Volltext Seite (XML)
Aettsstv ZeSrsrss Le»i«»G 96. Jahrgang Mittwoch, am 9 April 1930 Fahrplan: Nr. 84 -er laufenden Ausgaben lag ein Antrag vom Kassierer vor, dem stattgegeben wurde, nm den Beitrag den schwierigen Verhältnissen anzupassen. Auf Antrag aus der Versammlung wurde einstimmig beschlossen, mit allen Handwerkerinnungen des Bezirks Ostern 1981 gemeinsam eine öffentliche Aus stellung der Gesellenstücke ins Werk zu setzen und die nötigen Vorarbeiten mit den verschiedenen Handwerkerinnungen schon setzt zu beginnen. Me in den einzelnen Innungen ge schaffenen Gesellenstücke stellten sich meist als qualiativ hoch stehende Werkarbeit dar; wochenlanger Fleiß der Prüflinge finde seine Spitzenleistung im Gesellenstück, dessen Besich tigung der Oeffentlichkeik ermöglicht werden soll, um selbst ein Werturteil über die große Bedeutung einer gewissen haften guten 'Handwerkerlehre sich zu bilden. Me am Hand- werkernochwuchs interessierten sonstigen beruflichen Ver bände und Schulen sollen zur Mitbeteiligung aufgefordert werden. Unter Jnnungsangelegenheiten wurde auf Freistellen an einer Tischlerfachschule hingewiesen; über die gegenwär tigen Wirtschaftsnöte wurden eingehende Erörterungen ge pflogen, die berufsständige Preislehre und aufklärenden Vor träge sollen in der Innung weitergeführt und ansgebaut wer den, um den Bestand des Tischlerhandwerks zu sichern. — Am Montag fand in Freiberg eine Versammlung für die beabsichtigte Kraftpostlinie Zinnwald—Geising— Altenberg — Hermsdorf - Rehefeld—Frauenstei n—Mulda— Großhartmannsdorf—Eppendorf—Augustusburg—CH emnitz statt. Die Fahrstrecke beträgt insgesamt 85 Kilometer. Man will durch diese Kraftpostlinie eine Querverbindung von Chemnitz nach dem Osterzgebirge mit Endziel Zinnwald schaffen. In Zinnwald ist Anschluß nach Teplitz möglich. Bedenken, die gegen die teilweise schlechte Wegebeschaffenheit geltend gemacht wurden, konnten nicht aufrecht erhalten bleiben. Diese Linie wird an, 15. Mai — zunächst versuchsweise auf 4 Monate — eröffnet werden. Eine Garantieleistung der Anzeigenpreis: Me » Millimeter breite PetitzeU« kV Reich-Pfennige. Eingesandt und Reklamen 69 Reich-Pfennige Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Am Dienstag nachmittag 8 Uhr hielt der Saalinhaberverb an- der Amtshauptmannfchaft Dippoldiswalde im Bahnhotel seine Jahreshauptversamm lung ab, die sich eines guten Besuches erfreuen konnte. 1. Vorsitzender Marschner, Schmiedeberg, begrüßte herzlich alle Kollegen und Kolleginnen, die Vertreter -er Presse un betonte, daß die Zeit und die Wirtschaftslage im Gchank- stättenyewerbe eine immer ernstere würde und wünschte, daß di« noch fernstehenden Kollegen sich nun erst recht dem Ver bände ««schließen möchten. Dem ausführlichen Jahresbericht des Schriftführers Haubold war unter anderem zu entneh- men» daß der Tod vier lieb« Mitglieder im verflossenen Vereinsjahr aus dem Saalinhaberverein gerissen hat. (Zu Ehren der verstorbenen Mitglieder: Hermann Ries, Kreischa, H. Kunath, Reinholdshain, K. Ätsche, Reinhardtsgrimma, und O. Kempe, Frauenstein, erhoben sich die Anwesenden nochmals von den Plätzen.) In dem verflossenen Vereinsjahr wurden 11 Versammlungen abgehalten und zwar 7 auswärts und 4 in Dippoldiswalde, davon waren 2 Haupt- und 9 Be- zirksversammlungen. Weiter fanden 2 DvrstLndssitzungen statt. Die Durchschnittsbesucherzaht der einzelnen Versamm lungen konnte mit 18 berechnet werden, während die Mit- gfiederzahk bei Ab- und Zugang auf 86 bestehen blieb. Das Vereinssahr im Saalinhaberverein beginnt am 1. April und schließt am 81. März. Den Sächsischen Verbandstag in Grimma besuchten die Kollegen Marschner, Völkel und Lahse. Der nächste wird wahrscheinlich in Werdau oder Zwickau ab gehalten werden. Der Kassenbericht von Kollegen Schneider, Ruppendorf, ergab eine Einnahme von 2238,85 M., eine Ausgabe von 2131,15 M., einen Kassenbestand von 107,70 Mark. Die gewählten Rechnungsprüfer Meinhold, Ober carsdorf, und Krumpolt, Buschmühle, prüften die Rechnung und fanden sie für richtig. Dem Kassierer wurde vom Vor sitzenden Entlastung erteilt und für seine Mühewaltung ge dankt. Als. stellv. Vorsitzender wurde einstimmig Ehrenmit glied Otto, Dönschten, gewählt. Weiter nahmen die bisherigen Beisitzer Schwind, Völkel und Lahse ihre Aemter wieder an. Me Statuten des Vereins sind veraltet und im Rahmen eines Vortrages wurden sie vom Vorsitzenden mit der Versamm- Lerantwörtlich« Nrdaklem Seltr — Druck und Verla, r Turk i» Gemeinden und Bezirksverbände war nicht notwendig, da die OPD. die Garantie bedingungsweise übernommen hat. Der Fahrpreis Chemnitz—Frauenstein beträgt etwa 3.40 RM., Rückfahrkarten sollen mit 5.70 RM. ausgegeben werden. Nachstehend lung durchgesprochen. Die abgeänderten Statuten sollen 'm der nächsten Versammlung, die zu einer außerordentlichen Hauptversammlung erhoben werden soll, in Reinschrift den dort Anwesenden vorgelegt und dann neu angefertigt wer den. Zwei Anträge des Gesamtvorstandes, Anschaffung einer gebrauchten Schreibmaschine für den Verein und Vergütung des Fahrgeldes für Vereinsabgeordnete, wurden einstimmig von der Versammlung angenommen. Die Kassenpvüfer sollen von nun an vor der Hauptversammlung gewählt werden. Ge warnt wurde noch vor den Muldenlhaler Sturmfels-Gängern. Weiter gab der Vorsitzende noch bekannt, daß in einer der nächsten Versammlungen «in Herr von den Sächsischen Werken Erläuterungen geben wird über Stromtarife und -Messungen. Kenntnis nimmt die Versammlung noch von dem 40 jährigen Geschäftsjubiläum «des Kollegen Kark Fröde, Gombsen. Am Schlüsse der Versammlung gab Schriftführer Haubold für das kommende VereinSjahr die Versammlungs orte und -tage bekannt. Die Versammlungen finden statt: am 13. Mai bei Flemming in Oberfrauendors, am 17. Juni bei Marschner in Schmiedeberg, am 8. Juli bei Kaiser in Glashütte, am 12. August bei Werner, Wilischbaude, am 9. September bei Kempe, Frauenstein, am 14. Oktober bei Fröde, Gombsen, am 11. November bei Espig in Ulberndorf, am 12. Januar bei Schwind in Dippoldiswalde, am 24. Fe bruar bei Oppelt in Höckendorf, und am 14. April bei Schneider in Ruppendorf. Im März soll eine Vorstands sitzung bei Voelk-el in Obercarsdorf abgehalten werden. Nach 6 Uhr erreichte die Jahreshauptversammlung ihr Ende. Dippoldiswalde. Die Ttschierzwangsinnung Dippoldiswalde hielt am Montag im Gchützenhaus ihr dies jähriges Oslerquartal ab. Die Prüfung der auslernenden Lehrlinge sand vormittags an gleicher Stelle statt; sie wurde von allen Prüflingen mit Erfolg bestanden, so daß zunft gemäß in Gegenwart der zahlreich erschienene» Jnnungsmit- glieder und vor offener Jnnungslade 20 Lehrlinge unter er mahnenden Morten vom Obermeister zu Gesellen loSge- sprochen werden konnten. Die Prüfungsstücke selbst gaben Zeugnis einer guten Ausbildung. Außer etlichen Sitzmöbel waren in der Mehrzahl fichtene und kieferne Möbel in ein facher und reicher Ausführung ausgestellt. An Kunsttlschlec- arbeiten waren größere Möbelstücke aus Edelhölzern gefer tigt worden, Eiche, Nußbaum, Kirschbaum, furniert und auch poliert, die Lehrmeister und Lehrling zur Ehre gereichten. . Fünf Belobigungen konnten verteilt werden. In der 3n- nungsversammlung wurde der gegenwärtige Stand der Jn- nungskasse besprochen. Von feiten -er Aufsichtsbehörde war eine Satzungsänderung wegen veränderter gesetzlicher Be stimmungen beantragt worden; diese wurde in Gegenwart eines Vertreters -er Behörde nach dem Muster der Gewerbe kammer abgeändert und zum Beschluß erhoben. Der Bericht der Geschäftsstelle über Eingänge, Tarifsachen, Entschul digungen führte zu eingehender Aussprache. Megen Senkung Giese» Blatt ealhSU Die amMche« Bekauulmachuage» Der Amlshaiwlmmmschast, te» Amlsgerichl» Ml- -e» Sla-lral» zu Dippolriswalt« 3n dem Konkursverfahren über das Vermögen der Firma Kurhaus FLrste«hof, Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Kipsdorf, wird zur Abnahme der Schlußrechnung des Ver walters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schluß- Verzeichnis der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forde rungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwertbaren Vermögensstücke — sowie zur Anhörung der Gläu biger über die Erstattung der Auslagen und die Gewährung einer Vergütung an die Mitglieder des Gläubigerausschusses — der Schlußtermin auf den 7. Mat 1930, nachmittags '/-3 Uhr' bestimmt. W-8 K 9/26 Nr. 7 Dippoldiswalde, am 7. April 1930. Da» Amtsgericht. Nutzholzversteigerung. Staatsforstrevier Bärenfels. Mittwoch, den 16. April 1930, vormittags 9 Uhr, im „Fremdenhof zur Post" la Schmiedeberg (Bez. Dresden). 19533 st. Klöße, 7/14 cm — 854 km; 2842 fj. Klöße, 15/37 cm — 486 km; 686 du., «ich. Klöße, 10/40 cm — 109 km; 6277 fi. Baumpfähle, 5/7 cm; 3138 fi. Derbstangen, 8/13 cm; 13942 fi. Reisstongen, 2/7 cm. Aufbereitet In den Abt.: 16, 20, 36 bis 38, 54, 55, 57 bis 60, 62, 63, 65 bis 70, 72 bis 74, 76, 78 bis 80. Die Nadelholz-Klötze sind geschnitzt. Entfernung von den Verladestationen 2—6 km. Forstamt Bärenfels. Forsttasse Dresden. welkt? kill' morgen: Wolkig bis zeitweise heiler; nach kühler Nacht, tagsüber mild bis sehr mild. Flachland schwache, Gebirge mäßige Wind« vor- D-egenü aus Südost bis Südwest. 3m späteren -WwA, voraus sichtlich erst übermorgen, Neigung zur Unbeständigkeit dabei im allgemeinen fortdauernd mild. Weiheritz-Jeitung Tageszeitung unö Anzeiger sür Dippol-iswal-e» Schmiedeberg U.A. 3n dem Konkursverfahren über bas Vermögen -es Ingenieurs Wilhelm Treupel <Handel mit, Bürobsdarfsartikelns in Dippoldis walde wird infolge eines von dem Gemeinschuldner gemachten Vorschlages zu einem Zwangsvergleiche Vergleichstermin auf den 7. Mai 1930, nachmittags '/»S Uhr, vor dem Amtsgerichte Dippoldiswalde anberaumt, bei Beginn des Termins soll noch eine nachträglich angemeldete Forderung ge prüft werden. Der Vergleichsvorschlag ist auf >der Geschäftsstelle des Kon kursgerichts zur Einsicht, der Beteiligten niederyelegt. K 18/29. Amtsgericht Dippoldiswalde, am 7. 4. 1930. — Berlin, 9. April. Bei der Beratung des Deckungsprogramms der Rerchsrcgicrung im Steucrauoschuß des Reichstage« gab es eine Panne. In der Abstimmung über die einzelnen Vorlagen wurde die Tabaksteuernovelle und die Vorlage über die Wiedereinführung der Mineral« wassersteuer mit großer Mehrheit abgelehnt. Für di« Tabaksteuernovelle stimmte« «ur die Regierungspar teien, für die Mineralwassersteuer «och «icht einmal alle Regierungspartei«,r. Angenommen wnrde dagegen die Zuckersteuernovelle; der Zeitpunkt ihres Inkrafttre tens wnrde auf de« 1. Mai verlegt. Am heutigen Mittwoch will der Ausschuß , die Be ratung der Deckungsvorlagen zum Abschluß bringen. Mit den Beschlüssen des Steuerausschusses ist eine Lücke im Finanzprogramm der Reichsregierung entstan den; dazu hat der Ausschuß fast sämtliche Vorlagen der Regierung von Grund auf verändert, so daß das vom Reichsfinanzminister als unbedingt notwendig be zeichnete Aufkommen bei keinem Gesetz erreicht werden wird. Es besieht aber die Möglichkeit, daß das Ple num des Reichstags die Ausschußbeschlüsse korrigiert und die Regierungsvorlagen in ihrer ursprünglichen Fassung wieder herstellt. Zunächst herrscht jedoch ein ziemliches Durchein ander. Wahrscheinlich wird es bis zum letzten Ab stimmungstag unsicher bleiben, ob di« Parteien sich zu einer einheitlichen Meinung zusammenfinden wer den, die der Regierung die Aufbringung der Summen ermöglicht, die sie sür die Sanierung der Kinanzen anaefordert bat. Vorbereitungen für die Auflösung. U-b-rleit««gss«se- für Vie Strafrechtsreform? Im „Strafrechtsausschuß des Reichstag erklärte der Vorsitzende dieses Gremiums, Pros. Dr- KaM, man müsse erneut mit der Auflösung des Reichstags rechnen. Um das bereits weit geförderte große Ge- setzgebungswerk der Strafrechtsreform in diesem Falle nicht erneut zu gefährden, befürwortete Pros. Dr. Kahl die Verabschiedung eines Gesetzes, wonach, falls de» Reichstag ans irgend einem Grunde die Strafrechts reform nicht mehr durchführen kann, die bisherigen Entwürfe zur Strafrechtsreform in ihrem feigen Zu stand dem neuen Reichstag ohne neue Beschlußfassung wieder vorgelegt werden soll«». In der Debatte begrüßte Reichsjustizministe» Dr. Bredt die Anregung düs Vorsitzenden. Die Red ner der Demokraten und der Sozialdemokraten äußer, ten sich mit Rücksicht aus den verfafftngsanderndev Charakter eines solchen Gesches zurückhaltend. Schei tert der Vorschlag Dr. Kahls, dann soll ein ein faches UeberleitungSgesch verabschiedet werden. Sollte ein UeberleitungSgesch nicht zustande kouv men, dann wäre im Falle der Auflösung des Reichs tags die lahrelange Arbeit an der Strafrechtsreform vergeblich gewesen, denn nicht vollendete Arbeite« eines früherer Reichstags existieren sür das neue Par lament nicht, man müßte also mühselig von vor» anfangen. Zur Abwendung -es Konkurses über ,-as Vermögen -es in Ulberndorf Nr. 7 wohnhaften Ingenieurs Heinrich Blanke, allei nigen Inhabers -er unter >der Firma, Armaturenwerk« Blanke L Rast in Dippoldiswalde betriebenen Armoturenfabrik wir- heute am 9. April 1930, vormittags 8 Uhr, bas gerichtliche Vergleichsverfahren eröffnet. Der Bücherrevisor und Kaufmann Franz Zöllner in Dresden- Altstadt, Blajewiher Straß« 29, wir- als Verbrauensperson bestellt. Termin zur Verhandlung über -en Vergleichsvorschlog wird auf Dienstag, den 6. Mai 1930, vormittags V-10 Uhr, vor dem Amtsgerichte Dippoldiswalde bestimmt. Die Unterlagen liegen auf -er Geschäftsstelle -eS Amts gerichts zur Einsicht der Beteiligten aus. Allgemeines Veräuß«rungsverbot mit Schulde in ziehu ngs- verbot gleichzeitig erlassen. VV 1/30 Nr. 1. Amtsgericht Dippoldiswalde, den 9c April 1930. Ausschuß ändert Steuergesetze Bestätigung -er Zuckersteuer. — Ablehnung der Tabak- und der Mineralwaffersteuer. ., I Bezugspreis: Für «inen Monat 2.20 RM. g mit Zutragen, einzelne Nummern 15 Retcht- i Pfennig« :: Gemeinde - Verband« - Girokonto k Nr. 3. :: Fernsprecher: Amt DippoldtSwal-e E Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 12 54« — . 1 .s^l 1- veröffentlichen wir den vorläufigen 1. Fahrt 2. Fahrt ab Chemnitz 6.20 16.40 an Frauenstein 8.56 19.06 an Ziiinwald lO.IO 20.30 ab Zinnwald 8.40 17.50 an Frauenstein Y.54 19.16 an Chemnitz 12.25 21.38