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Vesper in der Kreurlrirvlie. OresäeQ, LonriÄbezich äen 1. iVlär^ 1Y02, rn^clim. 2 Iltir. 1. Joseph Rheinberger: ^nllrmt« für Orgel (op. l62 Nr. 5). 2. Peter Cornelius: Zwei Psalmlieder zu Tonsätzen von Joh. Seb. Bach gedichtet. a) Warum verbirgst du vor mir dein Antlitz, warum hast du meine Seele verstoßen? Mein Gott, mein Heiland, wie Hab' ich Tag und Nacht die heißesten Thränen der Rene vergossen! Mich hält wie ge fangen mein Leid, mein Klagen; kein Stern erlösend im Dunkel will tagen. Oede, dem Grab gleich, umgiebt das Herz nur ein Schmerzens- abgrund, der kalt mich umschauert; wie zu den Todten hast, Herr, du mich hingelegt, daß hoffenslos, trostlos die Seele mir trauert. Wenn du, Herr, mir schweigst, welch schaurig Schweigen! Wann meinem Flehen wirst, o Gott, du dich neigen? b) Stromflut dahin rauscht durch Babels Gefilde: Herzblut, so brichst du in Thränen hervor! Zion, du strahlst hell in qualvolle Träume, da doch dein Volk dich auf ewig verlor! Dir grünet der Oelbaum, kühl weht dir die Palme noch, uns brach das Herz, blühet nie mehr empor. Schmachvoll bedrängt uns der Ruf unsres Feindes: „Singt uns von Zion!" so heischt sein Gebot; doch Weh', mein Volk, dir, unendlich Wehe, sängst du des Herrn Lied dem Feind', der dir droht! — Einmal zuletzt nur beim Heimgang ertön' einst, Zion, dein Bild noch im Tod. 3. A. Mendelssohn-Bartholdy: Arie aus „Paulus", vorgetragen von Herrn Oswald Hache. Gott, sei mir gnädig nach deiner Güte und tilge meine Sünden nach deiner großen Barmherzigkeit. Verwirf mich nicht von deinem An gesicht, und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir. Ein geängstetes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verachten. Denn ich will die Ucbertreter deine Wege lehren, daß sich die Sünder zu dir bekehren. Herr, thue meine Lippen aus, daß mein Mund deinen Ruhm verkündige. Und tilge meine Sünden nach deiner großen Barm herzigkeit. Herr, verwirf mich nicht. 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 73, I. 2. An deine Leiden denken wir, Herr Jesu Christ, und danken dir, daß du so willig ihre Last zu unserm Heil getragen hast. Im Geiste folgen wir dir nach von Schmerz zu Schmerz, von Schmach zu Schmach; wir schau'n zu deinem Kreuz hinan und beten dich mit Freuden an. B o r l e s n n l,. 5. Gustav Merkel: ^änssio für Orgel aus der 8. Sonate (op. l48, L-moII). 6. Oskar Wcrmann: Geistliches Lied <op. 64 Nr. 3), gesungen von Herrn Oswald Hache. Sei gegrüßet, Jesu, du einiger Trost in dieser Zeit deines Leidens groß. Gieb den Frommen Beständigkeit und den armen Sündern Barmherzigkeit. O Gott, du hohe Dreifaltigkeit, dich lobet alle Christenheit, erlöst durch des Kreuzes Bitterkeit. Mach' uns selig, Herr Gott, in Ewigkeit. (Conrad Michael, um IM.) 7. Alfred Sittard: Psalm 1 für vier-, sechs- und achtstimmigen Chor. Wohl dem, der nicht wandelt im Rathe der Gottlosen, noch tritt auf den Weg der Sünder, noch sitzet, da die Spötter sitzen, sondern hat Lust zum Gesetze des Herrn und redet von seinem Gesetz Tag und Nacht. Der ist wie ein Baum, gepflanzet an Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht, und was er macht, das geräth wohl. Aber so sind die Gottlosen nicht, sondern wie Spreu, die der Wind verstreut. Darum bleiben die Gottlosen nicht im Gericht, noch die Sünder in der Gemeine der Gerechten. Denn der Herr kennet den Weg der Gerechten, aber der Gottlosen Weg vergehet. A n IN e r k uIIa: Die Orqelvorträqe und die Begleitung der Sologesänge bat übernommen Herr M. Birn, Organist an der Sophienkirche.