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FreivergerAitzeign UN- Tageblatt AmsUM für die königlichen md Müschen Behörden zu Freiberg und Braud. Konkursverfahren. Neber das Vermögen des Materialwaarenhändlers vrn»»iu» UvIKI^ in Kleinhartmannsdorf wird hente, am 14. März 1«SS, Nachmittags 8 Uhr, das ^^r^GeMtsagent^IvlLnrÄ Zs»»«L in Erbisdorf wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum zum 16. April 189« bei dem Gerichte anzumelden. , >u. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderenVerwalters, so . Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretenden Falles über die in Z 1^0 oer ordnung bezeichneten Gegenstände auf deu 8. April 1896, Nachmittags 8 Uhr, und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf deu 39. April 189«, Nachmittags s Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben, oder zm Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu veravs tg oder zn leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den »zo er ringen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konmrs- verwalter bis zum . 1. April 189« Anzeige zu machen. - Königliches Amtsgericht zu »rand. Bekannt gemacht durch den Gerichtsschreiber Aktuar Barthel. Hosp.-Wald Vgl. Hösslvr. Braud, den 13. März 1896. Freiberg, den 14. März 1896. Sekr. HuMvi'skvrx»»», G.-V. Anzeige zu machen. L 5/96 Nr. 7.j Aktuar Gerichtsschreiber deS Königlichen Amtsgerichts. in den Abteilungen 1, 10, 12 16 und im 7. April 189« Königliches Amtsgericht zu Freiberg. Bekannt gemacht durch den Gerichtsschreiber Sekr. Auktion in Nicderlangena«. Donnerstag, den 19. März 1896 kommen I. -vormittags V2I9 Uhr in Kat. Nr. 57, 1 Kleiderschrank, 1 Koffer, 1 «ÄS-, 1 Butterfaß und verschiedenes Andere mehr. II. Bormittags 19 Uhr im Gasthofe zu Niederlangena«, dem erwählten AuktionSlokal 1 Ausziehtisch, 1 Fatz Schlemmkreide, 4 Kistchen versch. Farben und 1 Hand« wagen gegen sofortige Baarzahlung zur Versteigerung. Brand, am 14. März 1896. Der Gerichtsvollzieher beim König!. Amtsgericht daselbst. Wachtmeister - Auetion in Niederschöna. r » den 29. März 1896 sollen 77 lOUHrim Gehöfte Nr. 47 20 Ctr. gebund. Heu, 2 Ferkel u. 1 Schlitten VerMgeAwerd^n Gehöfte Nr. 198 1 Vertikow u. 1 Scheibenbüchse mit Jagdtasche Konkursverfahren. DaS Konkursverfahren über das Vermögen des Klempnermeisters VPLutvrUett in Brand ist nach erfolgter Abhaltung des Schlußtermins aufgehoben worden. schmutzige persönliche Angriffe, durch Vermengung von edlem und bleibendem Sachlichen mit zufälligem Persönlichen hinaus. Anderen Völkern ist es in ihren kolonialen Bestrebungen um kein Haar besser gegangen und derartige bedauerliche Exzesse haben sie nie gehindert, vorwärts zu kommen und das gesteckte Ziel zu erreichen. Gehindert wären sie daran nur geworden, wenn sie das Unglück gehabt hätten, Männer wie Bebel und Richter als Wortführer zu haben, die die Schädigung oder Ver nichtung der Kolonien auf ihre Fahnen geschrieben haben oder wenn in ihren Vertretungen eine Mehrheit besessen hätte, die so stumpf gewesen wäre, wie die des deutschen Reichstags am Freitag. Es ist geradezu unglaublich, wie dieselben nationalliberalen Herren, die noch im vorigen Jahre den vr. Peters als nationalliberalen Neichstagskandidaten aufstellen konnten, um den Wählern in Eschwege-Schmalkalden endlich einmal zu einer „ehrbaren Kan didatur" zu verhelfen, mit offenen Ohren, aber stummem Munde dasitzen konnten, als über denselben vr. Peters im Reichstage gesprochen wurde, als hätte er niemals dem deutschen Reiche auch nur einen Pfennig genützt oder als wäre es ein Mann, gegen den sich jeder beliebige Dutzendmensch als Held und jeder Zucht häusler als Ehrenmann aufspielen könnte. Warum hat denn nicht Einer, wenn auch zaghaft, darauf hinge wiesen, daß die wilde Energie dieses Mannes do chauch seiner Zeit recht segensreich in die deutsche Schlafmützerei gefahren ist und mit das Verdien st trägt, daß die deutsche Kolonial bewegung überhaupt in Fluß gekommen ist! Warum hat denn nichtEiner denMuth zu derAn- sichtgefunben,daß das Leben und Treiben der Weißenunter der heißen Sonne Afrikas nicht unter dem Gesichtswinkel des Konfirmanden unterrichts betrachtet werden darf und daß, wer um sein Leben spielt, und zwar zu Vaterlands Ehren und Nutzen darum spielt, von altersher seinen Einsatz voller herausholen will, als etwa Herr Bebel, der wilde aber ungefährliche Reden mit einer sehr behaglichen Bourgeoisexistenz zu verbinden weiß! Herr Beckh, der Sprecher der freisinnigen Volksparteit, hat gut von der „rabies aolonialis" reoen. Als er 1866, tollkühn und un verzagt wie immer, die blauweiße Fahne auf das Schulhaus des damals noch preußischen Dörfleins Achern bei Lindau aufpflanzte, da handelte es sich nur um die Vertilgung diverser Maßkrüge, in Afrika aber handelt es sich um Blut und wo Blut fließt, da haben noch allemal, so lange die Weltgeschichte steht, ganz andere Gesetze gegolten, als für das Schlummerdasein eines Dörfleins in Hinterpommern. Sich darüber zu entrüsten, ist billig und dankbar, aber heuchlerisch. Wenn wir er st die hysterische Rührseligkeit der Friedens- oder anderer „frommer und wohlthätiger" Vereine als Norm . K"><kttrsverfahrcn fabrik Constantinhütte bei Freib^ ^^Em^delsgesellschaft Firma „Eisengießerei und Maschinen- heute a!» U * zu Kleinschirma wird daS Konkursverfahren eröjU ^V«' Nachmittags ^1 «h-, Der Kaufmann Sari . ksrsverwalter ernannt. »««rleu Meinst in Freiberg wird zum Kon- Konkursforderungen sind bis Brennholz-Versteigerung den 27. Mär, a , Hospttalwald. Sernestechen" * von früh 9 Uhr an sollen in der »Nestauration " „ weiche Stöcke Brennscheite, Rollen u. Zacken 12 Wellend grausen «t-r den vorheVann? weiches Reisig ! Barthel. Hosp.-Wald Freiberg, am 14. März^l»^ Bedingungen versteigert werden. ' Der Ttadtrath. Abtheilüng für Forstsachen. für unsere Kolonialp olitik auf stellen, dann stimmen auch wir dafür, die „Kolonien auf Ab bruch" zu verkaufen; denn dann müßten wir uns das Menschen-Material für das Kolonisiren aus den Spinnstuben und nicht aus der Armeee und der sonstigen Blüthe unserer Mannheit holen. Wenn wir Afrika als Vorbereitungskursus für den Eintritt in den Verein für ethische Kultur betrachten und die grimmigsten Feinde deutscher Größe, die Heren Bebel und Kon sorten, auch ferner unwidersprochen als berufene Censoren über unsere Afrikaner gelten lassen, dann erscheint auch uns jeder Mann und jeder Groschen zu schade. Ueber die Verhandlung vom Sonnabend ist Folgendes zu be richten: Sogleich nach Eintritt in die Tagesordnung ergriff der Direktor des Kolonialamtes Geh. Rath Kayser das Wort »u einer Erklärung bezüglich des „Falles Peters": Ich muß noch mals auf die gestrige Debatte und besonders auf die scharfe Kritik des Herrn Lieber zurückkommen, zumal ich mich bisher gerade seiner und seiner Partei Unterstützung erfreut habe. Wäre Alles so, wie Herr Bebel es dargestellt hat, dann hätte ja sofort die Staatsanwaltschaft gegen Herrn Peters einschreiten müssen. Ich habe gestern hauptsächlich die Angriffe Bebels auf die Regie rung zurückwcisen wollen. Nach unseren Zeugenvernehmungen früher und nach der Vollmarschen Rede war eine direkte Schuld des Herrn Peters nicht nachweisbar. Nun hat gestern Bebel neue Anklagen vorgebracht. Aber ein Theil seiner Zeugen ist von uns schon damals vernommen worden und sie haben nichts aus eigener Wissenschaft bekunden können. Nun liegt ja als Novum auch noch der Brief Peters an den Bischof Tucker vor. Dieser war uns bisher ganz unbekannt. Ich habe daher gestern sofort dem Herrn Reichskanzler darüber Vortrag gehalten, und bin ermächtigt zu erklären, daß auf Grund des neuen Materials und insbesondere des Tuckerschen Briefes eine neue Untersuchung angestellt werden wird. Das Ergebmß wird dem Reichstage mit- getheilt werden. ' Abg v. Massow (kons.): Beigder Rede Bebels hatte ich den Eindruck, als ob er mit einem gewissen Wohlwollen bei den Schattenseiten der Kolonialpolitik verweile, um dieselbe vor dem Zustande herabzusetzen. Es widerspricht meinen Gewohnheiten, schmutzige Wäsche hier zur Sprache zu bringen. (Lachen links.) Auf die Fälle Leist und Wehlan gehe ich nicht ein. Gegen Peters liegen hauptsächlich zwei gravirende Punkte vor: Die Ermordung des Mädchens und der Brief an Tucker. Ist jene Ermordung des Mädchens, das die Geliebte von Peters gewesen sein soll (Gelächter links; Rufe: war! er hat ja gestanden!), die Unter suchung schwebt ja noch, ist diese Thatsache wahr, dann ist das ein Akt unerhörter Grausamkeit und das Schwerste, was Herrn Peters nachgesagt werden kann. Herr Direktor Kayser verthei- digte Peters mit dem Unterschiede der Moral hier und in den rei dem Gerichte anzumelden. 30. April 189« Bestellung eines^Glä^blaer^s^c? die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die ordnung bezeichneten Gegenstände auf eintretenden Falles über die in Z 120 der Konkurs- Die Kerathung des KoloniMats im Reichstag hat mit Verhandlungen begonnen, die überaus peinlich berühren. Daßdie Sachlichkeit in einer Körperschaft zu kurz kommt, in der me Mehrzahl der Mitglieder der deutschen Kolonialpolitik keine oder nur geringe Sympathie entgegenbringt und auch wenig über praktische Sachkenntuiß gebietet, befremdet an sich nicht. Uebel empfindet man es jedoch, daß sich die Debatten statt dessen in Persönlichen Gefühlsäußerungen oder in wohl vorbereiteten An griffen gegen das Persönliche Verhalten einzelner Kolonialbeamten erschöpften. Das Ueberwiegen des Kleinlichen in großen vater ländischen Fragen hat das deutsche Volk wiederholt um hohe nationale Einsätze gebracht. Man hat auch eine Verkümmerung der deutschen Kolonialpolitik zu befürchten, wenn ihre Gegner sich mit solchem Behagen über die Verirrungen Einzelner ergehen, wie bei der ersten Kolonialberathung. Ein kräftiges Wörtlein über dieses Treiben spricht die „Tägl. Rundschau". Im Reichstage, schreibt das Blatt, Ivar man in den letzten zwei Tagen sehr moralisch. Die Tugend setzte sich mit vielen eigentlich unanständigen Worten geräuschvoll zu Tisch und über das Laster wurde grimmig und würdevoll zugleich der Stab ge brochen. Schade, daß das Laster nicht mehr frisch, sondern sehr verjährt war; die Komödie hätte sonst noch ganz andere Wirk ungen erzielt. Immerhin darf sich unser Reichstag auch jetzt das Zeugniß geben, unsern lieben Nachbarn, den Engländern, denen es in letzter Zeit ohnedies schlecht genug ging, wieder ein mal einen sehr vergnügten Tag verschafft zn haben; denn einmal hat er ihnen aus dem Handgelenk einen gefährlichen Feind ab gehalftert, und andererseits ist es selbst in England dem klassischen Lande des „oant", bisher nicht vorgekommen, daß sich eine wür dige Versammlung von ehrbaren Männern über Dinge, die seit fünf Jahren gedruckt Vorlagen und die die Spatzen von den Dächern pfiffen, anstellten, als ob sie ihnen urplötzlich wie durch eine himmlische Erleuchtung geoffenbaret wurden. E- fällt un^ nickt ein die Thaten oder Unthaten des Herrn Peters zu be schönigen' aber das Scherbengericht, das derRelchstag über ihn avbielt fällt in das Gebiet des politischen Humbugs. Nicht weil Peters in, Afrika mit Menschenleben unsanft umsprang, wurde im Reichstag gegen ihn gewittert und weil er unhöflich genug war emem noch d^ Herrn aus der berrsckaewaltigen Schaar des Centrums aus oie Zeyen zu treten und Mil er der nationalen Flottenbewegung Vorspann Lwt hätte Der Bannfluch des Herrn Lieber - das war Hiacke kür Navia und die Denunziationen des Herrn Bebel, das mIÄi Ma» jk»mps-Sw«s- mchgn»dr - m Lst L w -m-r «um. m,d Sach, buch