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Weißeritz-Zeitung : 03.10.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-10-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192210034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19221003
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19221003
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-10
- Tag 1922-10-03
-
Monat
1922-10
-
Jahr
1922
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 03.10.1922
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Dirnstag den 3. Oktober 1922 ANr 231 rämerS er- daS Dann begann der Tanz, der jung und alt nach lange in heiterster Stimmung beisammenhielt, durch einen Rundgang er öffnet und von einem schönen Gabentanz unterbrochen wurde. Dietes Blatt enlhütt -le amtlichen BekanntmachrmGM -er Amtshauptmannschafi, -es Amtsgerichts und -es Sta-trats zu Dippol-iswal-e bauptmannscha« L HHg, im amWche» WM hm» «« Dedörden) die Zeile 7DM».- «VlaM 88. Jahrgang nki-- T"-, vriicic ^-Iiiiivrii ,,II vcreiicn, ne -niiiici iciii II,Iv viciven »nun, was IM iienipiei!rnppolo nu-?? Gemeinstum und Wohltätigkeit. Aus diesem Grunde seinem Schlußwort sagte: Ein» Pflanzstätte des gemütlichen verreiche er auch eine Ehrengabe. Er schloß mit dreifachem Humors.und der reinen Freude. MertelMrlich ^JMK.ohue3«. ^rMÜSylriS. bagen. — Einzelne Nummer« ^Pf. — Fernsprecher : Amt Dippoldiswalde Nr. S. Semeindeverbands-GiroKonto Nr. 3. — Poftschtti^ iwnto: Dresden 12548. Amtlicht MmitmchiU. Viehmarkt in NMitiswniüe Mo^aq den 9 Oktober d. I Sladtrat Dippoldiswalde. Weitzeritz-Jeitung raaeszeilmg und Anzeiger für Dippoldiswalde, Schmiedeberg Lv Nelleste Heilung -Es B-zir-s r— n Die Festtage sind vorüber; der Alltag verlangt sein Recht. Das Vereinsschifflein zieht wieder in altgewohnter Bahn dahin, ^köae es vor Stürmen bewahrt bleiben, damit die Gesellschaft .Erholung" immer sein und bleiben kann, was im Festspiel Dippold Vemntroorlllck« Redakteur: Daul Sehne. - Dm» und Verlag- Earl Sehne tn Divvoldiswalde. sowie eine Dame mit Laute und ein Massenchor mit verschiedenen ernsten und heiteren Borträgen. Hei, am Sonntag morgen steckte der Himmel ein freund licheres Gesicht heraus und der Weckruf durch die Musik konnte trockenen Wegs erfolgen. Schnell einen Frühschoppen im Gasthof Berreuth und dann zum Abholen ankommender Vereine an den Bahnhof. Pünktlich ward von Mutter der Miktcgstisch gedeckt, denn um 1 Ahr mußten Bater und Sohn wieder zur Probe der Massenchöre im Huthaus sein. Bon hier aus bewegte sich nach 2 Uhr ein stattlicher Feftzug nach dem Bahnhof, wo sich noch Nachzügler einreihten. Äußer dem .Liederkranz", der, mit stolzer Freude seine neue Lyra tragend, hinter dem Musikchor einher- schrikt, konnte man an den Standarten noch 12 Vereine von aus wärts, einen ebenfalls mit Lyra, zählen. Mit Sang und Klang ging es nun, durch die Inschrift einer Ehrenpforte am Bahnhotel herzlich willkommen geheißen, die Straßen der Stadt entlang. Gar manches Haus begrüßte den Festzug durch Guirlanden- und Kranzschmuck und Fahnen. Gegen 4 Uhr begann im schön ge schmückten Schüßenhaussaale ein Gesangskonzert, das vom .Liederkranz' mit einem Begrüßungsliede eingeleitet wurde, dem nun Massenchöre, geleitet vom Bezirksliedermeister Bege, und Einzelgesänge folgten, an denen sich die Bruder- und Schwester vereine aus Burgk, Freital-Deuben, Rabenau, Seisersdors, Dres den, Gittersee, Höckendorf, Großölsa und Langenau beteiligten und Kompositionen von Uthmann, Silcher, Hegar, Schäffer, Krell, Döring und Krämer zu Gehör brachten und dabei in musikalisch- gesanglicher Hinsicht vielfach Erstaunliches leisteten. Der hiesige .Liederkranz' befindet sich unter der bewährten Leitung BörnerS auf einer Höhe, die für seine Zukunft zu den schönsten Hoffnungen berechtigt. Eilchers .Mädle, laß dir waS dcrzähle' wurde vom .Glück aus' Burgk tn so seiner Ausfasfung des Testes wieder- gegeben, daß einem selbst das Herz im Leibe lachen mußte. Sehr fein durchgevildel, trug der Gemischte Chor Freital-Deuben unter Leitung seines Liedermeisters Hänel Kompositionen von Ukhmann vor, und der Volksmännerchor Dresden unter Beges Führung wurde ohne Notenblatt Hegars und Schäffers schwierigen An forderungen voll und ganz gerecht, wie auch Männer- und Frauen chor aus Gittersee Dörings .Mädel, sei gescheit' und Krämers 75jiihrilies Stiftungsfest der Gesellschaft .Mhalttna". In schwerer Zeit feierte die Gesellschaft .Erholung' ihr 75M- riges Stiftungsfest, aber der Verlauf der ganzen Veranstaltungen bewies doch, daß die LiLe"d, in den derzeitigen Mitgliedern ver körpert, fest entschlossen M, wacker zu arbeiten für ihren Verein, fürs Vaterland, und daß das Alter, vertreten in der großen Reihe ehemaliger Mitglieder, sie gern unterstützen und leiten will. We che Anhänglichkeit letztere noch zur .Erholung' bekunden, das haben sic dadurch bewiesen, daß sie in so großer Zahl, oft aus weiter Ferne, mit Gattin, ja auch mit Söhnen und Töchtern, zum Feste gekommen waren, es mitfeiern zu helfen in aller Lrholuugssreude. Der Reichskronensaal war mit Tannengrün festlich geschmückt, lieber der Musikmuschel war das Vereinszeichen, ihm gegenüber eine große .75^' angebracht. An langen, weißgedeckten, blumen geschmückten Tafeln nahmen die Festgäste Platz. Auf dem Vor- sitzcnden-Tische stand das wertvolle Dereinseigentum, ein silberner Krug, dergleichen Pokal und Schreibzeug, das zum 50jährigen Stiftungsfest überreicht worden war, weiter auch eine silberne Standuhr, die der einstige Vorsitzende, jetzige Besitzer des Bahn- kofhotelS, Wanke, zur jetzigen Feier gestiftet hatte. Alsred Jahn bestritt mit 5 Mann die Kommersmusik. Bald nach 8 Ahr wurde mit einem Marsch und einem weiteren Musik stück der Kommers eröffnet, worauf die vereinigten drei Gesang vereine, Männergcsangverein, Gesangverein .Eintracht' und Militäroereins-öängerchor, unter Lehrer Werners Leitung das Gott grüße dich" und .Hab' oft im Kreise der Lieben' in fein abgetöntem Vorträge erklingen ließen. Der folgende Prolog war von Ehrenmitglied Arensch—Dresden verfaßt. In schwungvollen Worten streifte er Zweck und Geschichte des Vereins und schloß mit einem Treugelöbnis und Glückwunsch. Fräulein Johanna Hamann trug ihn eindrucksvoll und mit warmem Empfinden vor. Nun nahm der derzeitige Vorsitzende Alsred Kothe das Wort. Schöne herrliche Stunden seien in der VereinSgeschichte einge tragen und dann auch wieder Tage der Trauer. Dank sei man schuldig vor allem den Gründern und Führern des Vereins, die bewiesen hätten, daß ein Verein, bestehend aus nicht selbständigen jungen Leuten, lebensfähig sei. Ein Ansporn möge dies sein für dle derzeitigen Mitglieder, wie die nachfolgenden, allen Teil nehmern möge das Fest aber in guter Erinnerung bleiben. Er begrüßte alle Erschienenen, dankte ihnen, insbesondere den städtischen Behörden, mit dem Versprechen, daß die „Erholung" auch fernerhin bestrebt sein werde, Gemeinsinn und Wohltätigkeit zu fördern, dankte den Vertretern der Vereine, mit denen auch weiterhin gutes Einvernehmen bestehen möchte, und schloß mit einem .Erhplung heil immerdar'. Nach Mitteilung eingegangener Beglückwünschungen und Vortrag des .Festgesanges' von Gluck durch den Kirchenchor er stattete Schriftführer Hilliger den Festbericht. In möglichster Kürze brachte er doch alles Interessante und Wissenswerte auS der DereinSgeschichte der 75 Jahre. Manches Vorkommnis erregte Heiterkeit, wie z. B., daß. die Musik zum Gründungsball 9 M. Hoch auf ein Wachsen, Blühen und Gedeihen der Gesellschaft Erholung'. In seinen DankeSworken versprach Vorsitzender Kothe auch weiterhin Förderung der gemeinnützigen Bestrebungen. Im Namen der Ehren- und ehemaligen Mitglieder dankte Oberregierungssekretär Schumann für die Einladung und brachte herzlichste Glückwünsche. In großer Zahl seien sie gekommen, um die Treue zur .Erholung' kund zu tun und angenehme Stunden in Freundeskreis zu verbringen. Wie das 59. Stiftungsfest ein Wiedersehensfest gewesen sei, so sei eS auch daS heutige 75. Als sichtbares Zeichen der Anhänglichkeit überreichte er dem aktiven Vereine einen VereinSschrank, in dem er seine Wertgegenstände, Akten, Schriftstücke unterbringen könne. Er übergab den schönen, mit Rolladenverschluß versehenen und mit dem Vereinszeichen und den Jahreszahlen 1847—1922 gezierten Schrank mit dem Wunsche, daß das Geschenk, ein Beweis der Treue und Anhäng lichkeit der ehemaligen Mitglieder, den jetzigen ein Ansporn sein möge zu festem Zusammenhalten. Daß dies geschehen werde, versprach der Vorsitzende der Gesellschaft in seinen Dankesworten, die gesamten Mitglieder aber dankten mit einem harmonischen „Erholung heil". Die Fräulein Flade und Thümmel überbrachten, namens der Vereinsdamen in gereimten Worten, in denen der .Erholung' für die schönen in ihr verlebten Stunden gedankt wurde, eine Ehrengabe. Weiter überbrachten Wünsche und Gaben Oberjustiz sekretär Kohlmann für den Männergesangverein, Privatus Hau bold für die Schlltzengesellschaft, Ofensehermeister Heine für den Militärvereins-Sängerchor, Ingenieur Treupel für den Militär verein, Schneidermeister Roche für den Gesangverein .Eintracht'. Allen dankte der Gesellschaftsvorsihende herzlich und sprach den Wunsch aus, daß, wie bisher, auch weiter ein gleich schöner Zu sammenhalt bestehen bleiben möchte. Ohne öffentliche Ansprache überbrachte Fabrikbesitzer Rudolf Reichel namens des Turn vereins dem Iubelverein Wünsche und eine Ehrengabe, wie auch der Gewerbeverein und der Stenographenverein .Babelsberger' herzlichste Glückwünsche aussprechen ließen. Ein heiteres Festlied mit wechselnden Melodien beschloß den ersten Teil des Kommerses. Den zweiten leitete Oberfekietär Heil. Bei Uebernahme seines Amtes gedachte er des guten Geistes innerhalh der Gesellschaft und der vielen anwesenden ehemaligen Mitglieder, die sich hoffentlich alle recht wohl fühlen würden in treuem Freundeskreise. - In bunter Abwechselung folgten nun allgemeine Gesänge, Solovorkrüge von Horst Müller und Heinrich, Klaviervorträge von Lehrer Werner und Fräulein Eppstedt, Vorträge des Gesang vereins „Eintracht' und der Mandolinensvieler der .Erholung . Auch eine Festzeitung sorgte für Anterhaltung und rief manche heitere Episode lnS Gedächtnis zurück. Weit nach Mitternacht fand erst der Kommers sein Ende. Am Sonntag vormittag versammelte ein Frühschoppen die Mitglieder und ehemaligen Mitglieder im Vereinsheim .Stadt Dresden'. Für den Nachmittag war ein Festkonzert, Festspiel und Ball vorgesehen. Lange vor 5 Ahr, dem festgesetzten Beginn füllte eine er wartungsfrohe Gesellschaft den Reichskronensaal. Groß war wieder die Zahl der ehemaligen Mitglieder. Weiter waren er schienen Vertreter der Behörden und Vereine unserer Stadt, so wie viele Freunde der .Erholung". Der .Erholungsmarsch' er öffnete das Festkonzert, in dessen Verlauf Obersekretär Heil im Namen des Festausschusses den Erschienenen herzliches Will kommen entbot. Der Beschluß, das 75. Stiftungsfest in größerem Rahmen zu feiern, sei gefaßt worden in der Hoffnung auf all seitige Unterstützung. And man habe sich nicht getäuscht. Er hoffte, daß die Verbindung zwischen Gesellschaft und Bürgerschaft immer fester werde, daß letztere ersterer die Treue halte, wie bis her, dann werde die .Erholung' auch das bleiben, was sie bisher gewesen sei. Die Mitglieder aber forderte er auf, den Vereins zielen getreu zu bleiben. Er wünsche auch diesem zweiten Festtag frohen Verlauf, damit auch er ein Markstein sei in der Geschichte der „Erholung.' Das Konzertprogramm bot eine größere Zahl auserlesener Musikstücke, die von Musikern unter Alfred IahnS Leitung gut vorgetragen wurden. und 18 Kannen Bier kostete, wie später ein eigenes Theater für 200 M. auf Aktien beschafft wurde oder wie noch zum 50>äh- rigen Stiftungsfest daS Gedeck beim Festmahl 1,75 M. kostete. Schon früh wurde Theaterspiel gepsegt, auch zu wohltätigen Zwecken sanden Veranstaltungen statt. Der Krieg 1870/71 brachte schwere Zeit und ließ schon den Gedanken an eine Verschmelzung mit dem Turnverein entstehen. Eine Stiftung der VereinSdamen bewahrte aber davor. Weiter erinnerte der Bericht an die Pick nicks und Sommerpartien, an das 25. und 50. Stiftungsfest, an die Auffahrungen der Menschschen Operetten .Nachtwächter Schwalbe" und .Bruderliebe" und in neuerer Zeit an die Äus- führung der Operette .Viktoria regia'. Mit dem Verein könne aber auch Fräulein Keppler ein Jubiläum feiern, habe doch die ganzen 7g Jahre ihre Familie, die letzten 25 Jahre sie selbst die VereinSzirkulare getragen. Der Bericht schloß mit dreifachem Hoch aus den Iubelverein. Vorsitzender Kothe gedachte anschließend der alten, kreube- währten Ehrenmitglieder Hellriegel, Nitzsche, Mensch und freute sich, feststellen zu können, daß der Verein auch in letzter Zeit Leute gefunden, die viel für ihn geleistet haben. Auf einstimmigen Be schluß des Vereins ernannte er die einstigen Mitglieder und Vorsitzenden Otto Wanke, Bergmann-Heide und Iohannes Langer zu Ehrenmitgliedern un überreichte ihnen unter DankeSworken für ihre geleistete reiche Arbeit und mit der Bitte um weitere Anterstützung gerahmte Ehrenurkunden. Fräulein Keppler aber ehrte der Verein in sinniger Weise durch Ueberreichen eines Prä sentkorbes, der viele nützliche und eßbare Sachen und daneben noch eine große Anzahl von Gutscheinen auf solche enthielt. Der Vorsitzende beglückwünschte Fräulein Keppler in der Hoffnung daß sie noch recht lange ihr Amt als Vereinsbote weiter versehen könne. Namens der Geehrten dankte Bergmann-^ide mit der Versicherung, daß sie bemüht sein würden, das VereinSwohl zu fordern und ihm allezeit beizustehen, sprach die Hoffnung aus, daß die .Erholung' weiter blühen und gedeihen möchte und forderte oie Aktiven zu treuem Zusammenhalten auf. Die Reihe der Gratulanten erössnete Bürgermeister Herr mann. Mit Fug und Recht könne die .Erholung' ihr 75. Stif tungsfest in größerem Rahmen feiern, habe sie sich doch all die ^ahre daher allgemeiner Beliebtheit erfreu». Sie laste sich nicht nur angelegen sein, der Jugend heitere Stunden zu bereiten, sie Um 7 Uhr begann daS Festspiel. Iustizsekrekär Mensch, der der Gesellschaft schon in früheren Jahren zwei Operetten geschenkt hat, hat es versaßt, Alfred Jahn in dem gesanglichen und übrigen musikalischen Teile vertont. ES behandelt die VereinSgeschichte in den verflossenen 75 Jahren. Nach dem Einleitungsbild, in dem in froher, ausgelassener Gesellschaft Dippold sdargestellk vom Ver fasser des Festspiels) erscheint, erzählt dieser in sehr ausführlicher Weise aus der VereinSgeschichte und läßt dazwischen hinein in bunten Szenen, Duetten und Melodramen die Mitglieder selbst sprechen. Schön wirkte das zweite Bild, die Gründung, wo auf dem Marktplätze, im Hintergrund die RathauS-Morktseike, sich Bürgerssöhne und -töchker zusammenfanden, oder daS 10., wo sich zum Picknick die Jugend vor Friedewaltc lagerte; Heiterkeit weckte daS 7. Bild, eine verregnete Omnibuspartie, während 4. und 5. Bild, Bälle um 1850, die Spielerschar sich nicht recht in die damalige Zeit hineinfand und zu ausgelassen war. Den Höhe punkt bildete das 12. Bild, die Huldigung, die in all ihren Teilen, darstellerisch, gesanglich und bühnenkünstlerisch, wohl gelang. So wohl vom Verfasser, wie vom Komponisten und den Darstellern ist prächtiges gelesttet worden; 2'/- Stunden währte das Spiel. ; Für den Verein dankte Vorsitzender Kothe allen Beteiligten aufs herzlichste und überreichte dem Verfasser sowohl, wie dem Komponisten, Herren Mensch und Jahn, Anerkennungsschreiben und bat um weitere tatkräftige Unterstützung der Gesellschaft, er dankte aber auch allen übrigen, an der Durchführung deS Festes Mitwirkenden, insonderheit den Mitgliedern des Festausschusses. : WMrlges Stiftungsfest des Gesang vereins „Liederkranz", Dippoldiswalde. Mit Kopf, Herz und Hand waren die Vorbereitungen zum 20. Stiftungsfest mit Lyraweihe in umsichtigster Weise getroffen, sodaß am Sonnabend nachmittag 5 und 6 Uhr die von Schmiede berg und Freital-Deuben angemeldeten Brudervereine, denen sich auch der Arbeiter - Gesangverein .Harmonie' aus Langenau zugesellt hatte, am Bahnhof empfangen und ihren Nachtquartieren bei hiesigen Sängern und ihnen befreundeten Familien zugewtesen werden konnten. Leider hatte der störende Regen Nachbacvereine ohne Bahnverbindung am Kommen verhindert. Gegen 8 Uhr füllte sich nach und nach der SchühenhauSsaal mit Sangesbrüdern und -schwestern sowie Gästen zum Kommers. An der Ehrentafel fanden sich als Vertreter der städtischen Kollegien ein die Stadträte Voigt und Jäckel und die Stadtverordneten Grund und Kretzschmar. Nach einem Musikstücke hieß der 42 Mann starke Iubelverein mit seinem Sängerspruch und einem Begrühungschor die Gäste willkommen und sein Vorsteher Eberlein begrüßte sie mit herz lichen Worten, worauf er einen Rückblick auf die 20jährige Ent wicklung und Tätigkeit des Vereins entwarf, wie sie schon in der Sonntagsnummer unserer Zeitung wiedergegeben ist. Nun sang der .Liederkranz' sein erstes gesungenes Lied:.Schon sind die Schwalben foctgeflogen". Gar oft find diese Zugvögel zurückge kehrt und wieder fortgezogen und haben die verschiedenen Wechsel fälle deS Vereins beobachten können. Hohe Freude über den neuerlichen Ausstieg des Vereins und tiefempfundener Lobpreis der edlen Sangeskunst kam zum schönen Äusdruck in einem Prolog, sinnig vorgetragen von Fräulein Elsa Fritz. Galt der erste Teil deS Programms dem Jubiläum, so fand im zweiten Teile die Wethe der vom Sangesbruder Oskar Winkler gestifteten Lyra, die, aus deutschem Nußbaum hergestellt, sich auf'starkem Anter- bogen in zierlichen Formen auswärts schwingt. Vom Bildhauer Bräuer—Großölsa bearbeitet, trägt sie beiderseits in goldenen Lettern die Inschrift: .A.-G. Liederkranz Dippoldiswalde.' Den Fuß der Lyra umklammert eine metallene Einfassung mit der Gravierung: Anser Lied ist ein Bekenner für die Freiheit und das Recht. Dem Stifter des Banners Oskar Winkler in dank barer Erinnerung. Ärbeitergesangverein Dippoldiswalde." In kräftiger Weiherede stellte das passive Mitglied des Vereins Albert Erfurth die Lyra als ein Zeichen dar, um das sich die Sänger scharen zur Ausübung der veredelnden Sangeskunst, zur Herstellung der Einheit der Arbeiterpartei und zum Kampfe für die Völkerbefreiung. Mit dem Wunsche, daß der Verein einer glücklichen Zukunft enkgegengehe, enthüllte er die Lyra, die nun unter Ansprache der Frau Rosa Münch von den Frauen des Vereins mit goldbestickter schwarz-rot-goldener Schleife geschmückt wurde, wie auch dieselben Frauen dem Lyraträger Sieber und feinen Begleitern Schärpen in den Reichsfarben überreichten. Mit entsprechenden Widmungsworlen wurden als Geschenk dar gebracht goldene und silberne Fahnennägel von Stadtrat Jäckel namens der städtischen Kollegien, vom Volkschor Freital-Deuben, vom Turnverein .Frisch auf mit der Inschrift Einigkeit macht stark", von der Harmonie Langenau, von den Freien Sängern Höckendorf und den Freien Sängern Ruppendorf, während der Gesangverein .Frohsinn" aus Freital-Deuben die Lyra mit ge stickter Schleife und der Gesangverein .Liederkranz' sie mit zwei Aaarschweifen schmückten. Von anderer Seite wurde dem Verein eine brauchbare Stimmpfeife und verschiedene Geldgeschenke und vom 2. Baß die Noten eines neuen Liedes dargereicht. Zum Danke für die kunstbeflissenen Dienste als Liedermeister übergab der Iubelverein seinem HerbergSwirte Alfred Börner einen neuen Taktierstock und zum Privatgebrauch eine wertvolle Zigaretten spitze. Mit herzlichen Worten dankte der Vorsteher Eberlein für die dem Verein dargereichten Geschenke und ernannte im Namen der Mitglieder unter Uebergabe einer Ehrenurkunde den Stifter der Lyra Oskar Winkler zum Ehrenmitgliede. Im weiteren Verlaufe des Abends erfreuten das Musikchor, der Iubelverein, Frauen- und Männerchor Freital-Deuben, Männerchor Löbtau
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