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7. Jahrgang. Freitag, den 20. April 1894 N-. 4tz. soll Srch Die Sparkasse -er Stadt Lößnitz LK"" — (Berheirathete Rekrulen.) Alljährlich ist die Thatsache zu konstatiren, daß eine Anzahl au-gehobener Rekruten sich schon vor ihrer Einstellung zum aktiven Lruppentheil verehelicht. Es sei deshalb darauf aufmerksam gemacht, daß zu einer derartigen Berheirathung unter allen Um ständen die Genehmigung de» zuständigen Bezirkskommandos einzuholen ist. Ferner ist hervvrzuheben, daß weder die Ehefrau de» betreffenden Rekruten, noch die au» der Ehe entsprossenen Sinder Anspruch auf Unterstützung durch den Staat oder dir Gemeinden haben. Auch wird während der aktiven Dienstzeit keine Rücksicht auf die Berheirathung genommen, sondern der Betreffende stet» al- unverheirathel betrachtet. Ein Anrecht auf vorzeitige Entlassung erwirbt derselbe dadurch ebenfalls nicht. — Die Borschristen über den Verkehr mit Sprengftos- nung vom 3. November 1879) sind noch nicht so allge mein bekannt, wie eS zu wünschen wäre, um Zuwiderhand lungen und Bestrafungen vermieden zu sehen. Wir erin nern daher an solgende Bestimmungen: Mit Gefängnis, von drei Monaten bi» zwei Zähren, soweit nicht durch Bcschas- fenheit de» Falle» höhere Strafen a»geordnet sind, ist zu bestrafen, wer ohne polizeiliche Erlaubniß Dynamit oder ähnliche Sprengstoffe herstellt, vertreibt, oder auch nur im Besitz hat. Die polizeiliche Erlaubniß zum Besitze solcher Sprengstoffe enthält nicht zugleich die Erlaubniß zum Ver trieb. Wer daher dergleichen Sprengstoffe, die er sich mit polizeilicher Erlaubniß angeschafft hat, an andere überlas sen will, bedarf dazu, falls er nicht schon im Allgemeinen die Erlaubniß zum Betriebe hat, einer weiteren polizeilichen Erlaubniß. Bei gleicher Strafe ist dem Händler mit sol chen Sprengstoffen untersagt, dieselben an Personen ab- zulassen, welche nicht den erforderlichen polizeilichen Erlaub- mßschein vorweisen können. Die Nichtbeachtung der über den Transport, di« Versendung und Aufbewahrung von Dynamit und ähnlichen Sprengstoffen ergangenen Vor schriften ist ebenfalls mit der oben bemerkten Strafe be droht. Aus Sachsen und Umgegend. — Leipzig, 3. April. Al« eine arge Belastung stellt sich für die hiesigen Konzertunternehmer da» neue Regula- tiv über die Abgaben an di« Armenkasse und über die Ge- bühren für die polizeiliche Ueberwachung der Vorstellungen heraus. Beispielweise muß jetzt di« Verwaltung de» Kry- stallpalaste» für diese Zwecke jeden Abend 5? Mk. zahlen statt sonst 4—S Mk., die der Zentralhalle 3S Mk. statt im Saale de« Rathhause» ein Festmahl stattfinden, zu welchem wir alle hohen Behörden und könig-treuen Bewohner des AuerthaleS ergebenst einladen. Anmeldungen volle man bei Herrn Rathskellerwirth Geßner oder auf unserer Expedition bewirken. (1 Gedeck kostet 2 M. 50 Pf.) Aue, am IS. April 1894. Der WclLH der Stadt Or. Kretzschmar. Bekanntmachung. Zu, Feier de» Geburtstage» «». »ajrftLt »«» »»»<«« Manta«, de« 23. April 1894, NachmittägS K Uhr allegorische, di« edle Sunst verherrlichende Festspiel: »Di« Brautsahrt der Stenographie," welche» von 4 Herren und ll Damen in prächtigen altgriechischen Eostümen in form vollendeter Weise unter allseitigem Beifall ausgeführt wurde und «inen herrlichen Effekt machte. Di« Concertmusik, von unserer Auer Stadtkapelle exeku- tirt, zeichnet« sich durch «in« äußerst exakte Au»sührung . _ .... au». Ein solenn« Ball schloß sich dem schönen Feste an,'liche« Amt in Preußen Folg« zu leisten. — Al« Suriosum da» de» Thetlnehmern noch lange in angenehmer Erin-I - " nerung bleiben wird. s Aukchal -MmU. Msiblatt fil Kilt. Antthallttilkl, M-Wttlck, MM-«. OberpsmeHel«. WMild. «ittwo»», SZW u »-«nla,s. Mt: Deutschem Aamitienötatt, Kute Krister, Zettspiegel. dl- ein,p-lttg?Tu-zeil. ia Pf., «donnement-pret» Petttsatz wirb nack Petttz-llen berechnet. verant«°r..i»er R.d-k.eur - «mtt -.«mnetst«-in «u. (Erzgebirge). All/ durch du Paft 1 M- 28 Pf. Redaktion u. Erpedition: An«, Marktstraße. nehmen Bestellungen an. Aus dem Auerthal und Umgebung, «ttttzetlunaen »an totalem Interest« st«» »er «edaktto« stet» »tukommen. Gestern fand di« diesjährige Generalversammlung de» „Gewerbevereins Auerthal" statt. Nachdem der Kassenbe richt, Jahre«- u. Schuibericht erledigt, geschahdie VorstandS- wahl. Zum Vorsitzenden wurde Herr Direktor Dreher, zu besten Stellvertreter Hr. Stadtrath Gantenberg gewählt. Di« übrigen Vereinsämter blieben in den Händen der bis herigen Inhaber. Das 25jährige Stiftungsfest, aus Con- zert, Festesten und Ball bestehend, soll am 29. Mai ge stiert werden. Zu bemerken ist noch, daß da- abgelausene Geschäftsjahr sowohl für den Verein, al» speeieü für die gewerbliche Fortbildungsschule «n äußerst günstige» zu nennen war. Durch dir Uebernahme de» Direktorium» yer letzteren durch Herrn Direktor Neumetstrr wurde «in« fach männische Kraft an dir Spitze berufen, deren Wirken hof fentlich Brecht segensreich für die Schule «erden soll, u. ist noch zu erwähnen, daß die Schüler von Ost«rn ab in zwei Klassen unterrichett «erben, in die Klassen I. II. u. Hl»., welche die befähigteren Schüler umfassen, die sich mehr den kaufmännischen Wissenschaften widmen sollen, und die Klassen I. II. u. III. d. welche die Minderbefähigten , aufnehmen und der gewerblichen Ausbildung mehr Aufmerksamkeit schenken werden. Die Einrichtung dient dazu, den befähigteren Schülern eine höhere Ausbildung zu geben. Am Montag fand auch di« diesjährige Generalversamm lung der Allgemeinen Ortskrankenkasse Aue statt. Der wich tigste Punkt der Tagesordnung war unstreitig der Kassen bericht, es geht daraus hervor, daß die- Jahr ein bedeu tender Ueberschuß gemacht worden ist, au» den» S000 Mk. dem Reservesonb überwiesen werden konnten. Der Reserve sond erhöht sich somit auf 18 000 Mk. Da nach gesetz licher Vorschrift der einjährig« Betrag der Mitgliederbet- träge al» Reservefond genügt (hier ca. 23000 Mk.), so erfüllt sich da» voraussichtlich in diesem GeschäsUjahr. E» . sollen dann von nächstem Jahre an dir Beiträge ermäßigt ^werden, was gewiß jede» Mitglied mit Freuden begrüßen wird. Mitglieverbeiträge gingen «in 22 723 Mk. 39 Pf. Arzthonorar wurde ausgegeben 7788 Mk 87 Pf., f. Arze- ner u. Heilmittel 3056 Mk. 43 Psg., Krankengeld 4538 Mk. 50 Ps., Sterbegeld 372 Mk., Kur- u. Berpflegekosten in Krankenanstalten 832 Mk. 30 Ps , Wichnerinnenunter- stützungen »0 Mk. Einen Auszug tiu« dem VerwaltungSdericht bringen wir <n nächster Nummer. Am Dienstag Abend fand im Restaurant „Bürgergarten* . „ Au« da» diesjährige Stiftungsfest de» „Gabet-berger Ste- bisher 6 Mk. Da die Belastung beispielsweise zwischen pographen-VereinS" statt. ES bestand au» Eonzert, The..t— bOO Mk. schwanken kann, so ist kaum noch daran ater und Ball. Len Glanzpunkt de» Feste» bildete das 1» denken, daß jemals wieder ein Zirkus nach hier kommt, - ' ' - — vielleicht mit 4—500 Mk. abendlich herangezogen würde, wie dem Direktor des Krystallpalastes auf ein« Anfrage mitgeteilt wurde. Hoffentlich tritt in dieser Beziehung bald Wandel ein, denn schon die ungleichmäßige Belastung der einzelnen Etabliffementbefitzer macht viel böse» Blut. — wie verlautet, verläßt der hiesig, Superintendent v. Pank sein« hiesige Stellung, um dem Ruf« in ein hohes geist- von der Lnch-ter-AuSstellung 'set noch erwähnt, daß sich in derselben «in kostbarer Rahmen befindet, für besten künst ¬ lerischen Entwurf und Ausführung einem Schüler der Fach schule die Berechtigung zum Einjährig-Freiwilligendienst zu erkannt wurde. — Seit der Einführung des Kaffees sind jetzt gerade 200 Jahre verstrichen. Es war im Jahre 1694, als der Kaffee erstmalig nach Sachsen kam. Anfänglich wurde er in Fami lien überhaupt nicht oder nur ganz selten zubereitet. Man trank ihn zunächst nur in Kaffeehäusern. Schon nach kur zer Zeit fanden die eingerichteten Häuser einen starken Zu spruch. Riesa. Auf acht Tage verschwunden war jüngst hier eine Ehefrau. Sie hatte es vorgezogen mit ihrem ledigen ' Aftermiether ab- und ziellos in der Welt hinaus zu ziehen. Vor ihrem Weggang« hakten die beiden Reiselustigen vem zurückgelastenen Ehemanne noch einen recht derben Schaber nack gespielt insofern, al» Letzterer beim Betreten der Woh nung an dem betr. Abende, Wäsche, Betten, Kleidung»» stücke, Stiefeln rc. total zerschnitten vorsand. Nach Ver lauf von acht Tagen kehrte die reuige Ehefrau mit ihrem Geliebten zurück, ihre indirecten Bitten um Wiederaufnahme fanden jedoch bei dem Ehemann kein Gehör. Obdach-und mittellos, wie sie waren, wurde Beiden von hiesiger Polizei Freiquartier auf kurze Zeit gewährt. Da der Ehemann sich unerbittlich zeigt, wird die Frau Riesa verlassen, wäh rend ihr Reifegenosse hier verbleiben und seiner früheren Beschäftigung nachgehen wird. Außer der jedenfalls ein tretenden Ehescheidung wird die Sache aber für die beiden Durchgebrannlen insofern noch etn kleines Nachspiel haben, al» der Ehemann wegen der ihm zugesügten Sachbeschädi gung (der Schaden soll sich auf bedeutend über lOO^Mark belaufen) Strafantrag gestellt hat. Wie wir erfahren, löst sich die Firma Epstein <L. Co., Herren- u. Damen-Cvnsektions-Geschäst Bahnhofstraße hier, am 1. Oktober auf und eröffnet von jetzt ab einen großen Ausverkauf ihrer Artikel zu ermäßigten Preisen. DaS Nähere hierüber verweisen wir auf die Beilage in heutiger Nummer. is6o. Die ersten Kennzeichen der Lnngen- schwindsncht! Keine Krankheit schleicht sich in so heimtückischer Weise in die Konstitution, wie die Lungenschwindsucht. Unter dem Deckmantel der Gutartigkeit ergreift dieselbe ihr Opfer, und bevor der «ranke die Gefahr erkennt, hat der Zerstörungs prozeß bereit» eine lebenSgesährliche Ausdehnung erreicht. Allgemeine körperliche Schwäche und Abmagerung, krankhafte Gesichtsfarbe, Brust- und Seitenstiche, Fieber, Disposition zu Schnupfen, Husten und Katarrh, Kurzatmigkeit, belegte Stimme, Reiz zu Räuspern und Spucken bilden die ersten warnenden Vorläufer der Krankheit. Werden dieselben ver nachlässigt, dann endet der Zustand in anhaltendem Husten mit BlutauSwurs, Blutsturz, starken Nachtschweißen, hektischem Fieber und totaler Abmagerung und Entkräftung de» Patten- ten. Wer den Keim der schrecklichen Krankheit in sich fühlt, der zögere keinen Augenblick, sondern verlange kostenfrei die Sanjana-Heilmethode, welche sich bei allen heilba.ea Sta dien der Lungenschwindsucht, Emphysen und Asthma von schnellem und sicherem Erfolge e.wiesen hat. Ma« bezieht diese» berühmte Heilverfahren jederzeit gänzlich kosten frei dnrch de« Sekretair der Sanjana-Lompanh, Herrn Herman« Dege i» Leipzig.