedanken und Gefühle der bayerischen Negierung die Feder geführt ha ben. Die Reichsregicrung ist gern bereit, zunächst mit der bayerischen Negierung unter Zugrundelegung der überreichten Denkschrift in einen Meinungsaustausch zu treten, wobei sie mit der bayerischen Negierung sich darüber einigen wolle, daß die einzelnen, in der Denk schrift crörtenöcn Fragen einer eingehenden sachlich und vorurteils losen Prüfung bedürfen. Erst nach dem Ergebnis dieser Erörternden wird sich die Frage beantworten lassen, inwieweit seitens der Reichs- rcgierung und der bayerischen Regierung die Initiative zu gesetzgebe rischen Maßnahmen zu ergreifen sein werde." Deutschland hat nichts zu verbergen. Poris, 16. Januar. „Neuyork Herold" meldet: Der Lachserstän- digenausschuß beabsichtigt, den Reichsbankpräsidcnten Dr. Schacht, den er gestern nach Paris gebeten hat, über den gegenwärtigen Devisen bestand der Rcichsbank zu befragen im Hinblick auf die Gründung der neuen Notenbank, die völlig unabhängig von der Regierung dastehcn soll. — Hierzu erklärte einer der Finanz vertret er Deutsch lands in Paris einem Journalisten, er vertraue darauf, -aß Dr. Schacht ohne weiteres bereit sein werde, in Begleitung des Staats- sckrelärs a. D. Bergmann und anderer Sachverständiger nach Paris zu kommen. Deutschland halte alle Informationen für den Sachverständigenausschuß bereit und warte nur auf die Auf- sorderung, um sie der Rcparationskommission oder irgendeinem sei ner Ausschüsse zu übergeben. Man habe nichts zu verhehlen, soiGern werde alles Erdenkliche tim, um Lie gegenwärtigen Schwierigkeiten einer erfolgreichen Lösung entgegenzuführen. Llive tn der Pfalz. Speyer, 16. Januar. Auf Wunsch des englischen Abgesandten Llive waren hier alle Bürgermeister und Vertreter der pfälzischen Städte und Gemeinden sowie die Geistlichkeit geladen, um Wer'die durch die Herrschaft der Separatisten in Ler Pfalz entstandene Lage B.richt zu erstatten. Auch Liese Aussprache ergab einwandfrei/ daß dis gesamt« plMssche Bsoölleruaa Ls« Aenanalismua »Klak« nend gegcuübcrsüho. und Laß die separatistische Bewegung in der Pfalz nur dadurch zustandegcbracht werden konnte, daß die franzö sischen Besatzungsbehörden sie in jeder Weise unterstützen. Derst«, 16. Januar. Der englische Botschafter weilte Dienstag nachmittag im Auswärtigen Amt, um von der Reichsregie rung eine Reihe Auskünfte Wer ine Separatistenherrschaft in der Pfalz zu erbitten. Speyer, 16. Januar. Im AmtsgerichtsgebäuLe werden von den Separatisten zurzeit über vierzig Personen festgehalten. Jeder Besuch von Familienangehörigen ist streng verboten. Weitere 15 F.nanzbcamte sind von den Separatisten aus der Pfalz ausge wiesen worden. Köln, 16. Ian. Die Sonderbündler sind heute Nacht von Kö- nigswintcr abgezogen. Die Fahne auf dem Rathaus wurde her- untergcholt. Es herrscht großer Jubel. * U Essen, 16. Januar. Die Besatzungsbehörden haben jetzt wei tere 980 Wohnungen für Offiziere und Beamte verlangt. Di« Unterbringung muß innerhalb eines Monats beendigt sein. O » Holzwickede, 16. Ian. Im hiesigen Dahnhof stehen 339 von der französischenEiseubahnregie über Hörde übergebene Wa gen, deren Begleitpapiere fehlen oder von der Regie ungenügend ausgefertigt worden sind. Durch derartige Nachlässigkeiten der Regie entstehen erhebliche Verzögerungen im Wagonumlauf, deren Opfer die deutsche Wirtschaft ist. Der Ausverkauf Frankreichs beginnt. Berlin, 16. Ian. lieber Kehl und Ludwigshafen sind grö ßere Mehltransporte aus Frankreich nach Deutschland gelangt, die unter Ausnutzung des niedrigen Frankenstandes zu sehr billigen Preisen angeboten werden. * Tau erungsun ruhen in Frankreich. Pari«, 16. Januar. In St. Antoine (Vorort von Pari«) ist es Montag abend zu neuen großen Teuerungs-Krawallen gekommen, weil die Bücker die Brotpreise um je 60 Sous hevaufsetz- len. Die Demonstranten demolierten vier Bäckerläden und dreizehn andere Geschäfte. Di« Gendarmerie griff mit mehreren Bereitschaf ten ein, wobei zwei Plünderer verwundet und über zwanzig verhaftet werden konnten. Dem „Echo" zufolge bekennen sich alle Verhafteten zur kommunistischen Partei. Die „Hiunanite" überschreibt am Diens- !ad den Bericht über die Vorgänge in St. Antonie mit den Worten „Sturmzeichen des Ernährungszusammenbruchsl" Genf, 16. Januar. Rach Meldungen schweizerischer Blatter aus dem Elsaß ist es infolge des Frankcnsturzes am Montag und Dienstag zu Ausschreitungen der Arbeitslosen uud Arbeiter gekommen. In KoliNar und Mülbausen wurden Lebensmittelgeschäfte geplündert. In Straßburg vertrieb die Polizei Lie Demonstranten. In Mülhausen forderten di« Arbeiter 50 Prozent Lohnerhöhung unter Androhung des Generalstreiks. In Stoßburg sind alle Leben-mittel- preise seit dem 1. Januar verdoppelt und verdreifacht. Französische, Dettrüst« zur S«e. Pari«, 16. Jan. Zwischen der Flottcnkommiffion -er Kamm« und der Regierung ist «in Uebereinkommen zustande gekommen, wo- nach da» Flottenbauprogram« beschleunigt werden soll. Ursprünglich sollten die neuzubauenden Schiffe in är mit dem dem Iobre 1M9 endigenden Periode auf Stapel gelegt werden. Jetzt daß der Bau derselben Schiffe bereits zwischen 1924 "^7 , begonnen und späteste«» mit dem Jahr« 1931 fertiggestelll L» bandett tich «n dck» «Ku»« S» t»