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Dresdner Journal : 26.09.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-09-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187409264
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18740926
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18740926
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-09
- Tag 1874-09-26
-
Monat
1874-09
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Journal : 26.09.1874
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W224 1874 Xt»«uv«mv»wpiv>»r DresdnttZMMl ÜL—rk»lbü«i ct«ul»vk«i> Kla»elv«lkumiu«rn: 1 kkssr Verantwortlicher Redacteur: Commissijnsrath I. G. Hartmann in Dresden Oschatz. IHtsir.iMsche Nachrichten. x. Peters, Bremiker und Albrecht für Preußen. I» ,»»»«» ä»ut»«k«o : ZLKrlivk:. ... 6 4'k>r *) Von Breitkopf u. Härtel sind auch (für Tcuffchlaiid) die Partituren zu beziehen. Börsennachrichten. Telegraphische WitteruugSberichte. Inserate. Petcrburg. Skutari. New-?)ork.) Dresdner Nachrichten. Proviuzialnach richten. (Chemnitz. Colditz. Bautzen. Frankenberg.) Vermischtes. Feuilleton. Rcdigirt vou Etto Dauck. gehabt, die Führung der Confercnzmitglieder nach dem im Ban befindlichen Dresdner Wasserwerke, ebenso Herr Prof. Heyn diejenige durch den Neubau des Polytech nikums zuzusagen. Endlich wurden für heute Nachmit tag die Confercnzmitglieder zur Besichtigung einer kleinen Ausstellung von graphischen Arbeiten der Studirenden der Jngenieurabthcilung des hiesigen Polytechnikums eingeladen. Hierauf setzte man die Berichterstattung über den neuesten Stand der Arbeiten in den einzelnen Ver- messungsgcbicten fort. Es berichteten: Perrier für Frankreich, I)r. Hügel für Hessen-Darmstadt, de Becchi für Italien, Dr. v. Oppolzer für Oesterreich, l)r. Baeyer, zogen werde», so wird auch damit der bestehende Orga nismus, die Logik, die originale Lonbasis sür die curythmische wechselnde Färbung und den Kontrast der Klangvcrhältnissc in der Verwendung der bisherigen ans- gehoben; nnd durch die gleichmäßige Bereicherung uno Verstärkung in der Orchesterbehandlung kommen die genial erfundenen charakteristischen und effektvollen Wir kungen einzelner Instrumente und Klang uanccn in Wegfall, die gerade in der Beschränkung beruhen, in welcher die Tonwerke damaliger Zeit noch befangen waren. Zu welcher Art der orchestralen Begleimng und Instrumentation, zu welcher durchgreifenden, Gluck, seinem Stil, seiner Ausdruckswcisc gänzlich fremden Umwandlung derselben sollte man fortschreitcn, um diese, gerade durch ihre Einfachheit so mächtigen Wirkungen nur annähernd wieder herzustellen? Was nun endlich die typographische Ausstattung der Partituren betrifft, welche aus der Osficin von Breit- kops u. Härtel in Leipzig*) hervorging, so existirt noch keine Partiturausgabe, welche in Stich, Papier und Druck so gleichmäßig prächtig und musterhaft genannt werden könnte. Das erhöhte allerdings beträchtlich die Herstellungskosten und selbstverständlich auch den Preis der Partituren (er beläuft sich auf ä 24 Thaler), deren erste außerdem das Portrait Gluck's enthält: eine höchst gelungene Reproduktion des von Migcr nach dem be rühmten, vollkommen ähnlichen Gemälde von Duplessis veröffentlichten Kupferstichs. Mit dem Wunsche, daß die Herausgeber ihr so verdienstvolles Unternehmen mög lichst rasch der Vollendung Mühren mögen, vereinigt sich daher auch ein anderer: daß sie zu praktischer För derung ihres Zweckes recht bald auch ganz billige Clavier- nistcriums statt. Man darf annchmen, daß bei denselben in erster Linie Entwürfe für die Reichsgesetzge- bung auf der Tagesordnung stehen. Was den Buu- desrath betrifft, so nnd in jüngster Zeit die Ausschüsse in fortgesetzter Thätigkeit gewesen, und die Berathungen sind wesentlich gefördert worden. Es wird von den Er gebnisfen dieser Beralhnngen abhängen, wenn eine Ple narsitzung des Bundesraths eintretcn kann. Man er wartet im Allgemeinen, daß die Plenarsitzungen wohl schon in den letzten Tagen dieser Woche beginnen wer den. — Auf dem Grundstück des königlichen statisti schen Bureaus in der Lindenstraße ist man mit Auf führung eines neuen Gebäudes beschäftigt, dessen Räume lediglich den Beamten sür die Volkszählung und die Feststellung der Bewegung der Bevölkerung überwiesen werden sollen. In letzterer Beziehung wird das königl. statistische Bureau eine Central st el le für die Sta tistik der sämmtlichen Standesämter der Monarchie werden. Jeder Act auf sämmtlichen Standesämtern ist mit einer Zählkarte zu verzeichnen und dem königlichen statistischen" Bureau nach Ablauf jedes Kalenderjahres und zwar spätestens bis zum I. Februar oes neuen Jahres einzureichcn. Lie Standesbeamten erhalten für IM Fälle 3 Mark Vergütungsgcbühren. Es wird sich alljährlich um ca. 2 Millionen Fälle handeln; man be rechnet im preußischen Staate in runden Ziffern die Zahl der im Laufe eines Jahres vorkommenden Ge burten auf 1,100,0<)0, der Sterbcfälle auf 800,000, der Eheschließungen auf 255,000. — Wie der „D. R.-A." vernimmt, ist die durch den Telegraphen verbreitete Frankfurter Zeitungsnachricht in Betreff der bevorstehen den Versammlung der deutschen Frauenvcreinc in Frankfurt a. Main dahin zu berichtigen, daß aller dings die Einladung des Vaterländischen Fraucnvereins zu einer Delegirtcnbesprcchung in Frankfurt ergangen ist und daß die hohen Beschützerinnen dieser Vereine dazu ihre Genehmigung crtbcilt haben, daß aber von einer persönlichen Betheiligung derselben an diesem Vcr- einstage bisher nichts bekannt ist. — Ter Haudels- minister hat sich veranlaßt gefunden, durch eine neuer dings erlassene Verfügung den Eiscnbahnverwaltungcn nochmals die Weisung zugehcn zu lassen, daß sie die Schutzvorrichtung gegen das Einklemmen der Finger an den Thüren der Eisenbahnwagen aller vier Klassen einführen sollen. Es ist in jüngster Zett wie der vorgekommen, daß in einem Wagen der 4. Klasse durch das Zuschlägen der Wagenthür einem Kinde drei Finger abgequetscht wurden. Die Vorrichtung soll an den Wagenthüren sämmtlicher Personenwagen angebracht werden. — Die Stadtverordnetenversammlung beschloß in ihrer heutigen Sitzung, unter Ablehnung des vom Magistrat in Vorschlag gebrachten Rittergutes Britz das Rittergut Großbeeren für den Preis von 4'0,M> Thlr. zu Bcriesclungszweckcn anzukaufen. — Ueber die Behandlung des Heizers Vogt vom Kano nenboot „Albatroß" in der C artistischen Ge fangenschaft coursiren sehr abenteuerliche Gerüchte. Dieselben beruhen aber, laut einer Korrespondenz der „Schles. Ztg.", meist nicht auf Wahrheit. So ist eS z. B. nach amtlichen Berichten und der eigenen Aussage Vogt's unrichtig, daß er vou den Earlistcn brutal be handelt und seiner llhr beraubt worden sei. Der ge nannte Heizer hat seine Gefangeunehmung durch die Carlisten lediglich dem Umstände zn verdanken, daß er dem spanischen Weine zu stark zugcfpiochen hatte. — In hiesigen diplomatischen Kreisen circulirt die offikiell aus Madrid cingctroffenc Nachricht, daß die „Gazctta official", das amtliche Organ der spanischen Regierung, in ihren jüngsten Nummern den Bericht des deutschen Geschwaderchess Corvcttcncapitän Zembsch über die Affairc bei Guctaria mit einer Einleitung des spanischen Marineministcrs veröffentlicht habe, in welcher derselbe in anerkennendster Weife sich über das Verhal ten der deutschen Schiffe ansspricht und es als durchaus correct bezeichnet. Ler Bericht des Eapiiäns Zembsch hat bei der Madrider Bevölkerung eine ungemein sym pathische Aufnahme gefunden. Dresden, 25. September. Aus Anlaß des Stapellaufs des Panzerschiffes „Friedrich der Große" in Kiel bringt die „Times" einen Leitartikel über die deutsche Flotte. Unwohl die Flotte numerisch noch sehr im Rückstände sei, mache die deutsche Heeresleitung doch die rühmlichsten An strengungen; sie wolle dem einzelnen Schiffe eine er. höhte Bedeutung durch starke Bauart und furchtbare Bewaffnung verschaffen und sei namentlich bemüht, eine vorzügliche Mannschaft heranzubilden. Ganz besonders hebt aber die „Times" die Aufmerksamkeit hervor, welche der Entwickelung des Torpedowesens gewidmet wird. Die Worte, die einst der Minister v. Stosch im deut schen Reichstage sprach, hätten eine Wichtigkeit, welche weit über den Kreis, in dem sie gesprochen wurden, hinausgehe. „Ein kleines Schiff, ein guter Torpedo und ein kühner Kommandant" — und das besteingerichtete Panzerschiff ist von gleichgiltigem Werth. Dies seien die seemännischen Aussichten, unter denen „Friedrich der Große" vom Stapel gelassen wurde. Der Ceremonie sei durch den begeisterten Empfang, welcher dem Kaiser persön lich bereitet wurde, eine erhöhte Bedeutung verliehen worden. Die „Times" schließt mit folgenden sympathischen Be merkungen für die deutsche Flotte: „Unsererseits sehen wir in der Begeisterung, welche den Stapellauf des Panzerschiffes in Kiel begleitet hat, ein verheißungsvol les Zeichen sür die Gesundheit der neuen deutschen Na tionalität. England wird das letzte Land sein, welches ein solches Schauspiel mit Eifersucht betrachtet. Die Deutschen des Continents sind noch fast ebenso ver wandt mit uns, als damals, wo unsere eigenen Brüder vor mehr als tausend Jahren die nämlichen Marschen verlassen baben, welche jetzt Zeugen des interessanten Schauspiels gewesen sind, nnd wenn die Natur und der Lauf der Dinge soweit unsere besondere Race begünstigt haben, daß uns ein bemerkbares Uebergewicht auf der See zu Theil geworden ist, können wir mit um so tzercm Vergnügen andere in dem Wetteifer begriffen sehen, sich untergeordnete Vortheile zu verschaffen. Es ist kein Grund sür uns vorhanden, mit den maritimen Fortschritten einer Macht nicht ebenso einverstanden zn sein, als mit ihrer territorialen Einigung, wenn wir letzterer bis jetzt mit Genuglhuung gefolgt sind. Wir wünschen, Deutfchlanv in einer Stellung von dauernder Sicherheit zu sehen, weil wir glauben, daß die erfolg reiche Lösung einiger unserer eigenen socialen Probleme zum großen Theil von Deutschlands moralischer Unter stützung abhängt. Es ist keine Kleinigkeit, an unserer Seite eine hauptsächlich protestantische, aber tolerante Nationalität zn sehen, welche zu einem gesunden konsti tutionellen Fortschritt neigt, von ganz ähnlichen Interes sen geleitet und durch eine entsprechende Politik beein flußt wird. Wir schauen vergebens anderswo nach einer solchen moralischen Unterstützung aus, welche bedeutend genug ist, in gleicher Weise für das euro päische Gleichgewicht den Ausschlag zn geben. Vielleicht können wir sogar eine praktische Lehre von den An strengungen ablriten, welche die Deutschen machen, um die Bedeutung ihrer Flotte zu erhöhen. Die deutsche Flotte scheint uns, wir wissen nicht recht wie, aber auf eine im Verhältniß zu unserer, außerordentlich sparsame Art verwaltet zu weiden. Sie scheint uns im Verhält- niß zu ihrer numerischen Stärke besser oraanistrt und weniger kostspielig bemannt. Es ist wahrscheinlich, daß Deutschland eine Klasse von besser geschulten und leit- sanieren Seeleuten bietet, als England, und daß der ...... , Knick«, tritt uml ^krl.ck- 1 IKIr. 1b 8w.n^l.u«-KI^ km-u. I-Kprl,: F>. LrrinitKette»', CormniEonür äes Drnsclasr lourvst»; ckcnÜL« : Fi/ Ic,, Fo,d u. K »»wdarx-Nsrlt». 4 Oe-Akef. Lettin Visa - NLwdur?- kart ». »s. -Hüned»»: Furt. LsrUs: //. F LcXkott«, Lr«» l»o: F. iMrcav; Cd-mruti: Fr. ZoiA, 7r»n>- kart» LI.: F. ^ac</crVckc u. F C. INick!'^ Co.,- ÜLttitr: /nv-Z)., 8«iu»vv«r: C. ?«rir: ZZo/v». Fn/ticr ct' Co., Stottx»rt: 'l Co., d>ck<ZkZ Knooncc-t-Äüreou , Visu: KZ . , iti i-rlus^oliorr Vöni<^I. klxpcttitiou ll«» tireu^ncr Zonrnitt», Ko. 1. luserstonpretter lOIr <Icn »Linn ciovr IVtitrniw: S k^r. Onwr clw ^ilv: b dlssr. Lr«oli<>li>enr cakljek mit XnKUkkw« <wr 8«oo- uaü Xkcml, kür ü«n fol^enüvu Wchütlnllicher Theil. Nrbsi sicht. Telegraphische Nachrichten Zeitungsschau. (Times.) Tagesgeschichte. (Dresden. Berlin. Flensburg. Stutt gart. Buda-Pest. Paris. Madrid. Stockholm. St. bureaus macht Herr Hirsch auf die Unzulänglichkeit der Lokalitäten des Berliner Crntralinstituts zur Maßver gleichung aufmerksam Es wird beschlossen, das im Jahre 1873 schon deshalb von Seiten der permanenten Commission an das königl. preußische Cultusministerium gerichtete Gesuch zu wiederholen. Man ging hierauf zn Punkt 5 des Programmes: „Ueber Messung der Grundlinien" über, wonach einer längern Diskussion über die Frage: Welches ist die beste Konstruktion eines Basismcßapparats und wie ist selbiger zu beschaffen? zur gründlichen Erörterung der selben eine Commission niedergesctzt wurde, die aus den Herren Baeyer, Ibanez, de Vecchi Ganahl und v. Forsch besteht. Die astronomische Sektion beschäftigte sich in der unter dem Präsidium des Ur. Peters von 4 bis 6 Uhr stattfindenden Sitzung nach Punkt l des Pro gramms mit den astronomischen Ortsbestimmungen. Es wurde auf einige Fehlerquellen aufmerksam gemacht und beschlossen, eine Zusammenstellung aller ausgeführten Positionen zu geben. Herr Faye theilt eine interessante Methode der Zeit bestimmung durch Photographie mit und Herr Villarceau behandelte das Problem, der Niveauoberfläche aus 9 bis l3 gegebenen Punkten auf der Erdoberfläche ab zuleiten. Die 2. Plenarsitzung wurde heute von '^11 Uhr bis l Uhr unter dem Vorsitz des Herrn v. Forsch ab gehalten. Nach Verlesung des Protokolls machte Herr Nagel einige Mittheilungen: Herr geh. Regierungsrath vr. Hülße ließ durch denselben der Versammlung für die erhaltene Änladung seinen Dank und sein Bedauern aussprechen, daß er durch Krankheit abgehalten sei, den gerade ihm soviel Interesse gewährenden Sitzungen bci- zuwohnen. Herr Oberingenieur Saalbach hat die Güte Wien, Donnerstag, 24. September, Abends. Aorr.-Bur.) Das „Neue Fremdenblatt" meldet: Ein Telegramm des kaiserlichen Generaladjutan trn, Generals Mondl, an die Nordpolexpedition Sonnabend, de« 26. September j, Amtlicher Theil. Dresden, 23. September. Se. Majestät der König haben allergnädiast zu gestatten geruht, daß die nach stehenden Generale, Stabs- und Ober-Offiziere die ihnen verliehenen, nachfolgend bezeichneten Ordens-Dekorationen annehmen und anlegen dürfen, als: Gcnerallientenant und K. General-Adjutant Krug von Nidda den K. K. Oesterreichischen Orden der eisernen Krone l r. Klasse, die K. Flügel Adjutanten Oberst von Dzirmbowski das Comthurkreuz 1 r. Klasse des K- K. Oesterreichischen Franz - Josephs - Ordens und Major von Minckwitz das Comthurkreuz des Königlich Belgischen Leopold- Ordens, Rittmeister von Buch des Gardereiter-Regi ments das Ritterkreuz l r. Klasse mit Schwertern des Herzoglich Sachsen-Ernestinischen Hausordens und Pre- mierlientcnant Uhde, Adjutant der 2. Cavalerie-Brigade Vir. 24, das Ritterkreuz lr. Klasse letztgenannten Ordens. Europäische Gradmessung. Vl. Dresden, 24. September. Die geodätische Sektion hielt heute Vormittag von ^9 bis 10 Uhr unter dein Präsidium des I>r. v. Bauernfeind eine Sitzung, in welcher zunächst Punkt 4 des Programmes:, „Ueber Maßvergleichungen" zur Berathung kam. Auf den Wunsch der Herren Ibanez und Hirsch hatte die perma nente Kommission zu diesem Punkte folgenden Beschluß vorgeschlagen: „Tie Gradmcssungsconferenz möge den Wunsch wiederholt aussprechen, daß die Herstellung des inter nationalen Bieterprototyps soviel als möglich beschleunigt und zu diesem Zwecke die vorgeschlagene und von den meisten Staaten angenommene diplomatische Konferenz ohne Verzug rinberufcn werde, damit dieselbe diesem wichtigen wissenschaftlichen Unternehmen die nöthige internationale Organisation sichere." Nachdem die Herren Ibanez und Hirsch ihren An ttag begründet, Herr Faye den Wunsch nach einer mehr allgemeineren Fassung der Resolution ausgesprochen, Herr Hirsch aber die Fassung durch die faktische Sach lage begründet und Herr Faye darauf hingewiesen hatte, daß der Beschluß mit einem die nähere Motivirung ent haltenden Begleitschreiben versehen an die französische Regierung gelangen werde, wurde der Anttag einstimmig zum Beschluß erhoben. Im Anschluß an den in der I. Sitzung der vierten allgemeinen Confrrenz mitgetheilten Bericht des Centtal- Ueber die Organisation desselben soll später Be- schluß gefaßt werden. Nom, Donnerstag 24. September, Abends. (W T.B.) Der König hat am 26. d. in Turin daü Dekret unterzeichnet, durch welches die Auflösung der Kammer ausgesprochen wird. Das Dekret wird erst nach der Rückkehr des Ministerpräsidenten Minghetti nach Nom veröffentlicht werden. Mailand, Donnerstag, 24. September, Abends, (W. T. B.) Nach einer Meldung des „Punaolo" ist die zwischen der Schweiz und Italien schwe bende Grcnzdiffcrcnz durch den Schiedsspruch des amerikanischen Gesandten Marsh gestern entschie den worden. Der Anspruch der italienischen Ne gierung wnrde als vollkommen berechtigt anerkannt und dem Königreiche Italien damit ein Gebiets zuwachs von etwa 1860 Hektaren zugewiesen. Gluck'S Opern in einer neuen Partiturausgabe. (Schlug aus Nr. 223.) Ich konnte nicht umhin, während ich in meine Woh nung zurückkchrte, diese naive Antwort mit der zu ver gleichen, welche, bei ähnlicher Veranlassung, irgend ein mittelmäßiger Komponist nicht ermangelt haben würde, mir zu geben. Diese Auseinandersetzung Gluck's wird auch bei allen Einsichtigen die Erkenntniß der Wahrheit bekräftigen, daß für seine Btusik — mit Ausnahme einiger weniger Stücke und einzelner Stellen — eine Ueberarbeitung, d. h. Aenderung und Verstärkung des Orchestrrsatzcs und der Instrumentation, verwerflich ist. Denn die Harmonie und die Gegensätze in den Verhältnissen der Ausdrucksmittel und Formgestaltung vermitteln in der Kunst und Poesie wahre Schönheit und Wirkung für die Versinnlichung des schöpferischen Gedankens. Wenn nun neue instrumentale Mittel des Ausdrucks hrrbeige- lverhältnißmäßig geringe Umfang des Bedarfs für die »Kriegsflotte ein starkes Angebot zurückläßt, auf welches tman eventuell znrückgreifen kann. Bei uns fehlt es igerade in diesem Punkte gar sehr. So groß unsere tFlotte auch ist, so muß sie doch um ein volles Drittel ^verstärkt werden, sobald ein Augenblick kommt, wo es uzilt, die Bemannung zu completircn. Woher sollen aber Lie Mannschaften kommen? Wie sollen sie ausgebildet werden? Deutschland hat eine im Verhältniß kleine, aber voll bemannte Flotte. Sie ist bei Alledem doch spärlich bemannt; allein wir dürfen überzeugt sein, daß alle Biittel angewandt werden, die Seeleute in allen Modernen Künsten des Offensiv- und Defensivkrieges gründlich tüchtig zu machen. Die Deutschen machen m unserer alten nationalen Beschäftigung einen neuen Anfang, der viele Vorthcile bietet. Weder vom wissen schaftlichen, noch vom wirthschaftlichen Standpunkte Sus betrachtet ist England in der Lage, mit Gering schätzung auf die Erfahrung zn blicken, welche sic auf zuweisen haben, und cs ist zn hoffen, daß die Mit- theilung dieser Erfahrung eine bereits wohlbcgründcte Gemeinschaft nationaler Ziele und Interessen noch weiter fördern wird." beglückwünscht diese im Namen deS Kaisers, giebt der Freude Sr. Majestät über die großen Ent deckungen Ausdruck und spricht dessen Anerkennung und Bewunderung auS. Der viederösterreichische LandeSauSschuß be schloß am Empfange der Nordpolfahrer korpora tiv mit dem Oberstlandmarschaü an der Spitze theilzunehmen. Am Empfange nimmt auch eine Deputation deS Marineministeriums und eine De putation der Wiener Garnison, bestehend auS 26 Stabs- und Oberoffizieren, Theil. Bern, Donnerstag, 24. September, Nach mittags. (W. T. B.) Der internationale Post- congreß hat in seiner heutigen Sitzung die Errich tung eines, 8cm internationalen Telegraphenbureau ähnlichen, internationalen Postbureaus beschlossen. Cagtszeschichte. Dresden 25. September. Vom Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sach sen sind das 15. und l6. Stück vom Jahre >874 in der Ausgabe begriffen. Das »5. Stück enthält: "Nr. 117) Verordnung vom 19. September d. I., die Ein führung der neuen organischen Vcrwaltungsgesctze in den Schönburg'schcn Reccßhcrrschaften betreffend; Nr. 118) Bekanntmachung vom 12. September d. I., die Bildung der Gcrichtsbczirke des Landes betreffend; Nr. 119) Bekanntmachung vom 15. September d. I., die Neueintheiluüg der Landwehrbezirke des XII. (königl. sächsischen) Armeekorps betreffend; Str. >20) Verordnung vom 9. Septeniber d. I., die Expropriation von Grund eigenthum für Erweiterung des Staatsbahnbofs Leipzig betreffend; Nr. >21) Bekanntmachung vom 12. Septem ber d. I, die Bewilligung einer in dem Regulative über die Pensiouirung und Unterstützung der Wittwcn und Waisen der Beamten der Stadtgemeindc Chemnitz enthaltenen Ausnahme von bestehenden Gesetzen betref fend; Nr. 122) Verordnung vom 12. September d. I., die Consistorial- und Jnspectionsbefugnisse über die evangelisch-lutherischen Kirchen der Oberlausitz betreffend; Sir. 123) Verordnung vom 14. September d. I., die Eompctenzverhältnisse in Bezug auf die katholischen Kirchen und Stiftungen in der Oberlausitz betreffend. — Das 16. Stück enthält: Nr. 124) Bekanntmachung vom 2 t. September d. I., die Wiedereinbcrufung der Ständevcrsammlung betreffend labgedruckt in Nr. 22l des „Drcsdn. Jvurn."); 'Nr. 125) Bekanntmachung vom 21. September d. I., die Richtungslinie der süvlausitzcr Staatseiscnbahn betreffend. Dresden, 25. September. Der von dem Referenten der Finanzdeputation der Ersten Kammer, Kammerherrn v. Erdmannsdorff, verfaßte Bericht über das Einkommenstcuergefetz und das Gesetz, einige auf die Gewerbe- und Person al steuer bezügliche Bestimmungen betreffend, ist nun zur Ausgabe gelangt. Demselben ist zum Zwecke der Vergleichung eitle Zu sammenstellung der Beschlüsse der Zweiten Kammer mit den Anträgen der Finanzdcputation der Ersten Kammer beigefügt. * Berlin, 24. September. Wie die „Spen. Ztg." erfährt, ist man gegenwärtig im ReichSkanzlcramt mit der Fertigstellung der Etatsvorlagen beschäftigt, deren gejammter Nest dem Bundesrath in den nächsten Tagen zugehcn wird. Ter RcichshauShaltsctal werde dem Reichstage bei seinem Zusammcntrcten sofort vorgclcgt werden - Die „N. A. Z." schreibt: Es finden gegen wärtig wiederholt Gesammtberathungen des Staätsmi- London, Donnerstag, 24. September, Abends. (W. T. B.) Durch ein Telegramm deS „Standard" auS Dublin wird bestätigt, daß der dortigen Association für Amnestirung der gefangen gehal tenen Fenier eine Mittheilung zuaeaangen ist, wo nach der Premier DiSraeli nach seinem demnächst bevorstehenden Besucht in Irland der Königin eine allgemeine Begnadigung der fenischen politischen Gefangenen anempfehlen werde.
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