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Dresdner Nachrichten : 25.10.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189410255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18941025
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18941025
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1894
-
Monat
1894-10
- Tag 1894-10-25
-
Monat
1894-10
-
Jahr
1894
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.10.1894
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vl». lller. isd.sst. Salz Kach». uteu- -i- u»be- » ohne 'e 10er, »vn»- 24 bi liösen, t. Hi liigwib , M»»»r Ilamm- tg. oi. «I vrj»-». ten. lto» ;«e« lvll 6ll M lelie«, m et«. wabl! ! »reise. S 6 O, »e 4«, ,v S. «K0V. »QS ck Krystall- :rn. inilnl, e» Prager» »er, «vn >i als Vor« '.15,40Ps. im z. Bin- !tr. 20 M. iberg. 14. »««»satt fllr Volttik. !.EAUÄ'»8 mit r»t>vrr<j>e»»cni Poküi.-Naa. Manen! NW, „ Nocke»,aacn b>>- s UdiNacknuUo,». Die ckvalliae Änindjege c«n»elobr»kilben.i« Pi», imMvn» loa- oder »ach Neiilauen ro P>». Unterm Etckck -cf,,,,«>.> Zeile «oPi,. »nkünbiaunacn am der Prwoileil» ZeM ro Pi». »>s»är«i,r ««»rüae nur aea» , Loiaiisveialiliino »lnnindlauneeii >,kbn,en «mmtllch» n-n,balle Bennitlelniia-glellkn an. 8ur Rüklaabe cinac>andier Scknft» flinke keine Berlnndlichkeii. L»r»ir>»r«1lIt«Ue ZUr. tl. A4 IVr. S4. ^ iir.n-^.- Iuiinutd in tzx-utzoitvl» »1 littcllvlexunt rrrn'nli't«!' I-umonIUlt« ^ j» jeder Preis!»!;!'. § ^ Not,'oln,'tr-«i»,'o psr.-HnUpkn kinkliuto u )Io«10b.lu,liott in Uvrlin, I'ari», >Viou. ^ ZMatrSekemrS« 8<;S»I»tl'«vlL--VL^.V«I',fnausN8lQ I Dresden. I8S4. ttriililiüe^slLlieii »> Vmlleli- r^vttkr^Ak'oissLXL, I'1rv»i8eder I'Iat/. WL18 L 8r II, XNoNLk^.k'OIttLXe, !ie>z»r»ät. >x l'Küemee.vurroru.I Xaulkaeb 8Iee»,L0 18. ff ^'» i rr»«r^»L«r^rer«rrsr«errre»»4' Ov^riilldet 18>>7. L" - -- ^en.dde I iilolü in heiler krvisI»M viupticchlt dus cio^rnnciel I««,v. "MS s kettkvl!«!'» »nil I>Aii»vn,Z Lxecäal-Makak 7»liuL Muk 4» äer silLuvr 3 tzvi. il di. Lvke 8sestrs»e. VIster-Ixxleiijvppe» von 8 )llc., >i»vel«eit!i vo» Ü8 ^Ilc., ss«Ii«n/.o»enl»iSa<eI von 22 M. »», omptvklo Ikloill lue ilou MlUol' Iviolilliilti^.-zt IN!» ii.-i8ortirt.08 I^I^!',. ^«»1^. :>»!, 'i'irol, 2:!, »odi!» 'I»IN Xönixl. ^vkl"8x. il« I' Makregelii geae» die Umitunl'artricii in Italic». >rrc„;liawd,ic. .<rv»iciva>ivrr 'Verein. Tre-dncr 'Vilmlnds Wetter:' bauten, ^cheibeniclmbennialrl. Hiiusucr. .^lindwcrkewereltt. Plrilfianiu^nisches l^liuccu. Belrrilla ^eqctt Pirch.'w ! ^ Mr die Monate November und Tecember werden rZesiellnng«» aus die „Treeidner -iachrichtcn" für viesde» l ei unlerzeichneler Geich.islssieUe zu I Mark 70 Pfennige»» 1»r »urwäris bei den Kaiserlichen pesransialte» im Deutschen Vcichs- qelnete zu I illark 8» Pfennigen angenommen. tAesriiästSstelle der „Dresdner -iarl,richten", Maricnstrasrc:48, ISrdaeschosr. Politisches. Mit riickhaltlvser Energie und mit einer beinalic diktatorischen timst führt Francesco Erispi in seinem Vaterlande den Kampf gegen die Mächte des Umsturzes. Sämmtllche sozialdemokratischen Vereinigungen in ganz Italien sind mit einem Federstriche auf gelöst worden. Diese Maßregel ersolgtc auf 0)r»nd der neuen Anarchistengesehe und erstreckte sich auf alle Vereinigungen, die sich als sozialistische italienische Arbeiterpartei bczcichnetcn. sowie auch aus diejenigen Vereine, die unter dem Deckmantel philan thropischer oder wirthschaftlicher Zwecke den Bestrebungen der sozialdemokratisch-anarchistischen Propaganda dienten. In Mai land wurden nicht weniger als 55 Gesellschaften von der Auflvs- ungsmaßregel betroffen, die so planvoll vorbereitet und so ent schlossen zur Ausführung gebracht worden ist. daß eS nirgends zu einem bcmcrkenswcrtheu Zwischenfall gekommen ist. Mit diesem tödtlichcn Stof; in das Herz der italienischen Umsturzpartei hat der greise italienische Ministerpräsident von Neuem eine Probe seiner große» staatsmännischcn Befähigung an den Tag gelegt. Vor drei Jahren hatte sich fast die ganze öffentliche Meinung von Erispi abgewandt: alle Welt betrachtete ihn als eine abgethane Größe, von der Niemand mehr etwas wissen wollte. Heute beugen sich seine Landsleute, soweit sic einen Funken patriotischen und nationalen Empfindens haben, vor ihm als den Erretter des Vater landes und preisen seine bewundernngswerthc Willensstärke, seine unerschütterliche Entschlossenheit, seine feurige 'Vaterlandsliebe, die nnzertrcnnlich ist ünt dem fclienfesten Vertrauen in den Stern Italiens. In der Zeit tiefster Mnthlvsigkcit hatte CriSpi auf den 8iuf seines Königs von Neuem das Ruder ergriffen und daS Staatsschiff, das dem Stranden nahe war. wieder in den richtigen Kurs zurückgeführt. In kurzer Zeit hat er es verstanden, die öffentliche Meinung umzustimmen. und ein Parlament hat er sich zu Willen gemacht, das sich von jeher durch seinen kräincrhastcn Geist, seine kleinliche Kirchthnrmpolitik und seine nnpatriotische Haltung ausgezeichnet hat. Niemand in Italien denkt daran, daß Erispi durch das diktatorische Vorgehen, das er sich durch die neuen Anarchistengesehe ermöglicht hat, die Freiheit gefährden oder dauernd schädigen könne. Dem alten Revolutionär wagt kein Mensch ernsthaft reaktionäre Gelüste zuznschrciben und kein ver ständiger italienischer Patriot wird ihn als Rückschrittler und Frcihcitsscind dcnunzire», weil er den Muth besitzt, den Kampf gegen die inneren Feinde des Vaterlandes, gegen Diejenigen ans zunehmen. welche Staat und Gesellschaft, Gesetz. Recht und Ord nung und damit die wahre Freiheit bedrohen. Mit halben Mas; regeln kann dieser Kamps mit Erfolg nicht geführt werden; dazu bedarf es durchgreifender rücksichtsloser Maßnahmen, die dcni »nerbitt liehen Gegner den handgreiflichen Beweis geben, daß der Staat noch die nöthigen Machtmittel besitzt, uni eine kulturfeindliche Bewegung zu Boden zu schlagen. Zu solchen Maßnahmen gehört ober auch ein ganzer Mann wie Erispi. der vor keinem Hinder nisse zurückschrcckt, der nicht zaudernd schwankt und zögernd bebt, sondern das Ziel fest in's Auge faßt und es mit unbeugsamer Kraft zu erreichen sucht. Wie kläglich stechen von dem Erispischen Vorgehen gegen die Umsturzparteien unsere mattherzigcn Versuche ab. eine Aktion gegen die revolutionären Strömungen zu Stande zu bringen. Ter kühnen Initiative des italienischen Ministerpräsidenten steht bei uns ein schwächliches ängstliches Zögern, eine unbeholfene Schwerfällig keit. ein mühsames Herumtasten gegenüber, das nicht zur Klarheit zu kommen vermag, was eigentlich geschehen soll. Statt die öffent liche Meinung zn meistern, läßt man sich von ihr drängen und schieben. Ein einheitlicher Wille, wie er in Erispi verkörpert ist, fehlt: der Dualismus, wie er in Deutschland seit der Trennung des Reichskanzleramtes von den« preußische» Ministcrprcisidium sanktionirt ist. erschwert ein kräftiges Handeln. Seit Graf Caprivi in Folge des Schcitcrns des preußischen Volksschusgesetzenkwnrfes seine Stellung als Vorsitzender des preußischen Staatsministcriiims aufgebrn mußte, habe» die Gegensätze zwischen dem Führer der Rcichspolitik und den Leitern der preußischen Politik nicht mehr aufgehört. Bei allen großen innerpolitischcn Fragen sind sie zu Tage getreten, und schärfer denn >e scheint sich auch jetzt wieder bei der Frage, wie das kaiserliche Aktionsprogramm verwirklicht werden soll, der Mangel an Ucbcrcinstlmmiing unter den ver schiedenen einander widerstrebenden Faktoren geltend zu machen, aus denen die Berliner Regierung zusammengesetzt ist. Graf Eulenburg strebt nach rechts, Graf EaprivI nach links, in der Mitte scheint vermittelnd Miguel zu stehen. Wenn es zu keinem ernsten Konflikt im Schvoßc der Regierung kommt, so wird man sich nicht wundern dürfen, wenn das Resultat der schwebenden WcinungSdiffcrenzen die ohnehin so niedrig gespannten Envart- ungcu noch erheblich enttäuscht. Als letzte Hoffnung bleibt noch übrig, daß die stimmsührcnden Minister der Einzclstaaten, die in der Rcichshauptstadt zu einer gemeinsamen Besprechung über die gegen die Umsturzpartcicn zn ireffenden Maßregeln zusammentrctcn. noch in letzter Stunde eine schärfere Bekämpfung, als sie zur Zeit be. schloffen zn sei» scheint, herbeisnhrrn. Es dürste der Wahrheit en! sprechen, wen» vielfach angenommen wird, das; Gras Eaprivi eine Aktion im Reiche ans ein möglichst gcringesMaß beschränken und allen denienigen Fragen answeiche» will, die vom Standpnnlie des Reichskanzlers als keilisch erscheinen, während Gras Enlenburg die Ansicht vertritt, das; die Gesetzgebung umfassende wirksame Waisen zur Bekiimpsnng der »mstürzlcrischcn Bewegungen geben müsse. Graf Eaprivi, so wird letzt von allen Kanzlerossiziöscn übereinstimmend berichtet, scheut sich, einen Weg zu betreten, der ihn zn einem scharfe» Koiiflitt mit der Rcichstagsmehrheit führen und ihn wohl gar dahin bringe» könnte, zu dem Mittel der Rcichs- tagsauslösnng zu schreiten. Selbst die „Köln. Ztg.", die bisher einen energischen Kamps gegen den Umsturz gepredigt hat, vertritt jetzt ans einmal mit Entschiedenheit den Standpunkt, daß keine Vorlage an den Reichstag gebracht werden dürfe, wofür man nicht von vornherein eine leidliche Sicherheit der Annahme in Hände» habe. Zunächst ist ja aber noch gar nicht fcstgestcüt. ob eine Reichstags mehrheit in der That nicht für eine kräftige antisozialdcmolratische Aktion zu haben ist -, es ist eher wahrscheinlich, das; bei einer festen unbeugsamen Haltung der Regierung eine solche Mehrheit, welche die Konservativen, die Rationalliberalen und den größeren Thcil des Eentrnms umfassen würde, wohl zu Stande zu bringen ist. Ein wirklicher Staatsmann, der von der Nvthwcndigkcit einer Vorlage überzeugt ist, darf sich niemals durch die Erwägung des Widerstandes beirren lassen, den er in der Volksvertretung finden wird. Fehlt ihm die Kraft oder der Mnth, einen Gesetzentwurf, den das Wohl des Vaterlandes dringend erheischt, vor einem widerspenstigen Parlamente wirksam zn vertrete», dann sollte er soviel Patriotismus und Selbstüberwindung besitzen, -von seinem Amt zurück;»treten. Hätte Bismarck die zage, konfliktsscheuc Auf fassung gehabt, die heute seinem Nachfolger ziigrschricben wird, io würden wir jetzt noch kein Deutsches Reich haben. Trotz des jahre langen Konfliktes init der Volksvertretung bat Bismarck in den Mer Jahren die preußische Heeresreorganisation, durch welche der Grundstein zur deutschen Einheit gelegt wurde, durchzusübren ge wnßt. Korten kortnrnr mffuvnt! Oder wie Goethe w trefflich sagi: „Feiger Gedanken bängliches Schwanken, weibisches Zagen, ängst liches Klagen wendet kein Elend, macht Dich nicht frei. Allen Gewalten zum Trutz sich erhalten, »immer sich beuge», kräftig sich zeige»: rufet die Arme der Götter herbei!" Ferm'chreib- mG Aennprech-Berliiilc vom 24. Oktober. Berlin. Ter Reichstag ist durch kaiserliche Verordnung auf den 13. November cinberusc» worden. Gleichzeitig mit der Eröffnung soll die seterliche Schlußsteinlegnug stattsindcn. — Ter König von Terbicn hat de» Prinzen Heinrich und Friedrich Leo pold wwie dem Erbprinzen von Kobnrg daS Großkrenz des Weißen AdlcrordcnS verliehen. — In der gestern Nachmittag vom Kaiser nach dem Schloß berufenen Künstler-Konferenz hat die künstlerische Ausschmückung des im Ban begriffenen Weißen Saales den alleinigen Gegenstand dee Bcrathung gebildet. Tie ganze Dekora tion des Weißen Saales Nil! ihrem plastischen Schmuck und den Deckengemälden wird durch eine neue ersetzt. - Der sächsische Oberlandesgrrichtsrath Oberiuslizrath Dr. Haasc zn Dresden und der sächsische Finanzrath Raithcl, Direktor der König!. Por zellanmnniifallni in Meißen, erhielten den Rothen Adlcrvrden tl. Klasse, der Direktor der Stcingulfabrik von Vikterov n. Boch in Dresden, Tr. Wittens, de» Kronenorden 3. Klasse und der Prot» rist derselbe» Firma, Ruppe, den Kronenorden l. Klaffe. Berlin. In den hier stattsindende» Ministerkonicrcnzcn wird nicht nur über Maßregeln zur Bekämpfung der Umsturz tcndenzen verhandelt, vielmehr soll die ganze parlamentarische Lage rn den Kreis der Besprechungen gezogen, die Finaiizpläne erörtert und eine 'Verständigung über die Frage herbcigesührt wer den, welche Borlagen überhaupt an den Reichstag gebracht werden sollen: doch werden keine Beschlüsse gcsaßt, sondern mir Berathun- aen gepflogen. Tic offiziöse „Norddeutsche" würde cs für korrekter halten, Po» „Maßregeln, durch welche die Machtmittel der Regier ring gegen die Umsturzteiidenzcii verstärkt werden sollen", zu sprechen, anstatt von „Maßregeln, welche zur schärferen Bekämpfung der Umsturzparteien von Reichsivcczen zn treffen sind". Man müsse darauf bedacht sein, nicht der Auffassung Nahrung zu flebcn, als solle eine Bcrstärkung des Erfolges im Kample gegen die Umslnrz- tendenzen letzt lediglich durch schärfere Polizcimaßnahmcn und nicht wesentlich auch ans dem Wege von Reformen nngestrebt werden. Wenn schließlich von einer ichon ausgearbeitetcii Vorlage in der Presse gesprochen wird, !o eile diele Darstellung den Thaliachc» voraus. Der Entwurf der Vorlage, die übrigens alsPcäsidiatvor- lage, nicht als preußischer 'Antrag, beim Bnndesrath eingebracht werden soll, stehe noch nicht fest. Rach der „Nat.-Ztg." hätte sich die gestrige Unterredung zwischen dem Kaiser und dem Reichs kanzler am diese Vorlage bezogen, doch wäre a»ch bei dieser Gelegen heit der Ausgleich der im Stantsministcrinni namentlich zwischen den Grasen Eaprivi und Eulcnbnrg vorhandenen Mcinungsvcr schiedcnhcitrn noch nicht erfolgt. Als sicher gelte aber, daß von dem Reichskanzler eine Vorlage, die der Auffassung a»ch des Kaisers entspreche, dem Bnndesrath und dem Reichstage werde ge macht werden. Die „Norddeutsche" schreibt: Wenn wir es als be denklich bezeichnet haben, ehe die inneren Verhältnisse in den Par teien und ihre Beziehungen untereinander sich geklärt »nd gebessert haben, Vorlagen an den Reichstag zu bringen, die zur Zeit auch bei einer Rcichstagsauflösang als hoffiuingsvoll betrachtet werde» müssen, so liegt uns selbstverständlich nichts ferner, als einem prinzipiellen Ansbiegcn vor der Möglichkeit einer RcichStagSauf- lösting das Wort zn reden. Im Geäentheil, hier wie überall in der Politik des neuen Kurses wird die Besonnenheit und Mäßigung in der Feststellung der äußerste» Grenze mit dem Entschluß, inner halb dieser Grenze das de» 'Volksvertretungen VmgUchlagene mit voller Entschlossenheit und Einsetzung der ganze» Kraft der Re gierung auf jede Gefahr hin dnrchzusctzen. Hand in Hand gehen. Für diese Energie der Aktion bürgen, wie wir denken, genugsam die Reden des Kaisers aus der lebte» Zeit. Auch haben wir nicht ohne Grund gestern von einem Ererzieren im Feuer gegenüber der Sozialdemokratie gesprochen: nicht von Paradedemoiistrationen. Man besindei sich in der That in einem starke» Irrtlnim. wen» man bei den geplanten Maßnahme» einen schwächlichen Grundzng voranssetzt: wir sind im Gegcntlicil einigermaßen gestimmt, ob sic wenigstens einem Eheste der nationalliberalcn Partei nicht als zn weit gehend erscheine» weide». Berlin. Der morgenden BnndesratbSsitzung werden die slimmsähigen Minister der Einzelstanten nahezu vollständig bei wohnen. Den Vorsitz führt der Reichskanzler Gras Eaprivi. wel cher Abends den Bnndesbevollmächliglc» ein Diner gickst. -- Der „ Seeadler" ist i» Lo»ren<.o Maraucz eiiigetroffcn. ' Lcip ; i g. Die Stadtverordneten nahmen das dreiklaffigc: Wahlsystem bei den Kominniialwahlen an. Köln. Ter „Köln. Zta." zufolge kamen in der gestrige»Kon ferenz des Kaisers mit dem Reichskanzler die Mcinungsvcrlchicden- heitcn. weiche innerhalb des Ministeriums bestehen, zur Sprache. Der Kaiser sprach Eaprivi sein volles Vertrauen und sein völliges Einverständnis; mit der von demselben von 'Anfang an cingcnöm- meneil Haltung aus. Köln a. Rl> Im Belcidigiiilgsprozeß des Verlegers der ^Westdeutschen Allg. Zkg.". Tr. Kleser, gegen den Staatssekretär izrciherrn v. Marschalt beschloß der Gerichtshof die Vertagung auf den 20. November. Inzwischen werden Redakteur Polstorff. Ver leger Hofnmnn, 'Abgeordneter Engen Richter. Reichskanzler Graf Eaprivi und Freiherr v. Marschall. als Zeugen geladen werden, der Letztere soll persönlich in Köln vernommen werden. Franks u r t a. M. Ter sozialdemokratische Parteitag gab säst einstimmig seiner Mißbilligung über das Verhalten des Tr. Rodt im badischen Landtag zu der Ordenssrage Ausdruck. So dann »ahm Abg. v. Bollmar in der Streitfrage wegen der Äe willignng des bäuerischen Etats durch die sozialdemokratischen Ab« geordneten das Wort. Ein von den Deleairten Bebel und Auer mitnnterschriebcner Antrag will ein für alle Mal scststcllen, daß bei der Gesninintabstiininnng überall gegen das Budget ge stimmt werde. Wien. Graf Wilhelm Starhcmbcrg, der Sieger im Distanz ritt Wien Berti», ist heim gestrigen Armeejagdrennen gestürzt, er zog sich eine Gehirnerschütterung zn. Wien. Der Bndgetcnisschnß »ahm einen Antrag an, die Regierung ansznsorderii. Vorlelmmgen zur Gewinnung des Heil serums nnter staatlicher Aufficht und Kontrole zu treffen und ent sprechende Kredite zu beanspruchen. Der Minister des Innern Iheilte mit, daß Jnipmngen bclmss Gewinnung von Heilserum am Wiener Dliicrarznei-Institnt seit Kurzem im Gange seien. In zwischen sei das Heilserum ans dem Anstande bezogen worden. Auch der oberste Sanitätsratb befaßte sich mit der Frage. Wenn daS günstige Urtbeil über die Heilwirkung sich behaupte, werde dic Regierung die nöthigen Anstalten zur Gewinnung des Hcilicrums treffe». P aris. Als der Präsident Casimir-Perier bei seinem gestrigen Besuch im Institut Pniteur den Professor Rom zu seiner Ent decknng lebhaft beglückwünschte, lehnte derselbe dic Lodsprüche als unverdient ab, da 'Alles, was inan heute über Diphthcritis und ihre Heilung wisse, das Werk von Loesfler und Behring sei. Für diese Antwort crbielt er eine Fülle neuer Lobsprüche wegen seiner maßlosen Bescheidenheit. M adrid. Tie Regierung beabsichtigt, dic Armee mit Manscr- geweärcn zn bewaffnen. Tie Gewchrsabrik in Oviedo soll in 7 Jahren 170M0 Gewehre tiefem tonnen. Der Kricgsminister hält das für ungenügend und beantragt Kredite, uni dic Fabrika tion Tag und 'Nacht zu fördern. Peters b n r g. Das heute 10 Uhr Morgens über das Be finden des Kaisers ausgegebene Bulletin lautet: „Der Kaiser ichlicf in der Narbt einige Stunden. Schläfrigkeit wurde nicht bemerkt. Appetit ist vorhanden." Die Behandlung des krauten .Kaisers liegt hauptsächlich in der Hand des Professors Lenden, welcher sich andauernd deS größten 'Vertrauens seines Patienten erstellt. Er bestimmt, was nnter den gegenwärtigen Umständen das Wichtigste ist, die EniährnngSform. über welche er folgende Verordnung getroffen hat: Ter Kaffer, welcher unter einem fort währenden brennenden Dnrstaesühl leidet, erhält als Hanptnahr- migSmiktel Buttermilch, dieselbe wird ihm folgendermaßen servirt: Vormittags 7 Uhr, dann um 11 Uhr. 'Nachmittags 4 Uhr und 'Abends 0 Ubr erhält der Czar sc eine Karaffe mit dreiviertel Liter dieses Getränks: die mn 0 Uhr 'ervirtc Karaffe dient für den Gebrauch während der Nacht. Im Ganzen nimmt der Patient durchschnittlich drei Liter Buttermilch ;» sich. Der Ezar genießt dieselbe mit großem Behagen, da ne ihm gegen die Qualen des Durstes erfolgreiche Hilfe leistet er hat hierüber wiedcrbolt seine Befriedigung ausgesprochen. Feste Ralimng nimmt er nur wenig zn sich, hingegen wird eine Bouillon mit Eigelb oster und gern von dem Patienten genommen Der Ezar bat den Wunsch ge äußert, das dänische KönigSpaar noch einmal zn sehen, auf drin gende Bitte der Ezarin aber, die ihre alten Eltern den Anstrengun gen der langen Reise nicht a,Metzen will, wurde der Plan fallen gelassen. Jetzt verlautet. Prinz Waldemar, der Lieblingsschwager des Ezarcn. werde nach Livadia reisen. Dic Berliner Börse verlief vorwiegend schwach Be sonders angcbotcn waren heimische Banken ans Grund von Meldungen der Börscnrcforin: dieselben verloren 1 Prozent. Recht belebt waren östcrreichffche Werthe. besonders Kredit 'Aliien, die ansebnlich stiegen. Auch Bm'chtiebrader und Südbabn beben sich, während Franzosen etwas schwächer winden. Dentnl.e '.'ebnen vernachlässigt. Ostpreußen schwächer, schweizerische und ckalie-.ibchc etwas Vesser. Von Bergwerken Dortmunder und Vochnmer stä-cker angcboten. dagegen Kvlitenwerthe ans bessere schlesische 'Verübte befestigt. Dnnmnit Aktien ans Deckungen erholt. Von fremden Renten Italiener ans besseres Paris etwas bvher, Russen, Ungarn und Merikaner behauptet. Die Böcke schloß matter. Im Kassa- Verkehr deutsche llprozentige Anleihen etwas höbcr. stemde wenig verändert. Von Indnslricvapicren bestnnd größeres Interesse für Wcißbicrbraucrcicn und Ecmentwcrthc. Pnvatdiskont 1-'/« Prozent. Rachbörse schwach. — Wetter: Schön, kühl. O -S.-O.-Mind. 8ra«kf«ri «. L'i. -Cckilndb vrcdit acu'.,. Tr-Koul» lS7-2r. DreiSuer Bank i-»sio. Lombarden W'.. Laiira isa.oo. N»a. Go!d . Porlniteki, 2K.so. Aiallnier —. Siezchsanlcibc —. TurlcnlokSc —. La,wach. »«rik. cs Nl,r üi'achw., Rnna icn.ss. Jiallener »sea. Svanle: onuaik'en es,si. Linke.! ^,s>. Türkrmoole 12 ,c- ONomanvanl ««.«. laaiSdciliii 773.7L. Lombarlcn rsr.Lo. Träac. V»r». Produkten >Lch!i,tz». Neuen ver lUlobcr 17.40. ver Januar- zm, 17.70. icsi. «virnns :cr Ollobcr:2»e. »er Fannar-Ävrä c-s.ar. seit, udöl ver Oktober 48.2;. ver tzannar-Älnil 43.«. bebanviei. «mfteria». Prvdnlicn. -La-Niia. Neuen ver November NS. ver L'äir» 127. Rvaaen ver Oktober 02. ver Mari 84, vcr Mai vs. London. Produllm Bericht, grcmdcr SN-ben rulnaer. iiclia. Maia b,1 Lcl,. bolicr .morden, n.imcr znrinlimliciid. Herne rnlüa. aber nei,a .'.'wer e.»-.lebend einaelommcnc Nc-ienladiinaen »nd 'chwnnmendea Heweidr inlna, jicna. - Löeltrr. Hnvrcgc».
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