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Dresdner Journal : 15.06.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189606151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18960615
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18960615
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-06
- Tag 1896-06-15
-
Monat
1896-06
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Journal : 15.06.1896
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v«i»«s»reis Kür Dresden vierteljShrüch 2 Mart »0 Ps, bei den Kaiser- ltch deulfkhen Postanstallen vierteljährlich 3 Mark; außer- halb de» Deutschen Reiches Post- und Stempelzufchlag. Einzelne Nummern: ic Ps Erscheinen: Täglich mit Au-nahme der Sonn- und Feiertage abends. Fenispr-Anschluß: Nr12S5 Dresdner M Ionnml. Ankünßigungsgebütren: Für den Raum einer gespal tenen Zeile kleiner «christ Sv Pf Unter „Eiiiaejandt" die Zeile 50 Pf Bei Tabellen- und Zlsferniatz entsplechender Ausschlag Herausgeber: Königliche Expedition des Dresdner Journals Dresden, Zwingerstr 2V. Fernspr Anschluß: Nr 1295. ^136. Montag, den 15. Juni, abends. 1896. Amtlicher Teil. Dresden, 15. Juni Ihre Majestät die Königin haben Sich gestern, Sonntag, Abends von Sibyllenort aus nach Morawetz begeben. Dresden, st. Juni. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Bürgerschnllehrer und Komor Karl Ferdinand Lösche in Großenhain das Vcrdienstkieuz zu verleihen Von Sr. Majestät dem Könige ist der zum Vice und Dcputy-Konsul der Vereinigten Staaten von Amerika in Annabcrg ernannte Louis Lange zur Zeit in Leipzig in dieser Eigenschaft anerkannt worden. Werorönung des Ministeriums des Inner«, die Aufhebung der für die KreiShauptmannschaft Bautzen angeordneten Maßnahmen gegen Wciter- verbreitnng der Malik- und Klauenseuche betreffend. Nachdem die Maul- und Klauenseuche im Bezirke der Kreishauptmannschaft Bautzen erloschen ist, findet Sich das Ministerium des Innern veranlaßt, die gegen Weiterverbreitung dieser Seuche mittels Ver ordnung vom 25. April dieses Jahres (Dresdner Journal und Leipziger Zeitung Nr. 95) angeordneten verschärften Maßnahmen für den Regierungs bezirk Bautzen wieder aufzuheben. Dagegen hat es bis auf Weiteres noch bei dieser Verordnung für den Bezirk der Kreishauptmannschaft Zwickau zu bewenden. Dresden, am 12. Juni 1896. Ministerium des Inner». Für den Minister: Vodel. Ernennungen, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Departement der Finanzen. Bei der Staatseisen- bahnoerwaltung rst ernannt worden: Ferdinand Franz Stracke, zeither diätarischer Zeichner, als etatmäßiger Zeichner. Bei der Postverwaltnng ist ernannt worden: Friedrich Martin Theodor Klinkhardt, zeilher gegen Tagegeld Ke schästigter Postassistent, als etatmäßiger Postassistent im Bezirke d:r Kaiser!. Lberpostdircktion zu Leipzig. Departement des Kultus und öffentliche» Unter richts. Zu besetzen: die zweite ständige LeyrersteUe in Heidelberg b. Seissen. Kollaior: das K Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts. Einkommen: 1(00 M. Gehalt, 3v M Holzgeld, 36 M. für Turnunterricht und freie Wohnung Gesuche mit sämtlichen Beilage» sind bis zum 4. Juli an d,n K. Bezirlsjchulinspektor Schulrat Ur. Winkler in Freiberg einzureichen; — die Nebenjchulstelle zu Grünau. Kollaior: die oberste Schulbehörde Einkommen: 1000 M Gehalt, freie Wohnung und Gartennutzung, außerdem 72 M. für den Unterricht in der Fortbildungsichnle Gesuche sind unter Beifügung sämtlicher Prüsungs- und AmtSsührungSzeug- uisse bis zum 1 Juli bei dem K Bezirksschulinspektor Schulrat Lohse in Zwickau einzureichen. nichtamtlicher Teil. Kreher. Tie handklspolitischcu Bestrebungen Hru. bhamberlaiuS. Ter englische Kolonialminister Hr. Chamberlain hat dieser Tage den von allen Handelskammern des britischen Reiches beschickten handelspolitischen Kongreß mit einer Ansprache willkommen geheißen, in der er hervorhob, daß nie zuvor die Aussichten für eine engere Annäher ung der Kolonien an das Mutterland so günstig gc- KnnS und Wissenschaft. * Die Wiener Hofoper hat am 12. Juni ihre dies jährige Saison beschlossen und wird am l 5. August wieder eröffnet werden Die Ferien dauern also diesmal mehr als zwei Monate; die» hat seinen Grund darin, daß im Innern des Opernhauses während dieser Zeit notwendig gewordene Veränderungen vorgenommen werden sollen Insbesondere werden der Zuschauerraum, die Plafonds und die Deckengemälde restauriert werden In dieser Saison find bekanntlich zwei hervorragende und sehr geschätzte Mit glieder auS dem Verbände dieser Hofbühne geschieden: Frau Antonie Schläger und Frl. Marie Lehmann. Frau Schläger gehörte, nachdem sie im Jahre 1882 an der Hofoper gastiert hatte, dieser vom 1. Januar 1883, also mehr als zwölf Jahre lang, ununterbrochen an Frl. Lehmann gastierte in Wien in den Jahren 1877 und 1881 und wurde für die Hofoper vom 1. Juli 1882 an engagiert. Sie wirkte demnach dort vierzehn Jahre lang und war stets eines der meistbeschäftigten und verdienstvollsten Mitglieder dieses Kunstinstituts. Jnsnlgc ihre» leidenden Gesundheitszustände» faßte die Künstlerin den Entschluß, der Bühne vorläufig zu entsagen Wie sehr man sich auch bemühte, Frl. Lehmann von ihrem Plan abzubringen, so erklärte sie doch, ihren zu Ende gehenden Vertrag nicht mehr erneuern zu wollen, und verabschiedete sich am 26 April d. I al» Margarethe von ValoiS in den „Hugenotten". Für diese beiden ausscheidenden Mit glieder hat da« Kunstinstitut Frl. Sophie Sedlmaver vom «tadttheater in Breslau und Drl. Emmy Teleky vom Hostheater in Dresden engagiert Frl. Eedlmayer ist zwar noch bi« 1 Mai 18S8 an'« Breslauer Theater gebunden, doch hofft die Leitung der Hofoper mit der Direktion der Bre«lauer Bühne ein Einverständnis zu er- wescn seien als eben jetzt. Der Kongreß habe n. o. die hochwichtige Ausgabe, dahin zu wiiken, daß die Bande zwischen dem Jnsellande und seinen Kolonien sich zu einer festen HandelSunion verdichten. Chamber lain schiebt, wie die „B. N. N." ausführen, mit diesen Anregungen einen Gedanken erneut in den Vorder grund, der seit länger als einem Jahrzehnt, nachdem die schutzzöllnerische Bewegung auch in Großbritannien weite Kreise der Bevölkerung mit sich zu ziehen be gonnen hat, auf der wirtschaftspolitischen Tagesordnung einzelner englischer Staatsmänner steht. Speziell Hr. Chamberlain ist in neuester Zeit mehr als einmal als Vorkämpfer für eine den gesamten englischen Kolonialbesitz umfassende Vereinigung schutzsi'llncriichen Charakters allen nicht englischen Staaien gegenüber und mit freihändlerischen Grundsätzen bei der Behand lung der Zollvereinsterritorien aufgetreten. Die letzten Ziele des englischen Ministers liegen freilich noch höher hinaus. Wie einstmals der deutsche Zollverein eine Art Vorstufe für die Errichtung des Deutschen Reiches abgegeben hat, so könnte seines Erachtens bei geschickter Zügclführung wohl auch der britisch-koloniale Zollbund allmählich zu einer „Reichsföderation" sich auswachsen. Daß eine starke Umklammerung aller über den Erdboden hin zerstreuten englischen kolonialen Besitzungen nicht allein dem Handel des Mutterlandes zu gute kommen, sondern auch der politisch-militärischen Machtstellung desselben einen wertvollen Hintergrund verle hen würde, liegt ja auf der Hand. Hierauf hat Hr. Chamberlain ersichtlich auch in seiner Rede bei dem Festbanket der Kongreßteilnehmer hindeuten wollen. Die der Ausführung des Planes einer solchen Zollunion entqegenstehenden Schwierigkeiten sind gegen wärtig gewiß nicht geringer als vor zehn Jahren, als die zur Begründung einer „Imperial F-deratiou" ins Leben gerufene Liga dar Vergebliche ihrer Aktion eingestehen mußte. Denn die Gewährung einer be vorzugten St. llung an die aus englischem Landbesitz stammenden Produkte bei der Einfuhr in alle eng lischen Kolonien würde Gegenschritte d.r in ihren überseeischen Handelsinteressen beeinträchtigten anderen Großstaaten Hervorrufen. Ganz abgesehen davon, daß Deutschland und andere Staaten vertragsmäßig die volle Gleichberechtigung für ihre Importen in die britischen Kolonien mit den aus englischen Produktions slätten hervorgegangenen Erzeugnissen zugesichcrt er halten haben, müßte ein rigoroses Znrnckdrängen aller nichtenglischeu Waren eine weitere handelspolitische Verständigung der geschädigten Staaten zur Abwehr der gemeinsamen Gefahr zuwege bringen. Vorläufig hat der Handrlskammernkongreß in London sich damit begnügt, über das Chambcrlainsche Projekt eines großbritannischen Zollvereins einen recht nichtssagenden Beschluß zu fasse». Der Kongreß gab seiner Meinung Ausdruck, daß die Herstellung innigerer kommerzieller Beziehungen zwischen dem vereinigten Königreich und den Kolonien sorgfältiger Erwägung bedürfe; daher soll anch eine Reichskonsennz die Ver wirklichung der Idee ins Auge fassen, falls die An regung hierzu von den Kolonien oder einigen der selben ausginge und die Regierung dieses Vorgehen für praktikabel halte. Die Einschränkungen nehmen hiernach der Resolution ihren aktuellen Wert. Trotz dem ist die Angelegenheit damit keineswegs abgethan; sic wird zweifellos immer wieder zur Sprache gebracht werden, sodaß uns die Pslicht zufällt, die englischen Pfadfinder auch fernerhin auf ihren handelspolitifchen Wegen ein wenig zu kontrolieren, um so mehr, als Handel und Politik von altcrsher bei englischen Staats männern eng Hand in Hand zu gehe» pflegen. Eine wie verhängnisvolle Wendung ein „Größer- Britannien" (Kreuter üiitum) für die Zukunft der mitteleuropäischen Staaten erlangen könnte, hat das Mitglied des österreichischen Abgeordnetenhauses vr. Alexander Peez in seinen im vorigen Jahre er schienenen, sihr beachtenswerten Abhandlungen: „Zur zielen, demzufolge die Sängerin, welche für Wren auf drei Jahre mit eventueller Verlängerung des Kontraktes ge wonnen wurde, ihr Engagement bereits am 15. August d. Js, spätestens am 1. Januar 1897 antretcn könnte. Frl. Sedlmayer ist dazu bestimmt, im Vereine mit Frl. Mora da« Fach der Frau Schläger auszusüüen, während Frl. Teleky, die mit Beginn der nächsten Saison in den Ver band der Wiener Hosoper tritt, die Rollen des Frl. Leh mann übernehmen soll Mitte August d IS. beginnt Hr He- aus Prag seine Wirksamkeit an der Wiener Hos- oper. — Auch im Personalbestände des Balletts sind einige Veränderungen zu verzeichnen Die Solotänzcrin Frl Stephanie Vergv und der Solotänzer Hr Otto Thieme ver lasten die Bühne. Letzterer folgt einem Ruse als Ballett meister an daS Hoftheater in Dresden und soll durch Hrn. Guerra vom Skala-Theater in Mailand ersetzt werden. Frl. Perge« Fach soll den Damen Sandori aus Rom und Amalie Besioni vom König!. Landesthcater in Prag übertragen werden — An Novitäten werden im kommenden Schuljahre zur Ausführung gelangen: Smetanas „Verkaufte Braut" (am 4 Oktober mit Hrn Hes), Messagers „Ter Ehrvalier von Hermenthal" und LeoncavalloS „Chatterton". * Wohl jeder Besucher des Hunsrück kennt die wegen der weiten Fernsicht berühmte Nunkirche (Xova ein unscheinbare« Gebäude auf einsamer Höhe bei dem Dorfe Sargenroth, Kreis Simmern, in der Nähe de« SoonwaldcS gelegen Diese« Kirchlein, welches jetzt zum protestantischen Gottesdienste benutzt wird, ist au» den verschiedensten Etilarlen zusammengesetzt, die jedoch nur an dem in den ältesten romanischen Formen gehaltenen Unterbau des Turme« Interesse bieten In dem untersten Stockwerlx des Turme» hat man unter der späteren dick aufgetragenen Tünche verhältnismäßig gut erhaltene Freskomalereien in frühgotischrm Stile ent deckt Nachdem diese nunmehr auf Veranlassung de« Hrn neuesten Handelspolitik" (Wien, Verlag von Georg Szelinski, 189.5) schlagend dargethan. Seiner Über zeugung nach wird in Zukunft der von den drei riesigen Welthandelsreichen: Großbritannien, Rußland und den Vereinigten Staaten von Nordamerika im Verein mit den ihnen ohne weiteres anhängenden anderen Staaten gebilden ausgehende Druck auf die im Vergleich zu jenen Kolossen kleinen Kulturstaaten so gewaltig sein, daß der Selbsterhaltungstrieb die Frage uns auf drängen muß, ob nicht ein wirtschaftspolitischer Gegend und zur Verteidigung der gemeinsamen Interessen zn konstituieren wäre Der Verfasser denkt dabei an eine Vereinigung, die das durch die Handels - Verträge begründete immerhin lose Verhältnis der mitteleuroäpischen Staaten zu einander weiter aus bilden und teilweise ersetzen soll Deutschland, Oster reich Ungarn und Italien besitzen trotz aller Verschieden artigkeit ihrer Landesgebiete nnd Bevölkerungen doch so viele verwandtschaftliche Berührungspunkte, daß eine erhöhte Gemeinsamkeit in der Verteidigung ihrer Lebensinteressen keineswegs als ein leeres Phantom aufzv'assen ist. Die mitteleuropäischen Länder, welche durch Ursprung, Lage, Klima, geschichtliche nnd wirt schaftliche Entwickelung aneinander gerückt sind, sollten — wie der Verfasser des von uns zitierten Buches wünscht - rechtzeitig und ohne erst den Endtermin der laufenden Handelsverträge im Jahre 1904 abzu warten, über einen einheitlichen Aktionsplan sich ver ständigen, um als geschlossenes Ganze solche Zugeständ nisse von den „Größerreichen" sich zu erstreiten, die ihnen eine ruhige und gesicherte Stellung im Hinblick auf den Weltmarkt verbürgen. Die Frist bis zum Ablauf der für uns wichtigsten Handelsverträge ist nicht so lang b.messen, nm sich in der Gegenwart aller Sorgen um das Werdende zu rat schlagen. Die englische Handelspolitik aber wird, wenn wir erst an eine Neuregelung der bestehenden Verhältnisse herantreten, für Mitteleuropa eine nchtung gebende Bedeutung gewinnen. Daher ist es ange zeigt, daß wir den Bemühungen der Freunde einer „Imperial Federation" schon jetzt unser Augenmerk zuwcnden. Ans St. Petersburg teilt der wobluntsrrichtete Berichterstatter der „Polit. Corr." über die Stellungnahme Rußlands zu den neuesten Ereignissen in der Türkei folgendes mit: Obgleich der Lchwerpmikt der Regierung anläßlich der Urönungsfestlichleilcn nach Moskau verlegt war und daS ganze Interesse sich aus die letzteren konzentrierte, war die russische Diplomatie koch nicht in der Lage, wakrend diese? Zeitraumes vollständig zu sciern Jbre Ausmcrks-mkcit wurde und wird vielmehr andauernd durch jene zwei Angelegenheiten intensiv in Ansvruch genommen, aus welche gegenwärtig die Blicke der politischen Welt überhauvt gerichtet sind: die krctensiiche und makedonische Konform der Haltung, welche die russische Regierung im vergangenen Jahre während der damaligen Phase der macekonischen Bewegung beobachtete, setzt die russische Tiplomatie auch gegenwä.tig ihre ganze Kraft dasür ein, daß die Ereignisse in kcr Türkei lokalisiert werden und keine Aktionen platzgreilen, durch welche internationale Verwicklungen herbei geführt werden könnten. Was den Ausstand aus Kreta betrifft, so handelt das russische Kabinett im engsten Einvernehmen mit allen lenen Mächten, die von den gleichen Grund ätzen nnd Interessen bezüg lich der Erhaltmig der Ruhe im Orient geleitet werden, wie Rußland ES ist zu diesem Bchuse in zweifacher Richtung thätig Einerseits wurden der griechischen Regierung freundliche und dringliche Ratschläge in dein Linne erteilt, daß sie sich nicht zu einem aktiven Eingreifen in die lretensifche Angelegenheit lsinreißcn lasse, anderseits wird an Lie Piorle in nachdrück lichster Form die Mahnung gerichtet, möglichst bald normale Zustände aus Kreta herzuncllen und die Erfüllung der be rechtigten Wunfchc der dortigen Bevölkerung nicht länger hinaus- zufchicben Hinsichtlich der makedonischen Bewegung, welche bedauerlicherweise neuerdings unerfreuliche Lebenszeichen zu geben begini t, gilt es, durch prophylaktische Maßregeln ein weiteres Umsichgreifen zu verhüten Ta nun für die Ent wicklung dieser Bewegung das Verhalten der bulgarischen Regierung von größter Wichtigkeit ist, indeni die Duldung einer offenen macedonischen Agitation im Fürsientnme eine Be- günstigunq derselben bedeu en würde, io hat das St Peters- Provmzialkomcrvators O« Eiemen sorgfältig dlotzgelegt werden sind, zeigte e« sich, daß man c« hier in der That mit einem höchst bedeutenden Funde zu thun hat Die noch erhaltenen Darstellungen, welche bereits vom Dialer Batzem aus Köln ausgenommen worden sind, zeigen nach -den Angaben der „K V -Z" folgendes: „An dem Decken- gewölbe befindet sich in einer Mandorla Christus als Weltenrichter, umgeben von den Symbolen der vier Evan gelisten Auf der Seitenwand zu seiner Linken ist die Auferstehung der Verdammten aus ihren Gräbern (re-mr- reetio iuäieii) sichtbar; darunter die Hölle mit einem großen Kessel über einem Feuer, davor die Teufel; an einer Säule ist eine Kette befestigt und an dieser hängen Menschen aller Stände, Kleriker und Laien Die gegen überliegende Wand zur Rechten des Heilande« zeigt ohne Zweifel die Auferstehung der Gerechten (re^urreetio vitao) und den Himmel; hier ist aber jede Spur von Malerei verschwunden. Dagegen finden sich in einer Fensternische sehr schöne Bilder, die recht gut kenntlich sind: die Begegnung Mariens niit der heiligen Elisabeth, darüber die Verkündig ung durch den Engel; diesen beiden Darstellungen gegen über die Anbetung der drei Weisen Im Fensterbogen sind dann noch einige hübscht EngrlSköpfc sichtbar. Die übrigen Felder sind leider zu sehr verwischt, al« daß man die abgebildrten Ekgenstände unterscheiden könnte Nach der Technik zu schließt», scheinen die drei Marien- darftellungen in dem Fenster die Form de« 12. oder 13. Jahrhunderts bewahrt zu haben Es sind mehr Konturzeichnungen mit zarter Farbengebung Dagegen weist tue Darstellung Christi und der Hölle mehr realistisch« Formen und breitere Farbengebung auf, was man auf eine spätere Übermalung zurücksühren möchte Der Raum, in dem sich die Fresken befinden, ist zur Zeit in einem recht trostlosen Zustande Da« Gewölbt mit dtm Ehristutzbilde vor allem ist sehr baufällig; zudem sind die Malereien gegen die auf der Gebirgthöhe äußerst rauhe kurzer Kabinett dem diplomatischen Agenten Rußlands in Sofia, Hrn. v Tscharylow, neuerdings die Instruktion erteilt, der bulgarischen Regierung mit allem Nachdrucke die Ergreifung solcher Maßregeln nahezulegen, welche geeignet wären, die macedonische Agitation im Fürstentume zu unieidrücken und die Vorbereitung und Förderung von Unruhestistungen in Makedonien von bulgarischem L oden auS zu verhindern W.nn es richtig sein sollte, daß die makedonischen Komitees auswärtiger Unter stüyungen nicht entbehren, so wäre dies in hohen« Grade zu bedauern. Tages geschützte. Trcsdcn, 15. Juni. Se. Majestät der König sind in Bcglcttunq Ihrer Excelleuzen der Frau Oberhof- uieisterin v Pflugk und des Generaladjutanien General- lieutenant v. Minckwitz, ferner des Hofmarfchalls v. Carlowitz Hartitzsch, des Flügeladjutanten Major v. Ehrenthal und dcs Hoskaplans Halm heute vor mittag 9 Uhr 60 Minuten mit dem fahrplanmäßigen Zuge von Sibyllenort abgcreist. Se. Majestät gedachten unter Benutzung eines Sonderzuges von Dresden-Neu stadt aus nachmiltags 4 Uhr 15 Minuten auf Halte stelle Strehlen einzutr'fsen und in der dortigen Königl. Villa Aufenthalt bis zu der für den 22. Juni in Aussicht genommenen Verlegung des Königl. Hoslagers nach Pillnitz zu nehmen. — Ihre Majestät die Königin, Allerhöchstwelche Sich in Begleitung der Hofdame Gräfin Einsiedel und des Oberhofmeisters v. Malortie gestern abends von Sibyllenort aus nach Morawetz begeben haben, be absichtigen am Mittwoch, den 17. Juni, vormittags 9 Uhr 50 Minnten in Dresden-Strehlen einzutnfien. TresSeu, 15. Juni. Ihre Königl. Hoheiten der Prinz Friedrich August und der Prinz Johann Georg zeichneten am Sonnabend abend in Be- gleitnng der persönlichen Adjutanten Rittmeister Keil und Premierl'eutenant v. Nostitz Wallwitz den aus Anlaß des Gencralappells ehemaliger Jäger und Schützen im Etablissement „Tivoli" veranstaltet«n Festkommers mit Höchstihrem Besuche ans. — In Vertretung Sr. Majestät dcS Königs wohnte Se. Königl. Hoheit der Prinz Johann Georg, begleitet von Höchstseinem persönlichen Ad jutanten, gestern nachmittags 4j4 Uhr dem Vorbei marsch des aus gleichem Anlasse veranstalteten Fest- zuges der ehemaligen Jäger und Schützen von der nach der verlängerten Älbrechtstraße zu gelegenen Front des Gartens Sr. Königl Hoheit des Prinzen Georg aus bei. Dresden, 15. Juni. Se. Excel»nz dcr Herr Staatsminister v. Metzsch hat die Geschäfte der Ministerien des Innern nnd der auswärtigen An gelegenheiten heute wieder übernommen. Deutsches Reich. * Berlin Vorgestern früh besichtigten Se Majestät der Kaiser auf dem Tempelhofer Felde das Garde- kürassier- und das 2. Gardeulanenregiment. Im Anschluß daran fand eine Übung der Gardekavalleriedivision vor Sr. Majestät dem Kaiser statt Das Frühstück nahmen Se. Majestät im Kreise des Osfiziercorps des 1. Garde- Feldartillerieregiments ein. Nachmittags wohnten Se Majestät mit Ihrer Majestät der Kaiserin der Schüler- Regatta in Grünau bei. — Gestern mittag wurde der Kaiserlich chinesische Botschafter in außerordentlicher Mission, Li - Hung - Tschang, von Sr. Majestät dein Kaiser im Rittersaale des Königl Schlosses in feierlicher Audienz empfangen Hierzu war der Botschafter nebst seinen« Personal, den« ihm zum Ehrendienst kommandierten Oberst Liebert und den« Ein führer des diplomatischen Eorps im Königlichen Galawagen abgeholt worden Die feierliche Auffahrt der Botschaft wurde von einer Eskadron des 2. Garde-Ulanen-Regiments eskortiert Eine Eompagnie des Garde-Füsilier-RegimentS «nit der Fahne und der Regimentsmusik erwies dem Bot schafter in« kleinen Schloßhofe die Honneurs mit klingen dem Spiel. Der Audienz wohnten Ihre Majestät der Kaiser und Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzen des Königlichen Hauses nebst den Hofstaaten und Gefolgen bei Witterung nicht «m geringsten geschützt; die Fenster sind ganz offen Es ist zu wünschen, daß gründliche Maßregeln zur Erhaltung der augenscheinlich wertvollen Malereien er griffen werden" * Die Eigenwärine des Körpers ist bei allen Menschen nahezu gleich hoch In allen Klimaten und in allen Lebensstufen thun die WärmeregelungSvorrichtungen in einem gesunden Körper ihre Schuldigkeit. Und die Wärme erzeugenden und Wärme verringernden Ursachen innerhalb de» menschlichen Körpers, durch deren Ein wirkung dieser immer auf etwa 37,5 " O. ge stimmt bleibt, sind vielleicht das festeste Erbteil, welche« daS Menschengeschlecht durch die Jahrtausende der Zukunft begleiten wird Die Hauptquellen der menschlichen Eigen wärme entspringen den chemischen Vorgängen bei der Ver dauung und dem Stoffwechsel überhaupt; dazu kommt die Umsetzung der mechanischen Arbeit und der Reibung der Muskeln und Gelenke in Wärme Diese Wärmeentwick lung ist so erheblich, daß der Mensch in 36 Stunden sich selbst bis zum Sieden erhitzen würde, wenn nicht «nächtige Vorrichtungen beständen, die dem Körper fortwährend große Wärmemengen entzögen und so die Wärmeanstauung verhinderten, die ihm gefährlich werden könnte Durch Strahlung, Leitung und Verdunstung der Haut, durch die Lungenthätigkeit, durch die Abgabe warmer Aus scheidungen und schließlich durch den Einfluß des Nerven system» werden dem Körper wieder große Wärmemengen entzogen, und die Regelung nach dieser Richtung hin ist so sein, daß beim Gesunden die Eigenwärme niernal« in steilem Sprunge aufwärts oder abwärt« ichwinat, sondern nur ganz kleine Schwebungen oufweist Freilich bedars der Mensch, um die Wärmeabgabe in verschiedener Um gebung weniger schroff zu machen, der Kleider wie die Tiere ihre« Pelze«; aber auch ohnedem können manche Menschen, wie wir von den Feuerländern und andere»
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