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Dresdner Journal. I. , n- ld il, II. k- v. s. !». kr- r« r- m «. r- 9 s- er d. r ,r Lr r- r» L- i. «. t- e» r. >i n. b. a. »r l). »> er »i» Verantwortlicher Redakteur: Z. G. Hartmann. 111 Erscheint »tt Au.nahme der Sonn- und Festtage tigllch Abend« und ist durch alle Postanstalten zu bezte-en. —"' ' > > ' Tonnabend, den 16. Mai. Preis für da« Vierteljahr I lhalrr. Insertion«-Gebühren für den «au» einer gespaltenen Zeile l Nengr«sche». 18S7 Amtlicher Th eil. Dresden, 14. Mai. 3d" Kaiserlich Königliche Hoheit die Frau Erzherzogin Sophie und Se. Kaiserlich König liche Hoheit der Erzherzog Ludwig Bictor sind heute Abend ^7 Uhr, von Wien kommend, in Pillnitz eingetroffen und haben Sich von da nach dem Weinberge Ihrer Majestät der Königin Maria begeben. Nichtamtlicher Lheil. Nebersicht. Tage-geschichte. Dresden: Die hohen Gäste am könig lichen Hof,. — Wien: Der Aufschub der Kaiserrris« be stätigt. Begnadigungen. Ernennungen in der Armee. — Berlin: Die holstein-lauenburgische Angelegenheit. Der Prinz von Preußen Großkreuz der Ehrenlegion. — Gera: Verordnung bezüglich der Gerichtsstands»,rhältnisie beur laubter Militärs. — Parts: Aus den Verhandlungen deS gesetzgebenden Körpers. Die Besteuerung der Werth papiere. Der König von Bayern in Marseille angekom men. Die legislative Session prolongirt. — Bern: Zur Neuenburger Angelegenheit. — London: Nachrichten von der Expedition im persischen Golf. Die Herzogin von Kent. — Konstantinopel: Em« Eollectivnote des diplo matischen Corps bezüglich de- RäuberunwesenS.— Mon tenegro: Radonich ausgeliefert. — St. Jrsn d'Acre: Auflehnungen gegen die Souveränetät der Pforte. — New-Dork: Die Lage Walker'«. Vermischtes. Die bevorstehende Feier deS LSjährigen Bestehen der sächsischen Städteordnung. Local- unv Provruztataugelrgenheiten Dresden: Postalisches. Bestrafung eines Vogelfänger«. — Leip zig: Witwrnkasienangelegenheiten. — Chemnitz: Die Eröffnung der Hähern Webschule. — Freiberg: Spar kasse. Armenversorgung. Ausbringen der Gruben. — Meerane: Feuer. Oeffentliche Gerichtsverhandlungen. (Dresden.) Feuilleton. Inserate. TageSkalevder Börsennachrichteu. LageKgeschichte. Dresden, IL. Mai. Ihre kaiserlichen Hoheiten die Erz herzogin Sophie und der Erzherzog Ludwig von Oesterreich trafen gestern Abend 6 Uhr, von Wien kommend, auf der Eisenbahnstation Sedlitz ein, fuhren über die Elbe nach Pill nitz, woselbst Höchstdieselben an der Fähre von Ihren königl. Majestäten und den anwesenden Gliedern der königlichen Familie begrüßt wurden und begaben Sich sodann nach der Villa Ihrer Majestät der Königin Maria. — Se. kaiserlich, Hoheit der Prinz Napoleon besuchte gestern Abend nach der Rückkehr von Pillnitz noch das Hof theater. Höchstderselbe erschien in Begleitung Ihrer königl. Hoheiten des Kronprinzen, der Kronprinzessin und dr« Prinzen Georg in der königlichen Loge und wohnt, daselbst dem zwei ten, dritten und vierten Acte deS zur Aufführung angesetztrn SchausvielS „die Grille" bei. Heute Vormittag hat Se. kai serliche Hoheit den Herrn Staatsminister der auswärtigen An gelegenheiten, Freiherrn v. Beust, empfangen, di, Paradr- säle und Zimm,r deS königlichen Schlosses — namentlich die von Sr. Maj. dem Kaiser Napoleon l. in den Jahr,n 1812 und 1813 bewohnten — in Augenschein genommen und sodann in Begleitung Sr. königl. Hoheit deS Kronprinzen mit seinem Gefolge unter Führung deS Chefs deS königlichen General stab,S, Obersten v. Stieglitz, daS Schlachtfeld besichtigt. Nach der Rückkehr von dort in das königliche Schloß empsing der Prinz den Besuch Sr. Majestät de« Königs, worauf Se. kaiserliche Hoheit nach 3 Uhr Sr. Excellenz dem Herrn StaatS- minister Freiherr», v. Beust einen Besuch abstattete. Auch hat Höchstderselbe im Lause de« Nachmittags das k. Grüne Gewölbe besucht. DaS Diner wird der Prinz heute bei Ihren königlichen Hoheiten dem Kronprinzen und der Kronprinzessin einnehmen. Wien, 14. Mai. Die heutige „Wien Ztg." bestätigt in einer amtlichen Depesche au« Pesth vom gestrigen Tage, daß infolge der Erkrankung der Erzherzogin Gisela di, Reise der kaiserlichen Majestäten auf 1V Lage aufg,schoben wor den ist. In Pefth-Ofen sind weiter« Festlichkeiten vorläufig abbestellt. — Se- k. k. apostolische Majestät haben mit allerhöchster Entschließung vom 27. April l. I. den politischen Flüchtlin gen : Johann Alexander Frrbro, Heinrich Lang, Peter Kölcsey, Ludwig Balüg, August Koßrolänyi und Joseph Haläß die straffreie Rückkehr in die kaiserlichen Staaten allergnädigst zu gestatten geruht. — Nach dem neuesten Verzeichnisse der Veränderungen in der k. k. Armee ist der F^dmarschallleutnant und kaiserl. Generaladjutant Freiherr Kellner v. Köllenstein zum Inha ber deS Linien-Infanterie-Regiment« Nr. 41, der Feldmar- schallleutnant und Truppendivisionär Graf Thun-Hohenstein zu« Inhaber d,S Linirn-Jnfanterie-Regiment« Nr. 29, der Feldmarschallleutnant und GectionSchef beim Armer-Ober- commando, Trattnern v. Petrocza, zum zweiten Inhaber deS Linien Jnfanterie-RegimentS Herzog von Parma Nr. 24 und der Feldmarschallleutnant und Truppendivisionär Johann Freiherr Horvrith - Petricevich v. Szöp-Lak zum Inhaber deS Dragoner-Regiment« Nr. 6 ernannt worden. Ü Berlin, 14. Mai. I« den hiesigen diplomatischen Kreisen sprach man in den letzten Tagen vielfach und zwar mit ziemlicher Gewißheit davon» daß man in Kopenhagen jetzt sich für ein Entgegenkommen in Betreff der holst,in- lauendurgischen Forderungen entschieden habe. Gleichwohl verkennen die Vertreter der deutschen Mächte keinen Augen blick, daß man im deutschen Interesse vor allen Dingen darauf zu achten habe, daß den Forderungen der deutschen Mächte nicht in formeller, sondern in materieller und durch greifender Weise entsprochen werde und zwar in einem Um fange, welcher auch für die fernere Gestaltung der Frage al« Bast« und Anhaltepunkt dienen.ftnnte. Ob indessen eine solche Lösung der Frage als nahe devor^ehend bezeichnet wer den kann, muß mindestens dahin gestellt bleiben. Jedenfalls liegt die Situation ziemlich offen da; die schwebende Minister» krisiS in Dänemark hängt entschieden von dem Entschluss« des Königs über seine Stellung zu den deutschen Mächten und zu dem deutschen Bund« ab. Die b«rritS erfolgt« Wei gerung gegen die Urbernahm, von Portefeuille« durch hol steinische Staatsmänner spricht genugsam für deren Abnei gung gegen die bisher beobachtete Politik, so weit diese di« Herzogthümer betrifft; andererseits liegt indessen in dieser Thatsache auch ein Beweis, daß man in Kopenhagen sich nicht in der gewünschten Weise entschlossen hat, den gerech ten Forderungen der Herzogthümer zu entsprechen. Auf diese Weis« liegt ein Conslict zwischen deutscher und nichtdeutscher Gesinnung ziemlich offen da, mit der Steigerung diese« Con- flict« wird indessen die Lösung der holstriniskben Frage we sentlich ihrem Ziele näher geführt und unter dem schließlichen Zwange der Verhältnisse jedenfalls in einer den gerechten Forderungen entsprechenden Weise gelöst werden. — Nach der „N Pr. A." ist Sr. königl. Hoheit dem Prinzen von Preußen nach einer gestern hier eingegangenen telegraphischen Depesche von dem Kaiser der Franzosen das Großkreuz der Ehrenlegion verliehen worden. §§ Gera, 13. Mai. Die heutige Nummer de« „Amt«- und Verordnungsblattes" bringt folgende fürstliche Ver ordnung: „Wir Heinrich der 1<XVIl. ,c finden un« bewogen, dieGeftim- mung in der für die GenchtlstandSverhätMiffe der Brurlaudw» Un ser« Mjlitär« maßgebenden, für da« Fürstenthum Gera erlassenen Verordnung vom I. März 1841, wonach die gewdhnlichen Gerichte zwar zur Untersuchung der nicht dienstlichen Vergehen von B« urlaubten zuständig sind, die Strafvollstreckung aber der Militär behörde überlassen ist, dahin abzuändern, daß die Geldstrafen nicht in Militärarrest umgewandrlt zu werden brauchen, vielmehr von der Justiz- und Bewaltungsbehdrdr, bei welcher sie giltiger Weise fest gesetzt worden, rinzuzirhen und beizutreiben find. — Ja Uutm suchungssachen gegen beurlaubte Militär«, in welchen auf rin« Geld strafe allein oder alternativ erkannt ist, tritt daher di« Substituiruag einer Arreststrafe und militärgrrichtliche Vollstreckung dieser letzter» nur dann rin, wenn der Verurtheilte dir Geldstrafe zu bezahlen rm- vermdgcnd ist, oder die wahlweise festgesetzte «tsängnißstrafe -«wählt, oder die ihm nach Art. IS de« Strafgesetzbuch« bestimmte Zahlungs frist versäumt hat. Au« disciplinarischen Rücksichten ist r« jedoch auch in Fällen, wo eine Geldbuße zur Vollziehung kommt und die Untersuchung«acten nicht der Strafvollstreckung wegen an dir Mili tärbehörde abgegeben werden, nothwrndig, daß den militärischen Vor gesetzten de« Angrschuldigtrn von der diesem zur Last fallenden Ge- setzübrrtretung Nachricht gegeben wird, wa« vorkommeadea Fall« dir bethriligten Gericht«- und Polizeibehörden zu beachten Haden." II Paris, 13. Mai. Der „Moniteur" enthält außer mehrer» Ordensverleihungen und einer ausführlichen Be schreibung de« Sr. kaiserlichen Hoheit dem Prinzen Napoleon in Berlin gewordenen Empfang« nicht« LemerkenSwerthe«. Daß da« Gesetz über Fabrikzeichen in der Sitzung de« gesetz gebenden Körpers vom 12. Mai angenommen worden ist, haben wir bereits gestern gemeldet. An demselben Tage wurde der gedruckt Bericht Lrroux'S über da« Budget de« Jahres 1858 an die Deputieren verth,ilt. Derselde ist 130 Quartseiten stark und zerfällt in folgende drei Lheil«: eine allgemein, Darstellung der Finanzlage mit kritischen Bemer kungen der Commission, eine ausführliche Besprechung der Steuer auf Werthpapiere und eine Kritik de« AuSgabe- budgetS. — DaS Gesetz über die Besteuerung der Werthpapiere hat lange Zeit den Brennpunkt de« Interesse« für dir Pariser Börsenwelt abgegeben. Neuerding« war e« durch eine an dere große finanzielle TagtSfragt, die Bankfrage, au« dieser Stellung verdrängt. Die Berathungen de« gesetzgebende» Körper« lenken aber gegenwärtig daS Interesse wiederum auf die Werthpapiersteuer zurück. Die PrüfungScommisfion hat den Gesetzentwurf umgearbeitet und nach de» vom „Nord" publicirten Texte ihre« amewdirtea Entwürfe« folgende Be stimmungen adoptirt: Abgesehen von den durch Titel H. de« Gesetze« vom 5. Juni 1850 angeordnrten Abgaben sind vom 1. Juli 1857 ab bei jeder Cesfion von Aktien irgend wel che« gewerblichen Unternehmen« je 20 Cent, von 100 Fr. de« Capitalwerthe« zu entrichten. Auf den Inhaber lautende oder sonst ohne Umschreibung veräußerliche Papiere werden jedoch statt dieser Abgabe mit einer festen Steuer von jähr lich 12 Cent, auf 100 Fr. Capitalwrrth nach dem Durch- schnittScourse de« vorhergehenden Jahre« belegt. Ja dem ersten Falle hat da« die Umschreibung bewerkstelligende Comp toir, in dem zweiten die besteuerte Gesellschaft selbst für die Vereinnahmung der Steuer, welche vierteljährlich an den Staatsschatz abzuführen ist, Sorge zu tragen. Nach Ablauf einer dreimonatlichen Frist, vom Inkrafttreten diese« Gesetze« an gerechnet, wird di« Conversion eine« Papier« auf den In haber in «in auf den Namen lautende« und umgekehrt gleich falls wie die Cession besteuert. Aktien auSwärtigrr Gesell schaften und Unternehmungen unterliegen der für die ftaa« zösischen angeordnrten Besteuerung. Uebertretungen de« vor stehenden Gesetze« werden, abgesehen von den in Art. 39 de« Gesetze« vom 22. Primaire de« Jahr,« VH angeordnete» l>t et d. 13 d. r. u. W 2, co r. >st r. k !t» g' er »i- Feuilleton. Der Drache. Novelle von Ferdinand Kürnberger. . (Fortsetzung au« Rr. 110.) Der Gefragte rückte seine baumwollene Zipfelmütze hin und her; ei schien ihm nicht« Kleine«, einen uralten Volksglauben ganz neu in Worten zu überliefern und noch dazu einem feinen, gebildeten Stadtmenschen. Sein nächste« Au«kunft«mi»tel war, daß er an der Oellampe im Kalf die Pfeife anzündete; darauf that er ein paar heftige Züge daran und sprach mit der Zuver sicht einer geschichtlichen Unterweisung. „Krankheiten nehmen ab und zu, alte schwinden, neue kommen; man kann da« in Büchern lesen und gedenkt e« selber, z. B. die Cholera ist so rin; neue« Hebel. Ein ältere« Hebel war zu meiner Zeit der Drache. „Er hat den Drachen" konnte man dazumal all« Amen lang hören; voraus die Müller standen in diesem Ruf. Sollt' ich sie alle aufzählen, von denen dergleichen gesagt wurde, — bi« in« Meißnerland käm' ich hinunter. Wohlan, mich kümmern nicht die Leute übrr'm Bach, ich rede von Dem, wa« Ich selbst gesehen und erfahren. Ich war dazu mal Müllersknecht in HermSdorf, und mein eigner Meister hatte den Drachen. Unsre Gänge feierten wie die anderer Leute, wenn dir Gimlitz kein Wasser hatte, unsre Feldtr waren vom Hagel, unsre Schüttböden von Mäusen nicht frei, dir Franzosen zahlten schlecht, wa« wir auf Requisition lieferten, und andere Schuldner gar nicht. Kurz, die Misöre hatten wir egal mit Hinz und Kunz; wa« mein Meister aber ganz apart hatte, da« waren die Thalrr. Dir roulirten bei ihm en auite, krin Pump ¬ brunnen hält so gut Stich. „Er hat den Drachen", sagt da« Dorf. Ein Knecht um den andern kündigte ihm, denn so in Verruf kamen wir, daß nicht einmal die Mägde auf dem Tanz boden mehr walzen mochten mit un«. Ich allein war ein Bruder Leichtfuß und schlug mir Alle« au« dem Sinn. Ich machte di« Franzosen nach, spielte den Freigeist und stellte mich zu Fleiß so, al« ob ich selbst über da- Lächeln der Dirnen hinau« wäre. Kindisch! kindisch! Man glaubt nicht »her, bi« man greift und sieht. So ging mir'«. Zufällig macht' ich einmal eine Dose offen, die auf dem Gesimse stand, in der Meinung, e« wäre der Laüsamen d'rin, den de« Müller«*Fritze zum Anbauen wollte. Aber wa« geschah? Au« der Dose flog »in» große, lebendige Brummeifliege herau«. Da lief der Fritze in den Hof und schrie ganz laut wie Kinder unbedacht find: „Vater, der Leberecht hat Dein Mätzchen au«gelaffen!" Der Alte stürzt hereid, schmeißt Thür und Fenster zu und eifert sich kreideweiß : augenblick« sollt' ich dir Hummel einfangen, sonst brennt« die Mühle ab. Jetzt lief e« mir auch über'« Herz; — „Aha!" sagt' ich, „nunmehr weiß ich, wie die Pferd' i» Stalle stehen. Hinau« mit dem bösen Feind !" und stieß ein« Fensterscheibe ein. Aber der Müller drückte sich mit seinem breiten Rücken vor'« Gla«, daß kein Spinnfaden durchpasstrt wäre, und bat und versprach, und fing ein Zittern und Jammern an, daß ich bang« war, er bekäm' dir fallende Sucht. Rur darum fing ich die Brummrlfliege wieder ein — unter Grau« und Entsetzen, da« glaubt mir! Aber wie ich ihm dir Dose wieder zustellte, sagt' ich: „Gebt mir meinen Lohn, Meister, und bessert Euch." Den Lohn gab er mir wohl, aber fort ließ er mich nicht. Glücklicherweise sollte bald darauf sein «eltester zum Militär ; da brauchte der Müller einen Ersatz- mann. Mit beiden Händen ergriff ich die Gelegenheit und stand ein für ihn. So kamen wir ohne Aussehen au« einaoder. Darauf hat er Knecht' au« der Lausitz genommen — wir nennen'« die sächsische Türkei —, die waren tractabler. Mit den Wenden ist Alle« zu machen." „Diese Hummel, meint Ihr nun, sei der Drache gewesen?" fragte der Dortor nach einer Pause. „Ja wohl, da- war da« Mätzchen." „Und die hat Euer» Meister reich gemacht?" ,,E« ist nicht ander«." Der Doctor hielt inne, vielleicht um sich zu besinnen, wie er der Vernunft de« Manne« brikommen möchte. Dan« fragte er weiter: „Ihr nanntet den Drachen ein ältere« Nebel, ei« au«- sterbende«; — wa« sind Sur« Gedanken darüber? Warum soll e« in neuerer Zeit sich verloren haben?" „Ei heutjutag' wandern dir Leut' nach Amerika au«, so lang' sie noch nicht ganz alle sind. HauSväter laufen von Kind und Kegel weg, lassen die Familie Nachkommen — hrirathen frisch drüben — da« find jetzt die Ressourcen." Die Haustochter bracht« bei diesen Worten den The«; aber kaum hatte sie da« Brrt hingrstrllt, so schlug sie ihr Schürzchen vor'« Gesicht und bekämpfte «in laute« Schluchzen. Der Gast wurde aufmerksam und fragte thelluehmend. „Da« ist »ine Sach'!" gab der Sprecher niedergeschlagen Bescheid, „der Bater ist schon seit dem letzten Markttag vom Hause, aber unsre Leute, die von Liebstadt znrückkommen, sagen Alle, er wäre nicht mehr dort. Ander« brhaupten gar, «r hätte über Mar«n nach Drr«d«n gemach«. Kurz, da« arme Rickelchen bildet sich ein; er denke auch nach Amerika." „Da« wäre da« Schlimmst» noch nicht," sagte sei, Nach-