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Dresdner Nachrichten : 08.09.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189609089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960908
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960908
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-09
- Tag 1896-09-08
-
Monat
1896-09
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.09.1896
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s ctzMlv «»> s>.> l» 41. Jahrgang. S»»»«j«eEErr«Er«rtzs > < UI'l Ilt)ln8lu8 ,'?.!>'» ! 1)iV8«Ion-U., Ilc-rlr-t«. 12 > I''or»u,l'i,'c!t-^ii>t II, 2I"<». 51« I>, nirr« <-»>»nt5« .^Ii»I priiiulirt. V".<X-V t-it. in I'uuctiui» «4vn»i»»rlila>»v ^-L'/T6--//6TT6/' Oiittu» « 2 ^Illlvlllwk :? Vorsü^Irclrs» «' L.iUsIüliilläi-llölül '» kür Osscüüt'yi- u>»l Var- »7 ITmilivn nuä 'lanri^b o. Iiu Ovntium üor 8tnltt. '» Dresden. 1896. Qiot«», 6Um",I. I'ilsnsr. 8eli»tr!- um! K«i8«l>ütv, »««»t« I«««u«, ompüodlt (I-»8 kul». uo<l Ioä«va>r«ildLo» O. ILvIiirtel» »«rtkvl »,n»pr. I, »IM» * * ^ ttint»nd«utmtr»«8« rto « »^Ul.,'r. I. s»m> kizroiro 8teoli- um! b'jlrlrnt-l'ndrjli LLRkvin- 8>s>'- »u» de»t«m dumm», dlsitrei u Sturen ^vi6er»rek«a6, dilliL v. »vkr k»Itb»r t l»8ckenvvrscklu»«-8elieibvn ^Vettinerstr. rb (Zummi-^sbrik un«I Kinzjr: etc. ^«i-pKon^i^Ikeinlisrckt^Qeu^ol^Oresäen-^. Svklsuvk voutsclik Ulli! ciaccli8ci,c '1'ucüo. IjnclislciuL, Xa!um8nrus -k unä LlrevloE j» nur «oljäon unü türbscliton Hrurlitäten /u 7t billi^on kroisou empleüleu I ^ön8vlie! L Seknsi^sn, 8otieff6!8t5.19. E —— )Iu8tvi'8>j»(Ilil>MU Iritueo. — K ^laU«IH««nvn, .IttLrilinnnt« !. , vwstüoltlt in i'vlelt.itvi' I-illi^l ^«8. W'iveUll nu» '1'ii.»I, 8<rl»l088 - 8tl'r»880 23, »o>'o» rlom Xonixl. Rr. ALS KM'l: Die Präsidentenwahl In Nordamerika. Hosnnchrichten. Kaiiersestlichkeiten in Görlitz. Dresdner „Orpheus" und Reichcnbergcr ..Männergesangverein", BczirkSansichiißsitzimg. Von der Mode. Dienstag, 8. Lcpttir. Politische». Erbitterter und zersplitterter denn jemals zuvor verläust i» den Vereinigten Staaten von Nordamerika der Wahlkamps sür die Präsidentschaft. Schon äußerlich zeigt sich dies an der Thalsache, das; diesmal nicht weniger als drei Kandidaten konknrrircn und daß sich die beiden großen Parteien, die republikanische und die demo kratische. die sich früher meist geschlossen gegenüberstanden. gespalten haben. Der Kandidat der Goldrepublikaner ist Mac Kinle»; die Silberdemokraten haben Bryan uominirt. Den Kongreß der Re publikaner i» St. Louis haben die der Partei angehörigcn Silber- lcute verlassen und sich aus einer eigenen Tagung für die Präsi dentschaft Bryan'S entschieden, während die sog. Gut-Gelddemo kraten, zu denen der jetzige Präsident Eleveland gehört, soeben ans ihrem eigenen Natlonalkonvent zu Jndianopolis den General Palmer aus's Schild erhoben haben. Das Programm der demokratischen Gut-Geld-Konvention legt das Hauptgewicht auf die Finanzsrage. Es wird die Aufrechterholtung der Goldwährung gefordert. Freie und unbeschränkte Silberprägung sei verwerflich. Das jetzige Shstem des Ankaufs von Nietallgeld und das System des Papier gelds wäre eine beständige Quelle der Gefahr. Die Regierung dürfe keine Bankgeschäfte treiben. Es sei eine Reform des von der Regierung zu beaussichtigcndcn Bankwesens nöthig. Schließ lich spendet das Programm der Verwaltung Elcvcland's das höchste Lob. Dieser habe in auswärtige» Angelegenheiten ein festes und würdiges Benehmen gezeigt und den Kredit und die Ehre der Nation gewahrt. Die dritte Partei, die Volkspartei der sog. Populisten, hat sich für Bryan'S Präsidentschastskandidatur ent- ichieden. Sie repräsentirt in der Hauptsache das Kleinbürger- und Kleinbauernthum und umfaßt einen großen Thcii der Arbeiter organisationen. Ihr Programm, das als obersten Punkt die Silber-Freiprägung enthält, hat einen stark sozialistischen Anstrich l die Populisten fordern u. A. Verstaatlichung der Eisenbahnen und Telegraphen, um die Tyrannei gewissenloser Ringe zu brechen und die öffentlichen Verkehrsmittel zum Wähle der Äesammlheit gleich mäßig in Wirksamkeit zu setzen; ferner sollen die öffentlichen Ländereien im Westen nicht ferner Korporationen von Spekulanten und Eisenbahngesellschaften zu Schleuderpreisen überlassen, vielmehr Zur Bildung eines freien Bauernstandes durch billige», staatlich regnlirten Verkauf verwendet werden. Noch weit weniger als in früheren Campagnen läßt sich dies mal der Ausgang der Präsidentschafts-Wahlbewegnng Vorhersagen. Von allen Seiten werden verzweifelte Anstrengungen gemacht und cs wird mit einer Leidenschaftlichkeit gearbeitet und gewühlt, die lelbst in der »ordamerikanischen Union als ungeheuerlich bezeichnet wird, wo doch sonst die Wahlagitationen eine Fieberhitze zu er reichen pflegen, wie wohl in keinem anderen Lande der Welt. Den Goldrepublikanern unter Mac Kinlen, die die Interessen des Groß- kapitale vertreten, steht ein Wahlfonds zur Verfügung von noch nie dagewesener Höbe. Man spricht von 50 Mill. Dollars, die in der Hauptsache zu Bestechnngszweckcn verwendet werden sollen. Der Kampf wird wie gewöhnlich mit einer Gehässigkeit geführt, der lein Mittel, um den Gegner zu verunglimpfen, zu schlecht ist. Nach der Ansicht der republikanischen Presse sind die Millionen, welche sür Bryan eintreten, lauter Anarchisten, ehrlose Verräther, Spitz buben, Sansculotten und bergt, mehr. Jeder Anhänger des Bime- tnllismuS ist von vornherein ein Narr oder Gauner. Bryan wird als ein Dummkopf hingestellt, der unter dem Pantoffel seiner Frau stehen soll: diese hat wie er Jura studirt und da sagt inan ihm nach, seine Frau sei sein Kovs, der für Ihn denke. Selbstverständ lich revanchtren sich die Silberdemokraten in ähnlicher Weise. Stach der übereinstimmenden Behauptung der republikanischen Blätter Hot Bryan nicht die geringsten Aussichten. In Wirklichkeit aber hat dieser bisher fast beispiellose Erfolge errungen, so daß unbe fangene Beurtheiler seinen Sieg erwarten, falls den Anhängern Mac Kinley'S nicht der Stimmcnkanf in einem ganz ungewohnten Maße gelingt. Der ungeheuren Geldmacht, welche die Partei Mac Kinley'S darstellt, stehen unter Bryan s Führung die Massen der Unzufriedenen und der „Enterbten" gegenüber, der Farmer, die in Folge der Nolhlage der Landwirthschaft hart bedrängt sind, der Arbeiter, sowie überhaupt der breiten unteren Volksschichten, die sich durch die Plutokratic, welche vermöge ihrer Trusts, Bonds und Eartelle das wirthschaftliche Leben beherrschen, ausgebeutet wähnen. Es handelt sich bei der ganzen Wahlcampagne nicht ausschließlich um die Lösung der WährungSsrage, sondern um einen wirthschastlich-sozialen Kamps der mittleren und kleineren Arbeiler- masscn in Stadt und Land gegen den eisernen Ring der Eorrup- tion, wie ihn die Finanz-Könige und die Großindustrielle» ge schlossen haben. Bryan hat überraschend schnell eine große Popu larität erlangt, die seinen Widersachern gefährlich werden dürste. Zöge er als Sieger in das Weiße Haus zu Washington, so würde er der jüngste aller Präsidenten sein: denn dieser Miährige Kandidat hat das von der Verfassung vorgeschriebene Alter sür die Präsidentschaft (05 Jahre) kaum überschritten. Er hat es vermöge seiner jugeudfrischen zündenden Beredtsamkeil verstanden, bei den Silberlcuten eine geradezu fanatische Begeisterung wachzurufen. Bezeichnend ist u. A. folgender Passus aus der Kandidatenrede. die er aus dem Parteitag zu Chicago gehalten hat. „Wir wollen erklären," sagte er, „daß unsere Nation selbstständig für unser Volk Gesetze zu geben vermag, über jeglichen Gegenstand, ohne auf die Zustimmung einer anderen Nation der Erde zu warten. Wir hoffen, durch diese Erklärung den Sieg ln jedem unserer Bundes staaten davonzutragen. Wir stehen wiederum vor derselben Frage wie 1776. Damals, als untere Vorfahren nur drei Millionen zählten, erklärten sie sich unabhängig von jeder Nation der Erde. Sollten wir jetzt, wo wir ans 70 Millionen angewachsen sind, weniger Muty zeigen? Ans den Einwand, daß wir keine Doppel währung haben können, wenn »ns nicht eine andere Nation vei- stchi. erwidern wir. daß wir die Doppelwährung Herstellen und England veranlassen werden, sie anzunehmen: wir werden ans Englands Mahnungen zur Goldwährung erwidern: Ihr, die selbstsüchtigen Großkapituliste». lollt die Dornenkrone nicht auf das schweißtriefende Haupt des Arbeiters drücken und die Menschheit an ein goldenes Kreuz schlagen." Solche agitatorische Kraftworte und solche patriotische Redewendungen, die dem hochgespannten Sclbstbcwußtscin des ameiikanische» Bumers Rechnung trage», werden ihre Wirkung aus die großen Massen nicht verfehlen. Dabei verwerthct Bryan in geschickter Weife die thatsächlich in den mittleren und unteren Volksklassen herrschende Nolhlage, und wenn er als Präsident auch kaum in der Lage sein würde, von den agrarisch-sozialistischen Forderungen seiner Anhänger nur den kleineren Thcil zu erfüllen, so vertritt er doch wenigstens mit dem Worte eine bei Weitem gerechtere und ehrlichere Sache, als die der henschsüchtigen und übermülhigen Goldlcute in dem republika nischen Lager, deren Sieg gleichbedeutend sein würde mit dem un geschmälerten Fortbestand eines großkapitalistischen Terrorismus und einer pluiokratischen Korruption ohne Gleichen. Aernschrctb- und Aernsprech-Berichte vom 7. Septbr. Görlitz. An der Parade nahmen 25 Bataillone. 25 Batterien und 06 Eskadrons theil. Auch das niederschlesische Trainbataillou nahm theil. Bei dem Nahen des Grenavierregiments „König Wilhelm t." westpreußisches Nr. 7 sprengte der Kaiser an dessen Spitze und führte es dem Ezarenpaarc und seiner Gemahlin vor. Das Tribünenpnblikum brach in stürmische Hurrahs aus. Der Kaiser salutirte mit dem Degen nach der Tribüne. Die Kaiserinnen erhoben sich bei ;edem Vorbeimarsch der Kaiser und Fürsten, wenn diese ein Regiment vorführten. Der Kaiser von Rußland führte sein Ulanenregiment, der Herzog von Würtemberg das lO. Ulanen regiment „Prinz August von Würtemberg" vor. Auch das Leib- kürassierrcgiinent „Großer Kurfürst" wurde vom deutsche» Kaiser voraeführt, der die Uniform dieses Regiments trug. Als Kaiser Wilhelm die Kritik abnahm, sormirte sich das Armeekorps noch mals iu zwei Tressen in der Richtung der Abmarschstraße. Beide Kaiser ritten nochmals die Fronten ab. die Kaiserinnen passirten nochmals im Wagen. Die Kapellen spielten die russische Hymne, die Truppen defiltrten. Der Kaiser und die Kaiserin von Rußland kehrten vom Paradeselde an der Spitze der Jahnenkompagnie und Standnrtcn-Eskadrvn um b/«3 Uhr nach der Stadt bis zu dem Ständehaus zurück, wo Vi5 Uhr ine Mittagstafel stattsand. Görlitz. Als die Kaiserinnen Auausta Viktoria und Alexandra sich vom Paradefelde nach der Stadt zurückbegaben, wurde» sie an der Reichenberger Straße, wo die Schulen Spalier gebildet hatten, von 30 Ehreniangsranen unter Ueberreichung von Blumensträußen begrüßt. Darnach begaben sich oic hohen Herr schaften nach dem Ständehaus, wo die Mittagstafel stattfand. * Görlitz. Zu einer großartigen Kundgebung gestaltete sich die Abreise des russischen KaiserpaarcS. welche 6 Uhr Abends er folgte. Ans dem Platze vor drni Bahnhofe rvar eine Ehrenkom pagnie sowie das Wahlstätter Kadettenkorps ausgestellt. Die ganze Anfahrtsstraße war mit einem Militärkordon besetzt. Auf dem Bahnhote waren sämmtlichc Fürstlichkeiten anwesend. Kaiser Nikolaus fuhr mit Kaiser Wilhelm im ersten, die Kaiserinnen fuh ren im zweiten Wagen. Kaiser Nikolaus verabschiedete sich von den Fürstlichkeiten und höheren Offizieren im Lichlhose des Bahn hofs. dann intonirte die Kapelle die russische Nationalhymne und hieraus verabschiedeten sich die Maiestälen in überaus herzlicher Wei>e. Der Ezar küßte der Kaiserin die Hand und die Wangen, der Kaiser desgleichen der Ezarin, die beiden Kaijerinnen küßten sich sichtlich bewegt; dann umarmten und küßten sich beide Kaiser. Als sich der Zug in Beweaung setzte, winkten die beiden Herrscher- vaare sich Abschiedsgrüße ru. Bei der Rückfahrt des Kasierpaares nach den, Ständehaus erschollen inbelnde Hurrahs seitens der Be völkerung. Berlin. Der Kaiser bat die Erbprinzessin von Sachsen- Meiningen zum Chef des Grenadierregiment „Kronprinz Friedrich Wilhelm Ü. , schlesisches Nr. 1l ernannt — Der Reichskanzler Fürst Hohenlohe und Staatssekretär Frhr. v. Marfchall kehrten heute Abend nach Berlin zurück. — Wie das Marine-VerordnungSbtatt mittheilt, hat die Kaiserin von Japan anläßlich des Unterganges Sr. Mai. Kanonenboot „Iltis" zur Unterstützunng der Hinter bliebenen der verunglückten Besatzung die Summe von 1000 Ren geipcndet. — General v. Lahnke hat seine Ernennung zum Chef des Grenadierregiments „Prinz Karl von Preußen" dem Regiments kommandeur m,t folgendem Telegramm mitgetheilt : „Durch die besondere Gnade Sr. Majestät des Kaisers heute zum Chef des Grenadierregiments „Prinz Karl von Preußen" 2. brandenburgisches Nr- 12 ernannt, bin ich durch die mir gewordene hohe Ehre nicht nur aus'S Freudigste überrascht, sondern auch hochbeglückt. Dem tapferen, ausgezeichneten Regiment von nun an aiuilgehöreii. er füllt mich mit besonderem Stolz und ruft mir die glücklichen neun Jahre in Erinnerung, in welchen ich dem 3. Armeekorps als Chef des Generalstabes angehören durste. Ich bitte, dem Regiment dieses Telegramm mitzutheilen. Ich zeichne mit kameradschaft lichem Gruß v. Hahnke, General und Chef des Grenadierreaiments „Prinz Karl von Preußen"." — lieber die geplante Gchalts- verbesscruilg sür die höheren Beamten hört die Nat.-Ztg. ferner: Die Erhöhung der jetzigen Besoldung, der Richter 1. Instanz <AmtS- mw Landrichter) von 2400—6000Mk. soll aus 3cl00—6600 Ml. ldasselbe Maximum wie sür Landräthe) erfolgen. Eine Erhöhung des Ansangsgehaltes scheint nur sür die Richter vorgeschlagen zu werde». Berlin,. Dem Prinzen Viktor von sJtalien ist vom Kaiser in Breslau der Schwarze Adlerorden verlieben worden. Breslau. Herzog Ernst Günther von Schleswig-Holstein kam gestern Mittag von Brimkenau nach Breslau und begab sich sofort nach dem Ständehaus, um dort an dem Diner bei dem Ezarenpaarc theilzunehmeu. Der Herzog hatte an einer Hals entzündung gelitten. Breslau. Die Vorstellung und feierliche Uebernahme des Grenadierregiinents „Kronvrinz Friedrich Wilhelm" durch die Erb- prinzessin von Sachsen-Meiningen hat heute Mittag stattgesiurden. Die Erdprinzeisin trug bei der Feier die Uniform des verliehenen Regiments, den Waffenrock mit Achselstücken und den Helni mit !Mutbmußliche Witterung: Allmähliche Besserung. Die Pacht „Hohenzollern" erhielt nach der „Kieler Ztg." Befehl, die kaiserlichen Gemächer bis Montag Abend fertig zu stellen. Am Dienstag früh ist ans der Pacht Dampf beordert Es vec lautet, der Kaiser von Rußland werde die „Hohenzollern" für die Fahrt nach Hemmelniark benutze». K ö l n. Der Besitzer der „Köln. Ztg." August Neuen Dumont ist heute Vormittag in Hohwaid im Elsaß, wo er zur Kur weilte und vor einigen Tagen einen Schlaganfall erlitt, nach vollendetem 64. Lebcnsiahre gestorben. Wien. Gestern Abend ging dem Oberst des „Dentsch- meistei-RegimentS" folgendes Telegramm des Kaisers zu: „Tic Huldigung des Regiments anläßlich der überaus solennen, wahr hast patriotischen Feier seines AOjäbrigen Bestandes nehme Ich mit besonderer Freude zur Kenntniß. Mtt den gehobensten Gefühlen kann das Regiment auf eine ruhmvolle, an Hingebung und Tapferkeit reiche Vergangenheit blicken. Wo unsere Fahnen im Kriege wehten, da waren auch die braven Deutschmeister dabei. Scho» am Tage von Zenta, dann bei Collin und Hochkirch, bei Ealdiero und Arcole. sowie bei Aspern und Novara. Ich entbiete dem Regiment und allen seinen einstigen Mitgliedern, die ihm auch rm bürger lichen Leben io innige Anhänglichkeit bewahren, Meinen Gruß und die besten Wünsche für eine glückliche, der Vergangenheit eben bürtige Zukunft." — Aus dem festlich geschmückten Deutschmeister- ^ rs Platze fand heute die feierliche Grundsteinlegung des Deutschmeister- § » 2. denkmais statt. Bürgermeister Strohdach hielt eine Ansprache an n- * ^ den Groß-Tcutschmeister, den Erzherzog Engen, der sodann dir Denkmals-Urkunde Unterzeichnete. Wien. Dr. Fritz Drasch ist vom Großmörchner in den Zillerthalcralpen abaestürzt und todt geblieben. Paris. Alle Blätter, mit Ausnahme der sozialistischen und international gefärbte», begrüßen die. vom Minister des Innern verfügte Ausweisung der deutschen sorialdemokralischen Reichs- tagsmitglieder Bebei und Bneb mit großer Genugthuung. Marseille. Die 17 Armenier, welche kürzlich aus Kon- stantinovel an Bord der „Gironde" hierher gebracht und in das Gefängniß Saint Pierre übergesührt worden waren, haben an den Minister vcS Innern ein gemeinsames Schreiben gerichtet, in welchem sie verlangen, in Freiheit gesetzt zu werden, da der Sultan ihnen Leben und Freiheit zugesagt habe. Rom. Der Omnibus, welcher von Frascati nach Ronna di Papa, einem bevorzugten Sommeraufenthalt, fährt, sist mit 12 Insassen, etwa 50 Meter weit von der Kaserne der Karabinieri cntsemt, von 3 Briganten ungehalten worden. Die Insassen mußten ihr Geld, sowie ihre Werlyiachen von über 1000 Lire im Werthe de» Räubern überlassen. Der Ueberfall geschah an der selben Stelle, wo der Großherzog von Sachsen-Weimar voriges Frühjahr beraubt wurde. Madrid. Nach Depeschen des Generalgouverneurs Blanco auf Manila ist noch eine weitverzweigte Verschwörung entdeckt worden, welche zu zahlreichen weiteren Verhaftungen führte. Die Untersuchung wird seitens des Kriegsgerichtes eifrig betrieben. Der Aufstand ist auf die PcovinzCavitc beschränkt. Viele Aufständische unkerwerscn sich bereits. Die für die Philippinen bestimmten weiteren Verstärkungen werden am 15. September von Barcelona abgchcn. London. Ans Kanea wird gemeldet: Die Nationalversamm lung hat die Seision beendet, nachdem sie beschlossen hatte, eine Anleihe von 100,000 Pfd. Sterl. zur Schadloshaltung der Landes- bevölkerung aufzunehmeii. Ferner wurde beschlossen, eine Polizei truppe von M Ausländern für die drei größten Städte zu er richten. Petersburg. Bei Besprechung der Kaiserzusammenkunst in Breslau sagt die „Nowosti": Rußland und Deutichland sind an der Aufrechterhallung des europäischen Friedens intereisirt. Nur unter der Voraussetzung der Erhaltung des Friedens konnten sie einen großen Theil ihrer Strettkräfte zur Vermehrung ihres Einflusses rm äußersten Osten verwenden. In diesem Sinne müssen wir jedes Anzeichen freundschaftlicher Beziehungen würdigen. Die Zuiammenkunft in Breslau ergänzt diejenige in Wien. Beide zusammen geben Zeuaniß von einer vemerkenswcrthen Besserung der internationalen Lage in Europa. — Die „Nowoie Wccmia" schreibt: Bei Beurtheilung der Ereignisse, welche sich zur Zeit im Westen Europas abjolelen, nimmt den ersten Platz die allgemeine Ueberzeugung ein, baß in Berlin wie i» Wien und ebenso in Petersburg wie in Paris der Wunsch nach einem festen und dauerhaften Frieden in Europa von Tag zu Tag mehr in den Vordergrund tritt und sich befestigt, sowie das Bewußtsein von der Nothwendigkeit einer gemeinsamen Vorgehen-Z der leitenden Mächte des Kontinents, um die politischen Absichten Englands zurückzndränge», welche durch die heutigen Ereignisse in der Türkei und durch das schlecht verhüllte Bestreben dcc englischen Presse, die Hoffnungen verderben zu wollen, die sich an den Tod des Fürsten Lovanow knüpfen, klargelegl werden. Ans allen diesen Gründen sieht Rußland mit der größten Sympathie ani die Zu sammenkunft in Breslau und ihre wahrscheinlichen Folgen. — Wie aus Baku gemeldet wird, läuft mit Oktober dicies Jahres der Vertrag der vereinigten Naphla-Produzcnten ab; dcc Vertrag wird nicht erneuert. KonstantInopel. Heute fand eine Besprechung der Boischas ter zur Feststellung derArtderKnnomachnng und Ausfertigung der den Krerernvon der Pforte gemachtciiZugeständnissesiat!. -Gestern wur den 35 Armenier verhaftet, welche, mir verschiedenen Anslaiidpässen versehen, mit der Eisenbahn angekommcn waren — In Stamönl wurden in den letzten Tagen wiederholt türkische Plakate revo lutionären Inhalts gesunden. — 2000 Mann Besatztruppcn des Mldiz-Kiosk sind mit Mausergewchren und der dazu gehörigen Munition ausgerüstet worden. Konstantinovel. Gestern haben die Botschafter durch identische Noten die Pforte von der Zustimmung der christlichen Deputirten aus Kreta zu oem VermilreliiirgSweck in Kenntnis; geictzt. Konstonttnopel. Die nach den Borschlägen der Bot schafter mit der Pforte vereinbarten Zugeständnisse an Kreta sind ..... . !m Wesentlichen folgende: 1. Der Sultan ernennt einen christlichen Haarbusch. Nach der Vorstellung nahm die Erbprinzeffin den Generaigouverneur auf 5 Jahre mit Zustimmung der Mächte. Parademarsch ab und begab sich daraus an der Spitze der Fahnen- 2. Der Genernlavnverneur hat vaS ' Paradema . „ kompagnle zum Reaimentskasino. wo sie mit den Offizieren des Regiments oas Frühstück einnahm. Bei dem Frühstück hielt der Erbprinz von Sachien-Meiningen eine Rede, in welcher er auf die Bedeutung des kaiserlichen GnadcnakteS. die Verleihung des Regiments an seine Gemahlin, hinwies. Kiel. Die neue russische Kaiseryacht „Standard" bleibt in Kopenhagen. Das Czarenpaar wird mit dein „Polarstem" dorthin fahren. Zum Empfang des russische» KailerpaarcS wird morgen auch der Kronprinz Friedrich Wilhelm a,u» Plön hier eintreffen. — das Vetorecht gegenüber den Land- iseii und Gesetzen Mit Ausnahme von Abänderungen der Verfassung, welche einer kaiserlichen Sanktion unterliegen, werden nach zweimonatlichem Termin die Gesetze als ianktionirl zu betrachte» sein. 3. Bei eintretenden Unruhen auf der Insel kann der Gcncralaouvcrncur über die türkischen Truppen verfüge». Letztere haben sonn in ihren gewöhnlichen Kasernen zu verbleiben. 4- Der Generalgouverneur ernennt die Silbaiicmbeaniten. die höhe re» Beamten ernennt der Sulla». 5. Zwei Drittel der Offiziersstclle» sind durch Christen, ein Drittel durch Muhamedaner,» besetzen. 6. D<»
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