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MMt sm die KSmM AmWWmsW Me, d« MM Amtsgericht M M Wtral zil IMMrz i. §L Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag von C. G. Roßberg in Frankenberg i. Sa. Donnerstag, den 11 Dezember IMS 72. Jahrgang WahlMrIvm Ausschuß der Allgemeine«. Lrtskrankevkaffe Sachsenburg. Auf Grund von 8 21 der Wahlordnung zur Satzung der Allgemeinen OrtSkankDasse Sachsenburg wird die am 10 November dieses Jahres stattgefundene Wahl der Arbeitgeber- Vertreter zum Ausschuß aus dem I Wahlbezirke für ««gültig erklärt Die ««Verwette Wahl von 2 Arbeitgeber-Vertretern und 4 Ersatzmännern aas dem I. Wahlbezirke, umfassend die Gemeinde Sachsenburg und die selbstständigen Gutsbezirke des Kammergutes und der Landrsanstalt Sachsenburg, wird hiermit auf Dienstag,AdenM. Januar 1914, vo« 4 bis 6 Uhr nachmittags i« «eirrhardtS Gafttvirtfchaft i« Sachsenburg aliberaumt. Für diese Wahl gelten hinsichtlich der Wählerlisten, der Wählbarkeit von Arbeitgebern, der Beschaffenheit von Wahlvorschlägen der Wahlberechtigten, des Wahlverfahrens, usw. die ; Festsetzungen in der Bekanntmachung der Königlichen Amtshauptmannschaft — Versicherungs- amt — vom 6. Oktober dieses Jahres in Nr. 234 des Frankenberger Tageblattes und An zeigers, auf die hiermit ausdrücklich verwiesen wird. Etwaige Einsprüche gegen die Wählerlisten sind bis zum 29. Dezember 1913 bei der König lichen Amtshauptmannschaft Flöha — VersichrrungSamt — unter Beifügung von Beweis mitteln anzubringrn. Die Wahlvorschlüge sind spätestens bis zum 29. Dezember 1918 bei der Königliche« AmtSha«Ptman«schast Flöha — VerstcherungSamt — einzureichen. An Geschäftsstelle der Ortskrankenkasse Sachsenburg liegt auch vom 23. Dezember 1913 ab der Wahlvorschlag des BersichernngSamteS a«S. Dort werden auch die zngelassene« Wahlvorschlüge der Wahlberechtigte« in der Zeit vom 8. bi- 18. Farmar 1914 zur Einsichtnahme auSgelrgt. Flöha, am 9. Dezember 1913. Die Königliche Am1Sha«vtma«nschast. — VerstcherungSamt. — Unter Bezugnahme auf die Verfügung vom 30. Dezember 1909 Nr. 1995 6. werden dir Gemeindebehörden und GutSvorsteher des hiesigen Verwaltungsbezirks hierdurch angewiesen, bei Schneefall und ViSbild««g ans de« Wege«, das zur Aufrechterhaltung der Sicherheit des Verkehrs auf den öffentlichen Wegen und Plätzen nach Lage der Sache je weilig Notwendige ««verzüglich anzuordnrn und hierbei vornehmlich auf das Gebot des Stre«e«S vo« Sand «nd Asche bei Glatteis, die Absteckung der Wi«ter- bahne« und das Verbot des Fahrens mit sogenannten Ruschelschlttte», sowie des SchlittschuhlaufrnS an belebten Orten Bedacht zu nehmen. Auch ist namentlich das Zschuscheln (Schindern) der Kinder auf den Fußwegen wegen der damit verbundenen Gefährdung der Verkehrssicherheit zu verbieten und an Eltern, Pfleger und Erzieher der Kinder die Mahnung zu richten, wegen Beachtung dieser Verbote auf die Kinder in geeigneter Weise rinzuwirken. Flöha, am 8. Dezember 1913. Die Königliche AmtSha«ptma««schast. Für das Stadtkra«ke«hauS hier wird zum 1. Januar nächsten Jahres eine HilfS-Krankeupflegeri« gesucht. Gewährt wird derselben im Falle ihrer Beschäftigung neben freier Beköstigung ein Barlohn von täglich 1 Mk. Schriftliche Meldungen werden bis 15. d. MtS. erbeten. Stüdtieat Frankenberg, am 8. Dezember 1913. Kirchmvorstandsfitzung Freitag, den 12. Dezember 1913, nachmittags 3 Uhr. Kirchenvorstandswahl. Die ErgäNzungSwahl für den hiesigen Kirche» Vorstand findet stüchsten Sonntag, den 14. Dezember b. I., «ach beendetem BormittagSgotteSdienst bi- Üachm. 1 Uhr ist der Sakristei statt. Es scheiden mit Ende dieses Jahres aus-dem Kirchenvorstand ans die Herren: 1. Amtsgerichtsrat vr. jur. Amand Bühr, 2. Rentner Julius Hunger, 3. Rentner Robert Lißner, 4: Stadtrat Baumeister Robert Nestler, 5. Geh. Kommerzienrat Arthur Schieck, 6. Rentner Hermann Uhlemann, sämtlich hier ; 7. VorwerkSbesitzer Ernst Grn«dma«N in Dittersbach, 8. Gemeindevorstand Karl Kuh« in Mühlbach. Die AnSscheidenden find wieder wählbar; nur Herr Uhlemann hat eine Wiederwahl bestimmt abgetehnt. , Fede politische Gemeinde wählt ihre kirchliche Vertretung für sich, so daß di« Wähler aus Frankenberg je 6, diejenigen aus Dittersbach und Mühlbach je einen Ramen auf den Wahlzrtteln verzeichnen. , Stimmberechtigt sind nur die in die Wählerliste ausgenommen«, Gemeindegliedrr. Wählbar sind nur selbständige Hausvätrr der Kirchgemeinde von gutem Ruf, be währtem christlichen Sinn und kirchlicher Einsicht und Erfahrung, die das 30. Lebensjahr vollendet haben und die Berechtigung zum Eintrag in die Wählerliste besitzen. Die Wahlhandlung ist öffentlich. Di« Wahl kann nur persönlich ausgeübt werden. Die dem Gottesdienst Beiwohnenden werden, gebeten, den Eingang nach der Sakristei von dem Altarplatz aus, den AuSgang nach der Humboldtstraße zu nehmen. Schreibgelegrnheit ist in der Sakristei vorhanden. Frankenberg, den 10. Dezember 1913. - Der Kirchenvorstand. Oberpsarrer Ehmer, Borfitzendrr. ebenso ist es selbstverständlich, daß. die Türkei dann wiederum ringreisen wird. Könnte ein deutscher General in diesem Falle eine entscheidende Rolle spielen? Einstweilen wünschen wir der deutschen Militärmisston, daß sie von keinen unliebsamen Einflüssen in ihrer Tätigkeit «gehemmt werde, wie sie sich früher nur zu oft geltend gemacht haben. Denn dann müßte alle persönliche Tüchtigkeit versagen. * * verltu, 10. Dezbr. Dem Generalleutnant Liman v. San ders wurde vom Kaiser bei seiner Abschieds-Audienz c-m Mon tag der' Kronenorden 1. Klasse verliehen. Liman v. Sanders ist mit der gesetzlichen Pension zur Disposition gestellt wor den. Er reist am Donnerstag über Budapest nach Konstanti nopel ab. Sein Nachfolger im Kommando der 22. Division in Kassel wird der Oberquartiermeister im Großen General- stab Generalleutnant Freiherr v. Freytag-Loringhoven. — Generalleutnant Liman v. Sanders ist natürlich, wie immer in solchen Fällen, deshalb zur Disposition gestellt worden, weil eS nach den internationalen Gebräuchen nicht angängig ist, daß ein aktiver Osfizier eine Kommandostellung bei einer fremden Armee annimmt. Infolgedessen muß er, bevor er seine neue Stellung antritt, erst offiziell seine Verbindung mit der heimatlichen Armee lösen, wäS nunmehr geschehen ist. llomewstiv« csMrverew Der Konservativ« Landesverein für das Königreich Sachsen hielt am Montag in Dresden unter dem Borfitz von Exzellenz Mehnert seine diesjährige Hauptversammlung ab. Der Vor sitzende stellte in seinen Begrüßung-Worten fest, daß die Kon servativen im abgrlaufenen Jahre außerordentlich große Fort schritte gemacht hätten, die Mctgliedrrzahl habe sich um etwa 4000 erhöht, ein erst im Januar 1913 gegründeter Verein in Borna Land habe jetzt bereits rund 1000 Mitglieder. Ferner teilte er in Bestätigung von Prefsemitteilungen mit, daß sich die dem Landesverein angehörigen Industriellen zu- sammengrschlossen «nd einen Ausschuß von 51 Mitgliedern gewählt hätten, der jetzt mit seiner Tätigkeit beginne, Auf Antrag des Vorstandes wurde der frühere StaatS- und jetzige HauSminister Exzellenz v. Metzsch-Reichenbach zum Ehren mitglied des Verein- ernannt. Dann gab Exzellenz Mehnert seinen gewohnten Rückblick über die Ereignisse des abgelaufenen Jahre». Er erklärte, daß eS kein Paktieren mit der Sozialdemokratie gebe, sondern nur Kampf. Kampf bis zum letzten Ende. Er erinnerte an di« vor kurzem bei der Haüshaltsberatung in der sächsischen Zweiten Kammer gefallenen Worte des Ministers Grafen Vitzthum, daß dir NichtbestStiguug von Sozialdemokraten zu Bürgermeistern oder Gemeindevorstehern selbstverständlich sei, und er sprach darüber seine Freude aus. Er warnte aber vor dem Optimismus des Ministers, der glaube, daß das Programm der Sozialdemokratie bald in der Abteilung „Tote Literatur" der Deutschen Bücherei in Leipzig ruhen werde. „Wir haben noch gute Verhältnisse und sind noch nicht auf die süddeutschen „Höhen" gestiegen. Bedenkt man Nicht, so fragte der Redner, die zweischneidige Wirkung solcher LickmS- würdigkeiten, wie sie in der Einladung des Sozialdemokraten Witti durch den König Ludwig von Bayern liegt? Bei der Erledigung der Deckungssrage ist die Sozialdemokratie Sieger geblieben. Wir danken der konservativen ReichStagSfräktion für ihre Haltung bei Erledigung dieser Frage. Eine erfreu liche Erscheinung des letzten Jahres sei die Gründung eines Kartells der schaffenden Stände. Der Konservative LaNdeS- vrrein sei bereits eia solches Kartell. ES tut unS leid, so suhr Exzellenz Mehnert fort, daß die Nationallibegalen den Radau wegen der Zaberner Vorfälle im Reichstage mitgemacht haben. Es war unangebracht, daß der Reichskanzler gegen über den Konservativen betonte, er halte an der elsaß-loth ringischen Verfassung fest, denn von konservativer Säte fei ihm kein Borwurf gemacht worden. DaS Volk sehnt sich nach einer Regierung, die nicht nur so heißt, sondern die auch wirklich führt. Unserem Kaiser wünschen wir einen unbeug samen Mut und furchtlose, verständige Räte, die nicht den Reichstag erst fragen, sondern die ihrer Ueberzeugung gemäß geradeaus gehen." (Lebhafter Beifall.) Danach hielt der Präsident der Geraer Handelskammer, Geheimrat Weber, «inen Bortrag über den Schutz der Arbeitswilligen, der in folgender Resolution gipfelte: .Da die gegenwärtig geltenden geseblichen Bestimmungen zu einem durchgreifenden Schutze der Arbeitswilligen nicht als aus reichend sich erwiesen haben, und der TerroriSmus der Streikenden gegen die Arbeitswilligen fortgesetzt zunimmt, ist die Einführung eine« erhöhten Schutze- der Arbeitswilligen dringend erforderlich, die jedoch nicht bis zum Abschluß der Reform des Strafgesetz buches verschoben werden darf, sondern vielmehr ungesäumt in Angriff genommen werden muß. Aus dielen Gründen richtet der Konservative Landesverein für daS Königreich Sachsen an die Königs. Stichs. StaotSregierung die Bitte, im BundeSrat für einen erweiterten ArbeitSwilligenschutz, besonders auch für ein Verbot des StreikpostenstehtnS, elnzutreten. Eine zweite Entschließung gegen die von den Sozial demokraten geforderte Arbeitslosenversicherung wurde ebenfalls einstimmig angenommen. Darauf hielt Fabrikbesitzer Dr. Wildgrub« (Dresden) v« äemrcbe llowmsnäo w Zu«b«i Im Reichstag sind über unsere Beziehungen zu dm Groß mächten günstigere Mitteilungen gemacht worden; das müssen sie im allgemeinen auch sein, sonst hätte die Türket die Be rufung des deutschen Generals Liman v. Sanders zum Armee- Reorganisator und Kommandmr des 1. Armeekorps in Kon« stantinoprl nicht durchsetzen können. In russischen und fran zösischen Zeitungen wurden Versuche gemacht, den Plan zu durchkreuzen, aber «S ist beim Versuch' geblieben. Die tür kische Regierung hat, was anerkannt werden muß, in dieser Angelegenheit eine starke Willenskraft bewiesen. Gerade die Truppen der Landeshauptstadt einem fremden General zu unterstellen, ist eine brdmtfame Maßnahme, für den Sultan freilich auch die nützlichste, die er treffen konnte. Deutsche Offiziere find wiederholt glS militärische Rat geber in Konstcmtinvpel tätig gewesen. Unter ihnen treten besonders hervor Moltkes während dessen Amtierung die Türken die Schlacht bei Rtstb vor 80 Jahren verloren, weil ihr General die Vorschläge des späteren berühmten Strategen in hochmütiger Weise abwieS, der heutige Generalfeldmarschall Freiherr v. d. Goltz, der die Truppen für den siegreichen Krieg mit Griechenland reorganisierte, und nunmehr General leutnant Liman v. Sanders. Wenn die Türket im letzten Kriege unerwartet schlecht abschloß, so tag die Schuld be kanntlich an dem politischen Treiben der Offiziere, das die ganze Armreverwaltung weit hrrunterbrachte. Diese politischen Intrigen, denen in diesem Sommer der Großwestr Marschall Mahmud Schewket Pascha und vorher der KriegSminister Nasim Pascha, der von Enver Bey, dem bekannten Parteiführer der Jungtürken, erschossen wurde, zum Opfer fielen, haben die türkische Regierung veranlaßt, einen fremden General an die Spitze der Garnison der Residenz des Sultans zu stellen, der damit also zum tatsächlichen Be- schütz« des Padischah wird. Daß die Wahl auf einen deut schen Osfizier fiel, ist auf die Wertschätzung der deutschen militärischen Tüchtigkeit und auf unsere Unparteilichkeit in dm orientalischen Händeln zurückzusühren. Die anderen Groß mächte haben in Konstantinopel wohl viel« schöne Wort« ge- macht, aber stets hat die Türkei Opfer bringen müssen. Die Einzelheiten des von unserem Militärattachü in Stam- du! abgeschlossenen Vertrag» über die deutsche Militärmission sind sehr eingehend erörtert, und das Wichtigste davon ist wohl, waS nicht läut gesagt ist. Daß der nächste Krieg auf dem Balkan, zwischen Bulgarien und seinen einstigen Verbün deten, keine Ewigkeit inehr dauern tvird, weiß alle Welt, und