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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung ! vezug;preisvierteljührl.1N.1.50tinschIicßl. j > des „Illustr. Unterhaltungsblatts" und der ! Humoristischen8eilage„5cifenblaien"inder k Expedition, beiunserenLotensowie bei allen Z Keichrpostanstaltew. ! Tel.-Kdr.: Knitsblatt. sür Eibenstock, Larlsseld, hmbrhübel, ^UgkvtUN Neuhei-e, OberMtzengrün, Schönheide, Schönheiderhammer, Soja, Unterstützengrün, Ml-enthal usw. Berantwortl. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Haunebohn in Eibenstock. j Erscheint täglich abends mit Kusnahme der » dann- und Feiertage snr den folgenden Tag ; Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Qmtlici^enEeiiedie gespaltene j Zeile 30 Pfennige. Fernsprecher Nr. NO. ISIS -— ««. Jahrgang. ——- Dienstag, den 27. Inti Für die Kriegszeit hat Kerr Wassermeister die Geschäfte eines Hilfsamtsvollziehers niit übernommen. Er ist für dieses Amt heute verpflichtet worden. Eitadtrat Eibenstock, den 24. Juli Mb. Brotversorgung. Soweit die Brotmarkentaschen noch nicht eingereicht sind, niüssen sie morgen ZNenstag, den rr. Juki uns, an RatssteUe abgegeben werden. Wer die Taschen verspätet abqibt, bat m aewärtio.w daß er die Marken für den Monat Anglist nicht rechtzeitig zngtteilt erhält Eitadtrat Eibenstock, den 26. Juli lülü. Die russische 5 Armee geschlagen. Die Feftungeu Rozan und Pultusk er obert. — Der Norm überschritten. Immer wuchtiger fallen die Schläge auf den Feind, immer gewaltiger werden die Erfolge un serer unvergleichlichen Streiter im Osten. Mit eher nem Tritt schreitet die Geschichte dieses größten aller wcltgesckstchtlichen Ereignisse der Entscheidung ent gegen. Mit stolzer Zuversicht sehen wir Deutsche ihr entgegen. Feierliche Glockenklänge verkündeten am Sonnabend nachmittag unserer Einwohnerschaft, daß neue herrliche Siegestaten unserer Truppen ge meldet waren. Die Generalstabsberichte vom Sonn abend und Sonntag lauten: (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 24. Juli. l Westlicher Kriegsschauplatz. Bei Souchez wiederholten die Franzosen auch heute nacht ihre erfolglosen Handgranatenangriffe. Bei den gestern gemeldeten Sprengungen in der Champagne hat der Feind nach sicheren Fest stellungen größere Verluste erlitten. Seine Ver suche, uns aus der gewonnenen Stellung zu vertrei ben, scheiterten. Südlich von Leint cey wiesen unsere Vorposten abermals feindliche Vorstöße ab. Die im Bericht der französischen Heeresleitung vom 22. Juli, 11 Uhr abends, erwähnte, über die Seille geworfene starke deutsche Aufklärungsabteilung be stand aus 5 Mann, die das feindliche Hindernis zerschnitten hatten und sich unter Verlust von 1 Mann zurückzvgeu. In der Gegend von M ü n st e r sanden gestern Kämpfe von geringerer Heftigkeit statt. Nach den Gefechten der letzten Tage sind dort vor unserer Front etwa 2600 gefallene Franzosen liegen geblieben. Oestlicher Kriegsschauplatz. Die Armee des Generals von Below siegte bei Schau len (Szawle) über die rus sische 5. Armee. Seit 10 Tagen ständig im Kampfe, Marsch und Verfolgung, gelang es den deutschen Truppen gestern, die Russen in Gegend Rozalin und Szadow - zu stellen, zu schlagen und zu zersprengen. Der Ertrag ist seit Beginn dieser Operation, seit 14. Juli, auf 27000 Gefangene, 25 Geschütze, 40 Ma - schinenge wehre, über 100 gefüllte,be spannte Munitionswagcn, zahlreiche Ba gagen und sonstiges Kriegsgerät angewachsen. Am Narew wurden die Festungen Rozan und Pultusk in zähem, unwiderstehlichem Ansturm von der Armee des Generals von Gallwitz erobert und der Uebergang über diesen Fluß zwischen beiden Orten erzwungen. Starke Kräfte stehen bereits auf dem südlichen Ufer. Weiter nördlich und südlich dringen unsere Truppen gegen den Fluß vor. In den Kämpfen zwischen Nj einen und Weichsel wurden seit 14. Juli 41000 Gefangene, 14 Geschütze, SOMa- schineugewehre genommen. Was in Rozan und Pultusk an Kriegsgerät erobert ist, läßt sich noch nicht übersehen. Bor Warschau fielen bei klei neren Gefechten der letzten Tage 1750 Gefangene und 2 Maschinengewehre in unsere Hand Nördlich der Pilizamündung erreichten deutsche Trup pen die Weichsel. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Bon der Pilizamündung bis Kozienice, nord westlich von Iwangorod, ist der Feind über die Weichsel zurückgedrückt. Vor Iwan gorod schoben sich unsere Truppen näher au die Westfront der Festung heran. — Zwischen Bug und Weichsel dauert der Kampf hartnäckig an. In der Gegend von Sokal wurden russische Angriffe gegen die Brückenkopfstellung abgewiesen. Ein thüringisches Regiment zeichnete sich dabei beson ders aus. Den deutschen und österreichisch-ungari schen Truppen der Armee des Generalobersten von Woyrsch und der Armeen des General feldmarschalls von Mackensen fielen seit dem 14. Juli etwa 50000 Gefangene in die Hände. Die genaue Zahl, sowie die Höhe der Materialbeute lassen sich noch nicht übersehen. Oberste Heeresleitung. (W T B.) Rozalin liegt 17 Kilometer nordnordöstlich von Szadow. (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 25. Juli. Westlicher Kriegsschauplatz. Im Ostrand der Argonnen sprengten wir ein Blockhaus des Feindes. Bei Launois, südlich von Ban de Sapt, setzten sich die Franzosen in einem kleinen Teil unserer vordersten Gräben fest. Die Festung Dünkirchen wurde mit meh reren Bomben belegt. Oestlicher Kriegsschauplatz. Bei der Armee des Generals v. Below fanden Kämpfe mit Nachhuten des Gegners statt. Gestern wurden weitere 600» Gefangene einge- bracht. Bei Vorstößen an der Jesia, südlich Kowuo, und in der Gegend des Dombowo, IO Kilometer nordöstlich von Suwalki, wurden russische Gräben erobert. Der Narew ist auf der ganzen Front von südlich Ostrolenka bis Pultusk überschritten. Südöstlich von Pultusk nähern sich unsere Truppen dem Bug. Südwestlich die ser Festung wurde trotz zähen Widerstandes des Feindes die Linie Nasielsk Gsowv er reicht. Westlich von Blonie wurden mehrere feindliche Stellungen des Gegners ge nommen und südlich von Marschall die Orte Ustanow, Lbiska und Jazgarzew er stürm t. «Die Orte Ustanow, Lbiska und jazgarzew liegen etwa 25 Kilometer südlich des Mittelpunktes voll Waschau. Gsowo liegt 10 Kilometer südlich Pultust an der Straße Pultusk Serock.» Südöstlicher Kriegsschauplatz. Die Lage bei den deutschen Truppen ist un- verändert. Oberste Heeresleitung W. T. B.) Ueber die Ernennung Sr. Mas. des Kaisers zum bayrischen Generalfeldmarschall wird gemeldet: München, 25. Juli. Die „Korrespondenz Hoff mann" meldet: Seine Majestät der König haben am Freitag vormittag den Generaladjutanten des Kai sers, Generalleutnant v. Chelius, in Audienz emp fangen, der ein Handschreiben des Kaisers zu über bringen hatte, in dem der Kaiser seine Bereitwillig keit erklärt, einer Bitte des Königs entsprechend die Würde eines Generalfeldmarschalls der bay rischen Armee anzunehmen Die kürzlich gemeldeten Vergeltungsmaßregeln gegen Frankreich haben bereits gewirkt: Berlin, 25 Juli. Die „Norddeutsche Allge meine Zeitung" teilt mit: Aufhebung vonVer gelt u n g s m a ß r e g e ln gegen Frankreich In unserer Nr 192 vom 13 d. Mts hatten wir mit geteilt, daß in dem französischen Fort Entreveur et wa 50 kriegsgefangene deutsche Offiziere in vier stets verschlossen gehaltenen Räumen untergebracht wären, daß diese Offiziere sich täglich nur eine Stunde be- wegen und sich nicht gegenseitig besuchen dürfen. Jn- svlgcdeueu seren 50 kriegsgefangene französische Offi ziere entsprechender Behandlung unterworfen ivor den. Da die französische Verordnung jetzt aufgcho ben wurde, sind auch die den französischen Offizieren auferlegten Besck)iränkungen aufgehoben worden. Ueber die Zahl der bisher gefangenen Rassen lieg! folgende Angabe vor: Berlin, 25. Juli. Der „Berliner Lotal An zeiget" meldet: Die Gesamtzahl der auf den ver schiedeuen Kriegsschauplätzen gefangenen Rus- sen unter Anrechnung des neuesten deutschen Ge- neralstabsberichts vom gestrigen Sonnabend ist, nach einer Zusammenstellung der „Bayr. Staalszeitunq", auf über 1 500 00t) gestiegen. Tie Heeresberichte unserer österreichisch-ungarischen Verbündeten besagen: Wien, 24. Juli. Amtlich wird verlautbart vom 24. Juli mittags: Russischer Kriegsschauplatz. Der Feind räumte gestern infolge der sieg reichen Angriffe, die von der A r m ee des Erz Herzogs Joseph Ferdinand in den letz ten Tagen geführt wurden, zwischen Weichsel und Bystritza in einer Frontbreite von 40 Kilometern seine Stellungen und zog sich K bis 10 Kilometer nordwärts in eine dort vorbereitete Linie zurück. Seine Versuche, in gleichfalls bereits eingerichte ten Zwischenstellungen festen Fuß zu fassen, schei terten am Nackchrängen unserer Korps. Die Zahl der von der Armee des Erzherzogs elngebrachteu, letzthin gemeldeten Gefangenen wuchs auf !5 Offi ziere und 11500 Mann an. Nördlich Grubieschow drangen deutsche Kräfte in die feindlichen Stellungen ein. Bei Sokal wiederholten ,ich die vergeblimeu Angriffe der Russen gegen unsere Positionen am nördlichen Bugufer. Unmittelbar westlich Iwangorod unter nahm der Feind einige erfolglose Vorstöße gegen Truppen unseres siebenbürgischen Korps An den anderen Teilen der Front ist die Lage bei wechseln der Stärke der Kämpfe unverändert Den zwischen Piliza und Bug kämpfenden verbündeten Trup pen sind seit 14. Juli etwa 50000 Gefangene in die Hände gefallen. Italienischer Kriegsschauplatz. Obgleich die Schlacht im Gör zischen auch gestern und heute nacht nicht zum Abschluß kam, wird der volle Mißerfolg des zweiten allgemeinen Angriffes der Italiener immer deutlicher. Gegen den Görzer Brückenkopf begann gestern abend auf die Höhe von Podgora ein neuer Angriff, der schon durch Artilleriefeuer im Keime erstickt wurde. Ein Gegenangriff unserer dortigen Truppen warf den Feind vollends zurück Am Nordwestrande des Plateaus von Do der do wurden die italienischen Vorstöße schwä chcr und seltener, nachts setzten sie ganz aus Aber malige Angrisfsversuche des Gegners in der Front Polazzo — Vermegliano wurden leicht zum Stehen gebracht. Bei Selz drang der Feind ge stern vormittag in einen Teil unserer Gräben am Platcaurande ein. Ein nächtlicher Gegenangriff brachte jedoch sämtliche früheren Stellungen wie der in unseren Besitz und warf den Feind auf der ganzen Linie zurück. Der heutige Tag begann schon ruhiger. „ , . . Im Krn Gebiet wurden wieder alle telnd- licheu Angriffe abgeschlagen, .hierbei zeichnete sich Erzherzog Josephs Infanterie besonders aus.