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S 1S-. Jahrgang Mbenö-Msgabe » /lrntsbloctt desRate» und despolizeürrrrtes N«-aktton un- G»s»ätt»y«U«r ^»hanaisgass« Nr.«. * Z«rnspr«ch»N»schluS Ur. >4»«, 14--Z un- 14-»-. ISIS Nr. 340 Mittwoch, -en 7. Juli ZcWMch ° rusziscktt Nolenwechzel über Sie (jerlmung üer schweüiseken NeimaM ll »7001 'S en c » i es !S »s bedeutet aber die Aufgabe der Pressionen, die auf die neutralen Staaten ausgeübt wurden. Dis Neutralen gewinnen wieder ihre Aktionsfreiheit zurück und werden nunmehr eine den nationalen Aspirationen entsprechende Haltung einnehmen. Das Blatt schließt seine Erörterungen mit folgenden Worten: „Die rumänische Regierung muß fühlen, daß die Stunde der Eroberung von Bessarabien geschlagen hat und daß man nicht mehr lange warten darf." Vie Wirkung öes russischen Rück» zugs auf die Neutralen (r.) Bukarest, 7. Juli. sEig. Draht nachr.) Das Blatt „Moldava" schreibt über die Situation am nördlichen Kriegsschauplatz«: Die russisch« Offensive, die kläglich gescheitert ist, wurde den Russen von ihren französischen und eng lischen Verbündeten diktiert. Der russische Rückzug Vie verwundeten vom „Matroß" tu. Stockholm, 7. Juli. Die Verwundeten von der Mannschaft Les gestrandeten Minenschiffcs „Albatroß" scheinen sich allmählich zu erholen. Sie stehen in Behandlung des Stidsar.^es Dr. Ba lin, des Oberarztes am Stockholmer Earnisonlaza- rett Dr. Alemann und des Professors Forsner. Die Verwundeten benehmen sich bei den chirurgischen Operationen sehr mutig. Man hegt di! beste Hoff nung, daß alle genesen werden. Unter den verwunde ten Offizieren befinden sich Fregattenkapitän West, der von einem Granatsplitter leicht am Bein verwun det wurde, Kapitänleutnant Biehlec, Kapitän leutnant Molchin, Oberleutnant Druck» berg, Leutnant Geyer und Leutnant Großherr l-'wie Oberzahlmeister Landrock. wechsel Ser Gperationsrichtung Von Major a. D. M. v. Schreibershofen. Die Berichte über die Operationen der verbün deten Truppen auf dem galizischen Kriegsschau platz, die in den letzten Tagen vom deutschen und österreichischen Gcneralstab veröffentlicht worden sind, und die sie ergänzenden Angaben aus dem Kriegspresseguartier und der militärischen Bericht erstatter haben einige Klarheit über die Verwen dung und Bewegungen der einzelnen Armeen gebracht. Es ergibt sich daraus, daß mehrere von ihnen einen Wechsel ihrer Operations richtung vorgenommen haben. Es ist dies eine der schwierigsten Ausgaben, die der Führung zuteil werden kann: angesichts des Feindes und womöglich in enger taktischer Fühlung mit ihm einen Front wechsel vorzunehmen und die Marschrichtung zu ändern. Man denke sich eine Armee von 4—« Ar meekorps, die nebeneinander von LIZesten nach Osten marschieren und mit einem Male nach Norden ein schwenken, um in der neuen Front weiter vorzugehen. Jedes Armeekorps hat hinter sich eine Straße, die ihm zur ausschließlichen Benutzung für seine Trains und Kolonnen überwiesen ist. Auf ihr fahren Hun derte und aber Hunderte von verschiedenen Wagen und Fahrzeugen, Pferdckolonnen und Lastselbst fahrer, Personenkraftwagen und Heeresgerät aller Art beständig hin und her, um eine regelmäßige und gesicherte Verbindung zwischen dem Endpunkt der für die Armee bestimmten Eisenbahn und den fechtenden Truppen herzustellen. Dies arbeitet ver hältnismäßig leicht und sicher, wenn diese Etappen straße oder rückwärtige Verbindung in gerader Rich tung senkrecht zur Front der Armee läuft. Wird das Armeekorps aber verschoben und geht nach einer anderen Richtung vor, so muß ihm auch eine neue Etappenstraße zugewiesen werden, und alle die zahlreichen Kolonnen und Transporte müssen sofort auf die neue Verbindung übcrgefiihrt werden. Dies wird in den meisten Fällen sehr schwer auszuführen sein, weil es in der Regel an den notwendigen Querverbindungen fehlt. Was im Frieden gelernt wurde, konnte jetzt in Galizien in Wirklichkeit angewendet werden. Am die Verschiebung der Armeen, wie sic tatsächlich im Laufe der letzten Tage eingetreten und durch die Telegramme aus den Großen Hauptguartieren be- kannlgcgeben ist, richtig zu würdigen, vergleicht man am besten die Lage des Heeres etwa nach der Ueber- jchceilung oes San-Abschnittes und der Eroberung der östlich davon gelegenen Höhen, also noch vor der Er oberung der Erodck-Stcllung mit der jetzigen Auf stellung. Damals gingen die Armeen Mackensen un mittelbar in östlicher Richtung gegen die Linie Lem berg—Rawarujka vor, mit dem rechten Flügel etwa nördlich der Straße Przemysl—Grodek—Lemberg. Aus dem unten Flügel bejand sich die Armee des Erz herzogs Ferdinand, von der ein Teil auf dem westttchen Sanufer zurückgeblieben war, die die Front nach Nordosten gegen den Sair-Weichselwinkel ge nommen l>atte, in dem noch stärkere russische Ab teilungen standen, um die Verbindung zwischen der galizischen und polnischen Heeresgruppe zu sichern. An die Armer Mackensen schlossen sich nach Süden ösierreichstch-ungarische Truppen. Seren Hauptbestand teil di: weite Armer Böhm-Er molli bildete. Sie ging ebenfalls oon West nach Ost in gerader Rich tung vor, mit dem linken Flügel an der Straße Przemysl—Grodek—Lemberg, mit dem rechten Flügel bis in die Karpathen hineinragend. Daran schloß sich dce Armee Linsingen, südlich des Dnjestr stehend, iin allgemeinen mit der Front nach Norden und Nordosten, also beinah rechtwinklig zu dem vor her genannten Heeresteile. Ihre Verlängerung bildete die Armee Pflanzer-Baltin, die an dem Mittellauf des Dnjestr sich bis zur rumünijck)en Grenze erstreckre. auch sie mit der Front nach Nord osten. Vergleicht man damit die jetzige Verteilung der Truppen, jo sind die gesamte Armee des Erzherzogs Joseph Ferdinand svicrte Armee) und die Haupt- kräfte der Arme: Mackensen seifte Armecs aus ihrer bisherigen Operationsrichtung nach Osten heraus genommen und ganz nach Norden eingeschwcnkt. Die Berichte des Großen Hauptquartiers erwähnen ausdrücklich, daß „die Armeen des Eeneralfeld- marschalls von Mackensen" in dem Raum zwischen Weichsel und Bug nach Norden vorgegangen sind und den Gegner in mehreren siegreichen Gefechten und Schlachten angegriffen und zurückgeworfen haben. Die letzten Kämpfe fanden in der Gegend von Krasnik und Zamosz an den Abschnitten der Wyznica, Por und Labunka statt und sind bisher aus Beteiligung Finnlands an russischen Reichsverteidigung. Zuckerteuerung in -en Hroßstä-ten Rußlan-s nttb. Petersburg, 7. Juli. Die „Rjetsch" schreibt: Die Zuckerteuerung in den großen Städten Rußlands nimmt zu. Der Finanz minister hat augeordnet, drei Millionen Pud des unantastbaren Zuckerbestandes auf den Markt zu bringen. Kohlennot in Nußlan- vtd. Petersburg, 6. Juli. Ein Erlaß des Peters burger Stadtkommandanten gibt bekannt, daß wegen Kohlenmangels die meisten Fabriken von Petersburg Holz zu verfeuern haben: ebenso erzeugen die Gasanstalten Gas aus Holz. Da aber die Holzzufuhr nicht zugenommcn hat, so fordert der Stadtkommandant, um eine Feuerungsnot im nächsten Winter zu verhindern, dce Bevölkerung zu größter Sparsamkeit in der Feue rung auf. Rußlan-s Enttäuschung vtb. Berlin, 7. Juli. Nach der Wiener „Neuen Freien Presse" hätte der Zar seinen Flügel adjutanten nach Paris gesandt, um zu einer energischen Aktion an der Westfront aufzufordern. Sehr enttäuscht sei man in Petersburg, daß Las Eingreifen Italiens ohne Ein fluß auf den Balkan geblieben sei. Mobilisierung -er Finnländer (n) Stockholm, 7. Juli. (Eigene Drahtmeldung.) Berichte aus Helsingfors halten die Nachricht aufrecht von einer allgemeinen Mobilisie- rung der Finnländer. Finnland selbst wurde als Eefahrzone erklärt und ist von allen Ausländern zu räumen. (r.) Stockholm,?. Juli. (E i g. Drahtber.) Der finnische Landtag ist zum 21. August nach Wiborg einberufen mit dem Regirrungsantrag der 7>n;°Igenpr°lse: L »»» au»»ürt» w Pf., N«Nam«n I.2SM., Kl«ia« Mz«ig<n -i«p,titz,tt« nur --Pf.,d.wi«S«rhol.Nad.,Nn,eigen v»n0«korü«n im amtiich«nL«tt»irpittt» zett« --Pf. G«schSst»anzeig«n mit platzvorfchrift im Peels« «rh-ht. Nadatt na» Laeif. V»llagen: Srsamtaufl.7 M.-a« Lausen-au,schl.p»st»«-üh». ^nzeigen-Nnnahmr: ^okannlvgosse», del sämtlichen Malen -«» Leipziger Lagedlatte« un- allen Mnvncrn Lxpe-ltionen -eo 0n» un- Nusisn-«». vasleipzigrrLagedlatl erscheint werktags ckmal.Sonn- u.jelertagslmal. Serllncr Ncüaktton: vn-enZelten >7, jeraiprech-stnschlug: bansa Nr. 447. Vez-gsprel,-: »oaatUch t.rr m., vlertellührllch Z.7L m. Sei Ser Geschäftsstelle, unser» rttloleu un- stusgabesteUen adgetzolt: monatlich IN., vlertelsShrllch Z M. durch u»sre« auawärtl»«» Ztltalrn tu» hau» a«-racht: mooatttch NU, »lertell-hellch 4.S- M. durch -le Post: lunerhaw deutsch tan-» unü -er -rutschen stolonle» monatlich l.s- M., oierleljührllch 4.S0 M., au»schll«Altch postbesteUgel-. Preis Ser Linzrlnummer io Pf. Zu Leipzig, -en Nachbarorten un- -en Grten mit eigenen Ztltalen wir st« fidra-auogad« noch am fld«nü -«» «rschrlnens in» hau» grliefrrt. 2-713 Internierte in Englan- «td. London, 6 Juli. Im Unterhause fasste gestern der Regierungsvrrlreter Brace auf eine Frage, daß seitdem 13. Mai d I. 7144 feind liche Fremde interniert, 4 KOO Personen ver schickt oder abgesandt worden seien. Die Gesamt zahl der Internierten betrage jetzt 28 713. Särung unter -en Arbeitern in Süüwales (r.) Rotterdam, 7. Juli. (Eigene Drahtmeldung.) Die Gärung unter den Arbeitern in Süd wales dauert noch fort. Asquiths Versöh. nungsversuch blieb erfolglos. Lloyd George erklärte, die Regierung werde keinesfalls einen Aus st and zulassen, auch die Be willigung der geforderten 15 Proz. Lohnerhöhung für die Arbeiter der Munitionsbetriebe nicht ge nehmigen. Verschiedenheiten zwischen Amerika und Deutsch land sich auf anderen: Wege aus der Welt schaf fen ließen, eine Aufgabe, deren Lösung an zubahnen die jetzt in Vorbereitung befindliche deutsche Antwort auf Wilsons Note sich vor gesetzt hat. Es heißt aber unseres Erachtens die Lösung dieser Aufgabe keineswegs fördern, wenn ein Mann von der Stellung des Admirals von Truppe! in diesem Augenblick die schweren Gefahren an die Wand malt, die uns aus einer Verwicklung mit den Vereinigten Staaten er wachsen könnten, und schließlich der Preis gabe unseres U-Boot-H andels kri e- ges zugunsten der verbesserten Neutralität — die noch überaus zweifelhaft ist — und Freund schaft Amerikas das Wort redet. Die „Dtsch. Tagesztg." hat ganz recht, wenn sie schreibt, daß eine derartige Stellungnahme ein Strecken der diplomatischen Waffen bedeute, sogar ehe noch „Hände hoch" gerufen worden ist. Unser Berliner Mtarbeiter hat, als er gestern gegen die „Deutsche Tagesztg." Stellung nahm, diesen wesentlichen Gesichtspunkt bei dem jetzigen Stand der Dinge nicht genügend be rücksichtigt und außer acht gelassen, daß Ar tikel wie der des Lldmirals von Truppel, so gut er auch gemeint sein mochte, im gegenwärtigen Augenblick alles andere als politisch klug und den Verhandlungen zwischen Berlin und Washington förderlich sind. Nicht um einen Verzicht auf den U-Bootkrieg kann und darf es sich handeln, sondern darum, Mittel und Wege zu finden, wie reine Passagierdampfer und neutrale Schiffe, die weder Munition noch sonstige Kriegskonterbande an Bord haben, vor Angriffen durch unsere Tauchboote geschützt wer den können. Dazu ist vor allem notwendig, daß England den feigen Mißbrauch der neu tralen Flaggen für seine bewaffneten Han delsschiffe aufgibt. Wenn die Vereinigten Staa ten ernstlich wallen, werden sie im Verein mit den übrigen Neutralen England dazu zwingen können, und sei es auch dadurch, daß sie die Waffenlieferungen so lange einstellen, bis das stolze Albion sich verpflichtet, keine neutralen Flaggen mehr auf seinen Schiffen zu hissen. Auf der anderen Seite aber sind auch die Ver einigten Staaten direkt in der Lage, das Leben ihrer Bürger, die sich in die Ztzriegszone be geben zu müssen glauben, dadurch zu schützen, daß sie aus amerikanischen Häfen nur solche Passagierdampfer auslaufen lassen, van denen sie ganz genau wissen, daß sie nicht bewaffnet find und keine Munitionsladungen an Bord haben, während bei der „Lusitania" das Gegenteil der Fall war. Die Kontrolle darüber hat die Re gierung Wilsons in der Hand, und die amerika nischen Gesetze bieten Handhaben genug, mit harten Strafen vorzugehen, wenn ein entsprechen des Verbot trotzdem umgangen werden sollte. Wir meinen, daß aus diesen Grundlagen sich eine Verständigung zwischen Deutsch land und den Vereinigten Staaten wohl er zielen ließe, zumal die amerikanische Regierung gar keinen Grund hat, angesichts der Muni tionslieferungen an unsere Feinde sich aufs hohe Roß zu setzen und aus moralischer Entrüstung über den deutschen Il-Bootkrieg heraus dessen Preisgabe durch uns zu fordern. Wenn des bayrischen Kronprinzen Rechnung zutrifft, sinds von den 3—4 Millionen Granaten, die die Fran zosen in den letzten Wochen zwischen Arras und La Bassü verschossen, etwa zwei Millionen ame rikanischen Ursprungs gewesen. Vielleicht benutzt Präsident Wilson einmal eine stille Stunde, um darüber nachzudenken, wieviel Blut deutscher Soldaten Liefe Granaten vergossen und wieviel Tränen deutscher Frauen und Mütter die ameri kanischen Waffenlieferungen bisher schon haben fließen lassen. Glücklicherweise mehren sich denn auch in den Vereinigten Staaten selbst die Stimmen derer, die ein Verbot der Munitions lieferung fordern, und so dürfen wir wohl der deutschen Antwort aus Wilsons Note und allem, was darauf folgt, mit Ruhe entcgegcnschen, ohne daß wir auch nur im entferntesten an einen Verzicht auf unseren so notwendigen und erfolg reichen U-Bootkrieg zu denken brauchen. Der Untrrsrebootkrieg I Ter Berichterstatter der „New Uork Times" im Hauptquartier des Kronprinzen , Rupprecht von Bayern, dessen Armee die ' Hauptstöße der letzten Offensive Joffres aus zuhalten hatte, veröffentlicht einen ausführlichen Bericht über ein Gespräch, das er mit dem ß bayerischen Heerführer gehabt hat. Im Verlauf des .Gesprächs äußerte sich der Kronprinz über den verschwenderischen Gebrauch der Muni tion bei den Franzosen: „Ich möchte sagen, daß die Franzosen 3 bis 4 Millionen Granaten Lei der Offensive gegen meine Armee verbraucht haben. In sechs Wochen feuerte die französische Artillerie im Durch schnitt nahezu 100 000 Granaten täglich. Unsere Beobachtungen zeigen, daß der französische offizielle Bericht richtig war, in dem festgestellt wurde, daß die Artilleristen an einem Tage 300 000 Granaten abgefeuert hatten — was der höchste Stand der Ar tillerieleistung an dieser Stelle gewesen ist." Einen Erfolg hat trotz dieser Munitions verschwendung die Joffresche Offensive nicht ge habt, dagegen schätzt der Kronprinz von Bayern die französischen Verluste bei den Kümpfen der letzten Wochen auf 60000, während die Engländer seinerzeit bei Nenve Chapelle min destens 35 000 Mann verloren hätten. Woher nehmen nun aber die Franzosen die riesigen Mengen Munition? Als der amerikanische Zeitungsmann die Frage anschnitt, welche Rolle die amerikanische Munition bei den Kämpfen um Arras spielte, und ob der Kronprinz derselben Ansicht sei, wie sein Generalstabsches Graf Lamsdorff, daß der Krieg zu Ende wäre, wenn die Verbündeten nicht die amerikanische Munition erhielten, antwortete der bayerische Heerführer, daß seine Truppen sehr viele ameri kanische Munition festgestellt hätten. Sie sei der Grund, weshalb die französische Artillerie so verblüffende Mengen verschießen könne; er schätze, daß 50 Prozent der Granaten, die von den Franzosen verfeuert werden, amerikanisch enUrsprunges seien. „Tie letzte französische Offensive würde ohne amerika nische Granaten nicht möglich gewesen sein. Ll mexikanische Munition verlängert den Krieg unzweifelhaft um viele Monate." Die Frage der Munitionslieferun- gen der Vereinigten Staaten an Ruß land, Frankreich und England spielt von Anfang an eine große Rolle bei den diplomatischen Ver handlungen zwischen Berlin und Washington, zumal die Vereinigten Staaten die einzige neu trale Macht sind, die in dieser Einseitigkeit sich gegen Deutschland betätigen. Und es war zwei fellos eine der Hauptaufgaben des U-Boot krieges, den wir am 18. Februar begannen, diese Munitionslieferungen an unsere Feinde nach ' Kräften zu verhindern, wozu als zweite Haupt aufgabe die möglichst große Schädigung des englischen Handels und der Versorgung Groß britanniens mit Lebensmitteln und Kriegsroh stoffen trat. Nun scheint gewiß manchem Deut schen die Arbeit der U-Boote nicht erfolgreich genug zu sein, aber wenn man täglich liest, wie ein englischer Dampfer nach dem anderen versenkt wird, namentlich seit die Anzahl unserer Tauchboote sich stetig mehrt und auch ihre Größe und Schnelligkeit wächst, dürfte doch die Frage, wie sie neuerdings Admiral von Truppel im „Tag" stellte, ob wir nach menschlicher Vor aussicht mit dem U-Boot-Handelskriege über haupt England auf die Knie zwingen können oder nicht, kaum berechtigt sein. Nicht darauf kommt es an, ob wir durch unsere Tauchboote allein England auf die Knie zu zwingen vermögen, sondern darauf, daß unsere U-Bootwaffe zweifel lose Erfolge erzielt hat, und daß sic mit allen anderen Waffen, die wir gegen Großbritannien anzuwenden in der Lage sind, zusammen wohl wesentlich dazu beitragen kann, uns den end gültigen Sieg auch über unseren gefährlichsten Feind zu sichern. Nun liegen solche Erörterungen, wie sie Admiral von Truppel im „Tag" anstcllc, aber auch in der Richtung der Forderungen, die die letzte am erikanischc Note aus Anlaß des Untergangs der „Lusitania" an die deutsche Regierung gerichtet hat und die auf ein Preisgeben unseres U-Bootkriegcs hinaus laufen. Gerade aus diesem Grunde scheinen uns die Truppelschen Ausführungen politisch durch aus unzweckmäßig zu sein. Die „Nordd. Allg. Ztg." hat noch kürzlich dargetan, daß an ein Einstellen des Tauchbootkrieges unserseits nicht -u denken sei, und daß die Meinungs