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Mitndaeteurr Tbesdar Drabssch« iss Freitag, den 6. Mai 1864. Dresden, den 6. Mai. — «. Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten am 4. Mai. Vor der Tribüne des Vorstandes sehen wir heute eine zweite, mit rothem Tucke au-geschlagene Tribüne errichtet, bestimmt, versuchsweise die Referenten der Deputationen aufzu- nehmen. Den akustischen Uebelständen des Saales soll nämlich endlich einmal abgeholfen werden. Z>, diesem Zwecke find verschiedene Vorschläge gemacht worden. Die Sachverstän digen halten namentlich eine Verlegung der Vorstandstribüne t»ach der Südseite de» Saales für nothwendig. Unter den Re- -istrandeneingängen befindet sich schon wieder ein Communicat de- StadtratheS wegen Errichtung einer Aushilfsschule in Her »ntonstadt, da die 5. Bezirks- und di« 4. Armenschule dt» höchsten Grade überfüllt sein,. Die ttpere Anstalt zählt - B. jetzt in 28 Claffen über-1700 Schüler! Der Stadtrath hat bereits Lokalitäten zur Lrmiethung in Aussicht und sucht um die Zustimmung des Collegiums nach. Die Finanz- depulation wird vorher prüfen, -v Ein andere» Communicat °de» Stadtraths beschäftigt sich wieder mit der Op Pellvorstadt und zwar dieSckal mit dem geh- und fahrbaren Zu stände derselben. Auch hierüber wird die Finanzdeputation Bericht -»statt«». — Einer Beamtin am Stadtkrankenhause Wird behufs einer Badekur nicht nur Urlaub, sondern auch eine Unterstützung von 40 Thalern zu gewähren beschlos sen. — Der Stadtrath zeigt an, daß er, das Unpraktische der Kandelaberbeleuchtung auf den Theaterplatze «in sehend, eine Veränderung in der Beleuchtung mit einem neuen Kostenaufwande von über 800 Thalern daselbst vorzunehmen beabsichtige. — Der Stadtrath hat, wie bereits nutzet heilt, neuerdings dieSchließmng des EliaSckirchhofeLbeantragt. Der Hauptgrund hierbei war ihm, daß er nicht länger vis Ge nehmigung zur Bebauung der adjacirenden Pareellrn vorent- halten zu können glaubt, Herr vr. Brückmann aber es für nachtheilig hält in unmittelbarer Nähe der Friedhöfe Wohnun gen aufzuschlagen. Namentlich könnten die Brunnen auf eine durchaus ttUVvrtheilhaste Weise inficirt werden. Die Kirchenin- ' fpektion sowie der EphoruS waren ebenfalls füx Schließung de» Kirchhofe» und haben zu diesem Zwecke bereits Vorschläge auS- gearbeitet, w<e Einleitungen dazu getroffen werden könnten. Es handelt« sich nur noch um die Zustimmung des Stadtverord- netenkollegiumS. Dessen VerfaffungSdeputation schlägt aber dem Kollegium eine Resolution vor, nach welcher, obgleich den von. dem Stadtrathe angeführten Gründen einiger Gewicht beigelegt werden könne, die Rücksichten auf die Pietät doch höher zu * achten seien, al» daß man, so lang« nicht da» Gebot dringender Nothwendigkeit vorliege, mit dem stadträthlichen Vorschläge sich einverstanden erklären könne. Fern« beantragt die Deputation Erörterungen darüber anzustelleu, ob die vom Stadtrathe geltem» * gemachten medicinalpo'.izeilichenBedenken wegen der Brunnen, Keller uiftw. in der Näh« der Friedhöfe beMudet seien. Das Kollegiutn MM da-Gutachten sein« Deputation,,»mstivmäg an. .In/ Debatte setzt Stadtv. vr. Stübel auseinander, M Hz ' -lnzetae« t. »trs. »»«jetzt m 10.00« Exempt. fürchtungrn wegen der Wohnungen in d« Nähe von Friedhöfen übertrieben würden. Beweise sprechen dafür. Diesen Befürch tungen nach müßten Todtengräber aller Vierteljahre sterbest! Diesen Ansichten stimmt vom ärztlichen Stadtpunkte au» Stqdtd. vr Klemm« bei, d« aus seiner Praxis Beispiele bringt, welche diese Befürchtungen als durchaus unbegründet erscheinen kaffen müssen. Der KrankheitSzustand sei in diesen Gegendey nicht im Mindesten ein größerer als anderswo, die dortigen Brunnen werden aber gerade als vorzüglich geschätzt. — AuS den Rech nungen über die indirekten Abgaben für da» Jahr 1860 und 1861 ist zu entnehmen, daß im ersteren Jahre die Ein nahmen auf 84,907, im letzteren Jahre sich auf 90.407 Thlr. belaufen haben. Interessant ist der Umstand, daß die Steuern auf Luxusartikel eine weit größere Einnahme «zielt haben, als dir auf dergleichen Bedürfnißartikel, wie Mehl, Bröd u,s Die Bierfteuer, welche einmal mehrere Jahxe im Abnehmer, griffen war. hat sich in den genannten Jahren wieder erh — Dem Kinderbeschäf.tigungStzereine für Neu» Antonstadt wird die fern«« zinsfreie Ueberlaffung eine- Dau- lehn- von 3000 Thlrn. zu gewähren, ssowie den communlichen Zu schuß von ISO auf 300 Thal« zu erhöhe^ beschlossen. Etaht- kede. verordnet« Jordan befürwortet in die Wohlthätigkeit derer!« Anstalten Hervorhebt, die Erl. de» Zuschusses bis auf 500 Ahlr. Bei der Abstimmung schloß sen sich ab« nur 7 Stimmen ihm an. Dar Kollegium macht die Bewilligung des erhöhten Zuschusses pr>» mehrere^ Bedin gungen abhängig und beantragt namentlich auch, daß von den Holzausfuhren Seitens der Kinder in der Kinderb-sirrungSänstalt wegen der daraus entstehenden Nachtheile für dieselben künftig hin abgesehen werde. — Zur Herstellung der Oppel- und Schanzensiraße wjrd der der Kommun qlr AjMntin zu- wn 592 Thalern unter einem Vorbehalte zu fallende Beitrag von bewilligen beschlossen. — l^m den Weiterest Fortbestand thätigwirkenden, vom hiesigen Gew«bev«eiste begründ Werbeschule zu ermögirchen, hat. sich derenVorstand und Staat um eine Unt«stützung gewendet. Der < war diese in Höhe von 200 Thalern auf da- Jahr 1k 6 l zu bewilligen gemeint und hierzu giebt das Koklegiuu seine Zustimmung. — In Folge - der Beurlaubung des Herrn 0. Arnest auf längere Zeit, welche den zweiten Vor sitzenden Herrn Hofrath Ackermann zur Uebernahme des Präsi diums im Plenum nöthigt, sieht sich Letzter« veranlaßt, um Dispen sation von der Mitgliedschaft in der DersaflungSdtputation nach, zusuchen. Die Dispensation wird ihm-»gestanden. Nach dem Ver schlage ster Wahldeputation wird die Verfassüngrdeputatiot, du die Herren Adv. Kais« und Strödel verstärkt. Die Kreisdireetfon hat im Einverständniß mit dem CultuSministetium yeMdsstgS in einer die Realschulen betreffenden Angelegenheit sich dahin ausgesprochen. daß die Lehrer an den Realsaule», nicht