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wärt-: »„».en-leio „,,<t Vvxl«r i» Hamburg, vcr- Utt, Wir». Leipzig. Balcl, «rebiau, graulsu» a. !N. — Kack, blu»»« in «rriin, Lkchgig. W>en. Hamburg. Krauls,,rl a. M., Mün chen, — vuuda » e«. in Fcontfurt a. M. — kr» Vmgt tu llbrmntb. — lla- »«. lurlitt«. ValUsr » v». In Part». Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepfch öc Rkichardt in Dresden. Verantwort!. Redakteur: Julius Neichardt Aulwärttge Annoncen- Ausrrciqe von mi» un^r-« kannten Tiirincn u. Per sonen inseriren »vir nur gegen Prännmerandr" Zaltlnng durch Brief marken oder Postetnzil,- lunt». V Silben kosten l', Nar. Auswärtige kennen die Zahlung auch auf eine Dresduer^iruia amveistn. Die Exp. Nr. 84. Neunzehnter Jahrgang. ^ MItredacteur: Vr. ka,» Für das Feuilleton: Laetvtir Dresse«, Mittwoch, ZS. März 1874. Politisches. Als Kaiser Wilhelm in seiner Antwort an die preußische Generalität eine ziemliche Sorge um das Schicksal des Militär gesetzes im Reichstage verrieth, konnte er nur — die „Nat.-Ztg." verlautet diesen Gedanken — mangelhaft informirt gewesen sein. Die militärischen Kreise in der Umgebung des Kaisers werden ge wiß Nichts unterlassen, um dem hohen Herrn den Gedanken einzu- flößen, daß sein eigenstes Werk: die Militärverfassung, ernstlich ge fährdet sei. Keineswegs ist dies der Fall. Ein Nachgcben des Reichstags gegen alle, aber auch alle militärischen Forderungen, be trachten wir als sicher bevorstehend. Und doch wird Niemand der Opposition im Reichstage, wie sie beispielsweise von der Fortschritts partei erhoben wird, vorwerfen dürfen, daß sie die Hand erhebe, an bewährten militärischen Schöpfungen zu rütteln. Die Grund stücken des Heercögesctzes: die Cadres, sind bereits bewilligt, an ihnen wird der Reichstag nicht mäkeln; auch soll und wird er nicht damit kargen, diese Compagniestämme soweit es die augenblicklichen politischen Verhältnisse gebietm, mit Rekruten reichlich auSzufllllen. Aber um der augenblicklichen Verhältnisse die Zukunft für immer preiszugeben, auf jede erleichternde Reform in dcrDauer dcrDienst- zeit und Höhe der Präsenzziffcr zu verzichten, kann weder ein Ge bot des Patriotismus noch der politischen Klugheit sein; cs ist und bleibt weiter nichts, als unwiderrufliche Abdankung gesunder poli tischer Grundsätze und verfassungsmäßiger Ansprüche zu Gunsten militärischer Prätensioncn. Im Neichskanzleramte beräth man die Errichtung eines Reichs- Justizamtes. Demselben soll die Ausarbeitung der Reichsgesetz- cntwürfe übertragen werden. Bisher litten die ReichSgesctzcntwürfe an dem Ucbclstande, daß sic fast ausschließlich auf den preußischen Leib zugcschnitten waren und auf die Bedürfnisse, die Verhältnisse und die Culturhöhe der nichtpreußischen Staaten zu geringe Rücksicht nahmen. Im Laufe der Verhandlungen im Bundesrathc und Reichstage hatte es oft unüberwindliche Schwierigkeiten, den stark- preußischen Charakter solcher Entwürfe im gcsammt-dcutschenSinne umzukneten. Wenn in einem solchen RcichS-Justizamte von Haus aus die Vertreter der hervorragendsten deutschen Staaten das Ent stehen der RcichSgesetzc beeinflussen werden, steigt die Zuversicht, daß der universal-deutsche Geist den partikular-preußischen über winden werde. Wo sich sonst am 22. März immer Deutsche zusnmmeufandcn feierten sie den Geburtstag des deutschen Kaisers. Aus dem Aus lande treffen darüber harmonirende Notizen ein. Bei dem Kaiser GcburtStagS-Banquet in Paris betheiligtcn sich auch 7 Elsässer. In seiner Art hat auch der Papst dafür gesorgt, daß dem Kaiser eine kleine Geburtstagsfreude zu Theil werde. Er hat an die De putation irgend eines frommen Damenvereins eine Anrede gehalten, in der Folgendes vorkommt: „Nun, geliebte Töchter, kann Erich der Krieg nicht unbekannt sein, da Ihr Zeugen desselben seid, de» man gegen die römische Kirche führt. Es ist ein großer protestantischer Verfolger, der geradezu auf die Zerstörung der katholischen Kirche auSgcht. er hat es offen erklärt, und Nicht zufrieden, sie selbst mit seinen Helfershelfern zu verfolgen, reizt er jenseits diejenigen Re gierungen auf, die katholisch sind und die ihm in, schändlichen Tur nier der religiösen Unterdrückung voraufgegangen sind, er reizt sie auk, sage ich, mit größerer Heftigkeit die Verfolgung zu vollziehen, und jene Negierungen fügen sich dem." Oder sollte der Papst blos auf den nervenkranken Bismarck mit Fingern zeigen? Wenig Eindruck auf das Wiener Herrenhaus hat die Drohung der österreichischenKirchcnfürstrn hcrvorgebracht, daß sie daSHcrren- haus verlassen würden, wenn dasselbe auch nur einen Paragraphen der Kirchengesctzc annähme. Der Ausschuß, hat die Beschlüsse des Herrenhauses im Wesentlichen adoptirt. Am Donnerstage findet die Verhandlung im Hcrrcnhause, voraussichtlich die Annahme des ersten der Kirchengcsetze, und dann die seovssio vpisooxorum iu wontow oseruiil statt. Rumänien braucht wieder Geld und neue Gimpel, die ihm 27 Millionen Francs Vorschüßen. Außerdem will die rumänische Regierung die Salzstcuer erhöhen. Es finden sich hoffentlich in Deutschland keine Einfaltspinsel, die dem bereits verloren gegangenen Gelbe neues nachwerfen. Die Periode der StrouSberge und Herzoge von Ujest ist vorüber. Die englischen Arbeiter verhalten sich feindselig zu den in der Thronrede schon ausgesprochenen Bemühungen der Regierung, einen Ausgleich zwischen Arbeitgebern und Arbeitern zu finden. Beide Arbeitcrfreunds, Thomas Hughes und Macdonald, dieser selbst ein Arbeiter, welche sich der königlichen Untersuchungs-Commission in bester Absicht haben cinreihen lassen, begingen damit, wie cs sich herausstellt, einen groben Mißgriff, denn ihre Parteigenoffen wollen jetzt von ihnen nichts mehr wissen und verlästern sie alSiVcrräther. Die Arbeiterwelt geht von der mißtrauischen, aber irrigen Annahme aus, der Regierungsplan sei von dem Arbcitgcbcrverein ausgeheckt und cingegeben worden. Jedenfalls aber lädt sie den Schein auf sich, daß die Gewcrkvereinsverhältnisse eine eingehende Untersuchung zu scheuen haben. Für einen Mann wie Macdonald, der nur wegen seiner Bemühungen für die Arbeiter und weil er selbst Arbeiter ist, nach langen Agitationen in das Parlament gekommen, ist es gewiß recht hart, nachdem er kaum zehn Stunden Parlamentsluft gcath- met, Vcrräthcr genannt zu wcn>en, und noch schlimmer fiir die Ar beiter, da sie ja nothwendig an ihren besten Führern irre werden müssen. Locales und Sächsisches. — Aus Berlin wird uns telegraphirt: Bei dem am Montag stattgcfundenen Galadiner im konigl. Schlosse brachte der Kaiser einen Trinkspruch aus, bei welchem er, zur Königin Carola gewen det, daran anknüpfte, daß er zum ersten Male so glücklich sei, die Königin von Sachsen hier zu sehen. Für diesen Bestich sprach dxr Kaiser seinen Dank aus, indem er zugleich auf das Wohl des König Albert und der übrigen anwesenden hohen Gäste trank. König Albert crwiederte diesen Toast mit einem dankenden Trinlspruch auf den Kaiser Wilhelm. — II. MM. der König und die Königin von Sachsen sind, nach dem „Dr. I.", am Dienstag Mittag »2 Uhr von Berlin nach Dresden zurückgekchrt. Montag Nachmittag hat König Albert noch das Gewerbcmuscum besucht, wo der Lüneburger Silberschatz sich befindet, und sodann das SiegcSdenkmal auf dem Königsplatze be sichtigt. Nachmittags ftz5 Uhr war Galadiner im weißen Saale, an devl auch Se. Majestät der Kaiser Theil nahm. Hierauf wohnte die Königin von Sachsen noch einer Sitzung des „Vaterländischen Fraucnvereins" bei und Abends war das sächsische KönigSpaar zum Thee bei Ihrer Majestät der Kaiserin. — Unsere Majestäten sind gestern Nachmittag gegen 5 Uhr in Dresden wieder eingctroffcn. — In ..Prag findet die Schlußverhandlung im Ehrcnbclcidi- gungö-Processe des sächsischen Königs gegen die Prager „Politik", wegen Schmähung des Königs Johann, am 14. April statt. Redakteur Penecke, der eine Arreststrafe in Eger absitzt, wird nach Prag gestellt. — Bei der Rekrutirung, die jetzt im ganzen Lande vor sich geht, verfahren die Militärärzte etwas wählerischer als früher. Der Grund hiervon ist in einer Verordnung des Kriegsministeriums zu suchen, welche die Militärärzte anweist, nur ganz körperlich Tüchtige auszuheben. Es hat sich nämlich herausgestellt, daß im vorigen Jahre aus dem königlich sächsischen Armeecorps an die 300 bereits cingcllcidete Mann wieder entlasten werden mußten, bei denen sich im Laufe des Militärdienstes Untüchtigkeit hcrausstellte. So ge stattet z.B. die Ersatzinstruction den Acrztcn auch solche junge Män ner auszuheben, die einen Bruch haben. Davon machten die Aerztc bisher Gebrauch, während kräftigere Männer, die zufällig höhere Nummern gezogen hatten, zurückgeschricben wurden. Nachträglich inußten Jene wieder ausgekleidet werden. Solchen Ungleichheiten macht in Zukunft die Verordnung des KriegSministcriums ein Ende. — Zum Direktor des städtischen statistischen Bureau's ist der Professor an der landwirthschastlichcn Lehranstalt zu Prodkau, Herr Jannasch, vom Stadtrath gewählt worden. — Zur Errichtung einer VI. Bürgerschule will der Stadtrath ein dem Ehrlich'schen Stift gehöriges, vor dem Pillnitzcr Schlag ge legenes und theilwcise durch den Verkauf wieder zu verwerthendcs Bauarcal von 4428 Quadrat-Meter um 17,712 Thlr. erwerben. — Der Stadtrath kann sich für die Idee der Stadtverordneten, daß cs besser sei die Leinwandhändler während des Neustadt« Jahr marktes auf den Kaiser Wilhelmsplatz zu verlegen, als sie isolirt in Altstadt auf dem AntonSplah zu lasten, nicht erwärmen. Vor der Hand verbleiben die Leinwandhändler also wie bisher, für alle Jahr märkte auf dem Anionsplatz«. — Ein kleiner Beitrag zur Geschichte der Weisheit städtischer Verwaltungsbehörden scheint aus Folgendem zu erblühen. Im Jahre 1865 fand man in Dresden wie in Leipzig an den Straßen ecken Schild« mit Namen der betreffenden Straße und Nummern der betreffenden Häuserreihen. 1866 sing man in Leipzig an, die praktischen Schilder — die Schrift war schwarz auf weißem Grunde — durch blau-weiße Schilder ohne Angabe der Häuscrnummcrn zu ersetzen. Was thut unsere Dresdner Wxisheit? Sie ahmt das Leip ziger Unpraktische nach, schafft die schwarz-weißen Schilder mit der Nummerangabe ab, blau weiße ohne Nummern an, und jetzt, 1874, den 21. Februar, beschließt der Rath zu Leipzig: demAntragc der Stadtverordneten entsprechend, künftighin die Straßen durch An gabe der Nummern an jeder Ecke und gleichzeitige Namhaftmachung der im betreffenden Carrö hinlausendcn Häusernummcr besser zu bezeichnen und zu diesem Bchufc in das Budget für 1875 einen ent sprechenden Betrag nach Gutachten der Straßenbau-Depiüation cin- zustellen. Wird man nun in Dresden daS offenbar Nützliche auch wied« nachahmen? — Unter Vorsitz des Kgl. EommissarS, Herrn geh. Hosrath Prof. vr. Schlömilch, fand Montag und Dienstag den 23. und 24. ds. die diesjährige Maturitätsprüfung an der Neustadt« Real schule, Rector vr. Nicmcyer statt. Sämmtlichcn 20 Abiturienten konnte erfreulicher Weise das Reifezeugnis; zugesprochen werden. — Aus der Praxis des Reichs Oberhandelsgerichts. Ein Schmiedcgesclle in der Maschinenwerkstätte einer norddeutschen Eisen bahn erhielt von seinen; unmittelbaren Vorgesetzten den Auftrag, eine verbogene Lokomotivstange im Feuer grade zu schmieden; der darin befindliche Kolben war inwendig hohl und enthielt, weil das Eisen porös war, Dämpfe, die sich im Feuer zu Gas entwickelten, den Kolben zersprengten und den unglücklichen Mann an beiden Augen so schwer ««letzten, daß er ganz erblindet ist. Hinwegen begehrte er seinen bisherigen Gehalt als AlimcntationSrcnte. Die Eisenbahn wollte gar nichts leisten, weil nicht sie, sondern den Kläger clbst ein Verschulden treffe. Allein, da der Kläger nur einem Bc- chle gehorchte, so nahm man in dritter Instanz an, daß das aller dings vorliegende Versehen dem Aufseher zur Last falle, und von der Eisenbahngescllschaft pekuniär zu verantworten sei. Hinterher entdeckten dicGescllschaftsdirectoren ein gutes Mittel, um jenen häu figen Explosionen vorzubeugen, indem die Kolben vor dem Fcuer- arbeiten angebohrt werden, um das Entweichen der Dämpfe zu er möglichen. — In der am 14. d. M. in Berlin abgehaltenen Generalver sammlung der Aktionäre der Berlin-Dresden« Eiscnbahngesellschast machte der Vorsitzende, Herr RcaierungSrath Dulo», die Mitthei- lnng, daß „im Interesse des Unternehmens zur Zeit die conccssio- nirten Vorarbeiten einer Scitenbahn von Drehna nach Kamcnz auS- geführt werden, welche Bahn in der Nähe gelegene reiche indrfftrielle Gebiete erschließen wird." — Eine Erhöhung der Eisenbahntarife durch dt,8 Rcichscisen- bahnamt ist bekanntlich im Werfe. Auch -n die kchnigl. General- direktion der sächsischen Staatsbahnen ist von; Rcichsamte, wie wir hören, das Ersuchen gestellt worden, die nöthigcn Ermittelungen darüber anzustellen, wie sich innerhalb der letzten 7 Jahre die Be- tricbsergebnisse auf den sächsischen Staatsbahnen gestellt, wie sich letztere rentirt haben u. s. w. Ob aus der Vcrwcvthung dieser und ähnlicher in ganz Deutschland zusammenzustellend« Untersuchungen das NcichSeisenbahnaint in einen; halben Jahre dazu gelangt, eine Erhöhung der Gütertarissätze anzuordncn, läßt sich noch nicht über sehen. Jedenfalls müssen dann die sächsischen Stäatsbahnen diese Erhöhung der Gütertarife mitmachcn. Eine Erhöhung der Perso nentarife ist jedoch auf keine Weise zu befürchten. — Im kaiserlichen Residcnzschloß zu Berlin weiß man auch recht wohl, wo cs Feinheiten für die Tafel in vorzüglicher Qualität giebt. Am Freitag ward die hiesige, allerdings weit und rühmlich bekannte Flußfischhandlung von Röder, Vlockhausgäßchen, vom Hosmarschall des kaiserlichen Schlosses beordert, für das Gcburts- tagsdin« des deutschen Kaisers soviel als möglich Forellen zu liefern und womöglich sic lebend nach Berlin zu bringen. TaS ist nun bei Forellen eine kitzliche Sache; aber Herr Roder verzagte nicht und machte sich selbst am Sonnabend mit 210 Stück schön« Forellen — die er aus seinen Bassins in EosmannSdorf bei Tha randt genommen — auf die Reise und brachte sie sämmtlich frisch und munter in'S Schloß. Dort hat man in der Küche ein großes steinernes Bassin mit durchfließendem Wasser, in welchem sich die zarten und empfindlichen Fische sofort lustig tummelten. Es ist nach Meinung der Fischkenn« eine noch nie dageivesene Seltenheit, Forel len so weit lebend gebracht zu haben. — Die Sächsisch-Böhmische Dampfschifffahrts-Gesellschaft hat cs sich wieder in dankenswcrth« Weise angelegen sein lassen, für die Annehmlichkeiten des Publikums zu sorgen, indem sie am öst lichen Ende ihres Grundstückes zu Blasewitz, und zwar in directer Nähe des Landungsplatzes, ein noch größeres Wartehallengebäude als das schon bcstehendc/hat «bauen lassen. Das einfache und doch geschmackvolle Gebäude, von dessen Garten man einen prächtigen Blick in das Elbthal genießt, wird demnächst als Restauration eröffnet und der Benutzung des Publikums übergeben werden und gewiß nicht verfehlen, den Bewohnern und Besuchern von Blasewitz einen angenehmen Aufenthalt darzubieten. — Die Leiche der nach unserer gestrigen Mittheilung in der Nahe des weißen Hirsches in einem Teiche aufgefundenen Frauens person, ist als die eines seit den; 9. v. Di. fehlenden, in Diensten eines in d« Neustadt wohnenden pcnsionirtcn höheren Militärs ge standenen Mädchens recognoscirt worden, welches sich in der ausge sprochenen Absicht damals entfernt hatte, sich das Leber: nehmen zu wollen und zwar an einer Stelle, wo sie nicht so bald gefunden werden könne. Die über diesen Fall verbreiteten Gerüchte, als seien an der Leiche Spuren eines an dem Mädchen verübten Verbrechens gefunden worden, sind nach von uns cingezogcncr Erkundigung als irrige zu bezeichnen, indem die an den; Kopfe der Leiche Vorgefunde nen verdächtigen, auf fremde Einwirkung anscheinend hindeutcndm Stellen der bereits weit vorgeschrittenen Hjprwesung zuzusch,reiben sind und die angebliche Fesselung der Arme mit einem Baschlik nach dem Gutachten der GcrichtSdcputation, welche die Leiche ausgehoben hat, von dein Mädchen selbst und ohne fremde Beihilfe hat vorge- nonnncn werden können und zu dein Zwecke auSgesührt worden sein wird, um die Fähigkeit und Möglichkeit auszuschlicßen, sich selbst wieder aus dem Wasser cmporzuarbeiten. — Vor einigen Abenden vergriff sich auf derTharandtcrstraße ein Soldat an einer Fra», die ain Arme ihres Mannes dieselbe Straße passirtc. Die Rohheit seines Verhaltens veranlagte den Ehe mann der Frau, ihn zur Rede zu stellen, woraus er die Flucht er griff und als er sich verfolgt sah, in einen in der Rahe gelegenen Gasthof himinlief. Inzwischen war ein größeres Publikum zusam- mengekommen, welches nach erhaltener Kenntnis; vcm; Vorfall, unter Zuziehung der Polizei, sofort damit begann bei; Gasthof nach den; Soldat zu durchsuchen. Wie sich aber ergab, war Letzterer über eine Gartenmauer hinwcggesprungen und damit seinen Verfolgern ent kommen. — Ein hiesiger Geschäftsmann führte in diescrnTagen, wäh rend er mehrere GeschästSwcge in der Stadt besorgte, cinmr größeren Geldbetrag, leider in so unvorsichtiger Weise bei sich, daß er ihn in die eine Außentasche seines Rockes gesteckt hatte. Die leichte Ge legcnheit, ihn von diesem Gcldc zu befreien, ist natürlich auch mcht unbenützt vorübergcgangcn. Als der Besitzer des Geldes nach des Tages Last und Hjtze sich endlich am Abend cii; Glas Bier gönnen wollte und deshalb in eine Wirthschaft ging, »da belehrte ihn ein Handgriff in seine Pclztasche, das; dieses inzwischen schon cinAnderer Unberechtigter gcthan, und die darin enthaltene Boarschaft, die er im Begriffe stand an sich zu nehmen, herauSgcnommen hatte. — Der gestrigen Notjz, die Auffindung von im Sande ver grabenen Geldes durch zivci Knaben betreffend, ist noch folgendes Curiosum zuzufügcn. Die Knaben verglichen vor circa 3 Jahren an derselben Stelle ein todteS Kaninchen und wollten in diesen Tagen Nachsehen, ob noch Uebcrrcstc desselben vorhanden wären. Hierbei fanden sie daS gn. Tuch mit Geld, kamen auch fast in Streit, da der Eine den Fund theilcn, der andere denselben dcrPolizci über geben wollte, was schließlich auch geschah. Von anderer Seite war auch der Behörde angczcigt, das; eine arme Wittive in ihrer Wohn ung durch Eindrücken einer Fensterscheibe um Geld bestohlen worden sei. Mit Hilfe des Taschentuches wurde hierdurch die Diebin er mittelt, welche das Gestohlene an der belegten Stelle vergraben hatte und sich als eine bei der Bestohlenen früh« wohnende Lust dime Namens S. entpuppte. Dieselbe ist darauf in Haft genom men morden. — Am vergangenen Sonntag Vormittag hatte sich eine in der Witcrbahnhosslraße wohnende Fra», welche in der letzten Zeit geistig gestört sein soll, einen günstigen Augenblick ab paffend und der Bewachung sich entziehend, ags ihrer WshyM