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Erzgebirgischer Volksfreund : 16.12.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-12-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192012167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19201216
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19201216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-12
- Tag 1920-12-16
-
Monat
1920-12
-
Jahr
1920
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 16.12.1920
- Autor
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SEN 4U.K i.lM. fosteu- u. Sd. /zge». 0-> ) , Aue 588. x ErzgeWWer Volksfreund 11 I: Nr. 291. Aue, Erzg.» Donnerstag, den 16. Dezbr. 1920. 73. Iahrg. Neuslädkel. Wegen Reinigung bleiben Freilag, den 17. Dezember 1920, nachmittags und Sonnabend, den 18. Dezember 1S2Ü unsere Rats- und Sparkassenräume geschlossen. Skandesamlsangeiegenhetten werden Sonnabend vormittags 11 bis 12 Uhr erledigt. Neuslädkei, den IS. Dezember 1920. Der Siadlrat. Lößnitz. Die Maul- und Klauenseuche ist weiter seslgeslellt worden unter dem Viehbestände der Gehöfte Schneeberger Strohe Nr. 3308 (Wirlschaslsbesitzer Dürrenberg), Obergraben Nr. 403 (Witwe Lenk) und Bismarck platz Nr. 276/77 (Fleischermeister und Landwirt Kermann Käuhler). Es gellen die in der Bekanntmachung vom 29. November d. I. (erschienen im Dolkssreund Nr. 278 vom 1. De zember d. I.) ersichtlichen Bestimmungen. Löhnig, am 4. Dezember 1920. Der Rai der Siadl. l Oessenlliche gemeinschastliche Sitzung der Mi Körperschaften zu Aue Dounerslag, den 16. Dezember 1920, nach«. S im Stadloerordnelensitzungssaale. Tagesordnung: 1. Beratung von zwei Ortssteuergesehen. 2. Einleitendes Referat über den Laushallplan, besten endgültige Beratung in nächster Woche erfolgen soll. Im Anschluß daran wird, wenn noch genügend Zelt vorhanden ist, Stadtverord- netensttzung abgehalten werden. Tagesordnung: a) öffentlich: 1. Kenntnisnahme von einem Dankschreiben. 2. Beitrag zur Unterhaltung der Talstrabe nach Zschorlau. 3. Beleuchtungseinrichtung für die Abortanlage der 3. Knabenbürgerschule. 4. Errichtung je eines Wohnhauses an der Ernst Papst- und Blücher-Straße. 5. Vergütung an die Feuerwehrleute für den Fall, daß Brände in die Arbeitszeit fallen, b) nichtöffentlich. Oerlliche Angelegenheiten Ein geMMHes EL-erimeut also vcu Berlin, 13. Dez. Die ständige Tariffommsiston der Reiche olsenlmhnen hat k>.-schloffen, neue Fcrhrprsisermüßigungsver- gllnstigungen in Anbetracht der schlechten Finanzlage abzulehnen. Dies gilt fiir alle Bcrusskrcise. Basel, 14. Dez. Das Budapester Strafgericht Hal einen 19 jähr Dieb zu einem Mana! Gefängnis und zu 15 Stockschiägen oerurlestt. Das ist die erste Anwendung der Prügelsirase, die unlängst in Ungarn wieder snmettihr! worden ist. Andererseits darf man es angesichts der fortgesetzten Versuche, das „unersättliche Rlesenheer der Beamten" für den wirtschaftlichen Zusammenbruch des Staates verant wortlich zu machen, der Beamtenschaft nicht verdenken, wenn sie auf die jeder Beschreibung spottende Steigerung der Materialkosten hinweist, durch die Handel und Industrie Niesengewinne zugesührt werden, während die groize Masse der Beamten trotz der großen Summen an Pcrsonalaus- gaben nicht weiß, wie sie das zum täglichen Leben Aller- notw<ndigste herbeischaffen soll. Die Beamtenschaft ist sich der unglücklichen wirtschaft lichen Lage des Staates durchaus bewußt, sie weiß aber auch, daß sie zusammen mit den Arbeitern und anderen Festbesoldeten die einzige Schicht ist, die tatsächliche Opfer bringt. Das wird von den anderen Kreisen fast völlig verkannt und daher bemächtigt sich der Beamtenschaft all mählich eine Stimmung, die zu den allerernstesten Besorg nissen Anlaß gibt. Verschärfen sich die Gegensätze weiter, so wird die Beamtenschaft gezwungen, eines Tages zu be weisen, wie es in einem Staate ausschaut, dem die Be amten den Dienst versagen. Deshalb ergeht an alle Freunde geordneter Zustände die dringende Bitte, auch den Beam ten Gerechtigkeit wi Verfahren zu lassen. Der geringste Funke kann das Pulverfaß zur Entzündung bringen. DaS noch im letzten Augenblick zu verhüten, sollte die gemein same Aufgabe des gesamten Volkes sein. uis noch in großer Zahl beschäftigt. So g ib es am 1. Mai un Bereiche der Po.Verwaltung 121 772 solcher Kräfte, und zwar 9143 männliche und 33 309 weibliche Hilfskräfte für den mittleren Beamtendienst, 49 299 männliche und 9330 weibliche Hilfskräfte für den unteren Beamtendienst, dazu 20 391 Telegraphenarbeiier. Daß auch e.in großer Teil dieser Hilfskräfte entbehr lich ist, muß o.ns weiceres zugegeben werden, nicht aber die durchgebildeten, in allen Dienstzweigen verwendbaren Fachbeamren, auf die sich Reich, Staat und Gemeinden unbedingt stützen müssen, wenn sie wieder zu Höchstleistun gen kommen wollen. Besonders gegen die Beamten wird dann noch der Umstand ausgespielt, daß der neue Neichsetat mehr als 20 000 neue Stellen allein für Liseubahnoeuute vorsieht, und auch in den anderen Verwaltungen sind die Stellen vermehrungen beträchtlich. Mit aller Entschiedenheit muß uoer immer wieder betont werden, daß es sich dabei kei neswegs um die Einstellung neuer Beamten handelt; son dern au diesen Beamten, für die jetzt in großer Zahl neue Stellen geschaffen werden, wird lediglich ein altes, unge heures Unrecht gutgemacht, das der alte, auf höchste Aus beutung der Mönschenkraft bedacht gewesene Obrigkeits staat begangen hat. Diese Beamten sind schon seit einem Jahrzehnt und länger im alten Staat tätig und für ihn unentbehrlich gewesen — sie sind nur nicht in besonderen EtalsäUen anfgeführt, sondern aus allgemeinen Fonds be zahlt worden. In dieser unverantwortlichen Sparsamkeits wirtschaft waren alle alten Obrigkeitsstaaten gleichgroß, und jetzt muß der leistungsunfähige Volksstaat dafür büßen. Ls ist eine Art Lehrlingswirtschast, jedenfalls ein Ausoeu- tungSsyslem des alten Staates gewesen, durch das er auf Kosten des Personals Ueberschüsse erzielt hat. Gebraucht hat er die Kräfte auch — er hat sie nur nicht im Etat erscheinen lassen und nicht menschenwürdig bezahlt. Weiter ist eS durchaus falsch und irreführend, zu be haupten, die Beamten würden zu gut bezahl. Wer kann einem Beamten nachweisen, daß er von seinem Einkom men als solcher Ersparnisse erzielt oder gar Reichtümer angesan'.mclt hätte? Genau so wie früher muß sich die große Mehrzahl der Beamten auch heute noch regelrecht i archyungeru. In einer mit graphischen Darstellungen ver- seocnen Broschüre „Die Rot der deutschen Beamtenschaft' wird nachgewtesen, daß die Anfangsbezüg: der Besoldungs gruppen 1 bis 7 auch nach der neuen Besoldungsordnung noch hinter dem wissenschaftlich errechneten Eristenzmini- i nun für August 1920 zurückolieben; von 13 Besoldungs gruppen trifft das also für mehr als die Hälfte und im ganzen für 37 Vesoldungsstufen zu. Die beiden untersten Besoldungsgruppen erreichen auch nach der neuen Bcsol- dnngsordnung in ihrer gefaulten Dienstzeit bis zum Höchst, gelalt überhaupt nicht das Existenzminimum, ganz zu s. ...eigen von dem bereits oben" erwähnten Diätar- und Hüssbeamtenbund, der von der alten revolutionären Regierung übernommen werden mußte. An diesen nack ten, unwiderleglichen Tatsachen ändern auch Angaben von Milliardeuausgaben für die Beamten und Lehrer i as. bm ncmcn niemals angegeben wird wie "'wir M . -n - In» Landtag entwickelte gestern Ministerpräsident Duck» das Programm der neuen m(blichen Regierung. Neue Gesichtspunkte uns Alchümien eMhlelt die Reg e uiigserklämng nicht. * Fahrplauändsrung. Die Illge 1756 und 1757 verkehren an Sonn- und Feiertagen und an Werktagen vorher nach und von Eiben stock unterer Bahnhof wie folgt: ob Aue 1.45 nochm., in Eibenstock unterer Bahnhof 2.25 nachm., ab Eibenstock unterer Bahnhof 2.58 nachm, in Aue 3 32 nachm. Am Sonntag, den 19. De,, werden anher den regelmähig an Sonnlagen verkehrenden Perjonenzügen noch die folgenden Werktags- ziige abgelasten: Zug Nr. 1955 Schwarzenberg—Werdau, ab Aue 11.15 vorn»., Zug Nr. 1960 Zwickau—Schwarzenberg ad Aue 4.54 nachm. * Beschäftigung Schwerbeschädigter. Zu dem Reichs- geietz über die Beschäftigung Schwerdeichäöigter vom 6. April 1920 und zu den Ausführungsverordnungen der Reichsarbeiisministerlums haben das Ministerium des Innern und das Ardeitsministerium für Sachsen Aussührungsanweijungen erlassen. Kiernach Hal dar Landes ami sllr Kriegersürsorge, Dresüen-N., Grohe Meitzner Slratz« 2.1 als Kauptsürsorgestette die Durchführung der gesetzlichen Vorschriften im allgemeinen zu überwachen. Im übrigen liegt die Durchführung, ins besondere der Verkehr mit den Schwerdetchädigien, Arbeitgebern, Schlichtungs-Ausschüssen usw. den Abteilungen für Schwerdefchäüiglen» sürsorge bei den Kreisämtern für Kriegerslüsorge ob, die bet den Kreishauptmanmchasten errichtet sind. Atle Aroeitgeber sind oerpflich- tet, dem Landesamt und den Abteilungen für Schwerbeschädiglensür- forge die verlangten Auskünsle zu erteilen. Schuldhafte Auskunfts- Verweigerung oder sonstige vorsätzliche Zuwiderhandlungen gegen die Bestimmungen des Reichsgesetzes und der zugehörigen Verordnungen sind unter Strafe Alle Arbeitgeber und Arbeitnehmer sollten dem Lanüesamt sür.cnegerfürsorge mw seinen Abteilungen für Schwer- beschädiqiemürsorge bei den Kreisämlern die unter den gegenwärtigen wirtschastlichen Verhältnissen besonders schwierige Durchführung ihre Aufgaben erleichtern. Die gesetzlichen Vorschrülen und die Tätigkeit der Fa.,orgcstellen erstrecken sich auch auf die Schwerunfalloerlegten und Schwererwsrdsbeschrünkten. Geschäftsstellen der Abteilungen be finden sich u. a. in Cbemnih, Theunersir. 2. Fernruf 935, dazu Zweig stellen m Glauchau, Slostverg, Annaberg: Zwickau, Kreis!) ruptmann» schasl, Fernruf 2051, dazu Zweigstellen in Auerbach t. V. und Plauen ». D. vue, 15. Dez. Dom FInanzaml wlrd uns gefchrleben: Einzel- Mr geben Veranlassung, erneut daraus hlnzuweisen, das die Banken beim Ankauf von Wertpapieren bereits fällige, von den Slück.n noch nichi getrennte Zins- oder Dividendcnfcheine nu r unter Beobachtung der Vorschriften der 88 >, 3 der Verordnung, beiressend Matznahmen gegen die Kap.ialjlucht vom 24. OlUoder ISIS, mit ankaufen bezm, einlöfen dürsen. vue, 15. Dez. Advents-und Welhnachlslledergolle»- dienst sticket keil!- nd 8 Uhr i' der gehch/en Nicolastürche slaü. Daoe, werden 7 ,»'>>, ..mmige.Zmderchöre gesungen werden, die sich aus Advent und ^»-nachlen bestehen und teilweise aus aller Zeil jtammr». Auch wüB d^r LeHtinL« Gele^-aLiU arbnt^ . .nile o.^ou oezü.gll wee.en, wie tuizelneu Beamten davon entfällt. Das Unvermeidlich- mit Würde kragen, Ilt der vebensweiskeil lehker Schluh. Freilich lallt das nicht imm-r ganz leicht, „amenllich wenn es sich um Existenz- und Lebensfragen bandelt, wie bei dem jetzigen Bergarbeiter st retl». Aber nicht »Iwa um Existenzfragen für die streikenden Dergarbeier — denn diele sind leit der glorwi.hrn Reooluücn inst immer die Bevorzug'«» gewesen — iondem gerade für die andere, die unbeteistgte Seite, lieber die Berechtigung des Streiks als Kampimwel in bestimmten Fällen braucht nicht mehr gestritten zu werden. Aber die Art. w e der Aergc»rbeN«riii«ik gelührk wurde, gibt doch Grund zu allerlei Bedenken. Den Bergarbeitern wurde imon vor Beginn ces Streiks von den Werksverwaltungen nachgewlejen. dak eme Er'ÜUnna ihrer Forderungen — die. nedcnbel bemerk', für den Einzelnen gar nichi !o sehr ins Gewicht lallen — ohne eine Er höhung der Koblenpreve unvwgbch sei. Stellt« sich doch die Iahres- belgstung bei Erstillung der Dergaroesterforderungen sür ein gröksies Zwickauer Werk aus über 9 Millionen Mark, eine Summe, die das Werk nickt tragen konnte, ohne jede Kredtlsühigksit zu verlieren. Da das Relcb - we Erhökung des Koh'eiwreises nicht besürworien zu können glaubte, wartete man weilere Verhandlungen gar nicht erst ab. sc er i irai kurzerhand in den Sireik. Das ist d- tpcmgsvde , ü'c ab! c (Nono givt zu allerlei Bedenken. Den l ab es richtig Iwai, den Sketk tvsort »n feiner schärfsten Forni anzuwenden, idarüder kam» ma» wohl nur einer Meinung fei«. Unuomehs, gl» 1m Grunde doch nicht der Drlvalkapstastsmus als solcher. Irnckern die Aügemünheit bestrickt wurde. Den Schaden Haden letzten Endes dl» Arbeiter wieder selber zu tragen. Es gibt darum heute schon viele lautende von Arbeliem, die im Streik nicht blök ein wirkungsvolle« Kampfmittel, sondern auch ein Uebel leben, das unberechenbaren Schaden anrichiei. Aeuherft hark Ist diesmal unser erzgeblrglscher Bezirk, der sein« Eieklrlzikätsversorgung aus dem Kohlenrevier empfängt, von dem Streik betroffen worden. Schlimme Schaden und Gefährdungen Mr das ganze Wirlichails!eben, für Kandel und Verkehr, sür Leben und Eigen.um unserer Bevölkerung sind durch Ihn heraulbefchworen worden zu einer Zeit, wo dle Adventsglocken erklingen und die Weihnacht«- bostcbaki: „Frieden aus Erden und den Menschen ein Woblgesallen" altsr Kerzen beseelt. Aber im politischen Leben gibts kein Weihnachten. Man kämyst dort noch um alles, nur nicht um das „Friede aut Erden!* Man gräbt, hetzt und wühlt ununterbrochen weiter. Der Kah aller gegen alte ist auch in diesen Dorwelhnachtswochen der veilladen alles potiliichen Denkens. Kunderlen und Taufenden von Arbeitern, die durch die Beiriebselnskellung e,werbs!»s geworden sind, ist die Kossnung aus ein wenig Freude genommen worden. Denn dle Kauptbedingung Mr ein schönes und sröhlichrs Wrlknachtstesk ist Arbeit und Veckienit- mögiichkeit. Beides aber ilt durch den Streik vielen Familien verloren begangen. K'erzu kommt die strenge Käste und der Mangel an Brenn- itossen. Es ist ein gefährliches Experiment, das die Bergarbeiter letzt gewagt haben. Auch die Zellnngsbekrlcbe haben den Streik durch dle unter» brockens Slromiieleiung reckt unangenehm empsinden müssen. So konnte der ..E. D." «eine Sehmaschinen nickt in Betrieb setzen und war aus die Kandsehsiei angewiesen. Aus diesem Grunde musken wir den text lichen Teil des „E. V." aui das unbedingt nölige Mah einschränken. Kostenillch treten bald wieder geordnete Zustände ein. Die Aussichten hierzu sind allerdings wenig rosig. Die Einigungsverbandlungen vor dem sächsischen Ar» bestsmimilerinm sind gefcheiiert, da das Neichswiilschaflsminhlerium keinen VervEer entsank» Halts und die ganze Lohnirage zugleich ein« Kohlonpreisscage ist. Die Arbeitgeber erklärten, ohne Kohlenpreissr- hökung keinerlei Zugeständnisse macken zu können, sie sahen sich sogar gezwungen, angesichts der riesigen Slreikichäden ihre trüberen Ange» bo!e zurückzuz'eben, während die Arbeiter nach wie vor auf ihren den westfälischen Lohnerhöhungen entipreckenden Forderungen beharrten, wobei zu bemerken ist. dak die Loknerkökungen in Westfalen aus Grund der Talfache eingelrelen sind, dad dort schon seit längerer Zeit Ueder- lchichtsn verfahren werden, während sich die sächsischen Bsrgarbeiler noch immrr w- gern, die Lohn- und Usberichichtenfrage mHeinanösr zu oer- gnuken. Da das Arbellsminiüsrium die Nachricht erhallen Hails, dak «ine. Büchecreoisron durch das Rsühswirtichaftsmimikerimn bei zwei groken iäcksmh-n Sicinkohlmwerken, bei»» Erzgsbirgischsn Sleinkohlen-A.-B. »wd der Deultchiand-Gswerkschast, feUzestellt bat, dak diese beiden Werks in den Monaten August, September und Oktober 1920 mit Verhüt gearbeitet haben, sah sich das sächsische Arbeilsmimsterium ankerst ucks Vernilllttttgsvorlchläa« zu machen. Es wurde beschlossen, nochmals eine Kommisston von Arbeitgebern und Arbeitnehmern nacd Berlin zu entsenden, die gleichzeitig mit der sächsischen Regierung beim Rsichskabinelt vorstellig werden soll, um die Aufgabe des ad» lehnendrn Standpunkles in der Frage der Koh enpreiserhöbung zu er» re chen. Von den» Bescheide wird es abhängen, ob der sür die lach st che VoNswirlschaft so unheilvolle Slreik in Kürze wird beendet werden können. Iedensalls ist ohne eine Kohlenpreiserhöhung mit einer Ärsteguna des Ausstandes leider nickt zu rechnen. Don seilen des Bergbaulichen Vereins »lt bei den Verhandlungen n Dresden erklärt worden, dak die Werke den Arbetle-n vollständig das geben »vollen, was eine eventuelle Kohlenpreiserköhung ihnen zu» v lügen würde. Die Werke wolle»» cüio aut leben Nutzen venichlen. Ferner »vollen die Werke den Wünschen der Vergardeiler entgegen- kommen und von einer Verknüpfung der UeberiLichlenfrage mit der Lodnsrage absehen. Slaal und Deamle. / Dem „L. D." wird geschrieben: Buch der neue demokratische Staat bedarf zu seiner Dufrechtcichalttmg und zur Durchführung seiner Maßnah men des Bcrussbeamtentums genau so wir der alte Obrig keitsstaat und jeder wie immer geartete Staat. Selbst ein kommunistischer oder anarchistischer Staat, wenn ein sol cher überhaupt denkbar ist, wiro ohne Beamte, die ihre ganze Kraft und ihre ganze Lebensaufgabe dem Dienste des Staates widmen, nicht auskommen können. Deshalb erscheint es der Beamtenschaft unverständlich, wenn fett Monaten Stimmung gegen die Beamtenschaft und ihre ideeller» und materiellen Wünsche gemacht wird. Hauptsächlich werden die Vorwürfe gegen die Beam tenschaft erhoben, die am Untergang des Staates schuld sei»» soll: erstens soll sie viel zu zahlreich sein, sodaß gar nicht genügend Beschäftigung für dis große Zahl der Be amten vorhanden wäre, ferner sollen die Ansprüche der Beamten an die Leistungsfähigkeit des Staates zu hohe sein, und schließlich wird daraus gefolgert, daß diese man- geiude Rücksichtnahme der Beamten also in besonderem Maße zu seinem Untergänge beitragen. Auf die Autorität des ehemaligen Staatssekretärs ge stützt, der als Kenner der Veamtenverhältuisse nicht aner kannt werden kann, da er selbst »cur ganz kurze Zeit im Staatsdieuste tätig gewesen ist, hat man allgemein dis Behauptung aufgegrifssu, daß der Staat zu viels Beamte habe und daher viel zu teuer arbeite. Soweit dir lei der immer uoch bestehenden Kriegsgesellschaften in Betracht kommen, ist es sehr wahrscheinlich, daß diese zum aller- grüßteu Teil überflüssig und die dort täcigru Kräfte für den L>taatsdienst entbehrlich sind. Hierbei handelt es sich aber so gut wie garnicht um eigentliche Beamte, sondern lediglich um eineu Kreis von Persousu, dis aus Aulaß des Krieges zwar tu d^n Staatsdienst, aber nicht in das Dcamteuverhältnis übernommen worden sind. Auch über die Kriegsgesellschaften hinaus werden bei allen Verwal tungen solche Hllchlrüste im Vertrags- oder Lrhrbsrhält- Dte sewalklgen Gsldsorderungsn »er Entente. Berlin, 14. Dez. Zu den Meldungen über das Ausgleichsver fahren zwischen Dsüischland und den En>cn!emächlen wird mstgslsitt, datz nach der Austastung der En!en!e die Ausgleichsämlcr Dsuischlands noch zu zahlen haben an England 30 Millionen Pfund, an Frankreich (einschl. Elsaß - Lolhringens) 6,4 Millionen Psund, an Belgien 1,2 Millionen Psund. Das Belchsnvlvpser. Berlin, 14. Dez. Zn» Sleuerausschutz des Reichstages setzfe sich SIvaissekreiär Mösls sllr die Verabschiedung des ganzen Gefetz- enlwuries llber die Erhebung des Rcichsnotopsers ein, damit die Finanzämlsr endlich ireigemäch! würden sllr die Veranlagung der Einkommensteuer. Ein varläusiges Veranlagnngsversahren würde doppslle Arbeit machen. Eine alsbaldige Verabschiedung Ler Novelle sei nölig im Interests des Reiches, der Länder rind der GememLen, aber auch der Steuerzahler selbst, Lie nicht länger im unklaren ge lassen werden sollten. Unlerfchleise bei der Beichsgelreideslelle. Berlin, 14. Dez. Dis Wohlsahrtskasse der Reichsgelreidestelle isl durch betrügerische Bncknugen »m etwa 53000 Mark geschädigt worden, wozu noch I2L0W Mst. Schulden bei den Lieserantcn kommen, die in den Büchern als befahlt vermerkt worden sind, wahrend sie tatsächlich noch zu bezahlen sind. Die vier Kcmplschuldigcn, darunter der vom Betriebsrat mi! der ständigen Be!riskskoniro!Ie beauftragte Vertrauensmann, find von der Beichsgslrcidejlcllc entlassen worden. Dis Reühsaetreidegeseltschast hat sich bereit erklärt, den Fehlbetrag vdn 120 000 Mk. zu decken. Brorganisaion der Wrangel-Armee in Ungarn. Budapest, 14 Dez. Die ungarische Regierung Hai der Reorgani sation der Armee Wrangels in Ungarn zugeslimmt. Malrofenlronstttrl in Saloniki. Athen, 14. Dez. In Saloniki, wo noch immer eine französische Marinebasis besieht, haben sich crnsie Zwischenmlle zwischen griechischen und sranzösiichen Matrosen ereignet. Die Franzosen hatten sich in be leidigender Weise über König Konsianiin ausgelassen und damit ge droht, die ganze Negierung wsgzujagen, wenn sie sich gegen Frankreich keindlich zeigen sollte. Das reizte dir griechischen Malrofru und es kam zu Tätlichkeiten, wobei sowohl französische wie auch grrechsische Matrosen verletzt wurden.
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