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»«.»ahevano. «r.«« «»nt«, » September i»s« Dkaßlanlchrist: Nachrichten Dresden gernivrecher-Sammelnummer: »Litt Nur !Ür NachtaesprLche: Rr. SOOir Dchriftletiuno u, Hauptgelchiilttstette: Dresden-A. 1, Marienitrabe S8/-2 Bejugigebühr bei täglich ,wc>maliger Zustrllung monailich ».10 Mk. (einschließlich «v Psg. für Lräger>ol>n>, durch Postbeziw ».10 Mi. einschließlich LS Psg. Postgebühr lohne PostzufteNungSgebühri bei 7mai wöchentlichem Versand. Einzelnummer 10 Psg. Anzeigenpreise: Die einspaltige SU mm breite Zeile «L Bla-, für auswärts 10 Psg. gamtlienanzetge» und Stellengesuche ohne Rabatt lö Psg-, außerhalb »5 Psg., die W mm breite Reklamezeile »00 Psg-, außerhalb »L0 Psg. Ofterten- gebühr so Psg. Auswärtige Aufträge gegen Vorausbezahlung Druck u. Verlag: Liepsch ck Reichardt, Dresden. Postscheck-llto. lv<>8 Dresden, Nachdruck nur mit deutl.Ouellcnangabe lDreSdn. Nachr.) zulässig. Unverlangte Schriftstücke werden nicht aufbewahrl Das vvrlSufige Endergebnis der Wahl Die Berteilmig der ReiMagsmandüIe Berlin. 15. Sept. Hach den beim Reichswahlleiter bis zum 15. September 1930 vor mittags eingegangenen vorläufigen amtlichen Meldungen der Kreiswahlleiter ist das Gesamt ergebnis der Reichstagswahl in nachfolgender Tabelle dargestelll. Bei einer Vergleichung mutz berücksichtigt werden, dah durch Erhöhung der Mandatszahl von bisher 491 aus 57Z im neu gewählten Reichstag ein entsprechendes Soll der Parteien entsteht. Erst, wenn dieses errechnet ist, kann ein brauchbarer Vergleich angestellt werden. Wir geben im nachstehenden die neuen Mandatszahlen, verglichen mit den früheren und mit den Sollzahlen, die von jeder einzelnen Partei hätten erreicht werden müssen, wenn sie ihren Machtbesland im neuen Parlament wahren wollte. 1 gültige Stimmen Zahl der Sipe bisherige Sipe Soll Prozent So;. 8 572 016 143 153 179 (—36) — 20 Deutschnat. 2 458 4S7 41 73 85 (-44) -52 Zentr. 4128 92» 68 62 73 (-5) -li'/r komm. 4 587 708 76 54 63(Z-13) ^20 D. Vp. 1576199 i 29 45 52 (—24) — 50 Lhr.-soz. Volksgem. 81558 j D. Staatsp. 1 322 608 20 25 Tcm. 29 (—9) -LI N Wirtsch^P. 1 37» 35» 23 23 27 (—4) — 14 Bayr. Volksp. 1 »58 556 19 16 19(-»> 0 Ratsoz. 6 401 210 107 12 14(-s-»3) -s- 665 Landvolkparlei 1 104 727 Deutfch.-Hann. 144 242 26 13 15(^3) -s-20 Kons. Volksp. 313 874 Volksr.-P. 271 »31 0 8 9 (-3) M D. Bauern 339 072 6 3 3(^0) 0 Landbund 193 899 3 Lhr.-soz. Volksd. 867 377 14 Rat. Minderh. Dtschl. 76 438 0 Sonstige 64 654 0 34 942 854 575 Die im Wahlkreis Nr. 14 (Weser-Ems) auf den gemeinsamen Kreiswahlvorschlag „konser vative Volkspartei und Deutsch-Hann. Partei" entfallenen Stimmen sind in der Stimmenzahl der konservativen Volksparlei enthalten. Die aus den kombinierten Reichswahlvorschlag Nr. 10 und die ihm angeschlossenen Reichswahlvorschläge Nr. 10, 14 und 16 (Landvolkliste. Deutsch-Hann. Partei und konservative Volkspartei) entfallenden 26 Sitze werden sich voraussichtlich wie folgt verteilen: 18 Sitze Deutsches Landvolk. 5 Sitze konservative Volkspartei und 3 Sitze Deutsch hann. Partei. Auf Grund des Schlusiergebnisses werden folgende be kanntere Persönlichkeiten in den Reichstag einziehe»: Von der S v z i a l d e m v k r a t i s ch e n Pa r t c i: Braun, Hilserding, Künstler, Dr. L.vwenstein, (krischen, Breitschcid, Frau Juchacz, Ebert, Wels. Heilmann, Lobe, Severing, David, Scheidemann, Sollinann, Hermann Müller, Keil, Wisscll. Bvn der Dcntschnativnalcn Bvlkspartei: Hilgenberg, Oldenburg-Jaliuschail, Stcinhvff, Wcilnböck, Qnaatz, Spahn, Anna-Grete Lehman», Lavcrrcnz, Stubben- dvrf, Wiedcmann, Wege, Schmidt lWilhelms.Stadtler, mm Bis marck, Wvls, von ^-rentagh Lvringhoven, Sch»lze-Stapc», Schiele-s>>a»i»l»irg, Graes. Obersvhre», Dr. Kvch, Dcrberg, Hcrgt, Bang, Döring, Wider, Dr. Agcna, Schmidt Hannover. Bvn der Deutschen Bvlkspartei: vvn Kardorff, vv» Raumer, Schnee, Dr. Echvlz, Dr. Kahl, Mvldenhauer, vvn Sceckt, Dr. Eren,er Schifserer, Dauch, Minncseld, Hueck, Dr. Kalte, Dr. Dingclde», Schmid, Thiel, Schneider, Kcinath, Enrtiiis, Hinzmann, Albrecht. Bvn der StaatSpartci: Oskar Meyer, Dietrich (Badens, Koch-Weser, Bvrncmaiin tJungdvs, Dr. Weber, Stvlpcr, Höpker-Aschvff, Dr. llteinhold, Külz, Heust, Ehler- ina»i>, Abel tJnngdvs. Bvm Z cntru in : Dr. Pcrlitius, Marx, Imbusch, Dr. Briining, Ulitzka. Wirth. Dessauer, Kaas, Zoos, Hermes, Esser, Scheiter, Bell. Köhler, Brauns. Stegerwald. Bvn der W i r t s ch a f t ö p a r t e i: Dr. Brcdt, Drewitz, Eolvsser, Lucke. Bvn den N a t i o » a l s o z i a l > st c n : Dr. Göbbcls, Göring, Gras zu Rcvcntlvw, Hvltz, Freiherr von Wangenheim, Dr. ^rick, Stöhr. Len, Gregor Straf,er, v. Epp, sZcdcr, Kubc. Bvn der L a n d v v l k p a r t c i: Schiele, Döbrich, Hanse, Dr. lKcrcckc. Hcpp. Born C h r i st l i ch - s o z i a l e » Bolksbicnst : Hart wig, Nippel, Mumm. Bon der Bayrischen Bvlkspartei: Leicht, Em- migcr, Hornachcr. Bon der Konservativen Bvlkspartei werden Gras Westarp und Trcviranus durch die Neichsltste auf Grund zweier Pfälzischer Mandate gewählt. Keine Mandate erhalten: Vras Santtz. Lettow-Vorbeck. Rademachcr, Bazille. Bvr dem Znsammentritt des Reichstages, der nicht vor Mitte des Monats Oktober zu erwarten ist, wird sich an der politischen Lage wohl zunächst wenig ändern. Ausgeschlossen ist cs allerdings nicht, das, unverbindliche Besprechungen der führenden Persönlichkeiten noch vor dem Zusammentritt des Reichstages erfolgen. Besonderes Kopfzerbrechen dürfte auch der Beiioallung des Neichstagsgebäudes aus der Unterbringung der grollen Schar vvn Bolksboten erwachsen» die die gestrige Wahl berusen hat. Eine» Reichstag in solcher Stärke hat das deutsche Bolk bisher noch nicht gehabt. Reichte schon für den verflossenen Reichstag, der 401 Abgeordnete zählte, der Platz im Plenarsitzungssaal nur mit Mühe und Rot aus, so kann man nun gespannt daraus sein, zu welchen Mas,»ahmen die Reichsverwaltung jetzt greisen wird, um jedem Bolksboten den ihm zuslehenden Sitz im Plenarsitzungs- saalc zu beschaffen. Enttäuschung in Regierungskreisen Berlin, l5. Sept. Es braucht eigentlich kaum besonders betont zu werden, dah angesichts der teilweise erheblichen Berluste der Mittelparteicn bzw. des Anschwellcns der änfierslen iZlngelparteien in Regierungskreisen unver hohlene Enttäuschung herrscht. Wenn auch eine gewisse Bcrschiebnng der parlamentarischen Lage allgemein erwartet wurde, so hat das schliellliche Ergebnis doch die schli Min sk e n B e s n r ch t n n g e n der Regierung noch über- krosse n. Nachdem die Statistik fertig ist. wird die Regierung nunmehr ihre politischen Schlullsvlgernngcn ziehen. Wie sich die Dinge gestalten werden, lässt sich heute noch gar nicht übersehen. Reichskanzler Brüning, der entgegen seiner ursprünglichen Absicht in Berlin geblieben ist, dürfte sich zu nächst mit seinen Ministerkvllegcn über die einzuschlagendc Taktik verständigen. Icdensalls scheint ein Rücktritt der Regierung vorlansig — wenn überhaupt — nicht geplärrt zu sein. Brüniny erstattet Hitiöenburo Bericht Urabtinelcluns, unserer Nsrllkoor SedrUtleltaav Berlin, '5. Sept. Ter Reichspräsident v. Hinden« bürg empfing heule vormittag den Reichskanzler Dr. Brü ning zu einen, Bortrage über die durch den Wahlausgang geschaffene Lage. Dr. Brüning hat dem Reichspräsidenten lediglich einen lieberblick über die Situation gegeben, ohne ihm irgendwelche Borschläge zu unterbreiten. Aus,er diesem Bvrtrage des Reichskanzlers beim Reichspräsidenten haben Besprechungen vssiziellcr Stellen bis jetzt noch nicht statt- gesunden. Sic Stellungnahme der englischen Presse London, 15. Sept. Der Wahlcrfolg der Nationalsozialisten wird von der Presse in grosicr Ausmachung veröffentlicht und als das Hauptmerkmal der deutschen Wahlen bezeichnet. Es wird dabei unterstrichen, das, die Nationalsozialisten die Be seitigung der parlamentarischen Negierung und die Schaffung einer Diktatur in Deutschland erstrebten. Kommentare der einzelnen Blätter liegen noch nicht vor,.doch geht auö den Ueberschriften in der Presse hervor, wie das Wahlergebnis ausgenommen wird. Die „Morningpost" spricht von einer „vernichtenden Niederlage" der Regierung und betont, daß die Nationalsozialisten scharse Gegner der Versühnungspolitik Strese m a n n s seien. Das Blatt erblickt in den Erfolgen der beiden extreme» Parteien eine Gefährdung der Grund lage der parlamentarischen Regierung in Deutschland. Die „Daily Mail" hebt den „Triumph" der „Revolutionären Par teien" hervor. „Dailn Herald" befürchtet Schwierigkeiten im neuen Reichstage. Der Berliner Korrespondent des Blattes schreibt: Die Wahlen schufen eine parlamentarische Lage, die voll vvn Gefahren für Deutschland und Europa ist. — „News Ehronielc" endlich spricht vvn Erfolgen der „wilden Männer Deutschlands". ^Reichspräsident v. Hlndenburg begibt sich zur Wahl, dahinter Staats sekretär ^Meißner lwuiscke pr«8,e-pbot»-2«iit»»>e