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Aankenberger Cagevlalt Anzeiger 76. Jahrgang Donnerstag, nen 18 Januar 1917 18 . j H si vier Bro «er i« find -««teste»» i I j M sii > c angemaßt, der Natur köstlichste Stimmen entweiht, '4 < !i k dS L0 i- 2«m ir. Mim i-i7 Von Professor Friedrich Meinecke, Berlin. ! die das bedürftige Herz in der Freude Drang sich erfindet, i Diese merkwürdig deutsch empfundenen Worte fallen mit einem Male wie «in lichter Schein in das Dunkel unseres Daseinskampfes. Was sind uns Schmähung und Betrug, wenn in uns die heiligen Werte unserer Nation lebendig werden, die großen Erinnerungen unserer Geschichte erwachen und das bedürftige Herz in der Freude Drang an ihnen sich aufrichtet und den vollen Glanz der Wahrheit in ihnen wiederfindet? „Spaziergang" di« Umfallssymptome einer geil und zuchtlos gewordenen Kultur darstellt: ! Deiner heiligen Zeichen, o Wahrheit, hat der Betrug sich - ID MM sk die MM MWtMW MA 0« MM MW M dm MÄ t- KmkM, i. Ze _ ... _ _ i- i. Sa. — Druck und «erlag von L. G. Rohberg in Fraukeuberg i. «» - «erantwortllche, RÄaVeur: «ruft Roßberg u, srame««?, > i 4 ' ii Haferablieferung. Dtt Höchftvrei» für Hafer beträgt bi» zum 81. Januar 1917 280 M., vom 1. 2. 1917 ob Tonn«. ES lirgt daher im Interesse jede« Landwirts, soviel wie möglich Hafer »och btS 31.1.1V17 aLzultefern. Di« Heeresverwaltung zahlt auch für solchen Hafer 280 M., der bis 31. 1. 1917 für sie in di« Lager der. Haferauskauistrllrn de» unterzeichneten Kommunalverbandeö abgeliefert wird. Auf Bezahlung de» Höchstpreises von 280 M. sür den «ach dem 81.1.1917 in daS Lager deL Proviantamt,» oder de» unterzeichneten Kommunalverbandes gelieferten Haser ist nur in besonder» begründeten Auinahmefüllen zu rechnrn (zu vergl. Verordnung vom 4.12.1916, ReichSgesebblatt .. S. 1327). Flöha, den 16. Januar 1917. Der Kommuualverbaud der Königlichen Amtshauptmauuschaft Flöha. Einschränkung de« Kartosfelverbrauchö. ES scheint unter den Verbrauchern die Ansicht Platz zu greifen, daß so reichliche Kartoffel« menge» «lnaelagert sind, daß ein weniger sparsames Umgehen mit diesem Nahrungsmittel keine ernst liche Bedeumna hat. Dem ist nicht so. Wir haben vielmehr Grund, erneut darauf hinzuweisen, daß «in« Streckung der Kartoffeln nach wie vor ««bedingt erfolgen muß. Vor Allem gilt da» sür diejenigen, di« sich auf Grund «in«» Bez«a»sch«int» für längere Zeit eingedeckt habe». Sie erhalten «tf kei«« Fall Kartoffelkarten vor Ablauf des Zeitpunkt«», bi» zu dem sie unter Zugrundelegung von b Pfund sür de» Kopf und die Woche (bei Kartoffelerzeuaern und Schwerarbeitern 8 Pfund für de» Kopf und die Woche) mit ihrem Vorrat zu reiche» haben. Die Ausrede de» Verderben» eine» Test» der Kartoffel» kann man nicht gelte» lasten. E» find deshalb auch all« Borrät«, also auch bieder Kartoffelerzeuger, pfleglich zu behandeln, sodaß ein Verderbe» möglichst verhütet wird. Al» Streckung»mmel werden immer wieder Kohlrübe« empfohlen, die büher nur in mäßigem Umfang« Abuahm« g«fimd«n hab««. Lie MWiW -es LMM ins W ul Luuelt oder nach Jnlauds-Garuisou« erfolgt pünktlich in allabendlicher Ablieferung durch di« Post Bezugspreis einschließlich Versand-Spesen für den Monat 1.10 Mark. Bestellungen auf einzelne Monate oder längere Zeitabschnitte können täglich bewirkt werden. Für die bisherigen Empfänger tm MonatSbezug wolle man die Neubestellungen vom 15. Jauuar an (halber Monat) baldigst erneuern! «erlas deS Fra»ke«beraer Tageblattes. E. G. Roßberg. Eierkarte». Gelegentlich der am Freitas, de« 1». Smoiar d. I» stattfindenden FleischkarteuauSgabe werden auch, wem» dies besonders bemetrast wird, die sür die Zeit vom 13. Januar bi» 4. Mai 1917 gütigen Eierkarten mit verabfolgt. Anspruch auf Zuteilung einer Eierkart« bat jede Person, die sich «icht M»r vorübersehe«d hier aufhalt, mtt A«s«ahme der «estüselhatter mit den zu denn Haushalt« gehörig«» Per« sonen und derjenigtn, di« zu einrm Haushalte gehören, in dem Stervorrate vorha«de« find. Im übrigen wich auf die Bekanntmachung de» Komumnalverbaud» Flöha vom 12. September und die Bekanntmachung de» «nterzrichntten Stadtrat» vom 28. September 1S16 verwiesen. Stadlrat Frankenberg, den 17. Januar 1917, Das aber ist die Wahrheit und der große unsterblich« Sinn des Ereignisses vom 18. Januar 1871, daß wir aus ihm aus Knechten des Schicksals zu Herren unseres Schicksals geworden sind. Herr seines Schicksals werden heißt freilich nicht, gegen äußere Schicksalsschläge völlig gepanzert und gesichert werden, wohl aber heißt es, auch unter ihnen sich innerlich selbst und seine Ehre und Würde behaupten und nach eigenem Lebensplane auch das Gestörte und Zerstörte wA>er aufrichten können. Eben diese innere Selbstbesinnung fehlt« uns in hohem Grade in den Zeiten der nationalen Zersplitterung. Sie fehlte uns nicht aus dem Gebiete des geistigen Schaffens, der nationalen Kultur, auch nicht in den Keimzellen dieser Kultur, im Streben und Ringen des ein- zelnen Menschentums und in der Lebensführung der deutschen Familie. Sie blühte hier sogar, wie sie so nie wieder geblüht hat, in den Zeiten unserer großen Dichtung und Philosophie, die als größten Gedanken den Gedanken der inneren Freiheit und Schöpferkraft des Geistes erzeugt hat. Aber wie heute haben wir uns auch diese Entfaltung unserer inneren geistigen Kräfte erkämpfen müssen. In den -wei Jahrhunderten, die ' 3 Die Reichsbankstellen in Chemnitz, Plauen (Vogtland) und Zwickau 2 und 3 als Annahmestellenfür Kriegssteuerpflichtige, die M Dresden, Leipzig, Chemnitz, Plauen (Vogtland) oder Zwickau wohnen oderdaselbst N, Staatliche Annahmen« ne». 1 Die Finanzhauptkasse (Finanzdepositenkasse) in Dresden, 2. Die Lott«riedarlehnskasse in Le-Mg, 3. Die Hauptzollämter in Plauen (Vogtland), Grimma, Freiberg, Schandau und Meißen. , , » . Ler als VorEzahlung auf noch «nicht veranlagte Kriegs- abgabe oder bei Entrichtung veranlagter Knegsabgabe Schuld verschreibungen oder Schatzanweisungen der K^egsmrlerhen des Deutschen Reichs an Zahlungs Statt hingeben will, hat die Stücke nebst Zinsscheinen und Zmserneuerungsschemen der Annahmestell« mit d«m Ersuchen um Fest etzung des An nahmewertes d«r Wertpapiere und um Zustellung einer Be scheinigung über die eingelieserten Stücke emzureichen oder zu übers^ldem epot^unden Reichsbank, denen das Depot zur MeWntmachmtg üter Kriegssteuer bÄmÄ sind die nachstehend aufgeführten Stellen N^„^vom Herrn ^Reichskanzler im Zentralblatt sür das Deutsche Reich auf 1917, S. 6 flg. öffentlich bekannt ge- Bund-^-^' d" Ausführungsbestimmungen des Bundesrats zum Kriegssteuergesetz« vom 21. Juni. 1916.) 1. Das Kontor der Rei^hMtpt^k^für Wertpapiere in ... . , Berlin S. W. 19, ° 5 Annahmestelle für Depotkunden der Reichs- an dle^fteie Verfügung über die Depots zusteht, 2. Die Reichsbankhauptstellen in Dresden und Leipzig, Kutterhafer. —- dluf Gmnd der Bekanntmachung de» Präsidenten de» Kri«a»ernähru»aSamteS vom 23. De- Seite 1432) werden die Bestimmungen der Bekanntmachungen de» ""!rririchntt«n KonmiunalverbandkS vom 2. und 9. September 1916, Kutterhaser hrtr., aufgehoben UVV yurcy i0Lmmoe wetzt: Zn ^r Zeit vom 1. Januar bi» 31. Mai 1917 dürfe» Halter von Einhufern au» ihren Vorräten für den «vchn^er 6'/« Zentner Haser verfüttern. . ... der Einhufer nicht während de» ganze» Zeiträume» gehalten wird, ermäßigt sich diele Menge für ledeu kehlende» Tag um je 4»/- Pfund. Die Festsetzung der Hafermenge, die in der Zeit nach dem 31. Mat 1917 an Ein« Hufer verfüttert werde« darf, bleibt Vorbehalte». n. Halter vo» Zuchtbullen dürfen bi» auf weitere» an »den Zuchtbullen, für den die Ge- nrhmigung de» Kommunalverbande» zur Haferversütterung erlangt ist, 1 Pfund für den Tag verfüttern. Mit Rücksicht auf die nach Vorstehendem eingettetene Mrzung der Futterbafermenae für Ei«, hufer von bi»her täglich 6 Pfund auf 4V, Pkund und den Wegfall der Haferversütterung an Arbeit»« ochsen müssen die auf Grund von HaferbezugSschrlnen etwa erlangten Hafervorräte, soweit Halter von M»b«I«u in Frag« komme», auf eine» entsprechend längere» Zeitraum auSreichen bezw. soweit nur für Arbeit»ochsen Hafer in Anspruch genommen worden ist, an die nächst« Haferaufkaufsstelle de» Kounnunalverbande» zurückgegtbcn weLen. Flöha, den 16. Januar 1917. Der «ommunalverbaud der Königliche» Amtsbauvtmaunschast Flöha. - fß HolzversteigllMg Ms Reichenbacher Staatsforstrevier. Bahnhofswirtschaft GroßvoigtSberg, 0oo»»i-»e»g, «a» I»I7, »onn,. aouii» 3,5 rw w. Nuhfcheit« v. Kahlschlag Abt. 44, 830 w. DerbftMlg« u. 1830 W. Retßstangru Abt. 2, 10—12, 14. 16, 20, 32, 42, 105 rm h. u. w. Bremcholz, 100 Wllhdrt. w. Brennretstg u. 250 rw w. Stöcke v. d. Kahlschlägen Abt. 10, 80 «. 40. Kgl. Sorstrevirrverwaltuug Reichenbach «. Kgl. Forstre«tamt »«gnstnSbnra. zwischen dem Augsburger Rekigionsftieden und d«r Erhebung unserer großen Dichter liegen, war der deutsche Mensch auch innerlich eng, Nein und schwunglos geworden. Als er sich, von tief in ihm liegenden Kräften getrieben, wieder empor richtete und sein Antlitz der Sonne zuwandte, glaubte er zuerst noch hinwegbkicken zu können über die prosaische Erden- haftigkeit des staatlichen Lebens. Man versteht es, denn der damalige deutsche Staat hatte noch nicht viel, was die geistigen Bedürfnisse des Deutschen befriedigen konnte. Auch er konnte, mühsam emporstrebend aus gedrückten Verhält nissen, eine inner« Enge und Dürftigkeit lange nicht über winden. I» der Zeit der großen geistigen und politischen Er neuerung am Anfänge des 19. Jahrhunderts schmolzen dann endlich Staats- und Geistesleben Deutschlands inniger zu sammen — und doch wurden sie noch nicht vollkommen und dauernd miteinander vereinigt. Während Dichtung, Kunst und Wissenschaft in Deutschland sich weiter frei, ursprünglich und selbstherrlich entfalteten, sank Preußen, der Staat der deutschen Zukunft, nach 1915 wieder auf Jahrzehnte in ein enges, stockendes Dasein zurück. Es versagte sich den natio nalen und freiheitlichen Wünschen seines eigenen Volkes und der großen deutschen Nation. Es erschien, nicht ganz mit Recht, aber sehr begreiflicherweise, den übrigen Deutschen, als habe Preußen seine großen Ueberlieferungen und Auf gaben ganz vergessen, als fördere es nicht, sondern hemme nur noch den politischen und nationale« Fortschritt Deutsch lands. Man vergaß und vergißt auch heute noch eine sehr wesentliche Ursache dieser reaktionären Erstarrung Preußens zwischen 1815 und 1860. Sie war nicht allein di« Schuld kurzsichtiger und befangener Staatsmänner. Preußen wagte auch deswegen nicht, seine Flügel freier zu regen, weil dies« Flügel noch nicht stark genug waren. Es hi«ß -war euro- Di« unterzrichntte Brrwaltung sucht lü«»erfrifttge Darlehen bet 5 /,ig«r Berziusmtg. Di« näher«» Bedingungen kö»»«» i» der Stadthauptkaffe eingtfthtu werde«. Angebote werde» btS L8.Zmmar erbeten. Frankenberg, am 14. Jauuar 1917. Der Stadtrett. Fleischkartenausgabe* Sm Freitag, de« 1». Jauuar ds. IS., Nach«. 4—Tllhr, gelangen tu dm bekannten vier Brottarteuausgabestelle« dte für dir Z«K vom 22. Jauuar bt» 18. Mär, 1917 gültige« Fleischkarle« (ReichSflrlschkartm) zur Ausgabe. Dt« Aushändigung erfolgt nur gegm Borleguua der Brothefte und Zwiebackkarte» der hier wohnhaften Bezugsberechtigten. Militärurlauber erhalte» ihre Fletschkarten «ach den schon seither geltenden Grundsätzen tu der ständige« LebmSmittelmarke«a«sgabh Markt Nr. 14. Die auf der Rückseite der Fletschkart« abgedruckte« Bemrrnmge« fi«d gma«estmS z« beachte«. Im übrigen wird auf die Bekanntmachung de» Kommunalverbande» Flöha vom 26. Sep tember 1916 (Nr. 226 de» Frankenberger Tageblatt«»), tu»btsoud«re auf di« Vorschrift«, iu s 4 derselben, htngewtrsen. Stadtrat Fraxkmberg, am 17/ Jauuar 1917. freien Verfügung steht, haben dem Kontor der Reichshaupt bank für BKr^apier« in Berlin außerdem den Depotschein einzureichen. Auf Wunsch der Depotkunden nehmen auch die oben genannten Reichsbankhauptstellen und Reichsbank- stellen Anträg« und D«potscheine zur Weiterbeförderung an das Kontor der Reichsbankhauptstelle sür W«rtpapiere in Berlin entgegen. Vordruck« zu den Anträgen an die Annahmestellen wer den d«n Kriegssteuerpflichtigen von den jB«zirkssteuereinnahmen und Steuerhebebehörden auf Verlangen kostenfrei verabfolgt. Auch stehen solche Vordruck« bei den ob«n angeführten staat lichen Annahmestellen kostenfrei zur Verfügung. Dresden, aM 10. Januar 1917. Finanzministerium, I. Abteilung. Belanmmachung Im Gutsbezirk Portitz (Fr«gestist) — Amtshauptmann schaft Leipzig — ist die MkWls- «nd Klaumseuch« ausgebrochen, Dresden, den 15. Januar 1917. Ministerium der Inner«. Es ist «in eigenes Zusammentreffen, daß unsere ältesten : Landsturmmänner, die wir zur Verteidigung des Vaterlandes ausgeboten haben, das Licht der Welt gerade in d«n Jahren erblickt haben, in denen die Sonne eines neuen Lebenstages über Deutschland aufging. Alle die Geschlechter der Männer, die kurz vor und die nach der Verkündigung von Kaiser und Reich am 18. Januar 1871 geboren word«n sind, haben heute das große Erbe, das ihnen mühelos zuerst in den Schoß gefallen war, mit einer Anspannung der Kraft und einer Größe des Opfers neu zu erwerben, die beispiellos in der Geschichte dastehen. Man fühlt sich, wenn man diesem Schicksal nachdenkt, erschüttert und erhoben zugleich. Schmerz und Erbitterung, Zorn und Stolz wogen zuerst durcheinander. Warum ließ man uns friedlich Gesinnte nicht rm Frieden weiter leben und schaffen? Warum gönnte man uns nicht den ruhigen Genuß der nach jahrhundertelangen Leiden und Mühen erkämpft«» Einheit und Selbständigkeit? Und warum vor allem, wenn man uns die friedlich-natürliche Entfaltung unseres nationalen Daseins nicht gönnte, wenn man sich wirklich — was wir nie wollten und wünschten — durch unsere aufstrebend« Kraft bedrückt und benachteiligt fühlte, warum sagte man es nicht ehrlich heraus und führte den Kampf gegen uns mit ritterlichen Waffen? Warum übergoß man uns mit Lügen und Verleumdungen, di« nicht nur einzeln« angebliche Schuldige unter uns, sondern uns alle unser« nationale Ehr«, die Ehre unseres neuen Reiches und derer, die es schufen, und Kern und Mark unseres Volks- hebens tödlich treffen würden, wenn sie wahr wären? Da zrinnern wir uns der ergreifenden Verse, in denen Schillers