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«tt »»» 2V. Jahrg. H»G«sp«echer: «ed.kti»« 3272, - »rschäft-strllr 32722 Postscheckk»«»»: Dre»»c« Nr. 147V? SiiMlsche Dienstag, 23. Angnst 1S2I Redakti»« ««» «eschistsfteller »re»L««-A. 1». H»ldet»ftrai,e 4O volfsmmna v«,u,»dr«i», «terteljährltch Irei Hau, «n«gab» » mtt Illu,IrI«rt«r D.ttaz« »».78 ^ «usgabe » »I »8 »tnschUetzlich Postbeslellgeld. Prel» der Wnzelnmnmer M 4- Die Sächsische BollSjeitung erschein! an allen Wochentagen nachm. — Tprechslnnde der Redaktion: 8 bi» 8 Uhr nachm. ««.eiaenr «nnohme bon ,.sch»stSan..i,m »t, 1« Uhr. bon F.mili«,<m,.>g«, »'» " Uhr dorm. - Pr.I» „r dl. P.ttl.SP-U.-Ile aller «nzeigen ».40 a». im ReNam.t.tl »80^. - S»e undeutlich gelchriekene sowie durch Fernsprecher ausgegebene Anzeigen können wir die Verantwortlichkeit skr kte Richtiükeit des Texte» nicht übernehmen Dem Andenken Eduard Burlages Bon Paul Hetzlein, Mitglied des sächsischen Landtages Z. Z. Bad Kndswa, 2S. August 1921. In voriger Woche las ich mit grober Beruhigung, datz »> »ein Befinden des Abgeordneten Burlage eine wesentliche Besse rung eingetreten und mit seiner völligen Wiederherstellung in Kürze zu rechnen sei. Die Freude darüber war um so grötzer. als uns bei der sächsischen Zentrunisjugendtagung am 17. Juli in Dresden sein Sohn Maximilian erzählte, eS sei nach dem ersten Aufsein seines Vaters ein Rückfall mit starken Erkäl- tungserscheinungcn gekommen. Die Nachricht von der beginnen den Genesung, die Meldung von der voraussichtlichen Wieder aufnahme der Arbeit im Herbst mutzte naturgemätz mit um so grötzerem Gefühle der Freude ausgenommen werden, als ja die deutsche Zentrumspartei und die Zentrumsfraktion des Reichstages durch das Hinscheiden Hitzes und vor allein des Par- teichcfs Trimborn fast unersetzliche Verluste erlitten hat. Zu dem war ich persönlich noch in dieser Hinsicht mit ganz beson derer Sorge um das Schicksal Burlages nach hier gekommen. Ans der Durchfahrt durch Breslau erwies sich bei einem Besuche der Abgeordnete Dr. Herschcl hinsichtlich der Wiederherstellung Burlages als autzerordentlich pessimistische Er hatte ihn kurz zuvor noch gesehen. Leider, leider hat Dr. Herschcl nur zu sehr recht bekommen. Als heute mittag die Morgenausgaben der Breslauer Blätter hier ankamen, fand sich die kaum fatzbare Nachricht, datz Abgeordneter Eduard Burlage am Freitag einer Herz schwäche erlegen ist. Der dritte Zcntrumsführer in einem Monat! Die Zentrumspartei hat ihren ersten und zweiten Vorsitzenden, die Zcntrnmsfraktion des Reichstages ihren Chef und ihren zweiten stellvertretenden Vorsitzenden innerhalb vier Wochen verloren. Es ist ein überaus tragisches Geschick, von den, seit Monatsfrist die deutsche ZentrumSpartei verfolgt wird. Im Reichstage fassen sie zusammen vorn in der ersten Bank. Trimborn und Burlage — zusammen fast sind sie nun in die Ewigkeit eingcgangen. Abgeordneter Burlage hat in den letzten Jahren Autzerordentlich es geleistet. Und er war ein eifriger und unermüdlicher Verfechter der Wünsche der sächsischen Zentrumsanhänger. Ein Oldenburger Kind, war er ein aufrechter Mann mit klarem Blick und ruhigem, sicherem Urteil. Nichts brachte ihn ü»S der Ruhe — auch die schwersten politischen Kämpfe nicht. Zum letzten Male hat er wohl am Sonnabend den 4. Juni d. I. im Reichstage gesprochen. Das neue, in der Nacht vom 10. zum 11. Mai gebildete Kabinett des- Reiches mutzte in diesen Tagen vor dem Reichstage seine erste Belastungsprobe durchmachcn. Von der äußersten Rechten sowohl wie von der äußersten Linken heftige Angriffe. Besonders matzlos war wieder einmal die Deutschnationale Partei. Das rief am Sonnabend den 4. Juni mittags nochmals den Abgeordneten Burlage an? Rednerpu't und er, der sonst so ruhige Mann, sprach mit vor Empörung zitternder Stimme, hielt ein scharfes Gericht mit den Deutsch- nationalen. Das Haus horchte auf und die Dcutschnationalen schwiegen betroffen. Denn Burlages Wort galt etwas- im Par lament. Am nächsten Morgen um 10 Uhr versammelten wir uns im Fraktionszimmer des Reichstages, um mit einer Reihe führender Persönlichkeiten der Zentrumsfraktion wichtige Fra gen zu besprechen. Da überreichte ich dem Abgeordneten Bur lage einen Artikel aus dem Organ des dcutschnationalen Abge ordneten Dr. Wulle über seine Rede vom Sonnabend, einen Artikel, dessen Tonart jcdcni kommunistischen Blatte alle Ehre gemacht hätte. Der Artikel ist damals auch in der „Sächsischen Vvlkszeitung" niedriger gehängt worden. Reichsgerichisrat Bur- lange laS — eine Sekunde ging cs wie ein Wetterleuchten über sein so shmpathisches Gesicht, daun ein Lächeln, eine vielsagende Hnndbewegung und er legte das Pamphlet des Wulle-Organs „zum übrigen". Aus all seinen Reden und Handeln sprach Verantwortung und Pflichterfüllung bis zum äußersten. Es war ein arbeitsreicher Tag, der 0. Juni. Mil dem Abendschncllzug fuhren wir beide nach Leipzig. Es war eine schwüle Temperatur, als wir uns vor dem Hotel in Leipzig trennten — Blitze zuckten vom Himmel hernieder. Als ich Herrn Reichsgerichtsrat Burlage die Hand zum Abschied reichte, wurde er fahl vom Strahl dcS Blitzes- beleuchtet. ES war das letzte Zusammensein. Wohl klagte ec ans der inter essanten Fahrt über Unwohlsein, vor allen, über starke Magcu- beschwerden, die jedoch in den letzten Tagen wieder nachgelassen hatten. Aber niemand konnte natürlich auch nur ahnen, wie es wirklich um ihn stand. Neichsgerichtsrat Burlage war ein Mann tiefinnercr Frömmigkeit, ein Mann unerschütterlichen GottvertrauenS und somit von gesnndcm Optimismus beseelt. Er hat gehandelt. Das Wort, daß der Mensch edel, hilfreich und gut sei, war in ihm wirklich personifiziert. Er war eine Persönlichkeit. »lS Jurist hatte sein Name inner- und außerhalb des Parla ments einen hervorragenden Klang. Sein Aufstieg in der rich- »«rlichen Laufbahn bewies das. Parlamentarisch hat sein Weg t« eine eigenartige Entwicklung genommen. Schon bald wnrde er Führer der oldenbnrgischen ZenirumSparlei und als solcher zog er um die Mitte der ueunziger Jahre ins oldcnburgische Parlament. Er blieb dann auch sein Leben lang mit seiner Heimat aufs innigste verbunden, die Heimat aber auch mit ihm. Fast zehn Jahre war er dort im Landtage tätig. Aus der schon erwähnten letzten Fahrt-Begegnung, die ich am 8. Juni von Berlin bis Leipzig mit ihm hatte, erzählte er mir von seinen letzten parlamentarischen Jahren in Oldenburg, wo es nur wenige Zentrumsabgeordnete gab. 1903 wurde er in de» Reichstag gewählt, das oldcnburgische Mandat behielt er eben falls. Dann erfolgte 1907 seine Berufung ans Reichsgericht und damit sein Ausscheiden aus dem parlamentarischen Leben. Man hatte nämlich damals die Berufung des Z e n t r u m sabgeorö- neten Oberlandesgerichtsrates Bnrlage nach Leipzig wenn auch nicht direkt, so doch indirekt vom Ausscheiden auS dem Parla mente abhängig gemacht. Burlage glaubte — mit Recht — damals sich dieser Berufung nicht entziehen zu können. Nach wie vor bekannte er natürlich sich treu zur Zeutrnmspartci und die Abstinenz fiel ihm nicht leicht. In Leipzig wurde er ein eifriges Mitglied der katholischen Gemeinde, ein Rufer für unsere Presse als langjähriger Ob mann der Ortsgruppe Leipzig des PrctzvereinS für Sachsen. Auch ans den dentschen Katholikentagen war er zumeist zu sehen. Es kam der Krieg, es kam die Revolution. Nun konnte ihn nichts mehr halten, nun stellte er sich in die vorderste Reihe der Kämpfer für die Christliche Volks-Partei, für das Zentrum. Und man könnte höchstens bedauern, datz er erst in so späten Jahren zur Führerrolle im Reichs-Parlament kam. Am 20. November l918 war er in Dresden. Es war die erste Zentrnmsversamminng in Sachsen nach dem Zusammen bruch. Viele auswärtige Gäste waren gekommen. Unter ihnen R e i ch s z e r i ch t s r a t Burlage aus- Leipzig. Nach dem Vortrage sprach er mit jugendlicher Begeisterung, angepatzt dem Ernste der Situation, aber doch frei von aller Verzweiflung. Seine oldcnburgische Heimat rief ihn. lind die sächsische Zen- trumSpartei zog mit der Spitzenkandidainr Bnrlage als Keld- geschrei zum ersten Male in einen: ernsthaften Wahlkampf. I» Oldenburg-Osnabrück wnrde er in die Nationalversammlung gewählt und ebenso 1920 in den Reichstag. In der Zentrnms- fraktion nahm er, als alter Bekannter freudig begrüßt, bald eine führende Stelle ein. Wir i» Sachsen haben besonders- Veranlassung, ihm dank bar zu sein. Scharf erkannte er die Notwendigkeit der Regelung der Schulfrage von Reichswegen. An der Verfassung des Reiches hat er tatkräftig mitgearbeiiet. Er hat sich große Ver dienste um die Erhaltung der christlichen Schulen Sachsens erworben. Der erste sächsische Katholikentag im September 1919 wählte ihn zum Präsidenten und in seiner Schlußrede erwuchs in ihn, ein warmer Verteidiger der deut sche» Reichs-Verfassung vom 11. Angnst 1919. Auch Abgeordneter Bnrlage ist in den Sielen gestorben. Sein ausgeprägtes Pflichtgefühl lies; ihn nicht zur Ruhe kom men. In seinem Wahlkreise war er nnermüdtich tätig. Aber auch sonst kam er, wenn er gerufen wnrde, falls es nur irgend wie ging. Nun stehen wir auch an seinem offenen Sarge. Gröber, dann in rascher Folge Hitze, Trimborn und Bnrlage! Es ist kaum dieser Gedanke völlig auszudenken. Wie soll das die Partei ertragen, - wie soll die Sache solche Verluste überwinden -? Aber die Pariei mutz es- ertrage». Schwere Acbeit barrt der Männer, die nniunehr die so be währten Führern entsunkene Fabne anfhebcn und tragen müs se». Wir handeln auch im Geiste eines- Bnrlage, dem wir für immer Dank schulden, wenn wir nicht verzagen. Als am 17. Juli in Dresden die Vertreter der Zentrums- jngend Sachsens- versammelt waren, da sprach im Namen der Studenten, die ans dem Boden der Zentnims-partel stehen, sein Sohn Maximilian Burk» ge. er sprach klar und doch hinreißend. Der Geist dcS Vaters s,>rack, ans- dem Sohne, der Geis! der Jugend, die Nachfolge» und das- Banner weüer führen soll, das- dem Aller entgleitet. Und in der schon genannten ersten Zentrnmsversnmmlnng nach der Revolution am 20. No vember 1918 erschienen zwei Herren ans Leipzig, nämlich Eduard Bnrlage und Tomieski, der R e i ch S g e r i ch t ?-r a t und der A r b e i t e r v c r t r e t e r. verkörpernd das Ideal der ZenirnmSpartei, das- besonders das Ideal des- Verstorbenen war: Die Ueberbrücknng der Gegensätze, die ansgleichcnde Ge rechtigkeit, die christliche Politik. Abgeordneter ReichS- gcrichlsrat Bnrlage ist tot, aber sein Geist wird fortleben, der Geist der christlichen Politik. Eduard Bnrlage ruhe in Frieden! » « Die Sächsische ?, e » t r n m s p a r t e, Hai folgende Bei leidstelegramme entsandt: Tran Neichsgerichtsrat Bnrlage, Leipzig, Lessingstraße 1. Mit Ihnen stehen wir in tiefster Tianer a» der Bahre Ihres Gatten. Was der Verblichene der ZentrumSpartei in Reich und Land gewesen, kann leiner ersehen. Gott lohne ihn, seine treuen Dienste. Wir werden sein Andenken in Ehren batten. Die Sächsische Z e u t r u m s p a r t e i. Lr. Hille. Deutsche Jentrumspartei, Berlin, FranzSsi- sche Straße 62. Die schweren Opser, die der Tob von unserer Partei for dert, schließen uns immer fester zusammen. Wir folgen in Treue dem Vorbilde unserer unvergeßlichen Hitze, Trimborn und Burlage. Die Sächsische Z e n t r u m s p a r t e l. Dr. Hille. Bei der Reichsparteileitung find noch solgende Beileids telegramme etngegangen: Vom Landesvorstand der Oldenbnrgischen Zentrnmspactei: „Zu dem außerordentlich schmerzlichen Verluste Ihres zwei- ten Vorsitzenden Bnrlage sprechen wir der Zentrumsfraktion des Reichstages unser tiefstes Beileid ans. Der Heimgang un seres Bnrlage trifft die ZentrumSpartei nach den herben Ver- lüsten der letzten Wochen doppelt hart; doch wird der Geist dcS Trimborn, Hitze, Bnrlage im Zentrum immerdar lebendig bleiben. Dr. Reinke, Hackmann. Herding/' Von der Reichstagsfraktion der MehrheitSsozialdemokratie: „Zu dem herben Verlust, den die Zentrnmspartei durch den Tod des allgemein verehrten Abgeordneten Bnrlage erlitten hat, spricht seine aufrichtige Teilnahme aus der Vorstand der So zialdemokratischen Neichstagsfraktivn. Wels." Von der Deutsch-Demokratischen Partei: „Zu dem Ableben des Herrn Abgeordneten Bnrlage, in dem das deutsche Parlament ein allseitig geschätztes und hoch verehrtes Mitglied verliert, sprechen wir im Namen der Neichs- tagsfraktion der Deutschen Demokratischen Partei aufrichtiges Beileid ans. Petersen, Koch, Erkelenz. Von der Dentschen Volkspartei: „Ihre Fraktion hat durch ben Tod des Kollege» Bnrlage abermals einen schmerzlichen Verlust erlitten. Namens der Frak tion der Dentschen VoikSpartei spreche ich Ihnen nmere herzlichste Teilnahme ans. Dr. Stresemann." Tie politische Presse aller Richinngen gedenkt des dahingeschiedcnen Zentrnmsabgeorlmcten Bnrlage in Achtung und Anertennnng seiner Verdienste, bic er sich durch seine ruhige Sachlichkeit erworben hat. Auch dies ist ein Zeichen dafür, wie Burlages Arbeit weit über den Kreis seiner eigenen Partei hinaus anerkennend eingeschäht wurde. So schreibt vak- mehrheitsso- zialistische Organ, der „Vorwärts": Als eine juristische Autorität allgemein anerkannt, betei ligte sich Bnrlage für die Zentrnmssraktion in hervorragcndem Maste an den Ausschuß- und Plenardebatten über die neue Neichsverfassung. Bnrlage gehörte mit Wirth, Bnrlage, Gies- berts und anderen znm linken Flügel der Zentrumsraktion. Sein Name wurde wiederholt, so z. B. bei der letzten Neubildung deS Reichskabinetts, für den Posten 'des ReichSjustizminister's ge nannt, und besonders die Sozialdemokratie hätte eine solche Er nennung lebhaft begrüßt. Denn Bnrlage erfreute sich in alle» Koalitionsparteien durch sein aufrechtes und bescheidenes Wese» einer besondere» Shmpathie." Auch das Hauptorgnn der USPD., die Berliner „Frei heit" widmet dem Entschlafenen anerkennende Worte. Sie schreibt: „Die Zentrnnisfraktion DeS Reichstages Hai binnen kurzer Zeit znm dritten Mat einen ernsten Vertust zu betlagen. Nach dem führenden christlichen Sozialpolitilcr Tr. Hitze, dem ersten Vorsitzenden der Partei Dr. Trimborn, ist nun der Neichsgcrichts- rat Eduard Bnrlage. der zweite Vorsitzende der Partei, gestorben. Mit ihm ist einer der sleistigstcn und gewissenhafteste» Volksver treter dahingegangen. der sich deshalb bei allen Parteien gra sten Ansehens erfreute. Er wohnte, wie nur wenige Abgeord nete, den Sitzungen 'im Plenum, in den Kommüsioneii oder wo sonst er immer zu tun hatte, von Ansang bis zu Ende bei." Die denlschnationale „K r e n z z e i t n n g" weiß besonders seine Sachlichkeit in ehrendein Gedenken zu rühmen. Sie wid met ihn, folgende Zeilen: „Das Zentrum, das erst vor einigen Wochen seinen ersten Vorsitzenden verloren hat, erleidet einen große» Verlust. Gleich dein verstorbenen Abg. Trimborn stand aucb Eduard Bnrlage als Parlamentarier in hohem Ansehen. Wenn Trimborn oder Bur lage am Nednerpntt standen, dann folgten auch die Gegner den Darlegungen mit Ansmertsaintei! und Interesse. Nnbige Sach lichkeit, die das Vollsivohl als oberstes Gesetz anertennt — das war der Ton, ans den die letzten Reden gestimmt waren, die der Reichstag von dem verstorbenen verdienten Zenicumsab- gevrdncien gebürt »at.tz Die Trauerseler im «attkt (Hjisabe hstist Am Svnmivend, den 20. August vormittags halb 10 Uhr stznd >u der Kavcite des St. Elisabetbstistes zu Berlin Moabit ein seierliches Requiem für den verewigten Zentrnmsabgcord- netcn Eduard Bnrlage statt. Der Pater-Prior der Tonnnikaner- Niederlassnng in Berlin Moabit P. Philippus Heesc zelebrierte mit großer Assistenz das scierliche Tolenamt. Erschienen waren der Reichskanzlei Dr. W irth, der preußische Ministerpräsident S t e g e r w a l d und die Reichs-Minister Dr. Hermes und GieSberts. Von den in Berlin »»wesenden Abgeordneten waren erschienen Dr. F- l e i s ch e r und Dr. Höfl e. Ferner sah man den Stanlssekretär der Reichskanzlei Dr. Hämmer, den Vorsitzende» der Berliner Zentrnmspartei Justizobersekre- tär Lange, sowie die Generalsekretäre der Partei in Stellver tretung Dr. V o ct e l und Dr. Klock er vom preußischen Lan- dessekretariai. Für die Zentrnmsprcsse war anwesend Dr. B nhla C. P. E. Nach Beendigung der heiligen Handlung richtete der Pater Prior ergreifende Worte an die hier im Gebet vereinten nächsten Angehörigen des Entslchasenen n»d diejenigen, die trau ernd mit ihnen an der Bahre dieses seltenen Mannes standen, che» Geist der Arbeit, den Bnrlage sein ganzes Leben lang ge pflegt habe, den Geist des tiefen Glaubens und den Geist der Liebe zu den Seinen nannte Pater Philivpnö als die charak- tenst„chen Eigenschaften, die jenes Mannes Leben auSgefüllt hatten, ^chas ganze katholische Volk habe gemeinsam mit der Zentrnmsftaltio» deS Reichstages in ihm einen Vorkämpfer und Führer verloren, einen Führer von einsacher Schlichtheit und lauterstem Charakter. Mag er in seinem politischen Wirken auch manche» politischen Gegner gehabt kisbcii, einen Feind