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Rabemuer Anzeiger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis ein schließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Zeitung für WNaM, Seifers^ Slein-u. GmsMa Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Pf., sür aus- . wärtige Inserenten IS Pf. sReklamen * 20 Pf. Annahme von An zeigen für alle Zeitungen. Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Nummer 155 Kernsprecher: Amt Leubeu 212V Donnerstag, den 31. Dezember 1914. Fernsprecher: «mt Deuben 2120 27. Jahrgang. L 2 li088MSV8l!üi'f Ul'. 30 NN bvMÜon. ölubsros in äsr Rxx. cis. M. in N6NSIN ÜÄN86, sinä mebrors moäorn in nonom Hanse, sinä mebroro moäsrns i>^ Woiinun^sn mit Innonklosotts, Oas nnü Rloktrisob im Preise von 250—600 Nir ! sofort oäor sxütsr sn vorwioton. -luz Nab unü fern. Rabenau, den 31. Dezember 1914. cv 8 Tllen verton Lancken, Bekannten anä Rrsaucksn 2Nw ckakresveebssl ckis ber^liekstsn DUßk- Wä ZsZMZUMsMk familie kuäolpb, 8uitergk8eliäf1 — Auf dem Felde der Ehre gefallen sind: Der Ersatz reservist Arno Martin Lantzsch in Seifersd orf — der Landsturmmann Otto Stark aus Höckendorf — der Ersatzrcservist Paul Geißler ans Beerwalde. M. R. Lange- Deuben, bisher verm. ist gestorben. — Der Weihnachtsverkehr machte in Dresden in der Zeit vom 24. bis mit 27. Dezember die Abfertigung von 200 Entlastungszügen nötig. — Der Kreuzer „Dresden" hat nach der Schlacht bei den Falklandsinseln in Punta Areas Kohlen eingenommen Kleine Notizen. — In Leipzig wurde ein 58 Jahre alter Invalide von einem Straßenbahnwagen über fahren. Der Unglückliche erlitt einen Schädelbruch, an dem er bald darauf verstarb. — In Hungertuch b. Peterswald brannte die Metallfabrik von Gottschalds Nachfolger nieder. Das Feuer soll durch Kurzschluß entstanden sein. Die beiden in den oberen Räumen der Fabrik wohnenden Familien konnten nur ihr Leben retten. — Vom Herzschlage getroffen wurde in Dresden im Landgerichtsgebäude ein Arzt, wo er be ruflich tätig gewesen war. — Auf der Rodelbahn in Pirna fuhren die 8 und 12 Jahre alten Knaben des Bäckers Wagner an einen Baum. Der Jüngere brach beide Beine, sein älterer Bruder zog sich eine Gehirnerschütterung, einen Nasenbeinbruch und einen Armbruch zu. Ein 13 Jahre alter Knabe verunglückte an derselben Stelle und verletzte sich den Ober- und Unterkiefer. — In einer Wohnung in Leipzig briet eine Frau in der Küchenmaschine Fett aus, das wahrscheinlich in der Abwesen heit der Frau überlief und anbrannte, Plötzlich ertönte in der Küche ein Knall; es war durch irgend einen Umstand eine heftige Explosion hervorgerufen worden, die eine Wand durch Luftdruck herausdrückte. Personen kamen nicht zu Schaden. — Von dem etwa 45 Meter hohen Aussichtsturme der St. Johanneskirche in Zittau sprang gegen Abend ein gutgekleideter Mann in die Tiefe, wo er mit zerschmetterten Gliedern tot liegen blieb. Die Personalien des Selbst mörders sind als die des Oekonomierates Sachse aus Dres den festgestellt worden, der die Tat vermutlich in einem An fälle von Schwermut verübt hat. — Aus der Umgebung des Barackenlagers Zeithain sind von der Bevölkerung mehr als 800 Stollen neben zahl reichen anderen Liebesgaben nach dem Lazarett gebracht wor den, so daß jedem der etwa 2000 Verwundeten eine Weih nachtsfreude bereitet werden konnte. Auch die in der Weih nachtswoche Entlassenen erhielten eine Gabe; den Verwun deten kann am Neujahrstage ebenfalls Stollen gereicht werden. — Die täglichen Kriegskosten Englands sollen jetzt 54 Millionen Franken betragen; im August betrugen sie nur 25 Millionen. — Die belgische Regierung hat die Hilfe Japans zur Befreiung Belgiens angerufen. — In den letzten acht Tagen haben die englischen Truppen dreimal um Waffenstillstand zur Bergung ihrer Toten und Verwundeten nachsuchen müssen. — In der eng lischen Presse wird angeregt, die Städte der Ostküste Eng lands sollten auf ihre Kosten Unterseeboote zur Abwehr eines deutschen Vorstoßes beschaffen. — Nach einer Meldung aus Havre wurden dort wieder 30000 Mann englische Truppen gelandet. Losdsn einAstroK'sn: lemte? IsdeMmclm SokvUßisvk I Vs- bi8 2-pfä.-kÜ8oke, äL8 pfunä 32 Pfennig, bei Paul er t» LZ - .1 könnte uns auch dort noch goldene Schätze zeigen. Ja, es mag die Zukunft unseres ganzen Volkes sich gestalten, wie sie wolle, uns braucht dennoch nicht bange zu sein: Auch 1915 wird für unser Volk ein Jahr der Gnade sein, wenn es nur den Mut hat, an jener Tür anzuklopfen, von der unser Meister gesagt hat: „Klopfet an, so wird euch aus getan !" Es gilt heute noch, was Paul Gerhard an jenem Neujahrstage 1648, der dem unseren so ähnlich war, in der Nikolaikirche in Berlin gesagt hat: „Wenn ihr mit Danken und Bitten das neue Jahr beginnt, dann wird es für euch sicher ein gesegnetes sein." Darum sei unser Neujahrswunsch an der Schwelle des Entscheidungsjahres 1915 das Wort, mit dem jener alte Neujahrssegen schließt: „Friede in Christo und ewiges Leben — das wolle dir Gott in Gnaden geben! Klopf an, klopf an!" — Der seit Jahren vom hiesigen Kirchenchor geübte Gebrauch, in der Sylvesternacht einige Lieder auf dem Markt platze zu singen, soll auch in diesem Jahre gegen halb 12 Uhr stattsinden. — Der 18jährige Kriegsfreiwillige Alfred Hennersdorf aus Rabenau, der bekanntlich an mehreren Gefechten auf dem westlichen Kriegsschauplätze teilnahm und dabei ver schiedene Verletzungen davontrug, erhielt für besondere Tapfer keit das Eiserne Kreuz 2. Klasse. Der jugendliche Held, der erst Ostern dieses Jahres seine Lehrzeit bei Herrn Schönherr in Kleinölsa beendet hat, befindet sich zurzeit im Garnisons lazarett in Dresden. Möge ihm baldige völlige Genesung beschieden sein. — Der Fähnrich Georg Reinicke hier wurde unterm 22. Dezember 1914 zum Leutnant befördert. — Am Freitag, den 1. Januar 1915, abends halb 8 Uhr, veranstaltet Herr Lehrer Forke mit seinen Schulkindern einen vaterländischen Unterhaltungsabend im Gasthof zu Lübau. Der Reinertrag der Aufführung, welche neben Gedichtvorträgen und Chorgesängen eine Festansprache bietet, soll dem Ortsausschuß für Kriegshilfe überwiesen werden. Siehe auch Inserat. — Zur staatlichen S ch l a ch t v i e h Versicherung sind ab 1. Januar 1915 4 Mk. für ein männliches Rind, 8 Mk. für ein weibliches Rind, 1 BA. für ein Schwein zu entrichten. — Das „Neue Sächsische Kirchenblatt" gibt eine Aus stellung der sächsischen Theologen, die den Heldentod für das Vaterland erlitten haben. Sie weist 26 Namen auf. Von den Gefallenen sind 6 als Predigtamtskandidaten, 5 als Kandidaten der Theologie und 15 als Studenten der Theo logie bezeichnet. — Die stellvertretenden Kommandirenden Generale er lassen für den Bereich des 12. und 19. Armeekorps eine Be kanntmachung, durch die sie die Preß- und Versamm lungsfreiheit außer Kraft setzen. — In Tharandt starb der Lehrer in Ruhe Robert Grobleben im 75, Lebensjahre, — Unter dem 1. Januar 1915 wird die Landgemeinde Niederpesterwitz mit der Landgemeinde Potschappel vereinigt. Die neue Gemeinde führt den Namen „Pot schappel". Das bisherige Gebiet der Gemeinde Niederpester witz bildet einen Ortsteil der Gemeinde Potschappel mit dem Namen Niederpesterwitz. — In M ohorn wurde ein polnischer Agent verhaftet. Er wollte für einen Hamburger Großkaufmann Wollwaren in großen Posten einkaufcn. Städtische Freibank. Sonnabend, den 2. Januar, vormittags 8 Uhr Verkauf von Mu-fleisch in gekochtem Zustande, a Kilo 0,70 Mark. Der Stadtrat Kirchennachrichten von Rabenau. Sylvester, abends 6 Uhr Jahresschlußfeier. Chorgesang: „Mit der Freude zieht der Schmerz" von F. M. Mendels sohn-Barth. Neujahrstag 9 Uhr Predigtgottesdienst. Solo gesang : „Simeon" von Cornelius. Sopransolo: „Das Knäb- lein nach acht Tagen" P. Cornelius. Beichte und Abendmahls feier.' 2 Uhr Taufen — 3. Januar (Sonntag nach Neujahr): 9 Uhr Predigtgvttesdienst. 2 Uhr Taufen. 8 Uhr Jüng lingsverein — 6. Januar (Erscheinungsfest): 9 Uhr Predigt gottesdienst. 2 Uhr Taufen — Donnerstag (7. Januar): Jungfrauenverein. Gefunden wnrde am 2. Weihnachtstag in der Kirche 1 grauer Handschuh und 1 Spitzentaschentuch ; abzuholen im Pfarrhaus. Sattler, ^Ape^ierer, 8Ltiukm2Ltier uuä KUFssnKsiGvI*, ckis sieb aaf Rornistsrarbeit sinriebten vollen, vsrcksn per sofort in loliu. BeseliNftiFnu^ gesackt, lAsniIelsoKn Lc Vamp., Radovan Kirchennachrichten von Somsdorf. Neujahr, 1. Januar, 9 Uhr Predigtgottesdienst. Kinder chor: „Ich singe Dir mit Herz und Mund." — Sonntag den 3. Jannar, 9 Uhr Predigtgottesdienst. druckt-Konserven trafen ein bei Fritz Pfotenhauer. — Nenjahr 1915. — Klopft an, klopft an! Ein seliges Jahr nah dir heran! Klopf an, klopf an! — Sv be ginnt ein alter Neujahrssegen aus den Tagen unserer Väter. Hoffnungsfreudig und erwartungsvoll, wie er, waren auch wir an mancher Jahreswende unseres Lebens gestimmt. Wie seltsam aber klingt er uns an diesem Neujahrstag! Stockt nicht unsere Hand unwillkürlich in dem Augenblick, wo sie an die Pforte des neuen Jahres rührt? Wir wissen: Es Wird nach menschlichem Ermessen ein Jahr sein, das an Be deutung für unser Volk wenige seinesgleichen hat. Der Frie den, den es uns, so Gott will, bringt, wird auf Jahrzehnte, vielleicht auf Jahrhunderte hinaus die Zukunft unseres Vater landes bestimmen. Umso schwerer quält es uns, daß wir so wenig wissen, wie diese Zukunft sich gestalten wird. Ja, wo gar noch persönliche Sorge mit der vaterländischen sich ver eint, da möchte wohl am liebsten die Hand noch an der Pforte des neuen Jahres zitternd umkehren. — Aber ähn lich, wie wir an Nebeltagen die Strahlenkegel der Lichter an der Straße schärfer sehen als sonst, so tritt auch gerade heute aus aller Ungewißheit das eine, was gewiß ist, umso schärfer hervor. Mag das neue Jahr alles um uns her verwandeln oder zerstören, unsere Arbeit, unser Familienglück, unsere Zu- kunftswünsche -- an eines reicht seine Macht nicht heran: Das ist jener innere Friede, der uns jedes Jahr erst recht zum seligen Jahre macht. Von den Plänen, die wir zaghaft am Neujahrsmorgen 1915 spinnen, wird sich vielleicht kein einziger erfüllen. Gottes Plan mit uns wird sich dennoch vollenden, solange wir ihm nicht selbst in den Weg treten. Und wenn unser Leben im neuen Jahre in Tiefen hinab- — — o—n— führen sollte, in denen uns schaudern müßte, Gottes Liebe und ist wieder in See gestochen. MlSWSlWSWSMSSSSSS'EWSEGl Z Impsnisk-Hissisi-, vsubon, ° L. 88 Rin ^IsuZslHN » allen Rrennüon n, 6lönnsrn cker Linokanst. ! Rreita^, ä. 1. a. Sonnabenck, ä. 2. ckanaar 1915 A lliv ! Sxannenäer u. xaokenäsr LrieAS-SekIaKsr ans A unserer /eit in 3 Teten, äaxu äas Alän^enäe Herliner I^lOKNUMM. V Konnta^, äsn 3. ckanuar 1915 „Dos" ocker „llss gsKsin»I»i»HsssIis KlorlsII!" Din SON sationelles Vilä in 3 Teten, ferner ckis neuesten fÄ anä ckas erstklassige A VSsksslL ist rin baden bei kaul LrÜLkoer neuen Zaine nnsern vertan Tbonnenten, Inserenten n, desekäftskrsancken kekMe KM- unü VerluA des „RudenÄner ^.nMiAer". Großes Hauptquartier, 30. Dezember. Um das Gehöft St. George, südöstlich Nieuport, welches wir vor einem überraschenden Angriff räumen mußten, wird noch gekämpft. Sturm und Wolkenbrüche richteten an beiderseitigen Stellungen in Flandern und in Nord- Frankreich Schaden an. Der Tag verlief auf der übrigen Front im Allgemeinen ruhig. In Ostpreußen wurde die russische Heereskavallerie bei Pillkallen zurückgeworfen. In Polen rechts der Weichsel ist die Lage unverändert. Auf dem westlichen Weichselufer wurde die Offensive östlich des Bzura-Abschnittes fortgesetzt. Im Uebrigen dauern die Kämpfe in und östlich des Rawka-Abschnittes, sowie bei Jnowlods und südwestlich fort, Nach auswärtigen Mitteilungen hat es den Anschein, als ob Lowizc und Skierniewice nicht in unserem Besitz wären. Diese Orte sind seit mehr als 6 Tagen von uns eingenommen. Skierniewice liegt weit hinter unserer Front. Großes Hauptquartier, 29. Dezember 1914. Bei Nieuport und südlich Ipern gewannen wir in kleineren Gefechten einigen Boden. Mehrfache starke fran zösische Angriffe nordwestlich St. Menehould (Argonnen) wurden unter schweren Verlusten sür die Franzosen zurückgeschlagen. Dabei machten wir einige hundert Gefangene. Ein Vorstoß im Bois Brule westlich Aprämont führte unter der Erbeutung von 3 Maschinengewehren zur Fort- nahme eines französischen Schützengrabens. Französische An griffe westlich Sennheim wurden abgewiesen. In Ostpreußen und inPolen rechts der Weichsel keine Veränderung. Im Bzura-Rawka-Abschuitt schritt unsere Front vor. In der Gegend südlich Jnowlotz wurden stär kere russische Angriffe zurückgeschlagen.