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WWW »1. Jahr,«,. M »40. Dienstag, 4 Lrptemlnr^iAl?. - Drahtanschrift: Nachricht«, »«»-««. 'tzernsprecher-Sammelnummer: »»»11. Rur für Nachtgrsprüch«: »0011. Bezugs-Gebühr Mck//VÄM/F// M!5 Schriftleitung und KauptgelchLstrstella «orienstraste 38 4». < Dcuü u. »erlag von «iepsch 1 vieichardtin Dresden. »echdrul MN «<« dni«I«»r Ou»II«n«st,afte <„Dr»»dn»r Uaftr,"» zMgls. — Ilnverlon-N Schrytsteik wndkn nILt »uftewehrt. Riga genommen. Ventile Vidisisneu Sbalchreite» die Me« keiderseitr de» Uexlftll. — Abweilnnz Eich eimmtichil StMiffe iftiichea Snstta- »d Vatna-Lal.—Neue Schlawe» tzrsMWWSeer«.—MnschrSaln», der iraniSMe« Seliindrnöinner am SeM Hnrtedise. M Riga genommen. ^ Berlrn. 8. Sept., «benLS. W . T . » .) Riga ist se«om«e«. ^ —— - ^ V« mniSche dentsche »riegsdericht. lAmtlkch.) Großes Hauptquartier, ». Sept. Westlicher KriegsschanplaA »ei Stur« «nd Rege» mar der Arttlleriekampf i« Teile« der flandrische« Front stark, dei den anderen Ar««««, anch an der Maas, i« allgemeine« gering. An der Straße Camdrai —«rraS scheiterte «in Parker englischer «orftoß. «eim Gehöfte Hnrtedise «nrd« der Geländegewi«« der Franzose» in Graden- kämpfe« beträchtlich eingeengt. * vestllcher Kriegsschauplatz. Front de« «eneralfeldmarschall, Prinzen Leopold von Bapeon ÄaH folgsamer »ördereitnng Überschritten dentsche Divisionen a« Morgen d«s 1. September dis Düna beiderseits von itexkiill. Starke Artillerie, n«d Minenwerserwirr««, ging det« Uebersetzeu der Infanterie vorans. die nach kurzem Kampse ans de« Rordnfer des Flnffes Fuß saßte. Kraftvolle «», griffe «arse« di« Rnffc« zurück, wo sie Widerstand leistete«. Die »ewegnnge« unserer Trnppc« sind i« Gange nnd »erlanke» plangemäß. Der Feind gab «ntcr der Einwirkung vnseres Bor, LringenS seine Stellungen westlich der Düna an f; anch dort sind unsere Divisionen unter Gefechte« mit ruf, fische« Nachhuten im Borgehen. Dichte Kolonne« aller Art streben ans de« von Riga ansgehende« Straßen überhastet »ordostmärtS. brennende Ortschaften «nd Höfe zeigen de» Weg deS weichende« West, flügels der russische« IS. Armee. -eereofront de» Generalobersten Erzherzog« Joseph I» de« Klußtäler« am Norbofthang« der Wald, tarpathe« anflebenbe GefechtStätigkeit. Südlich des TrotnS-Tale» scheiterte« mehrere rumänische Nachtangriffe am D. CoSna »nd bei SrozeSci. Heeresgruppe de» «eneralfeldmarschallo ». Mackensen In» Gebirge ,mische« Snsita, «nd P»t»a»Tal »ehrte«' unsere Regimenter stark« rnsfisch,r«mä«ische An« griffe durch Gegenstöße ad. Mit Svv dabet in unser« Hand gefallene« Gefangene« erhöhte sich für dieses Kampffeld ihre Zahl seit dem S8. Angnft ans SV Ossi-tere, 1SSV Ma « », die Beute ans 6 Geschütze mit Protze«, 0« Maschi, «engewehre, zahlreich« Minenwerfer «nd Truppenfahr, zenge. «nch bei Marasefti griffe» die Rnmäne» vergeblich an. t Mazedonlsche Front Hente «orge« brache« französische Angriff« bei Bratin, bol «orbtveftlich »»» Monaftir »erlnstreich z«, sammenr die Serbe« erlitte« ernent am Dobropolje ein« blntige Schlapp«. Der Erste »e«erul«««rtier«e4D«r: s«. r.».l Lnbenborss. uirküll Neg« an der Düna «ngeftihe so «tlometer slld östlich von Riga. MchWPimMstcher ftrkWlnckcht. Wie». «. Sept. Amtlich wird verlantbart: Seit 1. Sebnun I Mliom» To»«» verseift. 8 e r l i«, S. September. sAmtlichs N«»e Unterseeboot, Srsolge i« englische« Kanal und im Atlantische« Ozean. 1 Dampser. S Segler mit 17SVV Brntt,.Register»T»««e». und »war drei bewaffnet«, tiesgelabene Dampser. tie sra», »»fischen Raaschoner „Marie Alfred", mit Salzladnng Fecamp. und „Panline Lonise". s»»ie ei« Dampser. der » Donnen Zucker für Fraukreich grlate« hatte. Nach de» bisher »orliegeude« Melduugen «userer seeboot« stud seit Begiu» de» uueiugeschräukie» Unters boot.KriegeS bereits «ehr al» » «illtpue» D,»»< »es sür «nsere Felude «ntzdartz« Hanbel-schissSranm« . ii. OestNcher Kriegsschauplatz. Norkwestlich von Focsani «nd südlich von Ocna grisfe« Russe« und Rumäne« abermals vergeblich an. St ' . - * Italienischer Kriegsschauplatz. Auf dem Monte San Gabriele führten gestern vor Tagesanbruch Unternehmung«« unserer Truppe« z« lehhasten Kämpfen, die günstig verliefe«. Nachmittags und abends scheiterte« am Nordhange des Berges starke ita, lienische Angrijse. Auch östlich von Görz «nd bei Ia- Miano blieben Borstöße des Feindes ergebnislos. Italienische Flieger bewarfen mehrere Orte -er Istrischen Westküste mit Bomben. Eia gegen Triest ^oordringendes feindliches Lnftschisfgeschwade« wurde von «nsere« Seeflieger« vor Erreiche« des Zieles vertrieben. »allan-Kriegsschauplatz. ^ »er Boi«sa Wurde» seiudNche ErkMduUgS- ahteilnnge« zurückgewiese». s 1«. D. V.i Der Chef des Generatstab». «Ilse«, Lord kkil mb der . MrtMastMe». Der „Vorwärts" hat in seiner Besprechung der amerika nischen Note Wilson das Recht zugcftande», die Demo- kratisierung Deutschlands zu verlangen. „Die Regierung eines mituils Krieg führenden Landes hat sehr wohl das Recht, zu verlangen, daß für die Bedingungen, unter denen der Friede geschlossen werden soll, die Völker selbst die Bürgschaft übernehmen sollen." sagt das Blatt und meint: „Redensarten sind: -Wir lassen uns von den Gegnern nicht in unsere inneren Verhältnisse dreinreden. Oder: Die Feinde wollen uns nur die besten Wurzeln unserer Kraft äbgraben, darum wollen sie, daß wir uns demokratisieren sollen." Es ist noch nicht gar lange her, daß das sozial demokratische Zentralorgan selbst solche „Redensarten" ge- macht hat. In einem Artikel, der von manchen Seiten —.freilich sehr mit Unrecht — sogar als sozialdemokratisches Bekenntnis zur Monarchie verstanden wurde, Hai sich der „Vorwärts" energisch gegen die Versuche der Feinde ge wandt. unS in unsere inneren Verhältnisse hineinzureden, hat betont, daß Deutschland ein Wahlrecht besitze, wie cs in gleicher Allgemeinheit und Freiheit vis auf den heutigen Tag noch keiner unserer Feinde habe. Heute fordert das Watt Wilson geradezu auf, sich in die inneren deutsche» Angelegenheiten zu mischen, und scheut sich nicht, -cm Präsi denten mit der Frage: Sollen wir uns nachsagen lassen, wir seien ein Helotenvolk? die denkbar wirksamste Waffe in die Hand zu -rücken. Da nach dem „Vorwärts" die qmerikauifche Regierung bereit ist. mit bevollmächtigten Vertretern des deutschen VolkSwtllens zu verhandeln, schiene kr Weg zur Konferenz frei, wenn erst die Demokratisierung -urchgeführt wäre. Wilson als Pate der deutschen Bolks- freihett. Wilson, der Mann der amerikanischen Stahlkünige, er Kupferspekukanten und Gctrctdeschiebcr von drüben, Ason. Len ein englisches Blatt jüngst den „letzten Auta rksten" genannt hat lund mit Recht), dieser selbe Wilson soll für Deutschland, wie sich der „Vorwärts" die Sache denkt, so etwas werben, wie einst -er Freiherr vom Stein. Es geht gegen das Gefühl, eS bäumt sich in unS etwas dagegen aus. diese beiden Namen in einem Atem zu nennen, die Miniatur der Ausführungen -cS sozialdemokratischen Zen- rakorgapS läßt sich aber nicht besser kennzeichnen. Auch Wilson, der erklärte Todfeind -cS deutschen Volkes, einer der gewissenlosesten Machthaber, die je an Ser Spitze eines ißen Volkes gestanden haben. Lessen ganze Präsidentschaft jeden vergünstig Lenkenden Menschen e i n hohnvollcr .Gegenbeweis auf Las demokratische Prinzip ist, auch er ist genug zur Förderung -cS sozialdemokratischen Willens Macht. Dem Kapitalismus hat die Sozialdemokratie Hrie« erklärt — die Verkörperung des amerikanischen talS. die Puppe der Börsenjobber von Wallstreet, tlbar Deutschland aegenstber ak- FreiheitSbrintzcr — hbher gehlP Vicht stiehr. " Der „Vorwärts" kann Senn auch den Rühm für sich in Anspruch nehmen, die höchste Sprosse auf der Leiter der Demokratisierung erklommen zu haben. Trotz aller Liebe, mit der Wilson vordem von unseren Demokraten umfangen worden ist, wirb fast allgemein anerkannt, daß seine letzte Note eine Verhandlungsgrundlage nicht abgebe.' Immerhin meint das „Berliner Tageblatt", aus den Schlußsätzen der amerikanischen Note könnte herausgelesen werden, daß Wilson den päpstlichen Vorschlag nicht geradezu ablehnc, sondern nach Erfüllung gewisser Vorbedingungen zum Verhandeln bereit sei. Wilsons Aeußerungen über den Wirtschaftskrieg ständen, wie anderweitig hervorgchvben wird, im Gegensatz zu Len Beschlüssen der Pariser Wirt- schaftskonfercnz. und auch seine Ablehnung des Zerstück- lungsprogramms stehe nicht im Einklang mit dem Frie- dcnsprogramm seiner Bundesgenossen. Die klerikale Wiener „Reichspost" glaubt im Hinblick darauf Wilsons Antwort sogar als vollkommenes Abrücken von den KrieM- zielen des Verbandes deuten zu dürfen. Dabei wird aber vergessen, daß Wilson seine Vorschläge von einige» Be dingungen abhängig macht. Das deutsche Volk soll von der Autokratie, die Welt von der gewaltigen Militärmacht ho-- isrttt werden. In klares Deutsch übersetzt heiÄ -chd »tGtSj anderes als die Absicht proklamieren, Deutschlgud. politisch" so schwach zu machen, daß eS eine eigene WelitznrtschaftS- Politik künftighin überhaupt nicht mehr treiben kann, den« daß die deutsche Stellung in der Weltwirtschaft sich gründete auf Sie tatsächliche Macht des Deutschen Reiches, nur ihr ihre Erfolge verdankte in der Vergangenheit und nur durch sie überhaupt möglich wird in der Zukunft, diese Binsen wahrheit hat mau überall in der Welt eingesehcn. mit Aus nahme eines kleinen Kreises deutscher „Kulturpolitiker" und mit Ausnahme der Wortführer der deutschen Sozial- demokratie, die augenblicklich zu sehr damit beschäftigt sind» der am 4. August 1914 verstorbenen Internationale wieder- Leben einzublasen, als daß sie sich noch ernstlich mit dem harten Realitäten im Staatslebcn befassen könnten. Die Beseitigung des sogenannten „Militarismus" also, das^ heißt in Wahrheit die Entfernung des Knochengerüstes aus- dem deutschen Volkskörper, ist der Preis, der für Wilsons Verhandlungsbereitschaft zu zahlen wäre. Wird er gezahlt/ dann gibt es keinen Wirtschaftskrieg. Sehr glaublich. Gegen einen Leichnam — und die deutsche Volkswirtschaft wäre nichts anderes nach Annahme der Wilsonschcn Be dingungen — braucht man keinen Krieg mehr zu führen. Dann Habenja die Aasgeier des Verbandes, die sich einst weilen mit kleineren Brocken, wie Griechenland, oder auch einem größeren Stück, wie China, begnügen müssen, die ersehnte Beute, dann ist ja LaS Ziel erreicht, das militärisch nun und nimmer erreicht werden kann. Der Helle Jubel der VerbandSprcsse über Wilsons Note hat nichts Ver wunderliches mehr. Damit der Präsident vor allen Mißverständnissen ge schützt sei. hat denn auch schleunigst Lord Robert Cecil das Wort ergriffen und festgestellt, die Pariser Beschlüsse seien reine Abwehrmaßnahmen gegen das sogenannte mittel europäische Programm Deutschlands und Oesterreich- Ungarns. Daß das natürlich nicht richtig ist, weiß jedes Kind. Bis zum Uebcrflusse ist betont worden, daß das mitteleuropäische Mirtschafsprogramm mit einem Wirt schaftskriege oder eitlem Boykott nichts zu tun habe. Re- wets dafür ist auch der Unrstand, Latz schon vor langen Jahren, als man an einen Krieg noch nicht dachte, diese Gedanken von zwei Verbänden propagiert worden sind. Das weiß natürlich airch Lord Cecil, er weiß sehr genau, daß die Mittelmächte nicht daran gedacht haben, nach dem Kriege eine „aggressive militaristische Handelspolitik" zu treiben. Er braucht diese Behauptung ober, um den eng lischen Wirtschaftskrieg zu verteidigen und den Neutralen zu zeigen, daß lediglich Deutschland an all den Nöten schuld sei, -ic England und Amerika dem neutralen -Handel be reiten müssen. Dankenswert sind aber Lord.-Cecils Aus- führnngen insofern, als sic uns deutlicher, als es bisher von amtlicher etlglifcher Seite geschehen ist. zeigen, was Englands Ziel ist. „Wenn der Krieg noch eine Reihe von Monaten fortLanert, werden die Mittelmächte buchstäblich die ganze übrige Welt in Waffen gegen sich haben." Mit anderen Worten: die noch übrig gebliebenen Neutrale« werden von England und Amerika nach griechischem Muster so lange gepeinigt, sic werden derart mit der Hungerpeitsche gezüchtigt, bis sic mürbe geworden sind und auf die c»tz- lißhe Seite f-Irn. ES ist brH.er7enMe.rt ftp» solltc ftutckBen Leuten zu denken geben, Löß der Verband in den neutrale« - D'